Kaminofen aus dem Baumarkt sinnvoll?

  • Guten Abend,

    da wir zu nahezu 100% unsere Energie aus Gas beziehen, überlegen wir uns einen Kaminofen anzuschaffen. Wir wollten das eh immer mal, nun steht vermehrt die Wärmesicherheit im Vordergrund. Nätürlich müssten wir noch immer Holz beziehen.

    Die Ofenbauer in der Umgebung sind völlig ausgebucht, nur der Baumarkt scheint noch Modelle zu haben. Was haltet ihr davon, worauf sollte man achten? Unser Erdgeschoss ist ca. 70qm groß, der Kamin würde in einem 30qm Raum stehen und sollte so groß dimensioniert sein, dass Wärme in den Flur und gerne auch die Treppe hinauf zieht.

    Wären dann 6-7 kw? Worauf sollte man dann noch achten, ausreichend Gewicht >200 KG, Speicherstein >70 KG?

    Im Baumarkt gibt es dazu Modelle von 900-2200 EUR.

    Danke für Tipps und Hinweise

  • Im anderen Thread habe ich dir einen wassergeführten Kamin empfohlen, damit könntet ihr deutlich effektiver die Energiekosten senken, da besser regelbar und auch die WW Aufbereitung unterstützt wird.

  • das kann aber nicht der Brauchwasserbehälter von der Gasheizung sein oder?

    Nein.


    Du kannst Trinkwasser nicht durch den Ofen leiten. Man braucht also im Kessel-/Heizkreis ausreichend Wasservolumen sonst geht Dir der Ofen irgendwann einmal durch die Decke.

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  • Die Ofenbauer in der Umgebung sind völlig ausgebucht, nur der Baumarkt scheint noch Modelle zu haben. Was haltet ihr davon, worauf sollte man achten?

    Es scheint etwas Panik aufzukommen, was den kommenden Winter angeht. Erstmal ruhig bleiben und überlegen, was Du (im Notfall) wirklich brauchst. Ich an Deiner statt, würde schauen, wo ich einen Küchenherd auftreiben kann mit min. 7KW.

    Ein wasserführender Kamin im Notfall taugt imho nix, weil wenn keine Pumpe (Strom) nützt der auch nix, oder? (Frage in die Runde)

    Wiegesagt, nur für den Fall der Fälle, wenn alle Stricke reissen sollten (wollen wir nicht hoffen), aber um evtl. bissel ruhiger zu schlafen ;)


    Für alles andere, siehe meine Vorredner, ist vieles denk- und machbar, auch in deinen anderen Threads, was dämmen etc. angeht.

    Natürlich auch ein ggf. wasserführender Kamin mit Heizeinspeisung oder Komplettsanierung, das ist aber kurzfristig nicht machbar.


    Worauf ich bei einem Ofenkauf achten würde:


    - min. 7 besser 10KW und kein Zeitbrand

    - Brennstoffe: Scheitholz, Braunkohlebrikett

    - speziell bei Herden: die sollten alle 1/4 - 1/2 Jahre mal gereinigt werden (je nach Nutzung) , Reinigungsöffnung(en) leicht zugänglich

    - ggf. vor Kauf mit dem Schornsteinfeger reden

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  • ggf. vor Kauf mit dem Schornsteinfeger reden

    Streiche "ggf."!


    Was nützt dir der schönste Ofen, wenn der Schornsteinfeger den Betrieb nicht gestattet?


    Und als Notheizung ist ein wasserführender Ofen nicht geeignet. Der gibt typisch 1/4 bis 1/3 seiner Leistung an die Luft ab, den großen Rest muss er zwingend ans Wasser loswerden. Kann er das nicht, brennt er durch.

  • Ein wasserführender Kamin im Notfall taugt imho nix, weil wenn keine Pumpe (Strom) nützt der auch nix, oder? (Frage in die Runde)


    Bitte lies meinen Beitrag nochmal durch, genau das habe ich nicht empfohlen.

    Was den Schorni angeht natürlich, ich schrieb nur deswegen ggf. es soll ja Leute geben, die mit den schwarzen Männern auf Kriegsfuß stehen.

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  • Es scheint etwas Panik aufzukommen, was den kommenden Winter angeht.

    Kein Wunder bei der Berichterstattung.



    Ein wasserführender Kamin im Notfall taugt imho nix, weil wenn keine Pumpe (Strom) nützt der auch nix, oder? (Frage in die Runde)

    Völlig richtig. Wird so ein Ofen ohne betriebsbereite Pumpe geschürt, dann löst (hoffentlich) das Sicherheitsventil aus.


    Würde die Stromversorgung zusammenbrechen, dann hätten wir aber noch ganz andere Probleme. So würde in weiten Bereichen des Landes die Wasserversorgung zusammenbrechen, schließlich geht da ohne Pumpen auch nichts. Die Lebensmittelversorgung wäre ebenso gefährdet, und viele Menschen haben bestenfalls 2 Dosen Ravioli als "Vorrat" zuhause (dafür aber viele Pakete Toilettenpapier).

    Es soll sogar Menschen geben, die verhungern wenn das Internet ausfällt, weil sie nicht bei ihrem Lieferdienst bestellen können.


    Kurzum, ein wasserführender Kaminofen ist als Notheizung nur dann zu gebrauchen wenn man gleichzeitig auch eine Notstromversorgung hat. Die Dimensionierung einer Notstromversorgung wäre wieder ein anderes Thema, aber zur Erinnerung, ein Notstromaggregat benötigt Benzin (größere gibt es auch mit Diesel), und mit einem 5 Liter Ersatzkanister kommt man da nicht weit.


    Ein einfacher Kaminofen hat den Vorteil, dass man ihn immer anschüren kann, so lange Brennstoff vorhanden ist. Dafür ist der Wirkungsgrad nicht gerade berauschend, je nach Betriebsweise sogar unterirdisch.

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  • Nur mal noch aus Interesse, gibts die Dinger, sagen wir mal um die 15KW auch als Kombiöfen, also quasi wasserführend zu- & abschaltbar und wenn abgeschaltet auch als einfacher Kaminofen (ohne Pumpe) nutzbar?

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  • Offtopic:

    Hmhm, wahrscheinlich auch schwierig, wenn man die unterschiedlichen KW-Zahlen bedenkt.

    Hab mir blos mal in Erinnerung gerufen, früher hatten wir eine Schwerlast (oder Schwerkraft?) Heizung und gußeiserne Heizkörper,

    ich kann mich nicht erinnern, dass da eine Pumpe mitlief. War da aber noch zu klein, und, soviel ist klar Warmwasser war da auch nicht mit bei.


    Marker das mal als OT, da etwas abschweifend, lg trekkie

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  • Hab mir blos mal in Erinnerung gerufen, früher hatten wir eine Schwerlast (oder Schwerkraft?) Heizung und gußeiserne Heizkörper …

    Schwerkraft!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Off-Topic:

    ich kann mich nicht erinnern, dass da eine Pumpe mitlief

    Tat's auch nicht. Da wurde der Dichteunterschied zwischen (fast kochend) heißem Vorlauf und nicht ganz so heißem Rücklauf ausgenutzt, um die Brühe in Bewegung zu bringen. Das verlangte allerdings nach bald armdicken Steigleitungen, horrenden Vorlauftemperaturen und extremer Spreizung. Bei den früheren digitalen Wärmeerzeugern (nur zwei Zustände: an oder aus) hat das auch prima funktioniert.

  • Nur mal noch aus Interesse, gibts die Dinger, sagen wir mal um die 15KW auch als Kombiöfen, also quasi wasserführend zu- & abschaltbar und wenn abgeschaltet auch als einfacher Kaminofen (ohne Pumpe) nutzbar?

    Wie oben schon geschrieben, könnte man eine Anlage nach dem Schwerkraftprinzip aufbauen. Dazu müsste man aber die komplette Heizungsanlage umbauen, und je nach Anlagenkonstellation (Position Höhe Wärmeerzeuger und Ort und Höhe der Heizkörper) ist das nicht so einfach möglich.


    Bruno hat auf seiner Webseite ein paar Infos zusammengefasst


    http://bosy-online.de/Schwerkraftheizung.htm


    Wenn man unterstellt, dass wir nur selten einen Stromausfall haben, und wenn doch, dann nur kurzfristig, dann wäre eine Notstromversorgung in meinen Augen die bessere Lösung.

    Moderne Hocheffizienzpumpen haben eine geringe el. Leistungsaufnahme, und für einen Notbetrieb würde es ja genügen, wenn das Wasser nur in Bewegung versetzt wird, man muss ja nicht "Norm"bedingungen erreichen.

    d.h. Für ein EFH wäre eine el. Leistungsaufnahme von 5-10W schon mehr als ausreichend. Bei sagen wir mal 15h Betrieb pro Tag wären das dann 75-150Wh täglich. Wenn man etwas optimiert, dann sollte eine normale Autobatterie mit 100Ah also ausreichen, um die Anlage 1 Woche, evtl. auch ca. 10 Tage zu betreiben. In dieser Zeit könnte man selbst im Winter die Batterie über PV nachladen.


    Da wir von el. Energie abhängig sind, müsste man sowieso darüber nachdenken, wie man eine Notstromversorgung sicherstellt. Diese würde man an dem Bedarf orientieren, der zwingend notwendig ist, und da fallen die 5W dann auch nicht mehr in´s Gewicht. Wer eine alte Ölheizung in Betrieb nehmen möchte, der muss mit ganz anderen Anschlussleistungen rechnen. Da sind 200-300W keine Seltenheit, selbst 500W sind möglich.


    Kurzzeitig kann man auch im Winter mal auf das Heizen verzichten. Das wird zwar etwas unangenehm, aber man muss nicht gleich erfrieren. So ein Haus kühlt nicht innerhalb von Stunden extrem aus. 1 oder 2 Tage wären also gar kein Problem, selbst ohne Koch- und Heizmöglichkeit. Gefriergut könnte in der Zeit aber schon ungenießbar werden.

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  • Vielleicht noch als Ergänzung:

    Diese würde man an dem Bedarf orientieren, der zwingend notwendig ist,

    Mein Kaffeeautomat gönnt sich durchschnittlich 28Wh pro Tasse. Macht bei 10 Tassen pro Tag immerhin 280Wh die überlebensnotwendig sind. Da muss man schon entscheiden, ob 10h Heizungspumpe oder 2 Tassen Kaffee. :D

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  • Off-Topic:

    Mein Kaffeeautomat gönnt sich durchschnittlich 28Wh pro Tasse. Macht bei 10 Tassen pro Tag immerhin 280Wh die überlebensnotwendig sind. Da muss man schon entscheiden, ob 10h Heizungspumpe oder 2 Tassen Kaffee. :D

    Auf den Baustellen, eher aber in den Fahrzeugen der Handwerker sieht man ja seit einiger Zeit akku-betriebene Kaffeemaschinen. Mir wurde mehrfach berichtet, dass selbst mit großen Akkupacks die Zellen nach 2 bis max. 3 Tassen leer sind. :eek: Also ist das erstmal keine Option für meine Baustellenkiste! :(

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Off-Topic:

    Das könnte an der Kaffee"maschine" liegen. Die Automaten sind da wirklich sehr effizient. Es gibt für Camping/Outdoor solche Akkupacks mit integriertem Wechselrichter. Die sind aber bei größeren Akkupacks relativ teuer. Man legt dafür grob 1,- €/Wh auf den Tisch, also bei 1kWh Speicher ca. 1.000,- €.

    Im Fahrzeug würde ich die Starterbatterie nutzen, oder halt einen zweiten Akku wie man ihn in Campingfahrzeugen meist sowieso hat. Vielleicht noch ein PV Modul mit Laderegler dazu, fertig. Wenn sich natürlich eine Warteschlange Kaffeehungriger vor dem Fahrzeug bildet, dann wäre auch diese Lösung irgendwann überfordert

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  • Das ist richtig.


    Ich meinte damit nur, dass der Energiebedarf für 1 Tasse nicht bei jeder Maschine gleich ist. Geht man beispielsweise von einer "normalen" Kaffeemaschine aus, dann heizt die nicht nur das Wasser vor, sondern wenn man diese nach dem Kaffee "kochen" nicht abschaltet, dann wird weiterhin die Heizplatte unter der Kanne beheizt (evtl. über Timer begrenzt). Das könnte ich heute Abend doch glatt mal testen. :D


    Bei "meiner" Kaffeemaschine benötige ich 12-13Wh zum Vorheizen, dann evtl. noch 2Wh zum Spülen, und dann weitere 13Wh für den eigentlichen Brühvorgang (Mahlen inklusive). Danach geht sie in Standby (< 1W) und nach 30 Minuten komplett aus, oder man schaltet sie vorher schon ab. Bei mehreren Tassen nacheinander entfällt der Spülvorgang.


    Es kann also durchaus sein, dass Maschine x mit der verfügbaren Akkukapazität weniger Tassen schafft als Maschine y.

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  • Leute. Jetzt mal langsam. Der Strom wird uns nicht aus gehen. Es geht nur um Gas, also Heizung. Strom haben wir genug.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Aber der Robert hat doch gesagt, wir müssen uns auf die Katastrophe vorbereiten. :D

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  • Kein Gas ist ja Katastrophe genug. Jetzt geht bestimmt der Run auf Heizlüfter und Campingkocher los... Naja, noch nicht, die sitzen gerade alle in Flughäfen fest, aber sobald die Leute wieder zurück sind...

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Jetzt geht bestimmt der Run auf Heizlüfter und Campingkocher los.

    Das ist sehr wahrscheinlich, und was passiert wenn dann alle plötzlich ihre Heizlüfter einschalten? Da kannst Du Dich mit einem Fön vor die Windräder stellen und pusten damit sie sich schneller drehen.

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  • Aber der Robert hat doch gesagt, wir müssen uns auf die Katastrophe vorbereiten. :D

    Roberts Vorbereitungstipp: "Ich dusche schnell", sagte der Grünen-Politiker. Er habe noch nie lange unter der Brause gestanden. "Aber ich habe meine Duschzeit noch einmal verkürzt."


    Robert, es geht noch viel sparsamer und schneller! Ich hab einen "Habeck" da, von meiner Urgroßmutter geerbt. Das ist eine Emailleschüssel in einem Blechgestell, die als Waschschüssel diente.


    Interesse?




  • Das ist eine Emailleschüssel in einem Blechgestell, die als Waschschüssel diente. Interesse?

    und geschickt koordiniert reichen 3-5 Liter locker für eine ganze Familie.


    Roberts Vorbereitungstipp: "Ich dusche schnell", sagte der Grünen-Politiker. Er habe noch nie lange unter der Brause gestanden. "Aber ich habe meine Duschzeit noch einmal verkürzt."

    Und dann mit Staatskarosse und Gefolge ab zum Bundestag, natürlich mit Vollgas, man möchte ja nicht zu spät kommen.

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  • R.B. Klar, der "Habeck" von meinen Urgroßeltern hat für alle vier gereicht. Wasser kam vom Laufbrunnen.

    Falls der Robert sich nicht meldet, annoncier ich auf Kleinanzeigen. Den reißen die mir aus der Hand - ein echter "Habeck"...