Unbehandeltes Fichtenholz mit konstruktivem Holzschutz im Außenbereich

  • Hallo Leute!


    Ich würde mich über eure Meinungen/Erfahrungen/euren Expertenrat zu folgender Frage sehr freuen:


    Inwiefern ist der Einsatz von unbehandeltem Fichtenholz im Außenbereich hinsichtlich der Haltbarkeit problematisch, wenn dieses praktisch keinem direkten Kontakt mit Wasser UND keiner UV Strahlung ausgesetzt ist - z.B. bei Sparren und Fasebrettern einer Carport-Dachkonstruktion, die von oben durch ein Gründach und seitlich durch mit Alublechen verkleidete Holzblenden vollständig "abgeschirmt" werden?


    Das Carport steht nicht auf der Weterseite, wird in dieser Richtung vom Haus "geschützt". Steher, Sattelbalken und Blenden wären aus Lärche (und für uns auch gut so!). Jetzt müssen wir entscheiden, ob der Rest auch aus Lärche oder eben aus Fichte hergestellt werden soll, was preislich einen spürbaren Unterschied macht. Trotzdem soll die Konstruktion ihre 20-30 Jahre (oder mehr) problemlos durchhalten...


    Danke im Voraus - Sebastian

  • sehe ich auch so.

    Da insbesondere bei Wetterumschwung die Oberfläche längerfristig feucht sein kann, musst Du damit rechnen, dass sich an der Oberfläche auch mal dunkler Pilzbefall bildet. Das ist aber bei jedem Holz im Außenbereich so, selbst wenn es nicht bewittert wird.

  • musst Du damit rechnen, dass sich an der Oberfläche auch mal dunkler Pilzbefall bildet. Das ist aber bei jedem Holz im Außenbereich so, selbst wenn es nicht bewittert wird.

    japp, das musste ich leider bei meinen Holzmöbeln unter der überdachten Terrasse feststellen.. selbst bei Teak...

  • Danke euch, das klingt auf jeden Fall schon sehr ermutigend/richtungsweisend!

    sehe ich auch so.

    Da insbesondere bei Wetterumschwung die Oberfläche längerfristig feucht sein kann, musst Du damit rechnen, dass sich an der Oberfläche auch mal dunkler Pilzbefall bildet. Das ist aber bei jedem Holz im Außenbereich so, selbst wenn es nicht bewittert wird.

    Ich glaube, ich weiß, was du meinst... hatten wir auf dem Fichtenholz des Dachstuhls einige Monate nach Fertigstellung des Hauses wegen hoher Luftfeuchtigkeit am Dachboden. Hat uns damals aber sehr verunsichert... und würde mich beim Carport vermutlich auch nervös machen, weil: wie unterscheide ich "harmlosen", oberflächlichen von "schädlichem" Pilzbefall?

  • Das ist schon ein Unterschied, ob im Haus oder am Carport im Freien.

    Du musst Dir klar machen (auch wenn manche Bauherrn einen anderen Anspruch an den Tag legen): nichts hält ewig. Alles ist einem gewissen Verfall unterlegen. Und dieser setzt setzt unmittelbar nach Neuerrichtung ein.

    Dass es Verwitterungsspuren gibt, heißt nicht, dass es sofort zerstört wird. Früher nannte man das "Patina".

  • Ich glaube, ich weiß, was du meinst... hatten wir auf dem Fichtenholz des Dachstuhls einige Monate nach Fertigstellung des Hauses wegen hoher Luftfeuchtigkeit am Dachboden.

    Der "Befall" im Dachstuhl wird vermutlich ein Schimmelpilz gewesen sein.

    Nachdem der abgetrocknet ist, ist er (meiner Meinung nach) unkritisch. [wegducken um Schlägen auszuweichen.]


    Was Alfons Fischer beschrieben hat, ist eher ein Flechtenbewuchs. Der ist für Holz eher unkritisch.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Nein das sind beides Schimmelpilze in der Regel. Außerdem sind es keine Holz zerstörenden Pilze. Lediglich stört der Schimmel draußen wenn dann rein optisch, im Innenraum kann er gesundheitsschädlich sein. Dem Holz tut er nichts.

  • wie unterscheide ich "harmlosen", oberflächlichen von "schädlichem" Pilzbefall?

    zu unterscheiden sind hier:

    • holzzerstörende Pilze (wie der braune Kellerschwamm oder der Hausschwamm),
    • holzverfärbende Pilze (wie die Bläue- u. Schwärzepilze),
    • gesundheitsrelevante Schimmelpilzspezies.

    Und das ist schon für Profis nicht ganz einfach, wie dieses Dokument zeigt. Entscheidend ist, dass Holz nicht längere Zeit erhöhter Feuchte ausgesetzt wird. Als Daumenwert führt bei nicht direkt bewitterten Hölzern (wie bei Dir) eine dauerhafte rel. Luftfeuchte von 85% bei 20°C Lufttemperatur gerade noch nicht zu einer Ausgleichsfeuchte von mehr als 18 Masseprozent. Unter 20 Masseprozent Holzfeuchte ist im Regelfall nicht mit dem Wachstum von Pilzen zu rechnen. Damit sind die o.g. Werte als unkritisch einzuschätzen. Nein, Du brauchst keinen chemischen Holzschutzmittel.


    UV-Anteile des Sonnenlichts werden übrigens wie sichtbares Licht auch in schattige Bereiche reflektiert, aber nur zu einem geringen Teil.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Inwiefern ist der Einsatz von unbehandeltem Fichtenholz im Außenbereich hinsichtlich der Haltbarkeit problematisch, wenn dieses praktisch keinem direkten Kontakt mit Wasser UND keiner UV Strahlung ausgesetzt ist - z.B. bei Sparren und Fasebrettern einer Carport-Dachkonstruktion, die von oben durch ein Gründach und seitlich durch mit Alublechen verkleidete Holzblenden vollständig "abgeschirmt" werden?

    Genau so ist unser Carport gebaut, inkl. Gründach. Balken, Fassade, Sparren... alles unbehandelt und bisher keine Probleme.

    Der gesunde Verstand ist die bestverteilte Sache der Welt, denn jedermann meint, damit so gut versehen zu sein, dass selbst diejenigen, die in allen übrigen Dingen sehr schwer zu befriedigen sind, doch gewöhnlich nicht mehr Verstand haben wollen, als sie wirklich haben. ~ René Descartes

  • Vielen lieben Dank, Leute - da die Aussagen alle in dieselbe Richtung gehen, ist das Thema wohl durch, denke ich. Dann werden wir das so machen... und uns einiges an Geld sparen, da 10 Stück 6,5 m Sparren und 40 m² Fasebreter in Fichte doch ein gutes Stück weniger kosten, als in Lärche!


    Danke euch nochmal und liebe Grüße!!