Sockelübergang Holzfassade

  • Hallo Zusammen,


    ich plane den Bau eins Hauses mit Keller und Holzfassade. Mein Planer hat dabei den Übergang zwischen Fassade und Kellerwand(bzw. Dämmung) wie folgt vorgesehen:



    Der Sockel springt also gegenüber der Fassade vor und der Übergang soll mit einem Blech verkleidet werden. Nachdem ich jetzt ein wenig über Holzfassaden gelesen habe, frage mich mich ob das in der Form wirklich eine gute Idee ist. In der Literatur ist je nach Untergrund ein Abstand der Fassadenkante von bis zu 30 cm (Bei festem Untergrund) die Rede, um Spritzwasser fern zu halten. Dieses fast waagerechte Blech wirkt ja in dem Fall genau so wie ein Untergrund.


    Wie sehen das die Experten - ist das so OK, oder sollte man das besser anders ausführen?

  • wie viel Zentimeter sind das? Und wie hoch ist das vom Boden entfernt? Die Konstruktion ist recht üblich, mit ein paar Zentimetern Luft passt das

  • sollte man das besser anders ausführen

    die darstellung ist zu wenig detailliert, um jetzt entwarnung geben zu können.

    ideal wäre eine darstellung im maszstab mindestens 1:10 oder 1:5 mit allen (!) schichten.

    momentan erinnert mich das an einen vergammelten blockbau aus den 80ern - damals hat man halt nicht so besonders viel gewusst.. vielleicht wird´s ja noch.

  • Sorry, mir sind die Antworten entgangen. Bin es gewohnt, dass man eine Mail bekommt, wenn man in Foren eine Antwort bekommt. Ist wohl hier nicht der Fall, oder ich habs nicht eingestellt. Irgendwann habe ich meine Beitrag dann vergessen X/ .


    Eine genauere Skizze habe ich bisher nicht, ich kann Euch aber der Wandaufbau beschreiben.


    Kellerwand von innen nach außen:

    - 25 cm Beton

    - 14 cm Polystyrol Dämmung

    - Außenputz


    Hauswand von innen nach außen:

    - 9,4 cm Blockbohle

    - 14,7 cm Holzfaser-Dämmung/Ständer

    - 2,2 cm Holzfaserdämmplatte

    - 2 cm Grundlattung

    - ? cm Traglattung

    - Boden/Leisten Schalung


    Das dargestellte Blech würde oben gegen die Holzfaserdämmplatte stoßen und unten die Kellerdämmung überdecken.


    Ich frage mich, ob es nicht geschickter wäre das vom Prinzip her so auszuführen wie es auf dem Bild (Quelle) unten dargestellt ist. Nur ggf. mit mehr Abstand zum Terrain, weil ich bei der senkrechten Verschalung keinen Verschleißbereich habe. Also die Holzfaserdämmplatte (= Wasserführende Ebene) bündig oder mit etwas Überstand zur Kellerdämmung und den Übergang fachgerecht abdichten.


  • bzgl. spritzwassershutz bist du mit den details der hfa (dein bild ist eines davon) ganz vorn dabei.


    zu anderen details (zB 94 blockbohle + 147 ständer) gilt das in #3 geschriebene, mit der erweiterung, dass auch bei vorliegen der zeichn. details (hoffentlich nicht so wie in #1) ohne tiefgang keine seriöse antwort möglich ist.

  • zu anderen details (zB 94 blockbohle + 147 ständer) gilt das in #3 geschriebene, mit der erweiterung, dass auch bei vorliegen der zeichn. details (hoffentlich nicht so wie in #1) ohne tiefgang keine seriöse antwort möglich ist.

    Ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz was Du mir sagen willst :) Was meinst Du mit "Tiefgang"?

  • Das Problem sehe ich darin, dass die Ständer fest auf der Grundplatte stehen sollten und der darauf folgende Aufbau nicht so stark ist wie die Dämmung des Kellers. Mit einem anderen Wandaufbau hättest Du das so wie es in Felix Austria gemacht wird. Wenn der übrige Aufbau korrekt ausgeführt sein sollte, wofür wir jetzt leider zu wenig Angaben haben um das zu bewerten, wirst über dem Blech immer eine morsche Zone haben, die einer regelmäßigen Pflege bedarf, weil dort das Wasser abspritzt und gegen das Holz spritzt, je nachdem wie tief das Blech ist.


    Als ich noch studiert habe, war man mit dem Holzschutz noch nicht so weit wie heute. Aber selbst damals wurde mir im Studium eingebläut, dass es einerseits einer 30cm Spritzzone bedarf zwischen Boden und Holz und, dass das Holz sauber abtropfen sollte. Würde die Dämmung des Kellers auf gleicher Ebene aufhören wie die Holzschalung und der Spalt groß genug für die Hinterlüftung wäre (dann kann das Holz auch sauber abtropfen), hätte ich keine Kopfschmerzen. Aber wenn das Blech die Holzschalung großzügig überragt, dann hätte ich ein Problem mit dieser Konstruktion, weil es auch etwas zurück spritzt.


    Willst Du es so haben wie im österreichischen Beispiel, dann braucht Du mehr Wandaufbau, also mehr Dämmung. Das kostet dann entsprechend mehr, weil die Ständer nach außen versetzen geht nicht. Die müssen ja auf irgend was stehen...


    Tja und jetzt darfst mit deinem Fertighausanbieter diskutieren... Den Lockpreis des Anbieters wirst nicht halten können. Oder dir einen anderen Anbieter suchen...

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Das Problem sehe ich darin, dass die Ständer fest auf der Grundplatte stehen sollten und der darauf folgende Aufbau nicht so stark ist wie die Dämmung des Kellers. Mit einem anderen Wandaufbau hättest Du das so wie es in Felix Austria gemacht wird.

    Das ist ein guter Punkt. Wenn die Kellerdämmung mit der Holzfaserplatte bündig wäre, lägen die Holzständer nur etwa 5 cm auf.


    Würde die Dämmung des Kellers auf gleicher Ebene aufhören wie die Holzschalung und der Spalt groß genug für die Hinterlüftung wäre (dann kann das Holz auch sauber abtropfen), hätte ich keine Kopfschmerzen. Aber wenn das Blech die Holzschalung großzügig überragt, dann hätte ich ein Problem mit dieser Konstruktion, weil es auch etwas zurück spritzt.

    Ich habe hier ein Buch "Praxis Holzfassen", in dem so ein vorspringender Sockel als mögliche Variante aufgeführt ist. Da steht, dass bei einem Winkel der Sockeloberkante (Also in diesem Fall das Blech) mindestens 15° betragen sollte, damit das Wasser nicht in Richtung Fassade spritzt.


    Wenn ich davon ausgehe, dass die Ständer bündig mit der Betonkante des Keller sind, komme ich rechnerisch auf einen Überstand des Bleches von etwa 3 cm über die Außenkante der Fassade.


    Das mit dem Blech scheint bei meinem Anbieter eine Standardlösung zu sein, die praktisch immer so gemacht wird. Mein Planer wirkte etwas irritiert, als ich sagte, dass ich das nicht optimal finde.


    Tja und jetzt darfst mit deinem Fertighausanbieter diskutieren... Den Lockpreis des Anbieters wirst nicht halten können. Oder dir einen anderen Anbieter suchen...

    Das Haus ist gesetzt, inklusive Wandaufbau. Die Abmessungen des Kellers können noch geändert werden.

  • Ich frage mich, ob es nicht geschickter wäre das vom Prinzip her so auszuführen wie es auf dem Bild (Quelle) unten dargestellt ist.

    Eindeutig ja. Die Lösung mit dem Blech ist viel aufwändiger und fehleranfälliger.

  • Mal dumm gefragt: Ist es denn wirklich so, dass die Ständer voll aufliegen müssen? Es hängt ja "nur" die Fassade dran. Die tragende Wand ist die Blockbohle. Die Ständer werden daran mit Rutschwinkeln befestigt, wegen der Setzung der Blockwand.

  • Ohne deine Planung genau zu kennen kann man das natürlich nicht genau sagen.

    Generell aber:

    - die Vorhangfassade muss nicht in voller Breite aufliegen. Sie muss aber korrekt befestigt sein, damit das so gilt.


    - die Befestigung wäre auch möglich, indem die Vertikallasten ausschließlich mittels Verschraubung am Blockbau abgefangen werden und ein Aufstehen auf der Bodenplatte überhaupt nicht erforderlich ist.


    Das muss aber der Planer/Statiker angeben.

    Ich finde die von dir "gemalte" Zeichnung sehr ungewöhnlich.

    Eine unnötige Wärmebrücke und wenn das Blech irgendwo undicht wird, steht dir das Wasser schön auf der Bodenplatte und damit bekommt die Schwelle nasse Füße.

  • Die Zeichnung ist aus dem Plan für die Baugenehmigung. Ich weiß nicht inwiefern das mit der geplanten Ausführung übereinstimmt. Das mit der Kältebrücke war mir auch noch gar nicht aufgefallen.

    Danke für die Anmerkungen, ich werde das mal mit meinem Planer besprechen.

  • Du hast die 100stel Zeichnung raus kopiert (ist es heute nicht mehr üblich Schnittflächen mit dickerer Linie darzustellen?). Das ist keine Detailzeichnung und nur schemenhaft dargestellt.


    Die Frage ist nun mal ob die Bohlen wirklich das tragende Element sind, oder nur am Ständer befestigt sind. Das kann dir nur dein Häuslebauer sagen. Wenn siedas tragende Element sind, dann könnten die bis an die Kante und schwups hast Du das Problem und auch die Wärmebrücke nicht mehr. Ich vermute aber, dass das nicht der Fall sein wird, weswegen er das so ausführt. Nicht ideal, wie ich finde.

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  • Die Frage ist nun mal ob die Bohlen wirklich das tragende Element sind, oder nur am Ständer befestigt sind. Das kann dir nur dein Häuslebauer sagen.

    Ich habe nachgefragt - es handelt sich bei den Ständern nicht um tragende Elemente.

  • Ist es denn wirklich so, dass die Ständer voll aufliegen müssen?

    je nach statischen system kann das sogar kontraproduktiv sein - wegen setzungen der blockbohlen.


    es handelt sich bei den Ständern nicht um tragende Elemente

    wären die tragend, wäre eine nur teilweise auflagerung, sofern statisch nachweisbar, machbar.

  • jetzt nach fast zwei Monaten wäre es m.E. langsam mal an der Zeit, mit einem tatsächlichen Detail hier aufzuschlagen...

    Es gibt hier einfach viel zu viele Mutmaßungen...

    Da hast Du definitiv recht. Ich bin dabei das zu klären und eine detailliertere Zeichnung zu bekommen. Die werde ich Euch dann präsentieren.

    Ich habe es ehrlich gesagt unterschätzt, was es bedeutet so einen Bausatz "ab Bodenplatte/Keller" zu bestellen und hatte auch erwartet, dass da vom Anbieter etwas mehr Input kommt.

  • Den Input bekommt man eher vor der Bestellung. Wenn der Vertrag unterzeichnet ist werden solche Firmen sehr wortkarg.

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  • Die haben ja ihre Standarddetails die sie einfach aus der Schublade ziehen und immer so bauen, egal was kommt. Angepasst wird nur alles andere, aber nicht das Standarddetail. Und Kunden gegenüber gibt man ungern Details heraus. Auch das ist Standard. Und sich überhaupt noch weiter mit den Kunden zu unterhalten kostet Zeit und Zeit ist Geld, darum wird das vermieden, bzw auf das notwendigste reduziert.


    Naja, wer einfach nur ein Stück Haus kaufen und sich mit sonst nichts anderem befassen will. OK. :)

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  • Aber hier soll ein Haus ab OK Bodenplatte gebaut werden! Und da Wären ein paar Planungen der Anschlußdetails hilfreich gewesen.

    Jaja - ich weiß. Hätte, hätte, Fahrradkette.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Die Details haben sie ja, aber die wurden wahrscheinlich noch vor der Zeit entwickelt, als man fette Dämmungen gemacht hat und seit dem nicht mehr angerührt, bis auf etwas mehr Dämmung auf/in die Ständer. Das Ergebnis siehst jetzt.

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