Trockenbau - ist das fachgerecht?

  • Hallo zusammen,


    bei mir wird derzeit ein Holzständerbau ausgebaut und letzte Woche waren die Trockenbauer am Werk. Aufbau ist Rigips auf OSB, dahinter die Installationsebene.

    Mein persönlicher Eindruck ist, dass etwas unsauber gearbeitet wurde, ich bin allerdings auch kein Experte auf dem Gebiet. Mein Bauleiter war noch nicht vor Ort, meinte telefonisch aber, dass die das bei der Verspachetlung auf Q2 in ein paar Wochen schon alles beheben würden.


    Wie ist Eure Meinung zu der Ausführung und vor allem zu den Spaltmaßen.


    Freue mich auf Euer Feedback.


    Vielen Dank!

  • Hallo Ralf,


    schon mal Danke für dein Feedback.

    Hast Du einen Tipp für mich bzgl. der Kommunikation mit meinem Bauleiter?

    Ich bin ja Laie und der kann mir quasi alles erzählen. Worauf soll ich bestehen?


    Vielen Dank nochmal!

  • Auf fachgerechter Ausführung. Aber da wird der BL sagen, DAS sei fachgerecht.


    Wenn Du wirklich etwas tun willst, nimm Dir einen SV, der mit dem BL auf Augenhöhe reden kann und dies auch tut

    Aber doch kein Bauleiter, der im Auftrag des Bauherren unterwegs ist, der TE sprach von "meinem Bauleiter".

    Sollten wir tatsächlich schon soweit sein, dass man einen Sachverständigen braucht, der die Arbeit der eigenen Bauleitung/Bauüberwachung beaufsichtigt?

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


    Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fern halten. (J.R.R. Tolkien, Derr Herr Der Ringe, Erster Teil: Die Gefährten)

  • Sollten wir tatsächlich schon soweit sein, dass man einen Sachverständigen braucht, der die Arbeit der eigenen Bauleitung/Bauüberwachung beaufsichtigt?

    1. Wenn der BL sowas durchgehen läßt, dann LEIDER ja.

    2. ""mein BL" kann auch der des BU sein, der für den Bau zuständig ist.

    3. Der TE will mitreden. Ihn wird aber keiner ernst nehmen, der sowas macht oder durchwinkt - auch wenn der TE recht hat

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Was kann man sich denn unter "DEINEM" Bauleiter vorstellen?

    Er hat einen separaten Auftrag und ist nur und nur Dir verpflichtet?

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Hallo zusammen,


    es ist der Bauleiter der Hausbaufirma.

    Mit diesem Treffe ich mich heute Nachmittag auf der Baustelle und wenn er anders als ihr hierbei keine Mängel und keinen Grund zur Nacharbeit erkennt, dann beherzige ich gerne den Hinweis und werde noch heute auf die Suche nach einem eigenen Sachverständigen gehen.

  • Auf fachgerechter Ausführung. Aber da wird der BL sagen, DAS sei fachgerecht.


    Wenn Du wirklich etwas tun willst, nimm Dir einen SV, der mit dem BL auf Augenhöhe reden kann und dies auch tut

    Aber doch kein Bauleiter, der im Auftrag des Bauherren unterwegs ist, der TE sprach von "meinem Bauleiter".

    Sollten wir tatsächlich schon soweit sein, dass man einen Sachverständigen braucht, der die Arbeit der eigenen Bauleitung/Bauüberwachung beaufsichtigt?

    Hallo zusammen,


    es ist der Bauleiter der Hausbaufirma.

    Mit diesem Treffe ich mich heute Nachmittag auf der Baustelle und wenn er anders als ihr hierbei keine Mängel und keinen Grund zur Nacharbeit erkennt, dann beherzige ich gerne den Hinweis und werde noch heute auf die Suche nach einem eigenen Sachverständigen gehen.

    Ich nehme zurück, was ich geschrieben habe. In dem Fall wäre es tatsächlich empfehlenswert eigenen Sachverstand auf die Baustelle zu bringen...

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


    Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fern halten. (J.R.R. Tolkien, Derr Herr Der Ringe, Erster Teil: Die Gefährten)

  • Abend zusammen,


    der Bauleiter hat in einigen Fällen zugestimmt, dass es Murks ist und nachgearbeitet werden muss.

    Jetzt bin ich aktuell etwas ratlos, ob ich direkt den Sachverständigen einschalten soll.


    Ich denke ich warte mal den Nachbesserungsversuch ab.

  • Gutachter ist nun doch eingeschaltet. Ich habe ein ungutes Gefühl und das kostet jetzt zwar ein bisschen Geld, aber was solls. Darauf kommts nun nicht mehr an :D


    Soll ich euch auf dem Laufenden halten?

  • Also ein paar unbestrittene Standarts gibt es schon, welche man aus den Bildern feststellen und anbringen könnte.

    - Kreuzfugen sind nicht zulässig

    - Schrauben dürfen nicht durch die Pappe durchgebrochen sein

    - ein GK-Streifen muss mindestens so breit sein, dass die Schraube ohne Beschädigung des GK hält

    - die Pappe darf nicht von der "Gips"füllung gelöst sein


    Das sind jetzt keine direkt auffindbare a. R. d. T., aber sie sind Fakt und könnten zumindest hinterfragt werden

  • Vielen Dank!

    Ich sehe gerade, dass du aus Burgthann kommst und auch Sachverständiger bist.

    Mist, hättest du einen Tag früher geschrieben, hätte ich evtl. bei dir angefragt, da Burgthann nicht so weit weg ist.

  • Hallo Sarkas,


    ich weiß leider nicht wie ich dir direkt eine Nachricht schreiben kann.

    Der von mir beauftragte Sachverständige hat zufällig sogar den gleichen Nachnamen wie du und hat seine Firma keine 30 Kilometer von Burgthann.. Vielleicht ist es ja sogar Verwandschaft von dir? :)

  • ich weiß leider nicht wie ich dir direkt eine Nachricht schreiben kann.

    Auf den Namen (NICHT das Avatar-Bild) mit em Mauszeiger gehen, einen Augenblick warten, dann geht ein Fenster auf. Darin ist unten rechts das PN-Symbol/Konversation (Zwei "überlappende Kreise")

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  • Off-Topic:

    Du gehst entweder ins Profil und dort auf das Figurenicon

    oder Du eröffnest einfach eine Konversation und tippst seinen Namen ein.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Feedback von meinem Sachverständigen: Das ist die schlechteste Ausführung im Trockenbau, die er bisher gesehen hat und er kennt Kollegen, die einen vollständigen Rückbau fordern würden.


    Wir haben mehrere eklatante Mängel festgestellt und unzuählige zusätzlich nicht sooo gravierende.

    Weiteres geplantes Vorgehen ist nun ein Treffen zwischen Bauleiter, meinem Sachverständigen und mir, sowie ein vorläufiger Baustopp für dieses Gewerk.



    Eine Empfehlung an alle Laien: Nehmt euch bei ungutem Gefühl einen Sachverständigen. Ich wollte mir die 500 Euro für eine Besichtigung auch erst sparen, aber zumindest bei mir stellt sich nun heraus, dass es nun um ganz andere Summen geht.

  • aber zumindest bei mir stellt sich nun heraus, dass es nun um ganz andere Summen geht.

    Das ist leider sehr oft der Fall. Als Laie kann man noch froh sein, wenn man durch solche offensichtliche Mängel aufgeweckt wird und näher nachforschen kann. Viele Mängel werden jedoch erst gar nicht entdeckt, weil man ja davon ausgeht, dass die Firma das schon richtig macht.

    Wer macht sich beim Hausbau schon Gedanken darüber, ob der Heizungsbauer oder Elektriker die richtigen Leitungen verlegen? Es wird warm in der Bude, das Licht an der Decke leuchtet, also alles gut.......oder doch nicht?


    Glücklicherweise handelt es sich oft nur um kleinere Mängel, aber richtig heftig wird es, wenn ein schwerwiegender Mangel erst nach vielen Jahren in Erscheinung tritt. Dann ist guter Rat teuer, im wahrsten Sinne des Wortes.

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    .

  • Großes Problem ist wohl der fehlende Meisterzwang für dieses Handwerk.

    Bei Elektrik und Heizung hatte ich auch keinen SV, der abgenommen hat, aber da hatte ich einfach ein sehr gutes Gefühl, da beide Firmen schon sehr, sehr lange für die Hausbaufirma arbeiten und beide Chefs waren Meister und auch vor Ort und haben mir alles erklärt.


    Beim Trockenbau war es ein Trupp, bei dem nur einer deutsch sprach und alles wirkte hektisch. Kann andernorts natürlich anders sein

  • Off-Topic:

    Großes Problem ist wohl der fehlende Meisterzwang für dieses Handwerk. … Bei Elektrik und Heizung … hatte ich einfach ein sehr gutes Gefühl, da beide Firmen schon sehr, sehr lange für die Hausbaufirma arbeiten und beide Chefs waren Meister und auch vor Ort und haben mir alles erklärt. … Beim Trockenbau war es ein Trupp, bei dem nur einer deutsch sprach und alles wirkte hektisch. Kann andernorts natürlich anders sein

    Dem möchte, nein muß, ich aus innerem Zwang widersprechen:


    Das System der dualen Ausbildung und der Handwerksordnung in D mag die Ausführungsqualität durch „das deutsche Handwerk“ punktuell und in der Summe etwas besser machen als die gleicher Branchen in Nachbarländern. Generell teilt sich „das Handwerk“ aber auch einfach und trotz Meisterzwang in fachlich gut und schlecht ausführende Betriebe. Und der Anteil der mangelhaften Ausführungen ist dabei auch in den Gewerken mit Meisterzwang ganz objektiv für den eigenes Qualitätsanspruch des Handwerks im Bauwesen deutlich zu hoch. Für manche Meister ist die bestandene Meisterprüfung anscheinend eine feierliche Entlassung aus der Bildung und danach finden Fortbildung und qualifizierter fachlicher Austausch dann einfach nicht mehr statt. „Wir machen das immer so“.


    Die Sprache hat nun wirklich nichts mit der handwerklichen Qualität zu tun. Fehlende Sprachkenntnisse sind aber in der Tat eine zusätzliche Komplikation, welche guter Ausführungsqualität im Wege stehen kann und oft auch tatsächlich steht. Das sollte sich ändern. Objektiv ist leider festzustellen, dass Muttersprachler schon länger spätestens ab mittlerem Bildungsniveau „besseres“ als die physische Arbeit im Handwerk oder der Landwirtschaft anstreben - und das nicht nur in D, sondern weltweit praktisch überall.


    „Das deutsche Handwerk“ muß in seinem konservativen Verharren auch einfach endlich mal kapieren, dass Auszubildende heute auch ˋmal Ali oder Mazen mit Vornamen heißen oder (aus deren Sicht sogar noch schlimmer) Lisa, Ayshe oder Farah und beim Beginn einer Ausbildung auch schon älter sein können als 15 Jahre. Und Brötchen und Bier holen lassen oder cholerisches Anschreien, wie ich es erst gestern wieder auf einer Baustelle erlebte, passt auch nicht mehr ins 21. Jahrhundert. Aber solange „das dt. Handwerk“ von weißen alten Männern repräsentiert wird, sehe ich da leider tiefschwarz. Die kriegen im Bauwesen ja bisher auch keinen praktikablen Umgang mit Schwangeren geregelt - da ist der Gesetzgeber aber auch weit hinter den Bedürfnissen der Betroffenen hinterher. Schwangerschaft und Elternzeit für Meisterinnen im Handwerk, gar für selbstständige Meisterinnen, werden bisher nicht adäquat unterstützt. Auch das macht Nachwuchsgewinnung (nein, kein Kalauer) schwierig, genau wie schlechter Umgang mit Auszubildenden. Und dass die Ausbildung von Studienabbrechern eine ernsthafte Option wäre, wenn das Bildungsniveau der vorliegenden Bewerbungen vielleicht wirklich nicht ausreicht, könnte man ja auch mal in Betracht ziehen. Und ja, mit denen muß man dann vernünftig umgehen und ihnen auch eine langfristige wirtschaftliche Perspektive bieten und da schließt sich der Kreis leider wieder.


    Ja, jetzt geht es mir wieder besser! :thumbsup:

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Bauarbeiter könnten ruhig selbstbewusster sein - wenn sie was können. Als ich vor kurzem mit einem kleinen Buben an einer (nach meiner Meinung gut geführten) Baustelle stand und meinte: "Er will Bauarbeiter werden" war die einhellige Antwort: "Bloß ned! Jung, geh nei der Schul und lern was Gscheits."

  • Off-Topic:

    Die Sprache hat nun wirklich nichts mit der handwerklichen Qualität zu tun. Fehlende Sprachkenntnisse sind aber in der Tat eine zusätzliche Komplikation, welche guter Ausführungsqualität im Wege stehen kann und oft auch tatsächlich steht. Das sollte sich ändern. Objektiv ist leider festzustellen, dass Muttersprachler schon länger spätestens ab mittlerem Bildungsniveau „besseres“ als die physische Arbeit im Handwerk oder der Landwirtschaft anstreben - und das nicht nur in D, sondern weltweit praktisch überall.


    Ja, jetzt geht es mir wieder besser! :thumbsup:

    Hui, da habe ich mich wohl unglücklich ausgedrückt. Mir geht es keineswegs darum zu sagen, dass "Muttersprachler" bessere Handwerker sind. Mir ging es lediglich darum, dass sich nicht Muttersprachler wohl bei der Kenntnis geltender Normen schwieriger tun, da die ja häufig in der DIN auf deutsch beschrieben sind. Ich gebe dir zudem in deiner Ausführung vollkommen recht.

  • Mir ging es lediglich darum, dass sich nicht Muttersprachler wohl bei der Kenntnis geltender Normen schwieriger tun, da die ja häufig in der DIN auf deutsch beschrieben sind.

    Würde das dann auch für Gesetze gelten? :freaky:

    Ich gebe dir zudem in deiner Ausführung vollkommen recht.

    Danke! :yeah:

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Heute kam der Anruf des Chefs der Hausbaufirma und er hat sich für die fehlerhafte Ausführung entschuldigt und eine Nachbesserung zugesichert.


    Auch der Chef der Trockenbaufirma hat angerufen und Nachbesserung gelobt. "Sie hatten wohl einen schwachen Tag".


    Keiner von beiden ist auf meinen Vorschlag aus der Mail eingegangen, dass wir uns doch gemeinsam mit meinen Sachverständigen VORAB treffen und quatschen sollten.


    Mein Bauleiter hat sich bisher noch gar nicht gemeldet.


    Mit dem Sachverständigen habe ich gerade telefoniert. Der hat gelacht, als ich ihm das mit dem "Schwachen Tag" erzählt habe. Er sagt: die können es nicht besser und das wird wieder scheiße...


    Jedenfalls mach ich nun ohne ihn nichts mehr und auch alle beteiligten wissen, dass er die Abnahme machen wird.