Warmwasserspeicher undicht

  • Hallo liebe Experten,



    bei meinen Eltern tropft Wasser aus dem Warmwasserspeicher. Fabrikat und Baujahr des Speichers sind auf dem Bild erkennbar. Der Installateur will uns eine komplett neue Anlage verkaufen. Kann mir vielleicht jemand was dazu sagen, ob evtl. nach Abnahme der Ummantelung und Sichtung hier noch was zu retten ist? Ich sage schon mal danke.


    Günther


  • Der Installateur will uns eine komplett neue Anlage verkaufen.

    Was versteht der unter "komplett neue Anlage"? Hast Du ein Bild auf dem die Anlage (Speicher, Kessel) erkennbar ist?


    Ist der Heizkessel genau so alt? Niedertemperatur? Ansonsten wäre der sowieso zu ersetzen.


    Im besten Fall könnte man einfach den Speicher umgehen und daneben einen neuen Speicher gleicher Größe (150 Liter) setzen. Ob das wirklich funktioniert, das ist aus den bisherigen Infos nicht zu entnehmen.

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  • Die Anlage ist also 35 Jahre alt?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Anbei noch ein paar Bilder. Der Installateur will die ganze Anlage (Öl-Brenner/WW-Speicher/Tanks (Stahl)) erneuern. Alles gleiches Alter, kein Brennwert.

    Ich weiß, dass da eigentlich alles fällig ist. Jetzt ist es aber so, dass meine Eltern sehr betagt sind und das Haus nach deren Ableben verkauft wird. Natürlich sollen meine Eltern noch möglichst lange darin wohnen. Ich überlege halt, ob eine komplett neue Anlage (die ja auch von schmaler Rente bezahlt werden muss) sich beim Verkauf des Hauses wieder bezahlt macht, oder ob eine Reparatur jetzt für schmales Geld noch ein paar Jahre halten würde. Hinzu kommt, dass die derzeitige Liefersituation vielleicht keinen schnellen Austausch der Anlage zulässt und das Wasser tropft und tropft...

  • Auf dem Schild steht etwas von NT1, es wäre also denkbar, dass dieser Kessel als Niedertemperaturkessel betrieben werden kann. Wenn dem nicht so wäre, dann hätte der BSFM wohl sicherlich schon etwas gesagt (Feuerstättenschau?). Evtl. finden sich mehr Infos im Feuerstättenbescheid, im Zweifelsfall den Schornsteinfeger fragen, der müsste die Daten des Kessels in seiner Datenbank haben.


    Es besteht also die Chance, dass der Kessel nicht ausgetauscht werden muss. Der optische Eindruck von außen ist doch ganz ordentlich, wenn er innen genau so gut aussieht, dann hält der noch viele Jahre.


    Wenn man sich die Kombination von hinten anschaut, dann sieht man vermutlich, dass der Speicher ganz einfach an den Kessel angebunden ist. Weiterhin sollte man überprüfen, ob das Wasser tatsächlich vom Speicher kommt, oder evtl. vom Kessel darüber und nur unten zutage tritt. Ist der Speicher die Ursache, dann würde ich überlegen, ob man diesen hinten einfach abklemmt, und einen 150 Liter Speicher daneben stellt.

    Das wären etwa 1-2 Tage Arbeit, ein kleiner WW Speicher + Kleinteile, und somit viel günstiger als eine komplett neue Anlage.


    Nicht vergessen, falls der Kessel ausgetauscht wird, muss sehr wahrscheinlich auch der Schornstein modernisiert werden.


    Vor ein paar Jahren hätte ich noch gesagt, dass das Thema mit 8-10T€ erledigt ist, und man hat eine neue Anlage die wieder 30 Jahre funktioniert. Wir leben aber in verrückten Zeiten, und man wird sich bei einem Austausch die Frage stellen müssen, ob man überhaupt noch einmal einen neuen Ölkessel einbaut, in wieweit erneuerbare Energien eingesetzt werden müssen, usw. Da ist man dann ganz schnell bei einer langen Rechnung, und unten unter´m Strich erscheinen Zahlen, da bleibt dem Geldbeutel die Luft weg. Als nächste Argument kommt dann Fördermittel usw. usw. usw.


    Also, ich würde wie folgt vorgehen.


    1. Klären ob es sich um einen Niedertemperaturkessel handelt (Schornsteinfeger, Datenblätter usw.)

    2. Prüfen ob der Speicher undicht ist oder der Kessel.


    3. Wenn es sich um einen Niedertemperaturkessel handelt, und der Speicher die Ursache ist, dann wäre ein neuer Speicher neben der Anlage die günstige Variante.

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  • Ich würde zuallerserst versuchen herauszufinden, wo denn das Wasser genau herkommt. Das ist ein Edelstahlspeicher. Da liegt die Vermutung nahe, dass es "nur" eine undichte Anschlussverschraubung ist oder es kommt ganz woanders her (siehe R.B.).




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Fraglich ob man dafür noch Teile bekommt, wenn es NUR der Revisionsdeckel ist. Ersatzteile nach 35 Jahren ist nicht immer einfach.

    Ich kenn den Kessel von einem anderen Namen, aber das muss nicht heisen das auch der Speicher damals von denen kam.


    Krupp ist jedenfalls schon lange nicht mehr auf dem Markt. soviel gleich mal zur Recherche

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  • Fraglich ob man...

    Darum erstmal gucken und dann erst die Pferde scheu machen. ;)

    Aber beim gucken können wir dem TE nicht helfen. Das muss er selber machen, wenn er dem verkaufstüchtigen Heizungsbauer nicht auf den Leim gehen will.




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    M.G.Wetrow

  • Darum erstmal gucken und dann erst die Pferde scheu machen. ;)

    Aber beim gucken können wir dem TE nicht helfen. Das muss er selber machen, wenn er dem verkaufstüchtigen Heizungsbauer nicht auf den Leim gehen will.

    Naja, nach 35 Jahren ist es kein Fehler, das ganze anzusprechen.

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  • aber das muss nicht heisen das auch der Speicher damals von denen kam.

    Krupp, Fröling, und der Brenner kann auch von einem ganz anderen Hersteller kommen. Die Regelung sicherlich auch. Üblicherweise werden da eine Menge Zukaufteile verbaut, und mit etwas Glück findet man die auch an anderen Produkten. Ein Brennerhersteller baut ja auch nicht alles selbst.



    Aber beim gucken können wir dem TE nicht helfen.

    Genau so ist es. Da muss man sich etwas Zeit nehmen und auf die Suche gehen. Natürlich ist es immer einfacher eine komplett neue Anlage zu verkaufen, und das bringt auch mehr Geld in die Kasse.


    Auf dem Schild steht etwas von NT1, es wäre also denkbar, dass dieser Kessel als Niedertemperaturkessel betrieben werden kann.

    Update: Soweit ich bisher Infos gefunden habe, scheint es sich um einen Niedertemperaturkessel zu handeln. So gesehen wäre ein Austausch nicht zwingend erforderlich.

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  • Naja, nach 35 Jahren ist es kein Fehler, das ganze anzusprechen.

    Auch nach 35 Jahren ist eine exakte Ursachensuche genausowenig falsch, wie nach 2 Jahren.




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    M.G.Wetrow

  • und das Haus nach deren Ableben verkauft wird.

    Dann würde ich, wenn irgendwie möglich, den Austausch den Käufern überlassen. Wer weiß, was die wie sanieren möchten, und dann wäre ein nagelneuer Ölkessel eher von Nachteil.

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  • Auch nach 35 Jahren ist eine exakte Ursachensuche genausowenig falsch, wie nach 2 Jahren.

    Natürlich,


    Dann würde ich, wenn irgendwie möglich, den Austausch den Käufern überlassen. Wer weiß, was die wie sanieren möchten, und dann wäre ein nagelneuer Ölkessel eher von Nachteil.

    Ja gibt es denn schon einen Termin? (Sorry für den Sarkasmuss)

    Off-Topic:


    Nur weil man ein gewissen Alter hat, muss das nicht heissen, das man innerhalb der nächsten 2 Jahre das Haus auf Dauer verlässt.

    Ich hab selber im Kundenkreis "Betagte Familien und Witwen/Witwer, und das schon seit 10-15 Jahren.

    Was ist dann angemessen? Angemessen darüber zu Urteilen dass das für "Dich und die nächsten 3 Jahren reichen muss."

    Das sollten die Personen schon für sich selbst entscheiden.

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  • Ja gibt es denn schon einen Termin?

    Wenn der Zustand innen auch nur annähernd so gut ist wie von außen, dann hält der locker noch viele viele Jahre.


    Bedenke auch:


    die ja auch von schmaler Rente bezahlt werden muss

    Da helfen auch Fördermittel nicht wenn das Teil dann auf Pump gekauft werden muss, sofern man in der Situation überhaupt einen Kredit bekommt.


    Meine Strategie wäre, wenn irgendwie möglich, dann kostengünstig reparieren, und laufen lassen bis er auseinanderfällt. Das gesparte Geld kann man locker in etwas mehr Heizöl investieren, und für den Rest kann man Party machen, den Kindern und Enkeln vermachen, oder sonst irgendwas damit anstellen.

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  • Bzgl Austauschpflicht:

    Bei einem selbst bewohnten Einfamilienhaus seit 2002 (gehe mal davon aus) kommt die Regelung bzgl Niedertemperaturkessel eh nicht zum tragen.

    Zudem sieht es so aus als hätte das Ding irgendeine Art Regeleinheit oben drauf, die abhängig von der Aussentemperatur die Temperatur regelt? Damit zählt das Ding nämlich schon dazu. Das GEG hat eine eigene Definition von NT Kesseln.


    Zitat von GEG §3, Absatz 1, Nummer 24

    "Niedertemperatur-Heizkessel" ein Heizkessel, der kontinuierlich mit einer Eintrittstemperatur von 35 Grad Celsius bis 40 Grad Celsius betrieben werden kann und in dem es unter bestimmten Umständen zur Kondensation des in den Abgasen enthaltenen Wasserdampfes kommen kann,

    Kessel, die der Austauschpflicht unterliegen sind wohl recht selten, zumindest ist das die Rückmeldung durch die Kaminkehrer im Kurs und auch meine eigene Erfahrung.

    Den Aussagen und Tips habe ich ansonst nichts hinzuzufügen, sondern stimme zu.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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