Modernisierung Anlagentechnik bei einem RMH Ende 50er Jahre

  • Servus zusammen,

    ich grübele gerade über Modernisierungsvorschläge zu oben genannten Haus.


    Gegeben ist ein RMH Ende 50er, 2 Vollgeschosse, beide Giebelseiten komplett angebaut, 7 m Breit, 8m tief


    Dach nicht beheizt, aber gedämmt

    OGD Betondecke, ungedämmt

    Wände Original 25cm, ungedämmt also

    Kunststoffenster mit Isolierverglasung

    Keller Betondecke 198m lichte Höhe


    Anlagentechnik:

    Ursprünglich vermutlich ein Kohleofen, der über einen Schacht das OG "mit beheizte", vermutlich stillgelegt. Aktuell große Nachtspeicheröfen. Warmwasser über einen DLE Küche (ganzganz klein, sowas kleines hab ich noch nie gesehen) und im Bad ein Tagesspeicher.


    Nun ist meine Überlegung bzgl Heizung, dass sich da ein wassergeführtes System gar nicht lohnen würde, sondern man das Geld besser in die Ertüchtigung der Gebäudehülle stecken würde. Die Fenster sind eh fällig, auch die Haustüre (einfach verglast). OGD kann man gut in Eigenleistung machen, Kellerdecke dito, (muss halt wegen der Höhe aufpassen, aber kaum Leitungen oder sowas da)


    und dann? Ist ein echt kleines Häuschen. Elektroplatten? Andere Variante wäre ein Pelletsofen an den Schacht anschließen

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Häuschen ist so klein, dass vermutlich nur 2 Personen da einziehen werden, ein Kinderzimmer ist gerade mal 2,20x3,00m.

    Also wird auch der WW-Bedarf sehr begrenzt sein und weiterhin elektrisch am einfachsten, denke ich. PV aufm Dach - hmm Dachneigung 35° Ausrichtung ziemlich genau diagonal zu den Himmelsrichtungen (SW-NO)

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  • DLE Küche (ganzganz klein, sowas kleines hab ich noch nie gesehen

    Ist die Küche so klein oder der DLE?


    Energetische Bauwerkssanierung würde ich auch favorisieren, zumal beim Mittelhaus wenig Hüllfläche klimaberührt ist.

    Weiterhin würde ich auf eine Splitklimaanlage hin arbeiten. Lohnt sich ein DG-Ausbau?

    WW würde ich mit einem DLE oder einer WW-Wärmepumpe betreiben.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Warum WP?

    Da erscheint mir der Invest sehr hoch im Gegensatz zu DLE?

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  • Die Küche war zwar auch recht klein, aber tatsächlich meinte ich den DLE

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  • Tja, da kommt dann auch nur kleines Wasser raus.


    Ob der Invest für eine WW-Wärmepumpe zu hoch ist, bringt eine Amortisationsrechnung über den WW-Bedarf der künftigen Nutzer ans Licht.




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    M.G.Wetrow

  • Und ich denke mir gerade, größer braucht ein DLE in der Küche auch gar nicht sein.

    1x Spüle füllen.

    Putzeimer steht ja eher im Bad

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  • größer braucht ein DLE in der Küche auch gar nicht sein.

    R.B. wird bestimmt gleich mit den Leistungsdaten vorbeikommen, er hat ja alles griffbereit.😉




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    M.G.Wetrow

  • Und ich denke mir gerade, größer braucht ein DLE in der Küche auch gar nicht sein.

    1x Spüle füllen.

    DLE sind ja bauartbedingt sehr klein. Für die Küche würde ein Gerät in der 11/13kW Klasse, evtl. mit 2 stufiger WW-Temp (35 Grad für Händewaschen, Gemuese putzen.. und 45-48 Grad für Spülwasser schon einen ausreichenden Wert geben, mit ca 5l/min Durchfluss kommt man da schon hin.


    WW-Wärmepumpe benötigt auch wieder Platz, bei kleinem Haus und nur 2 Personen mit mässigen Duschbedarf wäre hier ein DLE wohl die bessere Lösung.

  • "Modernisierungsvorschläge" hört sich nach Energieausweis an.

    Ich halte mich da immer etwas bedeckt. Aber ohne Modernisierungsempfehlungen geht es auch nicht


    Standard sind bei mir häufig:

    - Heizung: regelmäßige Wartung durchführen lassen:

    - Außenwände: Umsetzungsmöglichkeit von Zusatzdämmung im Rahmen der nächsten Fassadenrenovierung prüfen

    - Kellerdecke: Möglichkeit einer Wärmedämmung von unten, auch in einzelnen Räumen, prüfen und unter Berücksichtigung vorhandener Raumhöhen beurteilen


    ...und so ähnlich...


    Beim Keller sehe ich es schon so, dass eine Zusatzdämmung zwar die Raumhöhe einschränkt. Aber es ist doch nur ein Keller, der ja üblicherweise nur als Abstellraum genutzt wird. Da tut selbst eine Raumhöhe von spürbar unter 2m nicht so arg weh, wie ich finde, wenn ich auf der anderen Seite im Verhältnis zum Invest doch spürbar Energie einsparen kann...

    Natürlich sind immer die örtlichen Verhältnisse zu berücksichtigen...

  • Warmwasser über einen DLE Küche (ganzganz klein, sowas kleines hab ich noch nie gesehen) und im Bad ein Tagesspeicher.

    Wie groß ist der Boiler? Hängt da nur eine Dusche dran oder auch eine Badewanne?


    Wenn aufgrund der Räumlichkeiten das Haus eher von 2 Personen anstatt einer Familie bewohnt wird, dann kann es durchaus sinnvoll sind das WW mit einem DLE, bzw. bei mehr Volumenstrom mit einem "Boiler" zu erzeugen.

    Eine BW-WP benötigt etwas Platz (vielleicht im Keller?), aber was viel wichtiger ist, man müsste auch Leitungen erneuern bzw., neu installieren. Die höheren Investitionskosten lassen sich jedoch über gesparte Verbrauchskosten nicht immer darstellen.


    Ob es sinnvoll ist eine wasserführende Heizung einzubauen, das müsste man anhand der Räumlichkeiten entscheiden. Pauschal würde ich diese Option nicht ausschließen. Bei 2 Etagen steigt halt der Aufwand im Vergleich zur gleichen Fläche auf einer Etage. Von E-Direktheizern würde ich abraten, dann schon eher über die Luft verteilen sofern die Heizlast entsprechend niedrig ist (nach Sanierung).


    Falls man ein wasserführendes Heizkonzept realisieren möchte, dann muss es nicht unbedingt eine FBH sein. Eine FBH hat zwar unbestreibare Vorteile, evtl. kommt man aber auch mit entsprechenden Heizkörpern klar (evtl. als Konvektoren mit Gebläseunterstützung). Das wäre eine Alternative wenn man nicht komplett sanieren und überall den Boden neu machen möchte.


    Aber es ist doch nur ein Keller, der ja üblicherweise nur als Abstellraum genutzt wird. Da tut selbst eine Raumhöhe von spürbar unter 2m nicht so arg weh, wie ich finde,

    Genau so sehe ich es auch. Wenn man aus dem Keller nicht zwingend (mit viel Aufwand) Wohnraum machen muss, dann ist es völlig egal ob die Raumhöhe ein paar cm höher oder niedriger ist.

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    .

  • Ja, geht um einen Ausweis. Bin da mit einem meiner Top Makler und ich mach mir schon entsprechend Gedanken und schreibe sowas auch rein in den Ausweis.


    Also Grundkonzept wären wir uns einig:

    Hülle dämmen, was geht.


    Nichtsdestotrotz würde mich interessieren, ob sich der Invest für eine wassergeführte Anlage Eurer Meinung nach lohnen würde oder nicht.


    Es sind ja doch hohe Mehrkosten, finde ich. Diese lieber in die Ertüchtigung der Hülle stecken, wäre so mein Ansatz.

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  • Nichtsdestotrotz würde mich interessieren, ob sich der investor für eine wassergeführte Anlage Eurer Meinung nach lohnen würde oder nicht.

    ok, darüber könnte man sich Gedanken machen. Aber : ist das Dein Auftrag?

    In der Regel heißt es ja: mach mal einen Energieausweis.


    Du könntest ja in die Modernisierungsempfehlungen reinschreiben, dass man die Neuinstallation eines Zentralheizungssystems, möglichst unter Berücksichtigung regenerativer Energien, prüfen und abwägen möge... Spätestens bei den nächsten anstehenden Arbeiten an der Beheizung oder Trinkwarmwasserbereitung.

  • Das ist tatsächlich nicht mein Auftrag, zumindest nicht so richtig. Aber eben, wenn mich einer meiner Lieblingsmakler (es gibt auch gute da) nach meiner Meinung fragt, dann denke ich doch etwas mehr nach.


    Zudem ist es häufig offensichtlich oder recht einfach. Und ich versuche immer so gut wie möglich mit nicht zu großem Aufwand.


    Aber manchmal zwickt mich mehr. Hier bin ich mal tatsächlich an einem Punkt, wo ich sage: Heizung möglichst billig/einfach/kostengünstig -Hülle so gut wie möglich, da ja nicht viel Fläche da ist bzw sich einiges auch in Eigenleistung machen lässt ohne größere Probleme (OGD/Kellerdecke)


    Und ich lerne einfach gerne dazu und höre gerne mal andere Ansichten.

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  • Zudem ist es häufig offensichtlich oder recht einfach.

    Bei den derzeit sehr häufig wechselnden weltpolitischen Gegebenheiten und eifrigen Gesetzesnovellierungen (siehe z.b. Referentenentwurf neues GEG) , wäre ich auch mit gut überlegten Vorschlägen ganz vorsichtig. Die Chance, damit komplett falsch zu liegen, ist ziemlich gross.

  • Ich weiß nicht. Dämmen ist doch nicht verkehrt. Denn umso unabhängiger bist Du nachher, da nur noch wenig Energie benötigt wird.

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  • Dämmen ist doch nicht verkehrt. Denn umso unabhängiger bist Du nachher, da nur noch wenig Energie benötigt wird.

    Richtig...mein Hinweis ging eher in die Richtung "Was macht man wann, um wieviel Förderung abzugreifen". Das kann je nach Ausgangslage, Gesetzeslage und Fördertopf manchmal auch unkonventionelle Wege erfördern, ehmm... erfordern.