Zu dünnes Blechdach von Profi-Firma?

  • Hallo zusammen,


    gerade letzte Woche sind unsere Dächer von einer angeblich professionellen Dachdecker-Firma erneuert worden - nur leider habe ich seither Bauchschmerzen, weil die verbauten Pfannenblechprofile und Trapezbleche so dünn sind, dass es jetzt schon lauter Dellen in den Dächern gibt. Die Bleche sollen angeblich eine Dicke von 0,7 mm haben.


    Lange Version: Wir haben einen Winkelbungalow, der zuvor schon mit Pfannenblechprofil gedeckt war, was allerdings vor allem aus ästhetischen Gründen einer Neuerung bedurfte. Die betroffenen Dächer sind ca 200 qm groß und die Firma machte ein Angebot für 125 Euro pro qm, da ca 70 qm auch einer neuen Unterkonstruktion und der Dämmung bedurften (die Hälfte davon war mit Lichtplatten gedeckt), außerdem sollten 3 Dachfenster eingesetzt werden, technisch nicht ganz leicht zu lösen. Wir kamen also auf eine Summe von 25.000 Euro plus MwSt. Wir fanden es gut, dass die Profile (teilweise Pfannenblech und teilweise Trapezblech wegen zu geringer Dachneigung) mit Vlies bezogen sein sollten. Nun sind die Arbeiten ausgeführt, die neue Konstruktion ist auch gut ausgeführt, samt drei neuer Dachfenster. Nur dass eben schon jetzt etliche Dellen im Dach sind. Die Bleche sollen 0,7 mm dick sein, aber wenn man mit nur 62 kg Gewicht auf die Bögen der Pfannenbleche tritt, geben diese nach. Und die 6 Handwerker waren eben schwerer. Eine Beule ist so groß, dass das Wasser darin stehen bleibt.


    Nebenbei haben wir gefragt, wie es kommt, dass auf dem Trapezdach ganz normale Sprengler-Schrauben in der Senke verschraubt wurden, anstatt Schrauben mit größerer Dichtung und zu hören bekommen, das mache keinen Unterschied und wir hätten ja 5 Jahre Gewährleistung.


    Was sagen Sie als Profis dazu? Es ist ein bisschen, wie sich ein neues Auto zu kaufen, das aber schon etliche Blechschäden hat. Zumal wir auch zukünftig aufs Dach müssen, um dieses zu reinigen, denn wir wohnen im Wald.


    Ich freue mich auf Ihre Meinung und bin für jede Hilfe dankbar ... :(

  • Moin,


    0,7mm Blech ist bestellt und ausgeführt? Also stimmt die Beauftragung mit der Ausführung überein?


    Was gibt der Hersteller hinsichtlich der Befestigung an? Wobei ich nicht glaube das hier wirklich Spenglerschrauben verwandt worden, die haben nämliche keine Bohrspitze. Bei Pfannenblech geht eine Befestigung in der „Hochsicke“ meines Wissens nicht. Wie es bei Trapezblech mit Kalotten Usus wäre, diese in der Hochsicke zu befestigen.


    Ich finde es immer schwierig im Nachgang mit Wünschen und Anforderungen um die Ecke zu kommen, wenn ganz maßgeblich der Preis Entscheidendes Kriterium gewesen ist. Wobei ich den m2 Preis für nicht im Ansatz auskömmliche Halte.


    Eine Stehfalzdeckung oder andere begehbare Eindeckungen auf Vollholzschalungen waren keine Option?

    Dachdecker [ˈdaχˌdɛkɐ] - Jemand der basierend auf ungenauen Daten, die von Leuten mit fragwürdigem Wissen zur Verfügung gestellt werden, präzise Rätselraten kann. Siehe auch; Zauberer, Magier

    * Administrative oder moderative Beiträge in rot

  • Hallo zusammen,


    erst mal vielen Dank für die Antworten.


    Ich muss dazu sagen, dass dieses Bauprojekt leider ziemlich chaotisch abgegangen ist, eben ohne feste Bestellungen etc. Der Bauleiter kam an einem Nachmittag, hat sich alles angesehen, auf seinem Handy rumgetippt und gesagt, für diesen Festpreis X bekommt ihr ein schönes Dach. Morgen um 9 kommen meine Männer und legen los, übermorgen kommt das Material. Über die Dicke haben wir nicht diskutiert, wir waren so naiv, davon auszugehen, dass "begehbar" bedeutet, dass es stabil genug ist. Das würde ich nie wieder so machen. Allerdings muss ich zu unserer Verteidigung auch sagen, dass wir auch nicht immer ein Elektrotechnik-Studium absolvieren, wenn der Elektriker da ist, sondern dass wir uns darauf verlassen, dass die Durchmesser der Leitungen schon stimmen werden, die er verbaut. Insofern kann man also nicht von konkreter Beauftragung sprechen. Wir hatten einfach zu viel Vertrauen in deutsche Handwerkskunst (die am Ende ausländische Handwerkskunst war, denn nicht ein einziger Handwerker war deutsch - was kein Werturteil sein soll).


    Kalle: Spengler war falsch ausgedrückt, es waren ganz herkömliche Schrauben, wie man sie für Blachdächer verwendet. Das Pfannenblech ist auch okay verschraubt, nur für Trapez hätten wir eben auch Hochsicke oder auch Schrauben mit breiteren Dichtungen erwartet.

    - Verstehe ich das richtig, dass du den Preis für viel zu niedrig hältst? Dazu muss man sagen, dass die Handwerker es sich mit dem Abfall und allem drum herum sehr einfach gemacht haben - sie haben alles dagelassen. Es ist nicht alles so korrekt gelaufen, wie man es sich vorstellt. Und am Ende wurde es für die verbauten Latten dann auch trotz "Festpreis" um 1500 Eur teurer.


    Anbei lade ich Fotos von den Dellen hoch.


    Eine Frage an die Experten: es ist ja sehr schade, dass dieses Dach nun schon, kaum dass es fertig ist, so knitterig aussieht. Wir möchten dieses Projekt gern irgendwie erfolgreich abschließen - wäre es daher möglich, ein zweites, dickeres Trapezdach etwas versetzt auf die bereits bestehenden Elemente zu schrauben, um eine angemessene Stabilität reinzukriegen und es mit gutem Gewissen begehen zu können? Natürlich, wenn wir darauf achten, dass kein Wasser zwischen die Schichten läuft. Eventuell könnte man die obere Schicht ebenfalls mit Vlies beschichtet nehmen, damit die unteren nicht zerkratzt werden. Was meint ihr?


    Vielen Dank im Voraus schon mal!

  • Hallo,


    das sieht nicht gut aus...

    welche Dachneigung hat denn die Seite, in der die Dachflächenfenster eingebaut sind? Die Befestigungen im Tiefsickenbereich ( Wasserlauf ) sehen mir nicht danach aus, das sie eine Zulassung für die Tiefsickenbefestigung haben, kann aber auch täuschen. Die verbeulten Bleche würde ich so nicht abnehmen, genauso wie die Dachfenstereinfassung ( kleben und schmieren kann jeder, Falzverbindung wäre hier meine Wahl gewesen, wahrscheinlich noch in Verbindung mit einem Aufkeilrahmen, nur falls die Dachneigung < 15° ist, wonach es mir auf den Bilder aussieht )

    Bevor man jetzt anfängt ein Blech über das Blech zu legen ( was man nicht macht ), lieber einmal runter und nochmal bei 0 anfangen. Deiner Beschreibung nach liest sich das Ganze wie eine Drückerkolonne oder Dachhaie. Wer kann denn in der heutigen Zeit heute ein Angebot machen und morgen anfangen??? :nono:

  • Danke für deine Einschätzung, Elopant.


    Wir kennen uns mit solchen Problemen überhaupt nicht aus. Das Geld ist bar bezahlt, allerdings ist auf der Rechnung vermerkt, dass es eine 5-jährige Gewährleistung gibt. Bleiben wir jetzt auf dem Schaden sitzen, dass die Dächer unsachgemäß gebaut wurden? Müssen wir alles komplett neu selbst bezahlen? Oder gibt es irgendwelche Instanzen, die Kunden vor unprofessionellen Firmen schützen? Die Berliner Firma, von der die Handwerker kamen, ist eigentlich ein Meisterbetrieb und angeblich Mitglied der Handwerkskammer Frankfurt Oder. Deshalb waren wir auch so schnell einverstanden, weil wir dachten, alles sei seriös. Ist der einzige Weg, einen Anwalt zu nehmen oder wie geht man normalerweise vor?

  • Ich würde erst mal nachsehen, ob es die Firma wirklich gibt, bzw. ob diese Firma die Arbeiten auch wirklich ausgeführt hat? Frankfurt/Oder - Berlin ca. 100 km Entfernung, von Berlin nach Hamburg nochmal ca. 270 km, ist zwar jetzt erst mal nicht unmöglich, für einen Auftrag 370 km zu fahren, aber komisch finde ich das schon....

    Nächster Schritt wäre, wenn es die Firma gibt, einen ö.b.u.V. Sachverständiger für das Dachdeckerhandwerk suchen, der sich die Sache vor Ort ansieht und die Mängel auflistet/Gutachten erstellt. Danach Mängelbeseitigung mit Fristsetzung bei der Firma verlangen/fordern, wenn die Frist verstreicht, bzw. keine Reaktion kommt mit allen Unterlagen zum Rechtsanwalt/Fachanwalt für Baurecht. Fachanwalt für Baurecht kann man auch schon vorher einschalten, aber ich habe bzgl. Bereitschaft der evtl. Firma die Mängel zu beseitigen jetzt schon kein gutes Gefühl, ich hoffe für dich, dass ich mich irre....

  • Angebot, ein Tag später angefangen zu arbeiten, bar bezahlt.

    Da wette ich, von dieser Firma wirst du nie wieder was sehen.

    Da kannst du eher froh sein, dass ohne Nachforderungen überhaupt zu Ende gebaut wurde.

  • Das Geld ist bar bezahlt, allerdings ist auf der Rechnung vermerkt, dass es eine 5-jährige Gewährleistung gibt.

    Das steht so auch wörtlich im BGB, so dass dieser Vermerk für Euch keinerlei realen Mehrwert hat.

    Der Bauleiter kam an einem Nachmittag, hat sich alles angesehen, auf seinem Handy rumgetippt und gesagt, für diesen Festpreis X bekommt ihr ein schönes Dach. Morgen um 9 kommen meine Männer und legen los, übermorgen kommt das Material.

    Viel spannender ist nach der Schilderung - wie schon mehrfach hier von anderen Foristen angedeutet - die Frage, ob die Firma überhaupt physisch existent ist oder zumindest im Handelsregister oder bei der Handwerkskammer eingetragen. Was sagen die Suchmaschinen?


    Hat sich der Bauleiter konkret auf Deine Angebotsanfrage bezogen oder ist nur der Eindruck entstanden, er habe sie gekannt.


    Für mich liest sich das stark nach der klassischen Masche eines sog. „Dachhais“!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Suche dir doch mal über google street view die Adresse der Firma. Dann weißt du schon einmal, ob es wahrscheinlich ist, das die Firma existiert.

  • Das klingt erst mal alles ziemlich übel, stimmt. Auf einer Internet-Seite zu Firmen-Kennzahlen findet sich die Firma, allerdings haben die Geschäftsführer in den letzten 4 Jahren 3 mal gewechselt. Was auch immer das heißt. Übrigens hat die Firma sich über MyHammer bei uns gemeldet. Dort hat die Firma 4 sehr gute Bewertungen und überall im Netz auch immer nur 5 Sterne. Die Internet-Seite sah gut aus - daher auch der gute erste Eindruck.


    Die Sache ist die: wir haben schon jede Menge Nerven in dieses Projekt investiert (Geld ja nebenbei auch). Und eigentlich habe ich nicht mehr den Wunsch, sie etwas nacharbeiten zu lassen, selbst wenn ich sie zwingen könnte. Ich möchte sie einfach nicht mehr auf meinem Dach haben.


    Mich interessieren jetzt daher noch brennend zwei Fragen:


    1) Werden die Dachfenster dort oben auf lange Sicht dicht halten? Wie gesagt beträgt die Dachneigung nur 12 Grad. Sie haben wohl extra Dichtungen verbaut und eine eigene Metalleinfassung gebaut. Die Frage ist, ob das ewig so hält. Da wir selbst nicht mal eben 3 Fenster im Winkel verstellen können, könnten wir höchstens eine Kuppel aus Kunststoff oben drauf packen, wie bei Lichtkuppeln, zwecks Wasserabfluss. Was meint ihr? Ist das nötig?


    2) Wie gesagt sind die ganzen Knittergeschichten dort oben Gift für meine Augen und ich hätte gern ein glattes Dach nach all dem Aufwand. Ich weiß natürlich, dass Profis streng nach Normen arbeiten, aber spricht wirklich ernsthaft etwas dagegen, eine zweite Schicht Blechdach mit Vlies aufzuschrauben? Gäbe es irgendwelche Risiken? Denn falls nicht, überlegen wir wirklich, viel Nerven und Zeit zu sparen, selbst noch mal 70 qm Trapezdach zu bestellen und das Beste draus zu machen, dicht ist das Dach ja schon, jetzt geht es noch um Stabilität und Optik. Hinfort mit Schaden, aber ohne uns in einen üblen Streit verwickeln zu lassen. Daher wäre uns nach dieser undogmatischen Lösung. Bei 1000 Euro Zusatzaufwand hätte ich nur gern die Bestätigung, dass ich in 5 Jahren nicht alles noch mal abreißen muss, weil irgendwas nicht bedacht wurde.


    Mit der Beantwortung dieser zwei Fragen könntet ihr uns wirklich sehr helfen!

  • 1. kann man nicht sagen

    2. kompletter Pfusch. Alleine die Tatsache dass die zweite Lage ja auch irgendwie befestigt werden muss und diese Schrauben dann deine unteren Bleche ohne Dichtung durchdringen lässt diese Möglichkeit ausscheiden

  • Wenn ich Elopant richtig verstehe, dann kann es sein, dass das Dach nicht dauerhaft dicht ist. Bzw das ist sogar sehr wahrscheinlich.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Ich möchte sie einfach nicht mehr auf meinem Dach haben.

    Das kann ich verstehen, Dir muss aber klar sein, dass jegliche Mängelbeseitigung Kosten verursacht, die in dann nicht der Verursacher "bezahlen" muss, sondern Du als Auftraggeber.

    Ob das dann wirklich mit 1.000,- € erledigt ist, da melde ich mal leise Zweifel an.

    Bleiben wir jetzt auf dem Schaden sitzen, dass die Dächer unsachgemäß gebaut wurden? Müssen wir alles komplett neu selbst bezahlen?

    Nach Deiner Beschreibung ist die Firma zumindest als Meisterbetrieb registriert. Abgetaucht ist wohl auch noch niemand.


    Hast Du der Firma diese Mängel schon angezeigt? (Schriftlich, nachweislich, gerne auch telefonisch angekündigt). Das wäre doch der erste Schritt. Ich würde mir als Firma schon Gedanken darüber machen, wenn eine schlechte Bewertung bei MH oder sonst irgendwo droht. Ich würde mich aber sehr darüber ärgern, wenn ich als Firma nicht einmal darüber informiert wurde, dass ein Mangel vorliegt.


    Gehen wir mal davon aus, dass die FIrma existiert. Dann würde ich zuerst die Mängel anzeigen, bevor ich mit einem halben Dutzend SV und Anwälten im Schlepptau einen Streitfall eröffne. Eine sachverständige Begutachtung gibt es ja auch nicht gratis und ein Anwalt wird auch nicht ohne Honorar arbeiten.


    Erst wenn die Firma dann nicht reagiert, kann/sollte man den nächsten Schritt gehen.


    aber spricht wirklich ernsthaft etwas dagegen, eine zweite Schicht Blechdach mit Vlies aufzuschrauben?

    Wenn ich mir die Bilder so anschaue, dann frage ich mich, wie man da eine zweite Lage Blech aufbringen soll. Jede Unebenheit in der ersten Lage, sei es durch Knickstellen, Verformung durch Schrauben o.ä. , wird dazu führen, dass die zweite Lage nicht mehr plan aufliegt. Wenn beispielsweise an einer Knickstelle das Blech um wenige Millimeter hoch steht, dann wird dort die zweite Lage nach oben gedrückt und die Unebenheit verteilt sich auf eine größere Fläche. Dadurch mag sie vielleicht nicht so auffallen, aber sie ist vorhanden, nur halt über eine größere Fläche verteilt.


    Wie das bei den Pfannenblechen funktionieren soll, dafür fehlt mir die Phantasie. Meine Sorge wäre, dass man am Ende Zeit und Geld investiert hat und die Mängel nicht beseitigt, sondern nur verlagert wurden. Vermutlich wäre es einfacher (und schneller) die vorhandenen Bleche zu entfernen, aber das wissen die Dachdecker besser als ich.


    1) Werden die Dachfenster dort oben auf lange Sicht dicht halten? Wie gesagt beträgt die Dachneigung nur 12 Grad.

    Siehe Herstellerunterlagen. Man kann wohl unterstellen, dass die Fenster für diese Dachneigung nicht gedacht sind. Ob es bei DN 12° trotzdem dauerhaft funktioniert? Keine Ahnung. Neben dem Eindeckrahmen stellt sich ja auch die Frage, ob das Wasser von der Fensterfläche ordentlich abgeleitet wird, bzw. was passiert wenn mal Schnee auf der Fensterfläche liegt (und abtaut)? usw.


    Ich hätte das so an meinem Dach nicht gemacht, mir wäre die Nummer zu heiß.


    Sie haben wohl extra Dichtungen verbaut

    Keine Ahnung wo sie diese "Dichtungen" verbaut haben, und ob diese ausreichen um die empfohlene/vorgegebene Dachneingung zu unterschreiten. Handelt es sich dabei um vom Hersteller für diesen Fall freigebenes optionales Zubehör, dann könnte man darüber nachdenken. Mir ist das nicht bekannt, zumindest für die bei mir verbauten DFF scheint es so etwas nicht zu geben. Da wird empfohlen durch Einsatz eines Keilrahmens die Neigung für das Fenster zu erhöhen.


    höchstens eine Kuppel aus Kunststoff oben drauf packen, wie bei Lichtkuppeln,

    Das stelle ich mir komplizierter vor als die Fenster aus- und mit Keilrahmen wieder einzubauen. Diese Kuppeln kann man ja nicht einfach auf das Trapezblech setzen, und viel Spaß wenn man dann einmal lüften möchte. Ob sich das DFF überhaupt noch öffnen lässt, ob man die Lichtkuppel dann noch öffnen kann, usw. Ich sehe da eine Menge Problemchen die zumindest die Nutzbarkeit stark einschränken.

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  • Vielen Dank für eure Argumente. Das klingt alles sehr plausibel. Also keine zweite Deckung. Da sind sich ja alle einig.


    Die Argumente, die Firma zur Verantwortung zu ziehen, verstehe ich. Aber meine Intuition nach der Kommunikation mit mehreren von denen sagt mir, dass die Firma kaum reagieren wird, wenn ich eine schriftliche Mängelliste schicke. Dann müssten sie 70qm Dach abdecken und neu decken, mit dickerem Blech und außerdem die Fenster aufkeilen. Sie würden sicher argumentieren, dass die Fenster so absolut dicht genug sind und dass die Dellen Lapalien sind. Da bräuchte ich dann einen Gutachter, der das Gegenteil beweist, und dieser kostet auch wieder viel Geld. Ggf. noch einen Anwalt hinterher, der die Mängelbeseitigung auch noch durchsetzt.


    Wobei ich gar nicht weiß, ob diese Arbeiter überhaupt in der Lage sind, die Arbeiten fachgerecht umzusetzen, denn es sind ja keine gelernten Dachdecker, sondern rumänische Arbeiter. Die es wohl auch nicht grundsätzlich böse meinten, denn sie haben 4 Stunden extra Arbeit investiert, um ein Fenster nach einem Missverständnis umzusetzen, so dass größere Abstände zwischen allen Fenstern vorhanden sind, so dass die Abflüsse funktionieren. Das haben sie aus freien Stücken gemacht, alle Fenster zu diesem Zweck noch mal ausgebaut und die Deckenpaneele von unten alle neu gemacht, damit es da gut aussieht. Also Material und Zeit investiert und keine Geldnachforderung dafür gestellt. Aus ihrer Sicht haben sie sehr wahrscheinlich eine gute Leistung erbracht - nur dass die Leistung nicht unserem deutschem Standard entspricht.


    Wie gesagt hätte ich ohnehin ein schlechtes Gefühl dabei, Leute auf dem Dach arbeiten zu lassen, die einen nicht unerheblichen Groll gegen mich hegen, weil sie finden, dass ihre Arbeit so doch völlig okay ist und die denken, dass ich sie schikanieren will. Bestimmt fänden die dann Mittel und Wege, Schäden einzubauen, die sich erst langfristig feststellen lassen.


    Wir sind jetzt auf dem Standpunkt angekommen, es so zu belassen, wie es ist. Teures Lehrgeld, aber derzeit ist das Dach dicht und wir haben theoretisch fünf Jahre lang Zeit, Mängel festzustellen, falls es die Firma so lange gibt. Immerhin sehe ich die Situation durch die vielen wertvollen Informationen, die ihr mir gegeben habt, völlig klar und weiß auch, dass ich im Recht bin und nicht etwa übertrieben kritisch. Nur dass Recht haben und Recht kriegen oft nicht dasselbe ist, wenn man nicht viel Geld und Zeit - und vor allem Nerven - investieren will. Wir werden den Konflikt also erst suchen, wenn wir einen unmittelbaren Anlass kriegen, also einen Dichtigkeitsschaden.

  • Der Mangel ist bereits da - dann sollte auch gleich gehandelt werden. Die Sache muss rechtzeitig VOR Eintritt der Verjährung vor Gericht gebracht werden. Vorher brauchst Du auch noch einen Beleg für die Mangelhaftigkeit, idealerweise ein Gutachten. Was machst Du, wenn der Schaden erst kurz vor Ablauf der fünf Jahre eintritt?

    Gefährlich ist's, wenn Dumme fleißig werden!

    Einmal editiert, zuletzt von Rose24 ()

  • Wie gesagt hätte ich ohnehin ein schlechtes Gefühl dabei, Leute auf dem Dach arbeiten zu lassen, die einen nicht unerheblichen Groll gegen mich hegen,

    Das mag sein, aber das kannst Du nicht wissen. Bisher ist das Spekulation.


    Wir sind jetzt auf dem Standpunkt angekommen, es so zu belassen, wie es ist. Teures Lehrgeld, aber derzeit ist das Dach dicht und wir haben theoretisch fünf Jahre lang Zeit, Mängel festzustellen, falls es die Firma so lange gibt.

    und was soll sich in den 5 jahren in der Beziehung zu dieser Firma ändern? Glaubst Du in 5 Jahren sitzt ihr alle beim Kaffekränzchen beisammen und amüsiert Euch über die Mängel die die Jungs fabriziert haben?


    Es ist Deine Sache ob Du mit den (zumindest) optischen Mängeln leben kannst. Ich würde als Firma in ein paar Jahren so argumentieren, dass die Dellen ja nachträglich entstanden sind. Normalerweise sollte man Mängel immer möglichst zeitnah anzeigen. Bei Dir lief schon die Abnahme der Leistung schief, und nach x jahren wird es schwieriger darzulegen, dass der Mangel schon bei Ausführung der Leistung angelegt war.


    Bitte daran denken, Gewährleistung oder "Garantie" bedeuten nicht, dass auch in x Jahren jeder Mangel automatisch kostenfrei beseitigt, und das Dach neu gemacht wird. Man muss sich genau informieren, was durch die gesetzliche Gewährleistung, und was durch eine eventuell zusätzliche Garantievereinbarung tatsächlich abgedeckt ist.

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  • Danke für die Einwände.


    Eventuell könnte man als ersten Schritt tatsächlich eine E-Mail an die Firma fertig machen und alle strittigen Punkte einmal aufzählen und Fotos mitschicken, so dass man später nachweisen kann, dass alle Mängel schon unmittelbar nach Fertigstellung vorlagen. Selbst wenn ich jetzt nicht den kostspieligen Weg der Gutachten gehe, kann ich dann ja noch in 4,5 Jahren ggf. nachweisen, dass die Probleme heute schon angelegt waren, die später vielleicht noch auftreten.


    Ich überlege, dann auch bei MH eine Bewertung zu hiterlassen. Mit Fotos, falls das möglich ist, die sprechen ja für sich. Eine seriöse Firma möchte gern einen guten Ruf behalten, wie schon ein anderer Kommentator gesagt hat. Das könnte sie dazu bewegen, vielleicht nachbessern zu wollen. Und Google hat ja auch Rezensionsmöglichkeiten. Ich muss das mal prüfen.

  • Was ist bei einem Einschreiben rechtsicher?

    Bei einem Einschreiben ist eine Dokumentation der Einlieferung / Zustellung / persönlichen Zustellung eines Schreibens gegeben, je nach der beauftragten Art. Aussagen über den fehlenden Erhalt eines Schriftstückes lassen sich damit in vielen Fällen widerlegen, aber nicht immer. Dazu gibt es interessante Rechtssprechung.


    Die mit Abstand sicherste Zustellung ist aber in jedem Fall die durch / unter Zeugen mit Dokumentation des zugestellten Inhalts. Und die u.a. genau dafür vom Gesetzgeber bestellten Personen sind in D die Gerichtsvollzieher, welche diese Arbeit für erstaunlich wenig Geld übernehmen. Diese beurkunden im Zweifel die „Niederlegung“ beim Empfänger nach Annahmeverweigerung, welche damit meines Wissens ihre Wirkung verliert.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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    2 Mal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Halbsätze ergänzt

  • Bei einem Einschreiben ist eine Dokumentation der Einlieferung / Zustellung / persönlichen Zustellung eines Schreibens gegeben. Aussagen über den fehlenden Erhalt lassen sich damit in vielen Fällen widerlegen.

    Soweit ich als Laie informiert bin, sollte man allerdings darauf achten, dass es sich um ein Einwurfeinschreiben handelt, da dann der Postbote als Zeuge der Zustellung dient, der Empfänger aber keine Möglichkeit hat, den Empfang des Einschreibens zu verweigern, wodurch das Einschreiben eben nicht zugestellt wäre. Bei einem Übergabe-Einschreiben oder gar einem Einschreiben mit Rückschein hat der Empfänger immer die Chance, die Annahme zu verweigern, sobald er den Absender des Einschreibens auf dem Umschlag sieht. Und soweit ich informiert bin, muss bei einem Einschreiben (aus diesem Grund) die Adresse des Absenders immer vorhanden sein.

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)

  • Ich will keine neue Baustelle aufmachen. Ein sicher zugestellter Brief sagt nichts über den Inhalt aus.

    Du hast gelesen, was ich über die Zustellung durch Gerichtsvollzieher geschrieben habe?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ich will keine neue Baustelle aufmachen. Ein sicher zugestellter Brief sagt nichts über den Inhalt aus.

    Das trifft bei allen Briefe, die über die Deutsche Post zugestellt wurden. Nicht aber über einen Gerichtsvollzieher, da dieser den Inhalt des Briefs beurkundet.


    Zweite Möglichkeit wäre die persönliche Zustellung mit einem Zeugen, der auch den Inhalt des Briefes bezeugen kann.


    Edit

    Skeptiker war schneller.

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)

  • 1) Werden die Dachfenster dort oben auf lange Sicht dicht halten? Wie gesagt beträgt die Dachneigung nur 12 Grad.

    Die Hersteller geben nicht ohne Grund die Mindestneigung mit 15° an, ab diesem Neigungsbereich funktioniert die Entwässerung der Dachflächenfenster. Der Hauptnachteil bei einer geklebten Einfassung der Dachfenster bei einem Metalldach ist die thermische Längenausdehnung der Metalleindeckung. Die Klebeverbindung im Eckbereich wird die dauerhaft vorhandene Längenänderung der Metalleindeckung nicht sonderlich lange mitmachen und aufreißen.

    Die restlichen Empfehlungen sind weiter oben schon aufgeführt.

    Ich würde dir vorab einen SV empfehlen, der sich die Dachflächen vor Ort ansieht und dir alle Mängel auflistet, dann hast du etwas in der Hand und kannst die Fa. zur Mangelbeseitigung auffordern, nicht das die Hälfte fehlt.

  • Angebot, ein Tag später angefangen zu arbeiten, bar bezahlt.

    BAR bezhalt? Und da haben die Alarmglocken nicht angefangen wie wild zu bimmeln?!


    Damit hast du dir übrigens auch die Möglichkeit genommen, die Arbeiten als "Handwerkerleistungen" von der Steuer (§35a ESTG) abzusetzen - 1200€ verschenkt.


    Was ist bei einem Einschreiben rechtsicher?

    Ein Einschreiben bzw. der Beleg dafür wird regelmäßig als Anscheinsbeweis gewürdigt, den die gegnerische Seite erstmal plausibel widerlegen muss.

    Der Rchter kann, muss aber nicht glauben wenn die Gegenseite vorbringt dass der Umschlag leer war....