Lösung für Dehnungsfuge quer zum Drittelverband ! ?

  • Hallo an alle Fliesen-experten und -praktiker ,


    Ich möchte in meinem Haus (30 Jahre ) neue Fliesen ( Schiefer ) selber verlegen.

    Die Fliesen haben 40x60cm und sollen im Drittelverband den Boden schmücken.

    Nun sind in den alten Fliesen 3 Dehnungsfugen mitten im Raum.

    Der Raum hat eine U-Formund die alten Fliesen sollen bis auf den Estrich raus.

    Der Raum hat Fußbodenheizung.

    Zwei Fugen sind nun also quer zum Fliesenverband.


    Problem: gerade Dehnungsfuge quer zum Drittelverband der Fliesen.


    Meine Überlegung ist über die Dehnungsfugen eine dünne Abdichtbahn mit Silikon auf dem Estrich zu verkleben.

    Die 1-2mm im Bereich der überklebten Dehnungsfuge würde ich den Estrich etwas abschleifen ( fräsen ) um eine Erhöhung auszuschließen.

    Nachdem ich dann die Fliesen auf der Abdichtbahn mit C2FT S1 verlegt habe schneide ich durch die Fugen zwischen den Fliesen in der nähe der Dehnungsfuge die Abdichtbahn wieder durch.


    Meine Hoffnung ist dass ich damit die gerade Dehnungsfuge des Estrich auf die im Zickzack ( Drittelverband )

    verlaufende Dehnungsfuge der Fliesen übertragen kann.

    Die Fliesen die über die Dehnungsfuge im Estrich ragen liegen also "schwimmend" auf einme dünnen Silikonbett.



    Was spricht gegen dieses Vorgehen ?

    Gibt es noch andere Möglichkeiten außer den gesamten Boden

    mit teuren Entkopplungsmatten auszulegen ?


    Ich bedanke mich für jede konstruktive Kritik :bier:

  • Was spricht gegen dieses Vorgehen ?

    Dass es weder theoretisch noch praktisch funktioniert. Du hast dann nämlich Fugen, in denen längst der Fuge Bewegungen von mehreren Millimetern aufgenommen werden müssen. Das ist technisch möglich, aber mit allen dauerhaft funktionierenden Methoden mehr oder deutlich sichtbar.


    Es gibt Methoden, mit denen das besser umsetzen lässt, zum Beispiel passendere Verbände bzw. Böden. mit denen sich besser tricksen lässt (Bahnenboden mit fallenden Längen, wilder Verband, Kreuzfuge ...). Man kann darüber auch zusammen mit Schlepp-Platten nachdenken, die ich dann aber in Stahlblech ausführen würde.


    Zu prüfen wäre auch, ob heute Dehnfugen bzw. Bewegungsfugen technisch überhaupt noch erforderlich sind. Mir wurden diese in mehreren Projekten jüngst verharzt und der Boden dann ohne elastische Fugen drüber gelegt. Im ersten Winter gab es nirgends Probleme.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ein Teil des Bodens wird mit einer bodentiefen Fensterfront Süd/West angestrahlt.

    Bei schwarzem Schiefer habe ich auch daher bedenken die Dehnungsfugen auszulassen.

  • @ Skeptiker


    Die Scherkräfte der Dehnungsfuge fängt die Konstruktion wirklich nicht gut ab.

    Wenn ich die Dehnungsfuge gegen Scherkräfte mit Epoxi und Glasfaseraminierung stabilisiere wäre die oben genannte Technik möglich oder zu mindestens nicht schlechter als auf die Dehnungsfuge komplett zu verzichten ?