Eine weitere Putzschicht notwendig?

  • Hallo,


    wir stehen vor der Frage, ob die Wände in unserem Bad, das wir gerade renovieren, mit einer zusätzlicher Schicht Putz versehen werden müssen, oder ob das Spachteln reichen würde. Wir haben noch keinen Maler/Verputzer vor Ort gehabt. Die Trockenbauer, die bei uns waren, um ihren eigenen Aufwand einzuschätzen, hatten unterschiedliche Meinung dazu. Einer meinte, dass es reichen würde zuzuspachteln. Der Andere wiederum war der Ansicht, dass zuerst verputzt und erst dann gespachtelt werden soll.


    Ich habe ein Foto einer der Wände angehängt und würde mich über Eure Meinung freuen. Auf den Wänden waren früher Fliesen bis zur Decke. Nach dem Abklopfen, ist ca 2 cm Putz noch übrig geblieben. Ich nehme an die Schlitze, und Vertiefungen müssten irgendwie zugemacht werden.
    Was würdet Ihr mir raten?


  • Putz wird nicht vernünftig haften und Spachteln würde zumindest so ohne weiteres wegen der Löcher nicht gehen.

    ICH würd Gipskartonplatten als Trockenputz ansetzen.


    Aber erst, nachdem der Eli seinen :pfusch: beseitigt hat. (Ich sehe oberhalb des roten Deckels fehlende Ummantelung und freiliegende Leiter mit nur EINER Isolierung. =oX/ . Und die Biegeradien dürften auch nicht passen)

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  • (Ich sehe oberhalb des roten Deckels fehlende Ummantelung und freiliegende Leiter mit nur EINER Isolierung.

    Da kommt ein Stück Isolierband drüber, dann passt das schon. :D



    ICH würd Gipskartonplatten als Trockenputz ansetzen.

    :thumbsup:

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  • ICH würd Gipskartonplatten als Trockenputz ansetzen.

    Wir möchten gerne, dass die Wände "atmen", weil wir bisher recht große Probleme mit der Luftfeuchtigkeit im Bad hatten. Ich weiß nicht, in wie weit das gewährleistet ist, wenn überall nur Rigips-Platten bzw Fliesen an den Wänden und der Decke drauf sind.
    Also wenn ohne die Rigips-Platten geht, dann lieber ohne. Nur die Frage wie? Mit Verputzen oder ohne?


    Danke für den Hinweis in Bezug auf die Elektroarbeiten. Ich werde den Elektriker darauf ansprechen.

  • Wir möchten gerne, dass die Wände "atmen",

    :lach:


    Warum sollte die Wand bei einer Gipskartonplatte schlechter "atmen" können als bei einem Gipsputz?


    Der Wasserdampfdiffusionswiderstand ist nahezu identisch.


    Kommen keine Fliesen an die Wände?

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  • Wenn überhaupt, wollten wir den Kalkzementputz, keinen Gipsputz für das Bad nehmen.


    Nur an der Dusche sind die Fliesen bis zur Decke geplannt. Der Rest bis 1,20m.


    Die Wände waren bisher bis oben gefliest. Obwohl wir ständig gelüftet haben, hat sich immer wieder der Schimmel gebildet (am Holzfenster, an der Decke). Das wollen wir in der Zukunft vermeiden. Daher häten wir gerne den geeigneten Wandbelag dafür.

  • Obwohl wir ständig gelüftet haben,

    DAS: ständig könnte das Problem gewesen sein. Nicht dauerlüften (womöglich noch auf Kipp), sondern mehrmals Stoßlüften und dazwischen heizen, das die Wände auf Temperatur kommen.

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  • Gibts nicht wirklich. Da hilft nur ein dem Gebäude angemessenes Wohn-, Heiz- und Lüftungsverhalten.

    Klares Jein. Ich habe durchaus die Erfahrung gemacht, dass eine entsprechende Oberflächedas ganze unterstützen kann.

    Zum Beispiel gabs eine Küche mit Gasherd (noch mehr erhöhte Feuchtigkeit) Wände mit Latexfarbe, Decke auch mit irgendwas dichtem und Boden PVC. -> Schimmelproblem. Wurde getauscht durch Wände mit Putz, Decke und Boden Holz-> kein Problem mehr.


    Das heißt aber nicht, dass Wände atmen!


    Aber - die Oberfläche nimmt tatsächlich einen kleinen Teil Feuchtigkeit auf und gibt diese wieder ab.

    Das ganze ist aber auch Zusammenspiel mit dem

    Wohn-, Heiz- und Lüftungsverhalten.

    Da gebe ich Ralf Dühlmeyer Recht.


    Heißt also in Eurem Fall: Bzgl Oberfläche habe ich keine Ahnung, aber wenn Ralf Dühlmeyer Platten als Trockenputz empflieht, würde ich das tatsächlich so umsetzen.


    Nachdem ihr Probleme mit Schimmel hattet, solltet ihr zusätzlich darauf achten, dass möglichst wenig Oberfläche gefliest wird.


    Unterstützend zu der ganzen Problematik könnt ihr entweder ein Hygrometer aufstellen und entsprechend diesem Heizen und Lüften oder tatsächlich, wenn eh gerade schon alles angefasst wird, eine gute dezentrale Lüftung im Bad installieren, vielleicht sogar mit Wärmerückgewinnung. Letzteres würde ich tatsächlich empfehlen aufgrund meiner Erfahrungen in Gebäuden.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • DAS: ständig könnte das Problem gewesen sein. Nicht dauerlüften (womöglich noch auf Kipp), sondern mehrmals Stoßlüften und dazwischen heizen, das die Wände auf Temperatur kommen.

    PS: Unsere Beiträge haben sich überschnitten. Da könnte er tatsächlich Recht haben: Wenn die Oberflächen entsprechend abkühlen, kondesiert da Feuchtigkeit und bietet Schimmel einen Nährboden. Stellt Euch in diesem Zusammenhang ein kühles Glas Bier vor: Dort bildet sich auch schnell Feuchtigkeit -> Kondensat.

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  • Daher häten wir gerne den geeigneten Wandbelag dafür.

    Da wirst Du wenig Erfolg haben.


    Die beim Duschen anfallende Wassermenge ist so groß, das kann kein Putz und keine Wand aufnehmen oder gar "wegatmen". Da hilft nur Lüften, heizen und darauf achten, dass es keine kalten Oberflächen im Raum gibt. Fenster waren schon immer eine Schwachstelle, weil deren Oberflächentemperatur sehr niedrig war. Das kennt man auch von früher mit den beschlagenen Scheiben oder gar Eisblumen an den Fensterscheiben . Neue Fenster sind deutlich besser, und zudem auch noch "dicht", so dass jetzt aber die Wände die kalten Flächen sind, insbesondere Wandecken, Sockelbereich.


    Insbesondere bei Badezimmern die nur sporadisch beheizt werden, kühlen die Oberflächen stark ab.


    Du musst also ordentlich heizen damit die Oberflächen ebenso "warm" werden, und anfallende Luftfeuchtigkeit umgehend nach draußen lüften. Durch ein gekipptes Fenster funktioniert das nicht, ganz im Gegenteil, der Bereich um das Fenster herum wird dadurch noch stärker abgekühlt, so dass die Luftfeuchtigkeit kondensiert noch bevor sie draußen ist. Besser ist, Fenster ganz auf für vielleicht 5-10 Minuten, oder für Durchzug sorgen.

    Deutlich komfortabler geht es mit einem Lüfter, zumindest manuell geteuert, noch besser wäre elektronisch überwacht, dann muss man sich nicht darum kümmern.

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  • alles richtig, was hier geschrieben wurde.

    Und doch weiß ich, dass die Art der Wandoberfläche helfen kann, große Feuchtespitzen abzubauen.

    Es kommt aber nicht nur auf die Wahl des Putzes/Trockenputzes an, sondern auch auf die Wahl des Anstrichs. Anstriche die sperren, nehmen dem besten Untergrund seine guten Eigenschaften...

    Daher bin ich gerade in solchen Fällen ein Freund von mineralischen Anstrichen...

  • alles richtig, was hier geschrieben wurde.

    Und doch weiß ich, dass die Art der Wandoberfläche helfen kann, große Feuchtespitzen abzubauen.

    Es kommt aber nicht nur auf die Wahl des Putzes/Trockenputzes an, sondern auch auf die Wahl des Anstrichs. Anstriche die sperren, nehmen dem besten Untergrund seine guten Eigenschaften...

    Daher bin ich gerade in solchen Fällen ein Freund von mineralischen Anstrichen...

    Wäre Lehmputz geeignet?

  • M.W. speichern auch Gipskartonplatten die Feuchtigkeit sehr gut und geben sie anschließend langsam wieder ab. Sie sind daher als Puffer für hohe Luftfeuchtigkeit gar nicht so schlecht.

    Gefährlich ist's, wenn Dumme fleißig werden!

  • Wenn Du Lehmputz absperrst mit einer Farbe ist der ganze Effekt dahin. Lehmputz ist natürlich eine feine Sache, aber im Endeffekt funktionieren auch andere Oberflächen - wenn man sie lässt.

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  • Wäre Lehmputz geeignet?

    Lehmputz ist sehr gut, ohne Frage, aber es kommt auf die Oberfläche an, wie die Vorredner schon dargestellt haben: offene Materialien, sehr offene Farbanstrich, so wenig Fliesen wie möglich...

    Nach meiner persönlichen Einschätzung dürften sich z.B. GK-Platten zumindest für die größten Feuchtespitzen ähnlich wie Lehm verhalten. Ich vermute, Lehm verhält sich dann bei längerer Einwirkung von Feuchtigkeit etwas besser.

    Ich habe jedenfalls bei uns daheim schon entsprechende Messungen durchgeführt, um für mich persönlich ein Gefühl zu erhalten. Und da hat es auch mit GK-Bauplatten mit Kalkanstrich gut funktioniert. Damals noch analog, ich muss das nochmal digital erfassen...


    Aber: bei jeder Speicherung (egal ob Feuchte, Wärme oder sonstwas) ist immer zu beachten: der beste Speicher nutzt wenig, wenn man ihm keine Gelegenheit gibt, dass er wieder entladen wird.

  • Aber: bei jeder Speicherung (egal ob Feuchte, Wärme oder sonstwas) ist immer zu beachten: der beste Speicher nutzt wenig, wenn man ihm keine Gelegenheit gibt, dass er wieder entladen wird.

    Genau das ist der Knackpunkt, und der Grund warum ich nichts davon halte, den Putz als Feuchtespeicher zu missbrauchen.

    Man muss hier unterscheiden, zwischen der Feuchtigkeitsaufnahme durch die rel. Luftfeuchtigkeit, und der Durchfeuchtung aufgrund Kondensation. Letzteres führt dazu, dass der Speicher innerhalb kürzester Zeit mit einer großen Wassermenge geladen wird, doch das Entladen kann primär nur über Verdunstung an der raumseitigen Wandoberfläche stattfinden, und das dauert viel länger.


    Überspitzt gesagt, das Laden geschieht innerhalb von Minuten, das Entladen kann aber Wochen dauern. Je nach Nutzung der Räume bekommt die Wand nie eine Chance sich zu entladen, denn die paar Stunden zwischen den Lade-/Nachladevorgängen reichen dafür bei weitem nicht aus.


    Irgendwo habe ich noch einen Prüfbericht, da wurden Probekörper (Pfeiler aus Ziegelstein) mit unterschiedlichen Putzen versehen, dann bis zur Sättigung mit Wasser "geladen", und danach die Trocknung unter Raumbedingungen dokumentiert (Gewichtsverlust etc.). Selbst ohne "nachladen" lag der Gewichtsverlust nach 2 Monaten nur irgendwo bei 30-50%, also noch weit entfernt von der Ausgleichsfeuchte. Dabei war die Verdunstungsfläche im Vergleich zu einer Außenwand eines Gebäudes relativ groß, und der Probekörper war allseitig mit Raumbedingungen beaufschlagt. Bei einer Außenwand eines Gebäudes hat man ja außen wechselnde Bedingungen.


    Für die Praxis kann das nur bedeuten, lüften, lüften, lüften, und sicherstellen, dass es erst gar nicht zu Kondensation kommt.

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