Terrassendach an Wand befestigen

  • Hallo und guten Tag zusammen,


    ich möchte für meine Holz-Terassenüberdachung (ca. 4 x 4 m) einen tragenden Querbalken (12 x 16) an der Hauswand befestigen.

    Es ist ein vorgebauter Verblendstein aus Kalksanstein (24 x 11), dann ca. 5 cm Hohlraum mit Dämmung und das Mauerwerk (rötlicher Hohlraumstein).

    Der Balken (4 m lang) soll über der Terassentür in einer Höhe von ca. 2,50 m befestigt werden. Über der Tür befindet sich der Schalousienkasten, Abstand bis zur tragenden Decke 5 cm.

    Es müssen hier wohl Schwerlastdübel verankert werden.

    Meine konkrete Frage: Kann oder sollen die Dübel in das Mauerwerk oder besser in die tragende Betondecke verankert werden ?

    Gibt es Vor- oder Nachteile?

    Gibt es Empfehlungen welche Verankerungsmöglichkeit die sinnvollste ist?


    Liebe Grüße

    RaiSchli

  • Gibt es Empfehlungen welche Verankerungsmöglichkeit die sinnvollste ist?

    2 Stützen entlang der Hauswand nach unten. An der Verblendung kann ohne weiteres keine zusätzliche Last befestigt werden. Die ist froh, sich selbst zu tragen.

    Statiker fragen

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  • OK, ist mir schon klar, dass es nicht an der Verblendung befestigt werden kann. Die Befestigung soll ja auch im hinterliegendem Mauerwerk durch entspr. Schwerlastdübel erfolgen. Hauptfrage ist eigentlich ob die Dübel besser im Mauerwerk oder in der Betondecke anzubringen sind.

  • Wie groß ist der Abstand Mauerwerk bzw. Betondecke zum Balken? Ich bezweifle dass Du passende Dübel finden wirst, die die erforderlichen Querkräfte aufnehmen können.

  • Skeptiker

    Hat den Titel des Themas von „Terassendach an Wand befestigen“ zu „Terrassendach an Wand befestigen“ geändert.
  • Du leitest aber bei der angedachten Konstruktion auf jeden Fall Kräfte in die Verblendung! Ganz blöde Idee.

    Nochmal: Statiker fragen (Ja, kost Geld)

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  • Der Abstand ist ca. 17 cm

    Mal ganz doof und als Laie gefragt: Wenn die Verblendung nichts tragen/halten soll, da schwebt der Balken ja (gedanklich) in 17 cm Abstand zur Wand und die Dübel sollen nicht nur den Balken selbst dort in der Schwebe halten, sondern auch die Konstruktion, die auf dem Balken liegt. Liege ich soweit richtig? Und das gesamte Gewicht des Balkens und des Daches, inkl. Windlast und ggfs. Schneelast darauf wirken mit einem 17cm langen Hebel in die Wand, die das ganze irgendwie tragen soll.

    Also ich hätte da so meine Bedenken mit dem Dübeln (reines Laiendenken, man korrigiere mich gerne): zu kleiner Durchmesser der Dübel und das ganze knickt ab und mindestens die Verblendung wird beschädigt. Groß genug dimensioniert und die Kräfte, die in die Wand eingeleitet werden, überfordern diese, weil nicht darauf ausgelegt. Da wäre mir der Rat eines anonymen Forums nicht sicher genug. Was spricht denn gegen die zwei Stützen, die Ralf Dühlmeyer vorgeschlagen hat, oder tatsächlich einen Statiker?

    Der gesunde Verstand ist die bestverteilte Sache der Welt, denn jedermann meint, damit so gut versehen zu sein, dass selbst diejenigen, die in allen übrigen Dingen sehr schwer zu befriedigen sind, doch gewöhnlich nicht mehr Verstand haben wollen, als sie wirklich haben. ~ René Descartes

  • Die Konstruktion muss in sich ausgesteift sein, Stichwort Horizontallasten aus Wind in Längs- und Querrichtung.


    Im Mauerwerk bekommt man so gut wie nichts verankert, in der Betondecke etwas mehr. Allerdings dürfen auch hier die Verankerungsschrauben nicht auf Biegung beansprucht werden. Mit dem Holzbalken 17 cm vor der Wand bzw. Decke wird das also nichts.


    Bevor das Ding zum GAU wird, hol Dir einen Statiker vor Ort. Mit unverbindlichen Tipps aus einem Forum wird das Ding mit größter Wahrscheinlichkeit in die Hose gehen.

    __________________
    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Mal ganz doof und als Laie gefragt: Wenn die Verblendung nichts tragen/halten soll, da schwebt der Balken ja (gedanklich) in 17 cm Abstand zur Wand und die Dübel sollen nicht nur den Balken selbst dort in der Schwebe halten, sondern auch die Konstruktion, die auf dem Balken liegt. Liege ich soweit richtig? Und das gesamte Gewicht des Balkens und des Daches, inkl. Windlast und ggfs. Schneelast darauf wirken mit einem 17cm langen Hebel in die Wand, die das ganze irgendwie tragen soll.

    Also ich hätte da so meine Bedenken.....

    :thumbsup::thumbsup:

    + das Abzugdrehmoment, das der Dübel/der Bolzen/die Schraube haben muss. Dafür braucht man aber etwas, WOGEGEN gedrückt werden kann.

    Also z.B eine Wand (Verblendung) oder eine Distanzhülse (zu dimensionieren) oder oder

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  • Es müssen hier wohl Schwerlastdübel verankert werden.

    Genauer gesagt brauchst Du ein System für "Abstandsmontage". Solche Systeme gibt es von vielen Herstellern, man muss aber sicherstellen, dass diese auch innerhalb der Parameter ihrer Zulassung genutzt werden.


    Schaut man in die Zulassungen, dann findet man dort beispielsweise:


    Zitat

    Die Verankerungen mittels xxxx sind ingenieurmäßig zu planen. Unter Berücksichtigung der zu verankernden Lasten sind prüfbare Berechnungen und

    Konstruktionszeichnungen anzufertigen. Die Konstruktionszeichnungen müssen die genaue Lage und Anzahl der Verankerungsstellen enthalten.


    Hier kommt der Statiker in´s Spiel. Entweder der Hersteller liefert diese Berechnungen und Zeichnungen, oder DU musst halt jemanden damit beauftragen.


    Der Statiker wird auch in die Zulassung schauen und kann Dir sagen, wie die Befestigung dimensioniert werden muss wenn sie in Beton oder im Mauerwerk verankert wird. Beides ist möglich. Die Zulassungen decken meist mehrere Baustoffe (als Verankerungsgrund) ab.


    Gibt es Empfehlungen welche Verankerungsmöglichkeit die sinnvollste ist?

    Da schließe ich mich Beitrag #2 an, die "einfachste" Lösung wären wohl 2 Stützen. Damit wäre das Thema Querkräfte bei den Dübeln bereits entschärft. Sollte das nicht möglich sein, dann werden wohl einige Dübel benötigt. Bei 4m x 4m kommt schon einiges an Lasten zusammen (Eigengewicht, Schnee, Wind) und die müssen sicher abgeleitet werden, und zwar ohne dass durch die Befestigung Schäden an der Wand entstehen.

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    .

  • (reines Laiendenken, man korrigiere mich gerne)

    da gibt es wenig zu korrigieren :thumbsup:

    Genauer gesagt brauchst Du ein System für "Abstandsmontage"

    es wird wenige systeme (wahrscheinlich keine) welche in der situation funktionieren können,

    das Mauerwerk (rötlicher Hohlraumstein).

    also (mit ziemlicher sicherheit) hochlochziegel , mit etwas glück etwas mehr als 11,5er wandstärke . und dadran dann 17cm(+12cmbalken!) auskragendes system dranhängen dürfte äusserst spannend sein ...

    die vernunft könnte einem schon leid tun....

    sie verliert eigentlich immer

  • es wird wenige systeme (wahrscheinlich keine) welche in der situation funktionieren können,

    Was habe ich übersehen? So exotisch ist diese Aufgabe doch auch wieder nicht, bei Fassaden mit WDVS steht man ja vor einem ähnlichen Problem, und da können selbst einzelne Dübel, je nach zulässiger Verschiebung, bei 17cm Abstand immerhin 50-70kg an Querlast ab. Die Montageanleitung sollte man natürlich lesen und befolgen, aber das setze ich voraus (auch bei Fachleuten).


    also (mit ziemlicher sicherheit) hochlochziegel , mit etwas glück etwas mehr als 11,5er wandstärke . und dadran dann 17cm(+12cmbalken!) auskragendes system dranhängen dürfte äusserst spannend sein ...

    Spannend JA, aber letztendlich auch nur eine Herausforderung der man sich stellen kann. Genau dafür gibt es ja Fachleute.

    Die Verankerungstiefe beginnt meist bei ca. 80mm (typische Hülsenlänge für HLZ), und sollte man zu dem Ergebnis kommen, dass die Mauer als Verankerungsgrund nichts taugt, oder der Aufwand viel zu groß wird, dann


    oder besser in die tragende Betondecke verankert werden


    oder halt doch über die Stützen nachdenken.


    was mir gerade so in den Sinn kommt:


    einen tragenden Querbalken (12 x 16)

    Wer hat das dimensioniert?


    Anstatt die Ankerstange durch den Balken zu führen, könnte man auch zuerst einen Stahlwinkel an den Ankern befestigen, und darauf dann denn Balken setzen und befestigen. So ähnlich haben wir das mal für eine Markise beim Nachbarn gemacht. Da hatte der Statiker 4 Anker pro Platte vorgesehen, über die Länge (ca. 6m) waren es 4 Platten, aber anstatt eines Holzbalkens wurde dann der Markisenkasten auf die Winkel gesetzt und verschraubt.


    Die Lastannahmen bei einer Markise sind natürlich etwas anders, aber prinzipiell ändert sich ja nichts. Also, rechnen lassen, dann findet sich auch die richtige Lösung.

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  • Was habe ich übersehen?

    du nichts :D


    lösbar sicher . nur nicht mal eben mit ein paar schwerlastankern im hochlochmauerwerk , dessen beschaffenheit nicht bekannt ist (ich erinnere an "krümelkeks") und einem balken ......

    die vernunft könnte einem schon leid tun....

    sie verliert eigentlich immer

  • ich hätte gerne fotos, wie die anker im mauerwerk, mit montage durch die verblenderebene hindurch, aussehen - weil ich bisher nur zerstörtes wdvs kenne (mitsamt deformierter anschlüsse, kurz vor selbstaufgabe).