Dachboden dämmen (Altbau)

  • Guten Abend,


    meine Frau und ich möchten den Boden unseres Dachbodens im Altbau (Baujahr 1930) und Anbau (Baujahr 1960) dämmen. Wir haben mittlerweile sowohl einen Zimmermann als auch einen Dachdecker zur Besichtigung im Haus gehabt, aber die Vorschläge gehen bzgl. der Dampfsperre auseinander darum suchen wir hier Rat.


    Im Folgenden unterscheide ich Basishaus (also ursprüngliches Haus ohne Anbau) und Anbau damit es ein wenig übersichtlicher wird.


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    Basishaus:

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    Es liegt ein Fehlboden vor, der mit einer Sandschüttung komplett gefüllt ist. Unter dem Dachboden befindet sich das beheizte Obergeschoss, der Dachboden selbst ist unbeheizt. Die Dielen sind etwas vom Holzwurm befallen. Per Treppe und verschließbarer Tür sind Obergeschoss und Dachboden miteinander verbunden.


    Vorschlag 1: Wir entfernen die Dielen, kanten die bisherigen Bodenbalken auf, geben Mineralwolle rein (also direkt auf die Schüttung) und decken das mit OSB-Platten ab. Von außen soll etwas Luft in die Konstruktion gelangen, die ggf. kondensiertes Wasser trocknen würde.

    „Warum wird hier keine Dampfsperre verwendet?“ Weil die Schüttung selbst schon dämmt bzw. sperrt. Wenn hier noch eine Dampfsperre installiert wird kondensiert Wasser zwischen Schüttung und Folie und sorgt dafür das die Bodenbalken faulen (zu dichte Konstruktion).


    Vorschlag 2: Wir entfernen die Dielen (Holzwurm), kanten die bisherigen Bodenbalken auf, geben zunächst eine Dampfsperre auf die aufgekanteten Balken, geben dann Mineralwolle rein und decken das mit OSB-Platten ab.

    „Warum wird hier eine Dampfsperre verwendet?“ Damit der Dampf nicht in die Isolierung eindringt und dort kondensiert. Die Balken selbst werden von der Feuchtigkeit nicht angegriffen zumindest in der Theorie.


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    Anbau:

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    Es liegt ein Fehlboden vor, der mit 2 cm Glaswolle gefüllt ist. Der Rest im Fehlboden ist leer, also da ist einfach nichts (ca. 12 cm ungenutzte Höhe). Unter dem Dachboden befindet sich das beheizte Obergeschoss, der Dachboden selbst ist unbeheizt.


    Vorschlag 1: Wir entfernen die Dielen, ersetzen die alte Wolle durch deutlich mehr Wolle und machen die Dielen wieder drauf.


    Vorschlag 2: Wir entfernen die Dielen, machen auf die Balken eine Dampfsperre, füllen dann neue Wolle ein und am Ende werden die alten Dielen wieder draufgemacht.


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    Ich hoffe wirklich sehr das uns hier jemand weiterhelfen kann. Wir hatten bereits an einer anderen Stelle ein Negativerlebnis mit faulenden Balken und möchten dieses diesmal gerne vermeiden.


    DANKE

  • Gleich vorweg, die Schüttung hat nur eine geringe Wärmedämmwirkung, und sperren (gegen Wasserdampfdiffusion) kann sie auch nicht.


    In einem anderen thread hatte ich folgendes geschrieben: (Beitrag #6)



    Das könnte auch für Deinen Fall eine Möglichkeit sein.

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  • Das Problem ist weniger die Dampfsperrre als die Luftdichte.

    Die meiste Feuchtigkeit wird nicht durch Diffusion (Dampfsperre) denn durch Konvektion/Luftzug (Luftdichte) eingetragen.

    Von daher sehe ich im Augenblick KEIN sinnvoll umsetzbares Konzept

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Vielen dank schon einmal für eure Antworten. Gibt es denn Vorschläge wie ich das eurer Meinung nach am besten umsetzen kann (sowohl Basishaus als auch Anbau)? Der Heizölverbrauch ist wirklich hoch, durch das dämmen rechnen wir mit ca. 20% Ersparnis und einer besseren Wohlfühltemperatur.

  • Schau mal in den oben genannten thread, sind nur eine handvoll Beiträge. Ob das für Deinen Fall eine Lösung ist? Das kann ich aus der Ferne nicht sagen.

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  • Dielen weg, auf 300mm Dämmung aufkontern, ausflocken lassen.

    Von daher sehe ich im Augenblick KEIN sinnvoll umsetzbares Konzept

    Dampfsperre unnötig, luftdichtheit ebenso. Wenn man mit Enblasdämmung arbeitet ist das eine einfach zu lösende Aufgabe. Dielen weg, mit Expandern auf 300mm Dämmung aufkontern, aufblasen, konterlattung montieren, Bretter auf Fuge aufbringen.

    Dadurch das man mit Luftschicht und vielen Fugen arbeitet hat man keine Probleme mit kleinen Leckagen die beim händisch dämmen Probleme machen. Ausserdem ist es unmöglich so sauber und schnell händisch zu dämmen wie es ein Einblasbetrieb kann...

  • Kann man so eine Einblasdämmung selbst durchführen (Gerät ausleihen, Material kaufen) oder ist das eher was für Fachmänner? Und welches Material wäre hier zu empfehlen?

    Kann man bei Einblasdämmung ohne Folie auch mit OSB Platten arbeiten oder bräuchte ich dann eine Dampfsperre auf den Balken bevor ich darüber dämme?

    Und danke für eure Hilfe!

  • Und 2. Frage: Ist eine Dämmung unterhalb der Dachschräge "harmloser"? Vom Aufbau wäre es Dachziegel-Wasserabweisende (aber luftdurchlässige) Folie - Dämmung - Dampfsperre - OSB Platten.

    Nachteilig ist hier aber, dass ich dann den Dachboden heize obwohl dieser derzeit garnicht ausgebaut bzw. unbewohnt ist.

  • Nein, du kannst nicht selber einblasen, das ist ein job für den Profi. Da das aber superschnell geht ist es erstaunlich billig...

    Osb geht gar nicht, du brauchst keine Dampfsperre, dafür darfst du aber auch keine Schicht oberhalb einbauen. Da geht nur Holz mit Luftschicht und Fuge.