Fussbodenheizung inklusive Dämmung auf alten estrich

  • Guten Tag liebe Gemeinde!


    Da ich hier neu bin, erstmal ein paar Infos zu mir: Meine Name ist Dennis, 33 Jahre alt, wohnhaft in Rheine. Da ich Maschinenbauingenieur bin würde ich meine Statik Kenntnisse und Verständnis dafür als ganz ok bezeichnen.


    Meine Freundin und ich sind aktuell dabei ein Haus von 1907 zu kaufen, welches 1967 allerdings komplett umgebaut wurde (zweite Etage drauf). Das Haus steht auf einem Ringfundament. Als Böden sind scheinbar laut Bausachverständigen Holzbalkendecken drin, wobei im EG (zumindest im Bereich des Teilkellers, nur 1/4 des eg) stahlträger zu sehen sind. Als Bodenbelag sind Fliesen verbaut, darunter Estrich. Unser Plan ist wie folgt:


    Die Fliesen sollen raus, der estrich darunter soll allerdings drin bleiben. Zum Glück ist dieser auch nahezu eben, es sind im gesamten eg keine sichtbaren Höhenunterschiede wie zb stufungen. Sonstige Höhenunterschiede sollen mit nivelliermasse ausgeglichen werden. Darauf soll folgender Fussbodenaufbau drauf:

    1. Grundierung

    2. 2cm Selbstklebende EPS Platten

    3. Noppenplatten mit FBH, 16mm

    4. Ausgleichsmasse (zb weber. floor 4160)


    Die Aufbauhöhe sollte bei maximal 10cm liegen, da ansonsten die Türrahmen (2110mm) zu niedrig werden. Jetzt habe ich allerdings ab und an in Beiträgen gelesen dass eps Platten in Verbindung mit Ausgleichsmasse zu Problemen führen sollen. Oder kam das nur daher weil dort eine Schrenzlage eingebracht wurde zwischen Dämmplatten und Ausgleichsmasse?


    Dieser Aufbau (ohne explizit den Dämmplatten) wurde von dem Bausachverständigen empfohlen, er war der Meinung dass man den Estrich nicht anfassen sollte da dieser wohl noch intakt scheint (fliesen und Fugen intakt.)


    Für eure Einschätzung und / oder andere Anreize wäre ich sehe dankbar!!


    Liebe Grüße,

    Dennis


  • Die Fliesen sollen raus,

    Danach ist der Estrich meist nur noch in keksgrossen Stücken vorhanden, muss also ebenfalls raus.


    Und was soll zwischen die Noppenplatten und die Ausgleichsmasse? Jetzt sag nicht - nix. Das wird nämlich nix

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  • Von einem 55 Jahre alten Zementestrich (vermutlich auf Trennlage) wollt ihr erst Fliesen abschlagen, dann nach einer oberflächlichen Grundierung 2 cm starke EPS-Platten aufkleben um schließlich aus Spachtelmasse einen schwimmenden Heizestrich herzustellen?


    Wenn das wirklich so gemeint ist, funktioniert mit hoher Wahrscheinlichkeit weder der Rückbau der Fliesen (siehe Ralf Dühlmeyer ) noch der aus einer zweckentfremdeten Spachtelmasse (Pardon!) selbst gebastelte deutlich zu dünne schwimmende Estrich (der sogar ganz sicher nicht) schadensfrei. Auch ist die Trittschall- und Wärmedämmung deutlich zu dünn.


    Es gibt genug verfügbare konventionelle Estrich-Systeme, auch Trockenestriche, um die Aufgabe ohne riskante Bastelei zu lösen. Ich sehe zwei Ansätze: Entweder alles 'raus und neu oder die Fliesen gaaaaaanz vorsichtig entfernen - wenn das mit geschickten Händen gelingt - und dann darauf einen neuen Belag auf Ausgleichsmasse verlegen. Auf eine Fußbodenheizung wäre bei letzterem Vorgehen dann aber zu verzichten.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Erstmal Danke für die Antworten!!

    Oookay, scheinbar ist das keine gute Idee und war entweder ein Missverständnis zwischen mir und Bausachverständigen oder er hat Murks erzählt.


    Also ausgleichsmasse die extra für Kombination mit diesen Noppensystemen ausgelegt ist gibt es wohl. Aber in Kombination mit einer wärmedämmung (darum geht es in erster Linie, da unter dem Boden halt Luft und dann Erdreich sind) habe ich das tatsächlich auch noch nirgends gefunden, weshalb ich in der Verzweiflung mich an euch gewendet habe. Aber scheinbar geht der Aufbau so ja nicht. Liegt es nur an der Dämmung, oder an der Kombination oder dass kein nassestrich benutzt wird?


    Wenn der estrich eh zerbricht beim entfernen der Fliesen, kann man abschätzen was einen darunter erwartet? Und würde dann ein ähnlicher Aufbau, nur mit fließestrich, funktionieren? Oder muss es normaler nassestrich sein? (sorry falls das eine blöde Frage ist). Die dicke der estrich Schicht wäre dann ja ein gutes stück dicker. Wie dick wird ja im Endeffekt auch durch die maximal zulässige Flächenlast vorgegeben.


    Wenn er intakt bleibt und es soll in jedem Fall eine FBH verbaut werden (allein wegen der Option eine sole-wasser-wärmepumpe später effizienter zu betreiben und weil ich einfach diese Art der Wärme mag). Wäre das verbauen eines Trockenestrich anstatt der ausgleichsmasse eine mögliche Lösung? Da sollte laut Recherche kein Problem mit der FBH vorliegen, oder ist das auch nur bedingt wahr?


    Sorry nochmal wenn da teils nur halbwahrheiten (oder kompletter murks) bei ist, aber man bekommt irgendwie immer wieder verschiedenste Aussagen (nicht nur von Web Recherchen sondern auch von anderen Stellen wie dem Bausachverständigen)

  • Bester Tipp, den ich geben kann: An 2 Stellen den Estrich öffnen und nachsehen was drunter ist.


    Davor etwas zu Planen ist ziemlich vergeudete Zeit. Ausserdem, wie sollen die Vorgaben der ENEV eingehalten werden? Und was macht Ihr mit der Treppe? (Höhe Eintrittsstufe)

    Ob ein Mensch klug ist, erkennt man viel besser an seinen Fragen als an seinen Antworten. 8o

  • Okay, danke für den Tipp. Werden wir dann auf jeden fall mal machen wenn der Kauf abgeschlossen ist.

    Was ist die allgemeine Meinung zu FBH in trockenestrich Systemen?

    Die Anpassung der Treppe muss dann entweder erfolgen, oder, da das Treppenhaus bislang nicht beheizt war, bleibt es weiterhin unbeheizt. Dann bekommt man an 2 Übergängen zwar eine stufung rein, das wäre aber in Ordnung. Bezüglich Energieeffizienz, eine außendämmung sollte laut Bausachverständigen nicht erfolgen, da es einfach nicht zum Typus des Hauses passt es in eine Kunststoffhülle zu packen. Über eine Innendämmung mit calziumsulfatplatten und hinterlüftung denken wir nach. Dass es kein energiesparhaus wird ist uns klar, kann man mit vertretbarem Aufwand aber auch nicht erwarten. Über die erwähnte sole-wasser-wärmepumpe und eine pv anlage würde es in Zukunft dann umweltfreundlich

  • Also ausgleichsmasse die extra für Kombination mit diesen Noppensystemen ausgelegt ist gibt es wohl.

    Das ist richtig. Der Aufbau funktioniert in der Dicke aber nur wenn die Noppenplatten verwendet werden, die wiederum plan auf einem entsprechenden Untergrund liegen müssen. Ob das unter den von Dir genannten Bedingungen funktioniert?

    Die 2cm EPS sind zwar besser als nichts, aber die FBH wird trotzdem einen erheblichen Anteil an Wärmeenergie "nach unten" heizen. Die 20mm haben einen U-Wert irgendwo um die 1,5W/m²K, bei einer FBH Temperatur von 35°C kannst Du Dir ausmalen wieviel Heizleistung da nach unten geht.


    und hinterlüftung denken wir nach.

    Wozu Hinterlüftung? Das ergibt keinen Sinn.

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  • nicht zum Typus des Hauses passt es in eine Kunststoffhülle zu packen

    Wieso in eine Kunststoffhülle. Meint ihr/der SV Styropor-WDVS? Es gibt mehr Fassadendämmsysteme als Styropor.WDVS. (MiWo/Vorhangfassade/Vormauerdämmung)

    Ich denke, ihr solltet Euch (jetzt sag ich wieder was böses) mit einem sanierungserfahrenen Planer/einer Planerin für das gesamte Vorhaben zusammensetzten.

    Energieberater ist nett, hilft hier aber vermutlich nicht ausreichend.

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  • jetzt sag ich wieder was böses

    Überhaupt nichrt böse, sondern das einzig Vernünftige. Da muss ein Gesamtkonzept her, *bevor* mit wesentlichen Umbauarbeiten begonnen wird.

    Es macht ja keinen Sinn, jetzt irgendwelche Teilschritte zu gehen, die sich später dann zufällig als richtig, überflüssig oder kontraproduktiv zeigen.

  • Und was macht Ihr mit der Treppe? (Höhe Eintrittsstufe)

    Nicht nur das (aber auch das!).


    Verlegt man eine neue Schicht auf dem alten Estrich passt Vieles womöglich nicht mehr.


    Das wären dann die Treppenan- und -austritte; die Türhöhen; ggf. Brüstungshöhen (vor allem im Obergeschoß von Bedeutung). So eine vermeintlich "kleine Änderung" kann einen ganzen Rattenschwanz an Problemen nach sich ziehen. Diese sind idR lösbar, man muss sich ihrer nur vorher (!) bewußt sein und kann diese dann auch planerisch lösen. Ihr solltet Euch einen Planer gönnen, der so etwas schon mehr als einmal gemacht hat und der hier auch umfassend berät.

  • Okay ich sehe ein dass estrich raus und ein ordentliches system mit 4cm oder mehr dämmung und neuem estrich die wahrscheinlich sinnvollste lösung ist. Dahingehend auf jeden fall vielen Dank für die Beratung, das hilft auf jeden Fall immens bei der Kosten Kalkulation.


    Bezüglich heizlast werden wir uns beraten lassen und vorab selber Rechnungen erstellen. Gerade mit der Aussicht auf eine wp. Falls eine FBH dann nicht die beste Lösung darstellt, muss hakt ein anderes System her. Dass das Haus wie gesagt vielleicht nicht perfekt energieeffizient wird ist uns klar, ist aber auch nicht unsere Ambition. Anfangs war es das, bis wir mit einem Energie Berater gesprochen haben bzgl kfw und feststellen mussten dass es einfach maximal zu teuer ist, da man zwar gefördert wird, was aber mehr als aufgefressen wird von den Handwerker kosten und die Vorschriften so starr und teils unpassend für einen altbau sind dass wir uns davon distanziert haben.


    Mit der Erhöhung des Boden Aufbaus sind wir uns im klaren. Wie gesagt wird das Treppenhaus sehr wahrscheinlich weiterhin nicht direkt beheizt, da unter 6qm ist dies auch nicht vorgeschrieben. Was wiederum dazu führt dass der treppeneinstieg (wahrscheinlich!) Nur minimal (2-3cm) höher sein wird. Ob man es so oder anders löst wird man dann sehen. Die Türrahmen sind wie gesagt hoch genug um den Aufbau zu erhöhen (bis max 10cm), betrifft auch nur 2 Türen. Und die fbh soll nur im EG verlegt werden, oben kommen einfach neuere Heizkörper rein.


    Vielen Dank nochmal an der Stelle dass auf solche Sachen, die nicht unbedingt jeder auf dem Schirm hat, hingewiesen wird :)

  • Ob das unter den von Dir genannten Bedingungen funktioniert?



    Wozu Hinterlüftung? Das ergibt keinen Sinn

    Sollte das nicht funktionieren wenn man den estrich drin lässt und mit nivelliermasse eine ziemlich plane Oberfläche schafft? Nur als Information für mich, wie gesagt bin ich mental bereits von dem Ansatz weg.


    Und die hinterlüftung (scheinbar korrekte Bezeichnung "hinterlüftete Vorhangfassade") wurde uns von dem Bausachverständigen als unabkömmlich bei dem Haus genannt. Da vertraue ich auf seine Einschätzung. Und dies in eigenleistung zu bewerkstelligen traue ich mir nicht zu und es machen zu lassen sprengt den Rahmen. Wie gesagt ist unsere Ambition nicht ein energiesparhaus

  • Und die hinterlüftung (scheinbar korrekte Bezeichnung "hinterlüftete Vorhangfassade") wurde uns von dem Bausachverständigen als unabkömmlich bei dem Haus genannt.

    Das mag sein, aber eine hinterlüftete Vorhangfassade wird AUSSEN vorgehängt samz Dämmung und Bekleidung, nicht innen.

    Daher ja mein Rat, sich einen sanierungserfahrenen Planer dazu ins Boot zu holen. VORHER.

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  • Ah okay, da war scheinbar was fehl kommuniziert. Für mich ging es um außen, bitte um Entschuldigung!


    Der alternative Plan vom Bausachverständigen zu der Aussen dämmung wäre eine innen dämmung mit Calcium silikatplatten oder mineralwolle und dann aber vorgehangen (also an einer Innenverkleidung damit die Wände noch "atmen" können.)


    Das alles geht aber ja auch bei einer heizlastberechnung mit ein oder nicht? Also ob dies notwendig ist? Weil je weniger Energie nach draußen geht, desto weniger heizlast habe ich ja

  • damit die Wände noch "atmen" können.)

    Jetzt muss ich gaaanz tief einatmen, um laut genug schreien zu können: Wände atmen nicht.


    Heizlastberechnung macht erst dann Sinn, wenn feststeht welche Dämmung in welcher Stärke wohin kommt.

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  • innen dämmung mit Calcium silikatplatten oder mineralwolle und dann aber vorgehangen (also an einer Innenverkleidung damit die Wände noch "atmen" können.)

    Das ergibt keinen Sinn, und "atmen" müssen Wände sowieso nicht. Wenn Du eine Dämmlage vor die Wände stellst, und zwischen Mauerwerk und Dämmung mit Raumluft hinterlüftest, dann trifft diese dort auf die kalten Außenwände (die können sich ja wegen der Dämmung nicht mehr erwärmen) und kondensiert aus.


    Keine Ahnung was Dir der Sachverständige da erzählt hat. Eine Innendämmung ist machbar, aber deutlich schwieriger als eine Außendämmung.


    Wernn Du Deine Außenwände dämmen möchtest, dann solltest Du mal beschreiben wie diese aufgebaut sind (Materialien, Schichtdicke usw.)

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  • Jetzt muss ich gaaanz tief einatmen, um laut genug schreien zu können: Wände atmen nicht.

    :lach: tut mir leid wenn das quatsch sein sollte, aber der punkt war dem Sachverständige echt wichtig.. seine Begründung war eben dass das mauerwerk eine höhere grundfeuchte hat als das von neueren Häusern und diese irgendwo hin muss. Klingt für mich plausibel. Da er sowas beruflich macht und auch ziemlich gut bewertet und seriös zu sein scheint, vertraut man da halt auch..


    Naja für die erste eigene Berechnung kann man mit potentiellen isolierungen ja spielen. Daraus sollen ja mögliche Optionen resultieren.


    In diesem Fall, also diesem Haus, ist die aussendämmung teils schlicht nicht möglich. Aber hier eine detaillierte Beschreibung:


    Mauerwerk massiv, dicke müsste 30cm sein. Vom Eingang aus betrachtet:

    - Die Front ist verklinkert, davor der Bürgersteig. Keine aussendämmung möglich (außer man entfernt die Klinker und hat dann vielleicht 4cm, was nichts bringt). Nordseite

    - Links wäre die West Seite, verputzt. Der dachüberstand ist allerdings zu gering für eine aussendämmung. Hier wurde vom vorbesitzer bereits größtenteils innen gedämmt

    - hinten ist entsprechend die Süd Seite, ebenfalls verputzt. Hier bedeckt ein anbau circa 40% der aussenfassade. Dieser ist bereits gedämmt.

    - Rechts (Ost Seite) liegt direkt an der grundstücksgrenze, verputzt, daher IMHO keine aussendämmung möglich (zusätzlich wie Links zu geringer dachüberstand)


    Das Dach wurde bereits mit 160mm zwischensparren gedämmt, bei Tausch des belags werden wir zusätzlich noch eine aufsparrendämmung einbauen. Allerdings erst in ein paar Jahren, wenn man wieder Geld angespart hat.


    Zusammen mit der Aussage des Sachverständigen dass eine vorgehangene fassadendämmung genutzt werden müsste für aussen, wegen der Eigenschaften dieses speziellen mauerwerks, wird sich das in meinen Augen dieses Leben nicht mehr amortisieren =o

  • außer man entfernt die Klinker und hat dann vielleicht 4cm, was nichts bringt)

    Klinker oder Verblender haben meist (ganz wenige Ausnahmen) eine Dicke von 9 -11,5 cm + ggf. 1 - 2 cm Schalenabstand.

    Rechts (Ost Seite) liegt direkt an der grundstücksgrenze, verputzt, daher IMHO keine aussendämmung möglich (zusätzlich wie Links zu geringer dachüberstand)

    Wenn ein anderes Haus daneben liegt, muss nicht gedämmt werden und wenn nicht, mal mit dem Nachbarn reden - viele Landesbauordnungen erlauben mittlerweile eine Grenzüberschreitung für nachträglich Dämmungen. Nachbars Zustimmung trotzdem nötig


    Dachüberständer kann man mit geringem Aufwand verlängern oder man kann eine Art Fensterbank überder Dämmung anbauen. Geht alles besser als Innendämmung.

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  • wird sich das in meinen Augen dieses Leben nicht mehr amortisieren

    Frag mal Herrn Putler, Scheich Ibn al Sonstwas aus irgendeinem arabischen Land oder die norwegische Regierung, was die so in nächster Zeit vorhaben, dann weißt Du, wo die Energiepreise hingehen und wie schnell sich etwas amortisiert. Unsere Politik spielt da auch mit

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  • Also die Klinker sieht man von der Seite, das sieht wirklich nur nach paar cm aus.. Das mit dem überstand für aussen klingt gut, wieder was dazu gelernt. Danke für die Infos!


    Was genau spricht denn gegen die Innendämmung? (also vom Aufwand, dass man da Nachteile durch wärmebrücken an Decken oder zwischenwänden hat ist mir klar, zumindest zwischenwände gibt's geplant nur 4). Da gibt's mittlerweile gut Systeme die direkt auf die Innenwände gebracht werden können mit zb lehmkleber, diffusionsoffen sind (also keine Schimmelbildung), und bei 10cm die enev locker einhalten. Da die Wände sowieso komplett neu verputzt werden sollen und wir mehr als genug Platz haben, wäre der Aufwand auf den ersten Blick überschaubar und kann selbst gemacht werden 🤔


    Was der Scheich al arab bald macht ist mir relativ egal da a) kaminofen und b) wie gesagt sole-wasser-wärmepumpe geplant :lach:

  • seine Begründung war eben dass das mauerwerk eine höhere grundfeuchte hat als das von neueren Häusern und diese irgendwo hin muss.

    Kann ich nicht nachvollziehen. Warum sollte das Mauerwerk eine höhere "Grundfeuchte" haben? Wenn es mal vom Bau eine höhere Grundfeuchte hatte, dann ist diese nach so langer Zeit schon längst dahin.

    Deine Außenwände sind vor Regen geschützt, entweder durch Putz oder durch Klinker. Von Innen können sie nur feucht werden wenn nicht gelüftet wird, dann folgt die Feuchtigkeit dem Dampfdruckgefälle, in die Wand oder gar durch die Wand. Aufgrund der ständig wechselnden Bedingungen ist der Anteil der Feuchtigkeit die "durch" eine Wand geht sehr gering. Normalerweise wird bei einer erhöhten Feuchtigkeit im Raum ein Teil dieser Feuchtigkeit in den Putz einziehen, evtl. noch ein bisschen in das Mauerwerk, und dann muss man wieder dafür sorgen, dass die Feuchtigkeit aus den Wänden in die Raumluft gelangt. Das alles dauert seine Zeit, es ist ja nicht so, dass die Feuchtigkeit in Sekundenbruchteilen durch eine Wand entfleucht.


    Richtig wäre, dafür zu sorgen, dass erst gar keine Feuchtigkeit in die Mauer gelangt. Bereits eine feuchte Putzschicht sollte man nicht unterschätzen (Tapeten, Kleister bieten einen idealen Nährboden).


    Vor diesem Hintergrund muss man eine Innendämmung planen, also nicht nur auf den Wärmedämmwert schauen. Das kann dazu führen, dass manche Materialien eher weniger geeignet sind, und wie schon gesagt, "Lüften" ist angesagt. Früher haben das die Leckagen in den Fenstern übernommen, bei den heutzutage verwendeten Fenstern muss man selbst dafür sorgen.


    Mit einer Innendämmung wird es schwierig bis unmöglich hohe Wärmedämmwerte zu erreichen, ohne dass man spätere Schäden riskiert. Geringere Dämmstärken sind meist problemlos, vor allen Dingen wenn man für die entsprechenden Rahmenbedingungen sorgt.


    Mauerwerk massiv, dicke müsste 30cm sein.

    Material?

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  • diffusionsoffen sind (also keine Schimmelbildung), und bei 10cm die enev locker einhalten.

    1. Diffusionsoffen hat nichts mit Vermeidung von Schimmel zu tun

    2. Um das GEG (ehemals EnEV) einzuhalten bräuchte man bei 10cm Dämmstärke ein Material mit einer sehr sehr niedrigen WLG (fast unbezahlbar).


    zu 2.) Dämmung mit WLG unter 0,022 kostet schon deutlich mehr als EPS mit 0,032 o.ä.

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  • b) wie gesagt sole-wasser-wärmepumpe geplant

    ohne FBH? Eine WP kann zwar auch einen Heizkörperkreis bedienen, aber das kostet Effizienz, Mit Gebläsekonvektoren kann man noch ein wenig tunen, aber das kommt dann die Geräuschentwicklung in´s Spiel.

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  • Sorry, die 3 Beiträge hätte ich auch gleich in 1 packen können. Das kommt davon wenn man zwischendurch immer mal wieder etwas anderes macht.

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  • Also es gibt mittlerweile genügend Berichte dazu dass gerade sole-wasser-wärmepumpen auch ohne eine perfekte aussenhülle sehr gut laufen. Ist halt eine Frage der Auslegung, viele sind einfach nicht optimal ausgelegt (zb. für die 1-2 Tage im Jahr wo die statistische minimal Temperatur erreicht wird, ist aber eher ein Problem der luft-wärmepumpen). Zudem wäre der dämmwert bei 10cm innendämmung zb mit Holzfaserplatten nur geringfügig geringer als bei 12cm styrodur. Hier kann ich aus Bekanntenkreisen sagen, wo das Dach ähnlich gedämmt ist, dass selbst eine luft-wärmepumpe gut läuft. Und da sind die Heizkörper alt, keine Flächenheizung. Und eine luft-wärmepumpe ist gerade an kalten Tagen nun mal ein ganzes Stück ineffizienter

  • ohne FBH?

    😄 Das war ja die eingangsfrage, um das Thema dämmung sollte es eigentlich noch gar nicht gehen. Irgendwie sind wir dahin abgedriftet, aber bei dem Thema fbh habe ich ja schon viele Infos bekommen und meinen ursprünglichen Plan verworfen, siehe mein Post von vor 4 Stunden:)

  • 1. Diffusionsoffen hat nichts mit Vermeidung von Schimmel zu tun

    2. Um das GEG (ehemals EnEV) einzuhalten bräuchte man bei 10cm Dämmstärke ein Material mit einer sehr sehr niedrigen WLG (fast unbezahlbar).


    zu 2.) Dämmung mit WLG unter 0,022 kostet schon deutlich mehr als EPS mit 0,032 o.ä.

    Wenn die Forderung ein R- Wert von 0,24 vorsieht und R=d/λ, dann würde sich bei λ von zb holzfaserplatten von 0,4 eine dicke von 0,096m ergeben. Diese Platten sind nicht so besonders teuer und sorgen wohl für eine gute tauwasserableitung von den Wänden, also (fast) keine möglichkeit zur Bildung von Schimmel (da diffusionsoffen, sie ziehen Feuchtigkeit wohl aus der Umgebung und gebe diese langsam ab wenn die umgebungsfeuchte geringer ist). Lüften ist natürlich das a und o, natürlich korrektes lüften.

    Dass sie nur eine brandschutzklasse b2 bzw e bis c, je nach Ausführung, haben, ist mir bewusst. Korrigiert mich bitte wenn ich da falsche Infos habe. Wie gesagt ist manches angelesen, anderes kommt von Erfahrung von Bekannten, anderes von fachmännern. Aber irgendwie sagt gefühlt jeder was anderes 😅

  • Na gut, wenn Du alles besser weisst als wir, freuen wir uns (ehrlich) auf Deine Erfahrungsbericht im 2 Jahres Abstand

    Nicht böse nehmen, wie gesagt ist alles zusammen gelesen, von Bekannten und Fachmännern (auch wenn man ohne eigene Erfahrung kaum unterscheiden kann was man da wirklich als 100% richtig annehmen kann... will hier keinem auf den fuss treten, nur ein wenig diskutieren/hinterfragen wenn ich irgendwo unsicher bin. Einfach annehmen sollte man ja scheinbar besser nicht 😄