WDVS vs VHF vs Schilfrohr

  • Hi Ralf, da ist etwas dran, da ich keine Erfahrung habe, bin ich übervorsichtig. Man macht die Fassade nur 1 mal im Leben (wenn es gut läuft). Ich glaube von Kosten her, gibt es zu MiWo und Faserzementplatten keine Alternativen. WDVS unterscheidet sich preislich kaum von der VHF Variante in der Ausführung. Darf ich noch eine Frage bezüglich der Fensterlaibungen stellen (siehe Foto), womit dämmt man diese, wenn man nur knapp 1 cm Platz hat. Man wird wohl etwas über den Fensterrahmen gehen müssen. Aerogel Spaceloft?


  • wenn man nur knapp 1 cm Platz hat

    1 cm vom Leibungsputz bis Kante Rahmen. Das sind also noch ca. 2 cm Putz in der Leibung. Dann müssen die halt abgestemmt werden. + neue Fensterbänke. Aber die müssn ja eh kommen.

    gibt es zu MiWo und Faserzementplatten keine Alternativen.

    Als VHF? Dann Holz(werkstoffplatten), Blech. Ist halt Gestaltung.

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  • Hi Ralf, da ist etwas dran, da ich keine Erfahrung habe, bin ich übervorsichtig. Man macht die Fassade nur 1 mal im Leben (wenn es gut läuft).

    Es gibt menschen, die das öfter machen und dann auch schneller zum Ziel kommen.

    Ich glaube von Kosten her, gibt es zu MiWo und Faserzementplatten keine Alternativen.

    Doch, gibt es. Holz bspw. oder mit höheren Kosten Metall.

    Darf ich noch eine Frage bezüglich der Fensterlaibungen stellen (siehe Foto), womit dämmt man diese, wenn man nur knapp 1 cm Platz hat. Man wird wohl etwas über den Fensterrahmen gehen müssen. Aerogel Spaceloft?

    :eek:   :lach:


    äh, aber ja, manchmal schon, aber dann hat man vorher an der falschen Stelle gespart oder will irgendwas auf die Spitze treiben, koste es, was es wolle.

    Zitat von Skeptiker

    Eine dauerhaft funktionierende ... Fassade mit den heutigen Hochleistungsbaustoffen und - teilen plant man nicht mal eben so nebenher nach einem 5-minütigen Schnellkurs auf der YouTube-University!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Jawohl, die Kritik ist angebracht und wird zur Kenntnis genommen. Es ist ja nicht so, dass ich keine Fachmänner bezahle und hier eine gratis Beratung misbrauche. Der Architekt hat immer mit Eternit die Fassaden gemacht, also rät er dazu. Der Energieberater rät zu der kompakten Fassade, weil er meint, dass die günstiger wäre (kurzfristig vielleicht ein wenig aber habe ich Lust Gerüst nochmals aufzubauen um nachzuputzen?). Die Begründung "haben wir immer schon so gemacht" wird aufm Bau sehr oft verwendet und die akzeptiere nicht. Darum ist dieses Forum so wichtig, weil man kritisch hinterfragen kann. Die Voraussetzungen sind klar - die Fassade muss wartungsfrei 40 Jahre halten. Wenn ich Ralf und Skeptiker richtig verstanden habe, ist die Variante einer VHF mit Holzfaserdämmung und Aluplatten das Optimum.

  • Wenn ich Ralf und Skeptiker richtig verstanden habe, ist die Variante einer VHF mit Holzfaserdämmung und Aluplatten das Optimum.

    Habe ich das so geschrieben? Daran kann ich mich als bekennender Holzfan nicht erinnern!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • puh, 40 Jahre... sehr anspruchsvoll...

    da wär' ich als Handwerker raus...


    vielleicht solltest Du das nochmal hinterfragen?

    Warum, wenn ich fragen darf? Die jetztige EPS gedämmte Fassade hat auch 50 Jahre gehalten. Wenn Alu-Platten Hersteller 40 Jahre Garantie aufs Material gibt, was soll bei einer hinterlüfteten Fassade kaputt gehen, falls ordentlich ausgeführt ist?

  • Alfons Fischer , stimme ich zu, war eher Lebensdauer gemeint. Hier in der Nähe gibt es eine Lagerhalle mit der Fassade aus den profilierten Alu-Blechen, ich hatte da mein Fahrrad angelehnt, schon kam der Besitzer nass geschwitzt. Gibt es bei Alupanel-Fassaden etwas spezielles (was Wartung/Pflege angeht) zu beachten? Gestern hat der Fachexperte des HWF-Herstellers die Einblasdämmung vorgeschlagen, die wäre kostengünstig und würde gut am alten Mauerwerk anliegen. Gibt es etwas gegen Einblasdämmung anzuwenden oder ist die Variante ganz OK?

  • Einblasdämmung gibt es als Cellulose, Holzfaser oder Steinwolle, alle 3 mit Setzungsgarantie. Ich vermute dass die Oberfläche nach dem Entfernen von EPS - die alten Ziegelsteine, alles andere als glatt sein wird. Bekommt man Steinwolle/Holzfaser auch auf unebene Oberflächen ohne Kältebrücken an die Mauer drangepresst? Der Zimmermann will die erste 8 cm Schicht "zwischen UK einklemmen".

  • Sag mal, täuscht der Eindruck oder soll der Zimmerer (der eigentlich für die physische Ausführung zuständig ist) zusammen mit dem Forum bei Dir eine sachgerechte Planung ersetzen?

    Die Überlegungen zur Systemwahl i.O., aber jetzt gehts ans Eingemachte, wie meine Oma immer zu sagen pflegte

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Die Frage, ob die Steinwolle (eingeklemmt zwischen Holz-UK) gut an die alte Backstein-Fassade drankommt oder, ob man besser einbläst, ist das "Eingemachte"? Da wäre die Oma traurig ;) Ich kann schlecht EPS grossflächig im Spätherbst abkratzen und selbst wenn, wie aussagekräftig ist das auf 1m2. Die Planung braucht immer Plan B. Die sachgerechte Planung hat vor 10 Jahren Eternit Dachschindeln, vor 20 Jahren überall XPS als WDVS drangeklebt, vor 50 Jahren Asbest, daher darf man die Standards (haben wir schon immer so gemacht) hinterfragen.

  • Die Planung braucht immer Plan B.

    Nein! Der Planende muss VORHER Plan A bis Z haben, dann im Gespräch mit dem AG diese auf EINEN Plan eindampfen und diesen dann vollumfänglich (das heist, bis er keine Fragen mehr hat) erläutern.

    SO geht Planung.

    Und vor 50 Jahren hätte Dir vielleicht das EFB Faserzementplatten mit A... empfohlen. Und nu?

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  • Einblasdämmung gibt es als Cellulose, Holzfaser oder Steinwolle, alle 3 mit Setzungsgarantie.

    korrekt!

    Ich vermute dass die Oberfläche nach dem Entfernen von EPS - die alten Ziegelsteine, alles andere als glatt sein wird.

    relativ glatt schon, perfekt eben natürlich nicht

    Bekommt man Steinwolle/Holzfaser auch auf unebene Oberflächen ohne Kältebrücken an die Mauer drangepresst?

    Mineralwolle auf jeden Fall, von Holzfaserplatten weiß ich es nicht sicher. Welche Art von Wärmebrücken befürchtest Du? (Kältebrücken gibt es definitionsgemäß nicht, nur Wärmebrücken,)


    Alle mir bekannten Dämmplatten werden auf dem Untergrund verklebt und dabei können Unebenheiten im Untergrund z.B. lt. Verarbeitungsrichtlinien von Steico für WDVS durch vollflächigen Kleberauftrag von bis zu zwei Zentimeter Stärke ausgeglichen werden. Die Platten selbst werden vollflächig gespachtelt und dann mit Wulst-Punkt-Kleber-Auftrag verlegt. Auch dabei können noch einmal Unebenheiten aufgenommen werden.

    Der Zimmermann will die erste 8 cm Schicht "zwischen UK einklemmen".

    Worum geht es Dir, um den Umgang mit Einblasdämmungen, um ein WDVs mit oder eine VHF? Alles davon geht, alles ist bauphysikalisch und baukonstruktiv möglich und oft auch sinnvoll. Alles sieht jeweils unterschiedlich aus und unterschiedliche Vor- und Nachteile. Mach Dir eine Tabelle, wenn Du Dir einen Überblick verschaffen willst und bewerte die Systeme darin differenziert!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Danke Ralf, Skeptiker. Die Idee mit der Tabelle ist gut, habe ich bei der Innenrenovierung auch gemacht, werde ich anlegen.

    Es sind Architekt, Energieberater und Zimmermann involviert, VHF ist das Ziel, mitdenken muss ich selbst.

    Der Architekt hat die Erfahrung hauptsächlich mit Neubau, Energieberater ist sehr auf U-Wert fixiert, der Zimmermann möchte die Fassade so ausführen, wie er es immer macht, ebenfalls waren die Referenzen alle Neubau.

  • Hallo zusammen, wegen des Laibungsdetails hätte ich noch eine Frage. Wenn man die Laibungsdämmung mit 2 cm Aerogel ausführt, sollte man noch überlegen die Jalousienführungsschienen auch seitlich anzubringen (jeweils 2 cm) oder lieber freitragend/Vorbau ausführen?

  • Wollte mich hier noch für die positive Kritik und Hilfestellungen bedanken, wünsche frohe Feiertage!

    Schön, wenn Dir hier geholfen werden konnte. Die guten Wünsche geben wir gerne zurück!

    Gefährlich ist's, wenn Dumme fleißig werden!

  • Ich bin wieder da, es tut mir leid. Die Befürchtung mit dem schiefen Mauerwerk hat sich leider nach Entfernung der alten Isolation an 2 Wänden mehr als bestätigt. Der Zimmermann sagt - ich muss mit Putz ausgleichen, der Gipser sagt, es bedeutet sehr viel Arbeit und keine Garantie, dass er es 100%-ig hinkriegt. Dämmungshersteller Gutex schlägt dem Zimmermann vor, Einblasdämmung dem Einklemmen der Thermoflex Platten in die UK, vorzuziehen. Was meint ihr?