Holzbalkendecke - obere Geschossdecke dämmen

  • Hallo!

    Wir sanieren unser EFH in Holzriegelbauweise aus dem Jahr 1935 . Die oberste Decke ist eine Holzbalkendecke. Vor ca. 15 Jahren wurde am Dachbodenboden eine EPS Dämmung verlegt. Im Zuge der Sanierung wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass diese Dämmung nicht dampfdurchlässig ist und über Jahre die darunter liegenden Holzbalken beschädigt werden können. Dampfsperre ist keine vorhanden.

    Da wir die Decke im obersten Geschoss nicht ändern wollten, wurde uns als Lösung vorgeschlagen die Decke mit Zellulose auszublasen und das EPS durch eine diffusionsoffene Dämmung zu ersetzen.

    Nun überlegen wir doch in den Räumen darunter die Decke abzuhängen und eine Dampfsperre anzubringen. Könnte dann die EPS Dämmung bleiben oder muss die auf jeden Fall weg? Würde das Ausblasen alleine auch als Dämmung reichen, ohne zusätzliche Dämmung am Dachboden und ohne Dampfbremse/sperre? Gibt es eine andere kostengünstige Lösung?


    Vielen Danke und lg.

  • Im Zuge der Sanierung wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass diese Dämmung nicht dampfdurchlässig ist

    Warum sollte EPS nicht wasserdampfurchlässig sein? EPS besteht größtenteils aus Luft. Mit einem Wasserdampfdiffusionswiderstand so um die 20-40 würde ich das keinesfalls als "nicht dampfdurchlässig" bezeichnen. EPS ist keine Dampfsperre, nicht einmal eine Dampfbremse.


    Unabhängig davon kann es sinnvoll sein raumseitig eine Dampfsperre anzubringen, egal ob darüber dann EPS, MiWo oder Zellulose liegt.


    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann ist der Balkenzwischenraum derzeit ungedämmt, und die EPS Dämmung befindet sich auf der Balkenlage?

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  • wo in österreich kann ich die eps-dämmung abholen? und wieviel m2 sind´s? :)


    im ernst: frag jemanden vor ort, der peilung hat.

    du wirst wohl eine luftdichte ebene brauchen, falls die nicht zwischen schalung und eps schon vorhanden ist.

    grund zur besorgnis wegen "dampfdicht" sehe ich nach deiner schilderung nicht.

  • Das Problem ist, je mehr Leute wir fragen, desto mehr Meinungen bekommen wir.

    Die Platten sind in 2 Schichten überlappend verlegt, oben ist eine begehbare Schicht. Da kommt anscheinend nichts durch.

    Der Bauphysiker meinte, die Dämmung muss weg (auf der damaligen Rechnung steht 5 cm und 12 cm Porit, Polystrol) und etwas diffusionsoffenes soll drauf, ca. 15 cm, zusätzlich zur Zellulose in der Decke. Dann braucht man keine Dampfsperre.

    Der Trockenbauer meinte Dampfbremse im unteren Raum, dann kann die alte Dämmung bleiben, wäre aber viel Aufwand, da die Decke uneben ist und mehrere Materialen zusammenkommen.

    Derzeit ist die Decke schon mit Zellulose ausgeblasen und die alte Dämmung liegt noch oben drauf.

    Am liebsten wäre uns gar keine Dampfbremse und alte Dämmung weg, wenn es sein muss, aber reicht dann die Zellulose in der Decke? Bis jetzt war das Raumklima gut und auch die Heizkosten waren im Rahmen aber wenn schon renovieren, dann sollte es richtig sein...


    Lg und danke!


    PS: mls Wenn sie weg muss, kannst sie haben, 70 m² ;)

  • danke, naaa ned, weil lohnt si ned.


    oiso, um deinen fragen auf den grund zugehen, muss man das vor ort anschauen, weil möglicherweise gibt es, wenn die gefache bereits geflockt sind, etwas ähnliches wie eine luftdichte schicht. manche flokkis sind ganz gute bauphysiker, die haften nach meinem verständnis für den gesamtaufbau und nehmen das ernst.


    wenn du sagst, "dampfsperre na ned" glaub ich das, aber trotzdem könnte das ein fachmann vor ort, aber sicher kein alufolienfetischist, anders sehen oder einen anderen intellektuellen zugang haben: manche konstruktionen, die vermeintlich schlecht sind, aber einfach nicht absaufen wollen, kann man vielleicht ohne mörderaufwand als geeignet qualifizieren oder zur not mal genauer rechnerisch untersuchen. das ist günstiger Und ökologischer), als "alles weg und neu".


    über details deiner konstruktion wird sich sowieso jemand gedanken machen müssen.

  • auf der damaligen Rechnung steht

    Also funktioniert der Aufbau schon seit längerer Zeit. Oder kam die Zellulose neu dazu? Oder gibt es Schäden? Warum soll der Aufbau jetzt geändert werden? Was ist jetzt anders im Vergleich zu "damals"? Ändert sich die Nutzung?


    Die Aussage des Bauphysikers ist theoretisch nachvollziehbar, ich frage mich halt, warum er sagt die muss weg, und ob er etwas gesehen hat, das Du uns hier noch nicht mitgeteilt hast.


    Wie gesagt, der Wasserdampfdiffusionswiderstand von EPS ist etwas höher als bei einer Mineralwolle, aber das ist noch keine Dampfsperre, und wenn der Aufbau bisher funktioniert hat (warum auch immer), wozu dann ändern? Warum muss das EPS weg?


    Es ist völlig richtig, dass es Bedingungen geben kann unter denen so ein Aufbau kritisch wird, beispielsweise wenn sich im Wohnraum darunter ein Badezimmer (hohe Temperatur, hohe rel. Luftfeuchtigkeit) befindet und im Dachboden Eisekälte herrscht. Das ist aber nicht neu sondern war auch schon vorher der Fall (deswegen die Frage ob sich die Nutzung geändert hat). Hier wäre dann eine (raumseitige) Dampfsperre sicherlich sinnvoll. Ich würde in solchen Fällen aber nicht auf Wasserdampfdiffusion setzen. Bis der Wasserdampf diffundiert ist hat man schon längt im Badezimmer einen Schaden. Also wäre Lüften das Mittel der Wahl.

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  • Bevor man in Aktionismus verfällt: Mal nachschauen, ob es tatsächlich ein Problem gibt?

    Was ich schon alles gesehen habe, was rechnerisch eigentlich nicht funktionieren dürfte etc. Manchmal ist das Material schlauer, manchmal ist es tatsächlich schief gelaufen.


    Das ist jetzt übrigens kein Hinweis darauf, dass man Dinge machen sollte,wie sie sich nicht rechnerisch gehören!

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Danke für eure Meinungen!

    Am Aufbau hat sich nur geändert, dass jetzt die Zwischendecke mit Zellulose ausgeblasen ist. Das wurde gemacht, da wir zusätzlichen Wohnraum angebaut haben und die neuen Holzriegelwände ausgeblasen wurden und da ging die Decke mit. An der Nutzung wird sich nichts ändern.

    Wir konnten am Dachboden unter der Dämmung keine Schäden feststellen. Der Bauphysiker hat die Dämmung nicht untersucht, nur festgestellt, dass das schlecht für die Holzbalken sein kann, wenn da eventuell Kondenswasser entsteht. Rechnerisch würde der Taupunkt nicht passen.


    Nochmal zur Folie: Was würde die bringen?


    Lg und danke!

  • Eine raumseitige Dampfsperre würde, sofern ordentlich verarbeitet, die Dampfdiffusion in die Decke weitgehend unterbinden. Damit liegt man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

    Das wären dann die Hosenträger zum Gürtel.

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  • Jetzt muss ich da nochmals nachfragen:


    Aus euren Antworten entnehme ich, dass die Folie nicht unbedingt notwendig ist, richtig?

    Wegen der ordentlichen Verarbeitung mache ich mir Sorgen. Bei uns sind nämlich die Unterlatten für die Decke schon montiert. Jetzt müsste die Folie auf diese Latten drauf und dann die Gipskartonplatten. Geht das überhaupt, von wegen Dichtheit? Da wird doch dann durch die Folie geschraubt.

    Was kann schlimmstenfalls passieren, wenn keine Dampfsperre eingebaut wird? Laienhaft stelle ich mir vor, dass es besser ist, wenn eventuell vorhandene Feuchtigkeit dann im Sommer wieder trocknet oder einfach nach unten wieder raus kann oder auch durch das EPS durch... und wenn eine Folie vorhanden ist, bleibt sie dann in der Zwischendecke...


    lg und danke!