Teilweise Außendämmung möglich?

  • Hallo zusammen,


    ich habe hier ein kleines Gebäude: Grundfläche ~25m2, drei Wände 50-60cm Bruchstein, eine Wand - soweit ich das erkennen kann - Ytong. Verputzt, aber nicht gedämmt. Den Bodenaufbau kenne ich nicht genauer, ein bisschen Styropor ist wohl drin.


    An drei Seiten ist um das Haus herum gepflastert, an der vierten (die Ytong-Wand) steht ein Gebäude auf dem Nachbargrundstück. Zwischen den Gebäuden ist ein sich öffnender Spalt von ~0-20cm.


    Ich würde das Gebäude gerne außen dämmen lassen (da beheizt und Umbau innen nicht gewünscht), von einem Bauingenieur wurde mir abgeraten: Selbst wenn man die Wirtschaftlichkeit außen vor lässt, sei die Seite zum Nachbarn nicht sinnvoll dämmbar, damit hätte ich dann sehr wahrscheinlich Probleme mit Schimmel und Feuchtigkeit.


    Da ich weiß, dass bei der Dämmung von Altbauten durchaus unterschiedliche, aber starke Meinungen existieren, wollte ich hier mal nachfragen, ob eine ungedämmte Wand zwangsläufig problematisch ist, ich hier also von meinen Plänen Abstand nehmen muss.

  • ...dazu hätte ich auf Anhieb auch geraten. Und ggf. kann man ja auch noch den Luftspalt zwischen den Gebäuden verschließen.

    Gefährlich ist's, wenn Dumme fleißig werden!

  • und dann wäre auch noch zu berücksichtigen, wie das Gebäude denn genutzt (Wohnung?) und beheizt wird (regelmäßig, durchgehend, sporadisch, welche Temperaturen, wo sind die Heizflächen etc. etc.).


    Bei uns in der Nachbarschaft steht ein Wohnhaus mit 24cm Porenbeton-Außenwänden aus Anfang der 2000er Jahre. Hätte ich persönlich nicht so gemacht, scheint aber irgendwie zu funktionieren...

  • Bei uns in der Nachbarschaft steht ein Wohnhaus mit 24cm Porenbeton-Außenwänden aus Anfang der 2000er Jahre. Hätte ich persönlich nicht so gemacht, scheint aber irgendwie zu funktionieren...

    Mit einem U-Wert um die 0,35W/m²k liegt die Wand unter den damaligen Grenzwerten von 0,4W/m²K, und die Steine waren relativ kostengünstig zu bekommen und einfach zu verarbeiten. So gesehen eine interessante Option im Vergleich zu HBL oder Ziegel, und unter´m Strich auch günstiger als KS+WDVS.

    Bei meinem Brüderchen haben wir damals auch gerechnet. Am Ende kam KS+WDVS zum EInsatz, aber auch nur weil wir das WDVS selbst machen konnten und hierfür nur die Materialkosten+Gerüst angesetzt wurden. Ansonsten wäre die Variante PB preislich im Vorteil gewesen.

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  • Wenn es jetzt schon geheizt ist und nicht schimmelt, weshalb solte es nach Dämmung von 3 Seiten schimmeln?

    Weil die ganze Luftfeuchte dann nicht mehr an vier, sondern nur noch ein einer kondensieren würde, was mit einer Mengenerhöhung dort einherginge. (Voraussetzung - die Innenluft ist bei entsprechden Temperaturen so "feucht", dass es etwas zu kondensieren gibt.)

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • (Voraussetzung - die Innenluft ist bei entsprechden Temperaturen so "feucht", dass es etwas zu kondensieren gibt.)

    ... und dass organisches Material als für Schimmelpilze attraktives Substrat vorhanden ist.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • drei Wände 50-60cm Bruchstein, eine Wand - soweit ich das erkennen kann - Ytong.

    Wie stark soll gedämmt werden? Wenn man sich am GEG orientiert, dann ist der Unterschied zur Ytong-Wand nicht so groß (hängt auch von der Dicke der Wand ab).



    Zwischen den Gebäuden ist ein sich öffnender Spalt von ~0-20cm.

    Ich könnte mir vorstellen, dass man diesen Spalt mit Dämmung füllen kann, mangels Erfahrung kann ich Dir aber nicht sagen, welche Mindestbreite der Spalt haben sollte. Einblasdämmung aus Zellulose oder Holzfaser wäre vielleicht eine Option.


    Bitte folgende Rückfragen beachten:

    und dann wäre auch noch zu berücksichtigen, wie das Gebäude denn genutzt (Wohnung?) und beheizt wird (regelmäßig, durchgehend, sporadisch, welche Temperaturen, wo sind die Heizflächen etc. etc.).

    Ich möchte noch ergänzen, dass man sich auch über die Lüftung Gedanken machen sollte. Gerade bei kleinen Räumen entsteht durch deren Nutzung schnell sehr viel Luftfeuchtigkeit. Werden die Räume zusätzlich nur sporadisch genutzt (und beheizt), dann trifft diese auf kalte Wände, weil sich diese beim Anheizen gar nicht so schnell erwärmen können. Das kennt man beispielsweise von Ferienhäusern die nicht regelmäßig beheizt und genutzt werden.

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  • Hallo zusammen,


    danke für die vielen Antworten! Ich versuche mal, alle Rückfragen zu beantworten:

    • Ausgebaut ist derzeit das Erdgeschoss, das Obergeschoss ist Lagerraum (und soll in absehbarer Zeit ausgebaut werden zu Gästezimmer/Büro - hier hätte ich aber auch die Option Innendämmung). Im Erdgeschoss befindet sich eine Sauna (Saunakabine + Duschen), durchschnittliche Nutzungshäufigkeit ist 1-2mal im Monat. Im Allgemeinen muss es also in dem Raum nicht warm sein - nur warm genug, dass nichts kaputt geht. Also mindestens mal frostfrei,
      vermutlich was mehr, um die Substanz nicht zu beschädigen?
    • Geheizt wird mit zwei Gliederheizkörpern, beide an einer Bruchstein-Außenwand, davon einer unter einem Fenster (~20 Jahre alt, Doppelverglasung). Wegen der Bausubstanz habe ich den Raum im Winter üblicherweise auf 16-17°C gehalten; wärmer wurde es bei der Sauna-Nutzung. Wenn dafür auch z.B. 10°C reichen, stelle ich das auch gerne im nächsten Winter kühler :)
      Perspektivisch spiele ich mit dem Gedanken, das Nebengebäude über eine Luft-Luft-WP zu beheizen.
    • Die Sauna hat wohl eine eigene Abluft - hier muss ich mir aber noch genauer anschauen, wie die ausgeführt ist.
    • Das Obergeschoss soll nach Ausbau Gästezimmer, mit der (Sommer-)Option Büro werden.
    • Luftspalt verschließen: Der Luftspalt ist zumindest von einer Seite zugänglich. wenn man ein paar Dachziegel abhebt, kommt man überall von oben dran. Unklar ist, wie da der Boden aussieht (trocken?) und ob man das aufgrund der Enge gut von der Seite abgeschlossen kriegt. Das Nebengebäude ist an der Stelle m.W. unbeheizt (Werkstatt oder so).
    • Wie stark soll gedämmt werden: Gute Frage - so viel wie sinnvoll möglich. Ich möchte in der Lebensdauer der Fassade da nicht nochmal über Dämmung nachdenken müssen :)
    • Zum Thema "Organisches Material": Ich weiß nicht, welcher Putz für innen/außen verwendet wurde. Würden Bilder helfen?
  • Das Obergeschoss soll nach Ausbau Gästezimmer, mit der (Sommer-)Option Büro werden.

    Da würde ich mir noch Gedanken zum Thema Hitzeschutz machen.

    Die Nutzung als Sauna lässt eine höhere Luftfeuchtigkeit mit entsprechender Temperatur vermuten. Also auch an so Sachen wie Taupunkt, Lüftung etc. denken.


    Ach ja, und so nebenbei bemerkt, das sollte alles auch noch genehmigungsfähig sein, sofern noch nicht genehmigt.

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