Liebe Expertinnen,
wir haben gerade ein Haus gekauft – ein Neubau aus dem Jahr 2020 ohne Keller, bei dem rund um den Sockel noch etwas zu tun ist: Laut einem TÜV-Gutachten ist „augenscheinlich kein Feuchteschutz gemäß DIN 18533 vorhanden. Augenscheinlich wird anfallende Bodenfeuchte durch kapillarische Wirkung von Putz und Armierungsgewebe in den Sockel befördert.“ Unten am Sockel sind bereits Salzkristalle zu sehen (s. Bild). An manchen Stellen ist das Armierungsgewebe sichtbar und nicht ausreichend überdeckt. Innen ist keine Feuchtigkeit vorhanden.
Das Gewerk, das hierfür verantwortlich ist, gibt es heute so nicht mehr – die Firma wurde umfirmiert und von jemand anderem übernommen. Daher können leider keine Gewährleistungsansprüche geltend gemacht werden. Deshalb sind wir gerade in Gesprächen mit Firmen, die den Sockel freilegen und die notwendigen Maßnahmen zur Trockenlegungen und Abdichtung durchführen sollen.
Hierbei wurden z.B. folgende Arbeiten als notwendig beschrieben:
- Altabdichtung im Wand-Sohlen-Anschluss zurückbauen
- Schadhafte Fugen ausräumen
- Kanten und Außenecken brechen
- Festhaftende Altabdichtung reinigen
- Abzudichtenden Fläche mittels Verkieselungskonzentrat grundieren, Dichtungsschlämme aufbringen, Fugen schließen, Untergrund egalisieren
- Dichtungskehle im Wandanschlussbereich einziehen
- Abzudichtenden Fläche mittels Kratzspachtelung grundieren
- Gegen Bodenfeuchte mit Multi-Baudicht 2K zweilagig abdichten
- Nachträgliche Horizontalsperre einbauen – mittels drucklosem Injektionsverfahren mit lösemittelfreien hydrophobierenden WTA, mit mineralischem Mörtel verschießen
- Perimeterdämmung mit BIT 2K anbringen
- Mehrlagige Spezialfolie als Gleitschutz + Drainage einbauen
Unsere Fragen dazu:
- Lässt sich auf Grundlage dieser Informationen sagen, ob diese Maßnahmen so sinnvoll erscheinen (nicht zu viel/wenig)? Helfen sie sowohl gegen aufsteigende Nässe als auch gegen seitlich drückendes Wasser?
- Ist es tatsächlich empfohlen, die Horizontalsperre (noch mal) anzubringen? Laut Gutachter ist es sehr wahrschlich, dass diese vorhanden ist. Laut Firmen macht es aber u.a. aus Gewährleistungsgründen Sinn, diese anzubringen, da die vorhandene auch mangelhaft sein kann und bei eventuellen Folgeschäden nicht beurteilt werden kann, woher diese resultieren und welches Gewerk dafür verantwortlich ist.
- Ist eine Noppenbahn heute nicht mehr notwendig?
Wir würden uns sehr über eine Einschätzung hierzu freuen!
Schon jetzt vielen Dank!