Dachbodendämmung

  • Hallo,

    ich habe ein Haus Baujahr 1982 gekauft und möchte die Dämmung des Dachbodens erneuern bzw verstärken. Aktuell liegt hier Glaswolle mit einer Alufolie an der Unterseite zwischen den Sparren. Jetzt stellen sich mir mehrere Fragen.


    Kann ich die alte Dämmung liegen lassen und einfach eine Dampfbremse und eine weitere Schicht Glas- oder Steilwolle legen?


    Die Unterkonstruktion besteht aus einer Holzdecke die Feuchtigkeit durchlässt. Mach meinen Verständnis würde sich Feuchtigkeit in der alte Dämmung ansammeln.


    Des Weiteren sind die Mauern höher als die Balken und die Balken laufen direkt an der Außenwand entlang. D. h. hier kann ich keine Dämmung anbringen. Entsteht hier dann eine Wärmebrücke und kann sich Feuchtigkeit niedersetzen?


    Vielen Dank für Hilfe

  • einfach eine Dampfbremse und eine weitere Schicht Glas- oder Steilwolle legen?

    Was soll die Dampfsperre mitten(?) in der Dämmung?.

    Wo ist/bleibt die viel wichtige luftdichte Ebene?


    Was sagt der Energieberater/Planer zu dieser Idee?

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Kann ich die alte Dämmung liegen lassen und einfach eine Dampfbremse und eine weitere Schicht Glas- oder Steilwolle legen?

    Welchen Sinn soll die Dampfbremse haben? Abgesehen davon, wie möchtest Du die verlegen? Nur zwischen den Balken? über die Balken führen?

    Wie dick ist die vorhandene Dämmung?

    Kann man davon ausgehen, dass die Alulage "dicht" verarbeitet wurde?


    Du siehst, da gibt es eine Menge Fragen.


    Besteht die Balkendecke nur aus der Holzbeplankung raumseits und ein bisschen Dämmung zwischen den Balken, dann würde ich die alte Dämmwolle komplett entfernen und alles neu aufbauen. Im Idealfall die Holzbalken auf ganzer Höhe dämmen und noch eine Dämmlage komplett über die gesamte Fläche (inkl. Balken) führen.

    Falls Schallschutz noch ein Thema ist, dann würde ich mir bei der Auswahl der Materialien ein paar Gedanken dazu machen, denn ein bisschen MiWo hat kaum Schalldämmung, so dass Geräusche von "außen" nur geringfügig gedämpft werden. In den Räumen darunter dürfte sich das bemerkbar machen.

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  • Ich sehe schon, dass ich mich weiter beraten muss. Also luftdicht ist hier gar nichts. Die Dämmung wurde einfach ohne Befestigung zwischen die Balken gelegt und das war es. Also ein neuer Aufbau wäre dann Dampfsperre, dann habe ich 180 mm Platz zwischen den Balken für z. B. Steinwolle und ggf. nochmal eine Lage darüber. Ich denke ich sollte mir jemanden ins Haus holen der sich das anschaut und mir sagt, was ich genau machen soll.


    Wie dick sollte die Dämmung sein? Reichen hier 180 mm aus?

  • Wie dick sollte die Dämmung sein? Reichen hier 180 mm aus?

    Nach GEG für die obere Geschossdecke wird ein U-Wert von max. 0,24W/m²K gefordert. Das könnte mit MiWo in WLG035 und 18cm gerade so klappen. Genauer könnte man das rechnen wenn die Abmessungen der Holzbalken und deren Abstände bekannt sind.


    Ich würde mal folgende Ausführung genauer unter die Lupe nehmen (als Beispiel).


    1. Alte MiWo restlos entfernen

    2. Dampfsperre verlegen, zwischen den Balken und dann seitlich jeweils über die Balken führen, dann in´s nächste Fach usw.

    3. Zwischenraum zwischen den Balken mit MiWo in Balkenhöhe füllen (Wärmedämmung höchste Priorität, Schall- und Hitzeschutz zweitrangig)

    4. Dann von oben beplanken (Rauspund o.ä.) damit man da oben auch etwas lagern kann und die Fläche begehbar ist


    Falls damit der gewünschte U-Wert nicht erreicht wird, dann eine weitere Dämmlage über die Balken verlegen, beispielsweise Holzfaserplatten. Damit könnte der U-Wert deutlich unter 0,2W/m²K liegen und man hätte noch etwas Schall- und Hitzeschutz.


    Wichtig ! Der Zugang in diesen Dachbereich (Bodenluke?) muss so ausgeführt sein, dass keine warme Raumluft in den Dachboden eindringen kann. Bei Verlegung der Dampfsperre kommt es auf eine ordentliche Ausührung an, insbesondere bei der Anbindung an verschiedene Bauteile.


    Ich habe unter Pos. 3 als Beispiel MiWo angeführt, weil diese relativ günstig ist, sie lässt sich einfach verarbeiten, und hat einen hohen Wärmedämmwert. Hinsichtlich Schall- und Hitzeschutz ist diese aber nur zweite Wahl. Man könnte also auch mit anderen Materialien arbeiten (Steinwolle, Holzfaser, sogar EPS wäre denkbar). Hier sollte man die verschiedenen Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen.


    Zu den Details bei der Verarbeitung kann man jetzt noch nicht viel sagen, das kommt auf die Umstände vor Ort an.

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  • Vielen Dank für die Antwort, sehr gut beschrieben. Somit habe ich mal einen groben Plan mit den ich jetzt weiter ins Detail gehen kann.


    Super Forum bzw. Moderatoren...

  • Vielleicht noch als Tipp, man sollte bei solchen Aktionen immer die Tragfähigkeit der Balkenlage verifizieren. Das bisschen MiWo bringt kaum Gewicht auf die Waage, aber je nach Aufbau und Nutzung kann so eine Balkendecke schnell an ihre Grenzen kommen. Das bedeutet nicht, dass die Decke gleich einstürzen wird, aber es genügt schon wenn sich diese unzulässig durchbiegt und sich im Raum darunter dann Risse zeigen (beispielsweise an der Beplankung, Anbindung an Wände oder wo auch immer).


    Die Überprüfung ist jetzt kein Hexenwerk und auf jeden Fall billiger als wenn man später rückbauen und Schäden beseitigen muss. Also ein Blick in die Statik werfen, am besten durch einen Fachmann beurteilen lassen, dann weiß man mehr.

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