VELUX -Dachfenster, Rollladen SSL defekte Steuerung

  • Ein fröhliches Hallo an alle.


    Ich bin neu in der Runde und hoffe mit dieser Anfrage Unterstützung zu erhalten.


    Ich habe VELUX GPL 608 3060 Dachfenster und in 2014 diese mit dem VEL SSL SK08 000S Solar-Rollladen nachgerüstet. Alle Rollläden haben einwandfrei funktioniert, bis in 2021 gleich zwei Stück ohne irgendwelche Anzeichen sich nicht mehr steuern ließen.


    Ich wollte jedoch die Ursache für den Fehler finden und habe die Motoreinheit auseinander gebaut und geprüft.


    Dabei habe ich festgestellt:


    - dass der Motor noch läuft


    - die Solarzelle den Akku noch auflädt


    - der Akku aufgeladen ist


    - jedoch die Fernsteuerung funktionsunfähig ist


    Ich vermute daher, dass die Funkeinheit defekt ist. Selbst mit einer neuen Fernbedienung KLI 310 WW, ließ sich der erste als auch der zweite defekte Rollladen nicht ansteuern. Ursache könnte ggf. ein geplanter Verschleiß (Obsoleszenz) sein, da gleich zwei Rollläden kurz hintereinander ausgefallen sind.


    Da die Funkeinheit aus der Steuerungsplatine vermutlich nicht ausgetauscht/erneuert werden kann, war mein Gedanke die komplette Platine zu ersetzten. Leider ist diese weder von VELUX noch im Ersatzteilhandel zu beschaffen. Es werden nur komplette Einheiten mit Rohrmotor, Akku, Solarpannel und Fernbedienung für € 247,--angeboten.


    Daher meine Frage in die Runde. Gibt es eine Empfehlung für die Beschaffung einer Platine oder einen pfiffigen Reparaturservice für die Platine. Über eine positive Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.


    Viele Grüße

    C. Naumann


    PS: bei Bedarf kann ich auch Bilder der Steuerplatine zur Verfügung stellen.

  • Ich vermute daher, dass die Funkeinheit defekt ist. Selbst mit einer neuen Fernbedienung KLI 310 WW, ließ sich der erste als auch der zweite defekte Rollladen nicht ansteuern. Ursache könnte ggf. ein geplanter Verschleiß (Obsoleszenz) sein, da gleich zwei Rollläden kurz hintereinander ausgefallen sind.

    Hat bereits das Anlernen nicht funktioniert? Oder war das Anlernen OK und die Tastenbedienung funktioniert nicht?


    Es ist sehr unwahrscheinlich, dass beide Rolläden quasi gleichzeitig ausfallen. Das käme nur in Frage, wenn es ein äußeres Ereignis gegeben hätte, das zur Zerstörung beider Rolläden geführt hätte. Mit Obsoleszenz hat das gar nichts zu tun.


    Reparaturversuche an der Elektronik, ohne technische Unterlagen, kosten nur eine Menge Zeit. und führen meist nur durch Zufall zum Erfolg. Es ist auch nicht auszuschließen, dass bei solchen Versuchen die Elektronik erst Recht zerstört wird.


    - der Akku aufgeladen ist

    hält er die Versorgungsspannung auch unter Last?


    Eine funktionierende Stromversorgung ist Voraussetzung für alle weiteren Tests.

    Also zuerst beginnt man mit einem Reset bzw. Anlernen. Da sieht man ja schon wie das Teil reagiert. In dieser Phase müsste er auf jeden Handsender reagieren bei dem ebenso die Anlernroutine gestartet wurde. Ist das nicht der Fall, dann Handsender oder Empfänger überprüfen. Den Handsender hast Du ja schon ersetzt, also käme dann der Empfänger an die Reihe. Dabei wird man schon auf die ersten Probleme stoßen, denn ohne entsprechende Messmittel steht man da auf verlorenem Posten.


    Funktioniert bereits der Start der Anlernphase am Empfänger nicht, dann liegt der Fehler eher in der Elektronik oder Motoransteuerung. Da muss man sich halt von der Stromversorgung anfangend durch die Schaltung quälen, was ohne Unterlagen ziemlich mühsam ist.

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  • Ich bedanke mich recht herzlich für eure Antworten und Ratschläge. Hier noch einige Erläuterungen:

    -der alte als auch der neue Handsender wurden vor Ausbau des Rohrmotors angelernt, jedoch ohne Erfolg.

    -im ausgebauten Zustand konnte der Motor mit dem Akku von Hand angesteuert werden und funktionierte, d.h. der Akku bringt noch genügend Kapazität um den Motor laufen zu lassen (ohne Rollladen als Last). Die Solarzelle funktioniert auch und lädt den Akku.

    -letzte Woche hat auch der Dritte Rollladen seinen Geist aufgegeben. Hat tatsächlich 8 Monate länger gehalten als die ersten beiden.


    Daher bin ich davon überzeugt, dass es sich hier tatsächlich um Obsoleszenz im Bereich der Funkverbindung handelt.

    Vermutlich bleibt mir nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen und eine neue Einheit zu kaufen.

  • Kein Mensch kann elektronische Bauteile so dimensionieren, dass sie auf den Monat genau ausfallen, das ist technisch nicht möglich. Man könnte einen µC so programmieren, dass er zu einem bestimmten Zeitpunkt den Betrieb einstellt, aber niemals Bauteile wie Kondensatoren, Widerstände oder Transistoren usw.


    Wahrscheinlicher ist, dass Baugruppen durch äußere Einflüsse gestört oder zerstört werden.


    Es ist bekannt, dass Bauteile die ständig am Limit betrieben werden eine kürzere Lebensdauer haben, aber auch da kann kein Mensch sagen wann sie ausfallen werden.


    HF Empfänger sind besonders empfindlich, ein Antenneneingang lässt sich einfach durch statische Entladung oder auch sehr starke HF-Signale zerstören. Deswegen schalte ich bei kritischen Messungen immer einen Vorteiler bzw. Pulsbegrenzer vor den Eingang. Bei HF Modulen die in verschiedenen Produkten verwendet werden, wird auf so einen Schutz verzichtet, da hat Empfängerempfindlichkeit eine höhere Priorität, wobei die integrierten Empfänger meist sowieso nicht besonders "empfindlich" (für schwache Empfangssignale) sind.


    Wie ich oben bereits geschrieben habe, muss man jetzt halt Schritt für Schritt vorgehen. Programmierung starten, schauen ob und wie der Motor reagiert, Anlernen usw. Auf Bauteilebene zu suchen ist ohne Unterlagen und Messgeräte sehr schwierig, und selbst wenn man einen Fehler vermuten würde, müsste man dann erst noch die Bauteile beschaffen und austauschen. Das kann man als Hobby betreiben oder wenn einem langweilig ist, ansonsten wird der Spaß teurer als eine Ersatzplatine und Austausch.


    Vielleicht kannst Du ja irgendwo eine funktionsfähige gebrauchte Platine zum Basteln organisieren, dann hättest Du zumindest schon einmal ein funktionsfähiges Vergleichsmuster.

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  • Kein Mensch kann elektronische Bauteile so dimensionieren, dass sie auf den Monat genau ausfallen, das ist technisch nicht möglich.

    Das sicher nicht, und ich denke auch nicht, dass hier eine *geplante* Obsolenz vorhanden ist.

    Es gibt aber genug Beispiele, in denen in Schaltungen einfach falsch dimensioniert sind und dann nach endlicher Zeit deshalb ausfallen.


    Vor ein paar Monaten selbst erlebt: Yamaha Receiver lässt sich nicht mehr einschalten. Kurz gegoogelt, Serienfehler: Problem ist ein Kondensator im Standbynetzteil. Wenn der 20% seiner Kapa verloren hatte, startet der Receiver nicht mehr.
    Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Kondesnatoren aus der gleichen Charge auch eine ähnliche Alterung durchmachen und baugleiche Geräte aus der gleichen Serie dann auch zu einem fast identischen Zeitpunkt ausfallen.

  • Es gibt aber genug Beispiele, in denen in Schaltungen einfach falsch dimensioniert sind und dann nach endlicher Zeit deshalb ausfallen.

    Das ist richtig, aber halt nicht mehrere innerhalb weniger Monate, das wäre mir zuviel Zufall.


    Elkos sind ein gutes Beispiel. Die geben halt irgendwann den Geist auf, und wenn sie knapp dimensioniert sind, dann passiert das innerhalb von x Jahren. Das Thema gab es mal vor einigen Jahren wegen Tantal-C, die bekanntlich empfindlich gegen Ripple sind. Wenn man die dann zu knapp dimensioniert, dann machen sie die Grätsche. Ob sich das bemerkbar macht, das hängt davon ab wofür der Kondensator eingesetzt wird.


    Bei Netzfiltern findet man das oft. Die Geräte funktionieren ja noch, egal wieviel Kapazität ein X- oder Y-Kondensator hat. Ist so ein Filter dann 10 oder 20 Jahre alt, dann wirken meist nur noch die Drosseln.


    Laut TE sind die Dinger nach 7 Jahren ausgestiegen. Das kann passieren, kein Produkt ist für die Ewigkeit gebaut. Wenn es ein geplanter Fehler wäre, dann wäre das I-Net voll mit Beschwerden über dieses Produkt. Ich kenne nur wenige Bereiche in denen Produkte bewusst auf sehr lange Lebensdauer hin entwickelt und produziert werden. Bei Consumer Produkten ist das sowieso kein Thema.


    Egal wie, den Fehler zu finden wird ohne Unterlagen und Messmöglichkeiten nicht so einfach, selbst wenn man Erfahrung mit solchen Reparaturen hat. Es gehört auch eine Portion Glück dazu, und ich würde nicht ausschließen, dass die obigen "Überprüfungsversuche" ebenso zu Schäden geführt haben. Das kann jedem passieren, ist mir auch schon passiert (und das trotz Schaltplänen, einer Menge Messmöglichkeiten, und ein klein wenig Erfahrung).

    Deswegen, Austausch und abhaken, oder halt unter Hobby verbuchen.

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  • Ganz blöde Frage: schon mal neue Batterien in der alten Fernbedienung ausprobiert? Bzw. den Rolladen für die neue Fernbedienung zurückgesetzt und neu eingelernt?

  • Angeblich hat er den Reset und das Anlernen ja schon probiert, auch mit der neuen Fernbedienung.

    Deswegen hatte ich oben auch gefragt, ob der Motor beim Anlernen richtig reagiert hat, denn damit könnte man einen Großteil der Elektronik als Fehlerursache ausschließen. Dann kann es an sich nur noch an der Funkübertragung liegen, und bei einem neuen Sender wäre das wohl auf das Empfängermodul in der Elektronik einzugrenzen.


    Keine Ahnung wie das Funkmodul in der Elektronik aufgebaut ist, ich gehe aber davon aus, dass hier ein typischer "Funkbaustein" verwendet wird, der nur noch eine minimale Außenbeschaltung benötigt. Wenn man Pech hat dann als µBGA, dann ist man mit Amateurmitteln sowieso schnell an seinen Grenzen. Manche Hersteller kaufen diese aber als Module nur zu und setzen sie auf ihre Elektronik. Da könnte man evtl. ein neues Modul besorgen und ersetzen.

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