Ich hätte da mal ein Schmankerl, einen echten Hingucker.
Wir haben bei uns eine Faltwerktreppe in Rohstahl (also unbehandelt). Sieht so aus:
(ich bitte die Reflexionen zu entschuldigen....Glas halt...was willste machen?)
Ist filigran, ist schick (finden wir), da kommen natürlich (?) auch mal Gäste auf die Idee: Wollen wir auch!
Gesagt, geschweißt.
Eine Freundin hat sich nun in einem Nachbarland (Schweiz) eine Wohnung gekauft, die derzeit mit Unterstützung einer Architektin (!) generalsaniert wird (so wie alle anderen Wohnungen in dem alten Gemäuer ebenfalls). Diese Freundin annoncierte den Wunsch "ich möchte so eine Rohstahl Treppe in meiner Bude. Und zwar als Faltwerktreppe!" Kein Problem? Nun ja....erste Zweifel kamen mir, als sie mich wissen ließ, dass der Metallbauer ihr ein Angebot unterbreitete, welches eine 2mm Trittstufe auswies. Vielleicht ein Tippfehler? Ich gab an, dass dies eher nicht sein könne, sofern man vorhabe diese Treppe auch zu betreten.
Daraufhin wurde großzügig auf 5mm erhöht.
Ich nahm Maß und ließ sie wissen, dass unsere Treppe immerhin aus 10mm starken Stahlplatten bestünde. Und dass es zudem hierfür auch eine spezielle Statik gäbe. Mag natürlich anderenorts anders sein.
Vielleicht schweißt man das dort eher nach Gefühl?
Eher nicht?
Eher doch!
Auf den allerersten Blick....nun ja...was machen denn die merkwürdigen Unterstützungen dort. Für die Bauphase? Nö...die bleiben.
Treten wir also näher heran und betrachten das Werk von der Unterseite:
Ein munterer Mix aus Streben und Verstärkungen mit Metallwinkeln.
Dem Anspruch eines echten Hinguckers wird diese Konstruktion ja irgendwie schon gerecht. Andererseits...richtig zufrieden ist sie nicht.
Nachtrag: Die Freundin war etwas verwirrt, da die Architektin (!) sie gestern zur Baustelle bat um das Kunstwerk abzunehmen. Die Architektin jedenfalls war zufrieden und wunderte sich darüber, dass diese Ansicht nicht geteilt wurde und was sie denn wolle....
Noch'n Nachtrag: Die Freundin hat hier einen Festpreis-Vertrag. Für den "Sonderwunsch" dieser Treppe war ein Aufschlag von 5.000 Franken zu entrichten.