Herausforderung diagonales Satteldach

  • Hallo miteinander,


    derzeit ist unser EFH-Neubau (in Brandenburg) zusammen mit einem Architekturbüro aus Leipzig in Planung (Grundstück mit Altbestand ist in Besitz). Bei der Planung liegt neben Nachhaltigkeit u.a. ein ganz klarer Fokus auf einer besonderen Dachform, woraus auch der Vorschlag unseres Architekten entstand:


    Ein diagonales Satteldach mit ca. 20° gedrehtem Dachfirst, ca. 30° Dachflächenneigung und dadurch resultierenden fallenden Traufen


    Ganz grob (ohne Details) soll das Ganze am Ende so aussehen (Modell stammt NICHT vom Architekten):



    Ja, der Spaß bringt Herausforderungen mit sich und wird definitiv teurer wie ein normales Satteldach. Der Vorschlag hat von allen aber am besten gefallen, ich sehe es als eine spannende Idee und möchte mich der Herausforderung stellen, weshalb die Planung definitiv in diese Richtung weitergehen wird.

    Ein Hintergrund von dieser Form ist auch die Vorgabe der maximale Traufhöhe von knapp 4m, Flachdächer sind nicht zulässig. Durch diese Dachform ergeben sich nur noch zwei Traufpunkte bei 4m, was nach erster Voranfrage des Architekten vom Bauamt auch akzeptiert und der nutzbare Raum im OG dadurch größer wird.


    Durch die Bauform ergeben sich aber natürlich einige technische Fragestellungen u.a. an den Dachstuhl, Dachdeckung und Entwässerung. Genau hier würde ich mich über konstruktiven Input freuen.


    Einige Punkte, die mich hierbei sehr beschäftigen:

    - Regenwasser sammelt sich konzentriert an einer Ecke des Daches

    - Regenrinnen an Traufe und Giebel notwendig + großes Gefälle --> hohe Strömungsgeschwindigkeit, Gefahr das Überdrückens der Regenrinne/Ablaufs

    - Sinnvolle Gestaltung des Dachstuhls (Pfettendach)

    - Empfehlenswerte Dachbedeckung (Ziegel / Metalldach / etc.)


    Mir geht es jetzt nicht um eine Prinzipdiskussion, die Form polarisiert sicherlich. Die technisch beste Umsetzung steht für mich im Vordergrund. Welche Gefahrstellen entstehen, wie lassen sich diese am besten lösen und was sollte dringend beachtet werden. Dafür wäre euch sehr dankbar.


    Ich freue mich auf regen Austausch!


    Danke & Beste Grüße
    Helge

  • - Regenwasser sammelt sich konzentriert an einer Ecke des Daches

    Da braucht es dann eine spezielle Loesung...wasserspeiender Loewenkopf oder Adlerkopf (ist ja in BB). Oder die Dachschraege nach hinten fallend ausfuehren...Ein Fallrohr genau an der Ecke vor dem grosszuegig verglasten Terrassenfenster ist vielleicht nicht so optimal.


    Was ist mit Dachaufbauten, PV, Blitzschutz... Erfordernis geprueft und beruecksichtigt?

  • Ja, kann man machen. Das kann auf einem polygonalen Grundriss dann beispielsweise in fertig so


    https://www.ludloffludloff.de/…-sedus-stoll-ag-in-dogern (etwas schwer zu erkennen)


    oder so aussehen:


    http://www.kersten-kopp.de/pro…aus-in-berlin-zehlendorf/ zusätzlich finden sich dazu hier auch die Grundrisse.


    Das macht in der Planung und in der Ausführung extrem viel mehr Arbeit, als ein einfaches Satteldach. Entsprechend mehr kostet es dann auch. Cool - aber teuer. Und man muss als Planer schon sehr fit und hinterher sein, damit einem das nicht geometrisch auf die Füsse fällt.


    Die Kombination von herunter gezogenem Dach und maximaler Fassadenöffnung genau darunter ist etwas - naja ...


    (Das erste Beispiel haben Nachbarn für einen Möbelhersteller entworfen und konstruiert, für das zweite habe ich für die entwerfenden Kollegen u.a. die Ausführungsplanung von Rohbau und Dach gemacht, inklusive Schalpläne und 3D-Sparrenplan.)

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Danke für das Feedback!


    Der Entwurf von Kopp kommt der Thematik schon recht nahe, Wasserspeier scheiden aber definitiv aus ;) Hauptunterschied zu den Entwürfen/Projekten ist, das der Dachfirst nicht exakt auf dem Hauseckpunkt liegt - geometrisch dürfte es aber ähnlich anspruchsvoll sein.

    Thema Entwässerung bei Terrassenfenster: Der Architekt plant aktuell mit einem rechteckigen Fallrohr, welches sich vor dem Fenster in der Ecke recht gut integrieren ließe, ohne aufzufallen. Interessanterweise habe ich bisher kein Problem an der Kombination von tiefstem Traufpunkt + Fensterecke gesehen - aber grundsätzlich ein berechtigter Einwand...


    Thema Blitzschutz / PV / Aufbauten ist in Klärung. Natürlich schränkt die Geometrie besonders die nutzbare PV-Fläche ein. Ich bin bisher mit zwei PV-Anbietern auf Tuchfühlung gegangen, diese sahen aber dennoch gute Möglichkeiten zur Nutzung.


    Skeptiker

    Es freut mich sehr, dass du in diesem Projekt involviert warst und somit sicherlich wertvolle Erfahrungen sammeln konntest. Derzeit geht es richtung Bauantrag, somit folgt voraussichtlich im April die Ausführungsplanung. Ich würde mich freuen, wenn ein fachlicher Austausch möglich wäre - zudem der Bauort ja ebenfalls im Großraum Berlin liegt.

  • Parallel gibt es auch folgendes Konzept, wobei hier die Dachneigung deutlich geringer ist. Aufgrund des Bebauungsplans ist das leider nicht umsetzbar, da sonst zuviel Wohnraum verloren geht...


    Villa am Genfer See bei Lausanne | Schiefer | Wohnen/EFH | Baunetz_Wissen
    Zur vielbefahrenen Route de Lausanne am Nordostufer des Genfer Sees zeigt sich die Villa weitgehend verschlossen: Nur das...
    www.baunetzwissen.de


    Die Dachform und Gestaltung ist sonst allerdings zu 100% identisch zum Entwurf unseres Architekten.

  • wir wird denn da entwässert? Zauberei ? ;)

    Nö, zaubern können auch nicht. Entwässert wird verdeckt im Aufbau der hinterlüfteten Fassade, so wie auch in dem Schweizer Projekt mit Schieferdach und -fassade. Wasserspeier braucht es dafür nicht, zumal die eh nicht zu einem solchen klaren Baukörper passen.


    Das quadratische Regenrohr vor der Glasecke würde ich nur einem Klempner als Prunkstück eigenen Könnens empfehlen. Die Ecke schreit doch nach einer profillosen Verglasung. Aber die Ansichten sehen für mich insgesamt noch nicht so ganz stimmig aus. Die sollten zusammen mit dem Kontext gezeigt werden um bewertet werden zu können.


    Wie wird der optische Gag des verdreht aufgesetzten Firsts denn innenräumlich gelöst? Oder oder ist der nur Gag für die Nachbarn? Schau Dir das Haus von K-K darauf hin an! Dort ermöglicht die Dachform übrigens die maximale Nutzung des Grundstücks.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Danke Skeptiker für dein Feedback!


    Nein, der gedrehte First soll nicht nur ein Gag für den Nachbarn sein - dafür wäre mir der Aufwand doch etwas zu hoch :D Wie gesagt, einerseits war das Thema Traufhöhenbegrenzung durch den Bebauungsplan der Hintergrund, dazu eine bestmögliche Innenraumgröße und eine exakte Nord-Süd Ausrichtung des Firsts in Hinblick auf eine PV-Anlage.
    Der Innenraum sieht dem K-K Entwurf sehr ähnlich, die Holzverkleidung des Innendaches und die Gestaltung der Dachfenster gefällt mir zudem sehr gut.


    Das Thema Profillose Verglasung des Eckfensters ist durchaus der Plan. Der sehr simple 3D-Entwurf oben gibt das in keiner Weise wieder, er sollte nur zur Veranschaulichung des Dachprojekts helfen. Daher verstehe ich deine Bedenken bzgl. der optischen Stimmigkeit des Entwurfs. Das Thema Entwässerung / Fallrohr ist eben hier einer der Knackpunkte...

  • Nein, der gedrehte First soll nicht nur ein Gag für den Nachbarn sein - dafür wäre mir der Aufwand doch etwas zu hoch :D Wie gesagt, einerseits war das Thema Traufhöhenbegrenzung durch den Bebauungsplan der Hintergrund, dazu eine bestmögliche Innenraumgröße und eine exakte Nord-Süd Ausrichtung des Firsts in Hinblick auf eine PV-Anlage.

    Über die optimale Ausrichtung von Solaranlagen gibt es ja wahre Glaubenskriege. Ist nicht eine West-Ost-Ausrichtung des First optimal? Ich weiß es wirklich nicht! In meiner Nachbarschaft gibt es jedenfalls 5 verschieden „optimal ausgerichtete“ Anlagen. Nicht rechtwinklige geneigt Dachflächen sind generell immer schwer zu belegen und wenn sie dann noch Dachflächenfenster haben … sind sie ganz sicher nicht optimal für eine PV-Anlage!


    Dachneigungen, die nicht rechtwinklig oder parallel zu Außenwänden verlaufen, führen meist zu sehr flachen Randbereichen. Die sind bei dem Haus von K-K einigermaßen sinnvoll genutzt, aber ohne die Verdrehung gäbe es das Problem weniger. In der Summe passt das in dem Fall aber ganz gut.

    Das Thema Entwässerung / Fallrohr ist eben hier einer der Knackpunkte...

    Nö, die Fallrohre sind eigentlich easy und das geringste Problem. Die Verdrehung zieht ganz andere Probleme nach sich: Im Rohbau, bei den Dachbauteilen, bei den Regenrinnen ... und die Mehrkosten daraus sind ganz erheblich. Das Haus von K-K hat rd. 3.500 € / m2 allein für das Gebäude und seine technische Ausstattung, also die reinen Baukosten des Gebäudes und der TGA (sog. Kostengruppen 300 und 400) gekostet. "Kostengünstig bauen" ist definitiv anders. Was sagt Euer Architekt zu den Baukosten pro Quadratmeter?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • und eine exakte Nord-Süd Ausrichtung des Firsts in Hinblick auf eine PV-Anlage.

    sorry, aber den Zahn muss ich dir ziehen.

    Das Dach ist alles andere als optimal für eine PV, die wenigen % die du ggf. durch die vermeintliche perfekte Südausrichtung gewinnst verlierst du 10x weil auf s Dach dank der vielen Schrägen viel weniger Module draufgehen.

    Ein Rechteck belegt sich besser als ein Trapez..


    "eine" optimale Ausrichtung gibt es nicht, ist immer die Frage was man optimieren will.

    Absolute Erzeugung, Spezifische Erzeugung, Rendite, Optik, ....

  • Moin,


    bzgl. Entwässerung:

    Machbar ist das, nur sollte dann am Tiefpunkt bei der Dachneigung ein Wasserfangkasten die Entwässerung der Dachfläche übernehmen. Nicht schön, wird aber funktionieren.

  • Guten Morgen :)


    Ja, die PV-Diskussion hatte ich schon erwartet, daher wollte ich das Thema eigentlich erst garnicht anreißen. Ihr habt natürlich vollkommen recht, dass die Dachform alles andere als ideal für eine Bestückung mit PV-Modulen ist. Aber wie im Eingangspost erwähnt, war das auch nicht der Fokus des Projektes - zudem die geplanten Dachfenster noch mehr Fläche zunichte machen.


    Skeptiker

    Der Architekt selbst ist derzeit zuversichtlich bzgl. KG300-400 bei <3000€/m² bleiben zu können. Allein Aufgrund der derzeitigen Gesamtentwicklung zweifle ich das ebenfalls an. Vertraglich ist eine klare Maximalsumme vereinbart, in dessen Rahmen der Architekt arbeiten darf. Das ist sicherlich ein sehr essentieller Diskussionspunkt, allerdings geht es mir derzeit viel mehr um die technischen Aspekte und Fehlerquellen durch die Dachform.


    Ich bin für solche herausfordernden Aufgaben immer offen, habe aber absolut keine Lust, dass das Projekt nachher durch vermeidbare bau-/planungstechnische Fehler zu Problemen bei der Nutzung führt. Dafür ist dann einfach zuviel Geld im Spiel.

    Im Maschinenbau bin ich regelmäßig mit sehr extravaganten Herausforderungen konfrontiert, welche natürlich teurer in der Lösung sind, aber bei guter Planung auch einen entsprechenden Mehrwert bringen. Daher meine Hoffnung, mich mit euch hierüber fachlich auszutauschen, da im Baugewerbe bei mir einfach nicht diese Spezialerfahrung vorhanden ist (das fühlt sich einfach nicht gut an =o).


    Ralf Dühlmeyer

    Ich glaube fast, du meinst diesen Bericht, oder?
    https://www.br.de/br-fernsehen…t-gedrehtem-first100.html

  • Eben lief mir zufällig ein weiteres Beispiel für ein Haus mit einem zu den Traufen nicht parallelen First über den Weg: Dieses mit einem OG aus WU-Beton. Tragwerksplanerisch dürfte das Hochreck gewesen sein. Respekt!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Hier würden mich Fotos des Objektes in 3-4 Jahren interessieren.

    Meiner Erfahrung nach sehen flache Sichtbetondachflächen nur am Beginn der Nutzung gut aus. Um bei Skeptikers Zirkusvokabular zu bleiben halte ich sowas für geistige Extravaganz-Akrobatik, um mit Gewalt alles anders zu machen.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Hier würden mich Fotos des Objektes in 3-4 Jahren interessieren.

    Was macht dieses Haus im Sinne Deines Gedankens im Alter von 13 oder 14 Jahren kritischer als nach 10 Jahren Nutzung?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ups, hatte übersehen, dass das Haus schon 10 Jahre steht.

    Bei mir war der fast waagerechte Sichtbeton, der direkt in meinem Gesichtsfeld liegt, nach ein paar Jahren dermaßen unansehnlich geworden, dass ich vor zwei Jahren eine Dachbegrünung mit Sedum aufgebaut habe.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Die Fotos sind nicht aktuell, wie am Sand der Außenanlagen zu sehen ist.

    stimmt, ist mir inzwischen auch aufgefallen. Ich weiß auch nicht, wann die Artikel erschienen sind. Ich bin vor allem von der Konstruktionsweise beeindruckt. Die Kollegen haben da schon kräftig nachgedacht. Diese raue Oberfläche begeistert mich nicht sonderlich.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Skeptiker

    Vielleicht machst Du am Wochenende einen Radausflug und nimmst die Knipse mit?

    Schade, bin am Sonntag dort in der Nahe vorbeigekommen. Wenn ich das gewusst hätte...




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Mir fallen derzeit ehrlich gesagt keine echten Argumente ein für eine solche Dachgeometrie!


    Das mag im Einzelfall durchaus seine Begründung haben können.


    Aber wenn ich das Bildchen in Nr. 1 ansehe, bin ich tatsächlich sehr unschlüssig wofür der ganze Aufwand gut sein soll.


    Fassade: Dort wo das Dach zum Tiefflug ansetzt wird den Gesetzen der Gravitation folgend auch das gesamte (!) Dachwasser) hinrauschen. Und genau dort hat der Planer eine großzügige Glasecke verortet. Nicht "Haus am Wasserfall", sondern "Fenster hinter Wasserfall"? Das stellt für mich planerisch einen Widerspruch dar.


    Hinzu kommen ungewohnte Geometrien in den einzelnen Räumen des OG. Viele Wände mit schräg ansetzenden Kniestock - Dachübergängen. Hier werden traufseitig kaum Belichtungen möglich sein. Die Traufe rasiert hier schräg durch die Fassade. Für DFF zum Teil zu hoch, für normale Fenster zu niedrig. Dazu auf Grund der Geometrie eine sehr anspruchsvolle planerische Aufgabe. Auch was die Überwachung der Baustelle anbelangt. Da sollte der Maurer schon ordentlich arbeiten. Sehr ordentlich.


    Normale Ortgangziegel wird es auch nicht geben können. Ich sehe da eine umlaufende Blecheinfassung und viel Ziegelgeschnippel.


    OK, mag technisch machbar sein, kostet einen Sack voll Geld extra und mir fehlt im Augenblick noch der Sinn dahinter. Im OG sehe ich mehr Nach- als Vorteile. Im EG mag es egal sein, sofern man die Geometrie umdreht, also Hochpunkt dort wo die Glasecke ist.

  • bzgl. Entwässerung:

    Machbar ist das,

    Würde ich auch sagen. Wie groß ist eigentlich die Dachfläche? Ich sehe hier eher eine optische Herausforderung als eine technische.

    - Empfehlenswerte Dachbedeckung (Ziegel / Metalldach / etc.)

    Ästhetik ist jetzt nicht so mein Revier. Mein erster Gedanke beim Blick auf Dein Bild war "an sich perfekt für eine Blecheindeckung"., Details wie Schrägen etc. lassen sich somit wohl am einfachsten und zuverlässig realisieren. Stehfalz? und über das Material müsste man sich ein paar Gedanken machen.

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    .

  • Danke für die weiteren Ergänzungen!


    Um das alles mit ein paar Randdaten zu füllen: Derzeitige geplante Maße sind eine Grundfläche von 9,20 x 11,30m, Traufpunkt wird bei 4,00m über Bodenniveau liegen, Firsthöhe bei knapp 8,20m über Boden.


    Thomas B
    Man kann recht salopp sagen: Technische bzw. wirtschaftliche Argumente FÜR diese Dachform gibt es nicht. Man könnte sich versuchen, welche "hinzuargumentieren", aber wofür? Optisch gefällt mir das Konzept aber weiterhin sehr gut.

    Das Thema Wasserfall vor dem Eckfenster ist für mich auch genau der Punkt, über welchen ich mir viele Gedanken mache. Der Architekt selbst ist da sehr optimistisch, aber der sitzt bei Regen auch nicht in diesem Haus und darf den Wassermassen zuschauen...


    Das Thema Kniestock ist in den CAD-Ansichten tatsächlich garnicht so unhübsch und ich empfinde das sogar als optisch sehr spannend.

    Eine umlaufende Blecheinfassung ist derzeitiger Planstand, zum Thema Ziegel ist ja R.B. schon drauf eingegangen - ich tendiere zu einer Blecheindeckung, welche allerdings beim Thema Akustik gewisse Punkte mit sich bringt...


    Lange Rede: ich habe derzeit die Challenge dem Architekten nochmal zugespielt und meine Bedenken nochmal SEHR deutlich gemacht. Er will sich hier konkret mit entsprechenden Firmen abstimmen, ich bin gespannt.


    Skeptiker
    Spannendes Haus, aber genau diese in sich verdrehte Dachfläche sollte vermieden werden... Wahnsinn, dass das wirklich so gebaut wurde!

  • Einfach mal als ganz andere Rückmeldung:

    Mir gefällt es, dass ihr Euch so intensiv damit auseinandersetzt, dass ihr die Planung würdigt, dennoch kritisch bleibt und auch die Anregungen hier mitnehmt.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Man kann die Geometrie auch verlegen und der Tiefpunkt ist dann an der gegenüber liegenden Ecke und die Glasecke bleibt dann frei.


    Allerdings... Wenn ich ein solches Dach auswählen würde, dann nur, wenn die Gestaltung des Hauses auch dem Dach entspricht. Einfach solch ein Dach auf ein einfaches Haus zu setzen ist IMHO nicht wirklich schön. Aber wenn man auch alles andere derart gestaltet, da denke ich durchaus auch an den Dekonstruktivismus in den 80/90ern, dann könnte daraus durchaus was sehenswertes werden. Ist eben alles eine Frage des Budget und des eigenen Anspruches.


    Wenn Ihr so etwas macht, dann bitte konsequent oder sein lassen!

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Man kann die Geometrie auch verlegen und der Tiefpunkt ist dann an der gegenüber liegenden Ecke und die Glasecke bleibt dann frei.


    Allerdings... Wenn ich ein solches Dach auswählen würde, dann nur, wenn die Gestaltung des Hauses auch dem Dach entspricht. Einfach solch ein Dach auf ein einfaches Haus zu setzen ist IMHO nicht wirklich schön. Aber wenn man auch alles andere derart gestaltet, da denke ich durchaus auch an den Dekonstruktivismus in den 80/90ern, dann könnte daraus durchaus was sehenswertes werden. Ist eben alles eine Frage des Budget und des eigenen Anspruches.


    Wenn Ihr so etwas macht, dann bitte konsequent oder sein lassen!

    Da bin ich absolut bei dir, tatsächlich bin ich großer Bewunderer von Gebäuden mit einer "dekonstruktiven" Handschrift. Allerdings fasziniert mich hier neben der Form häufig der technische Aspekt und die Herausforderung noch mehr. Für ein Privathaus möchte ich aber persönlich nicht, das es ein unpraktikables Gesamtkunstwerk wird. Daher wird es aus architektonischer Sicht ganz sicher "langweilige" Grenzen bei der Gestaltung geben.


    Wir wollen den Stil des Daches durchaus auf andere Bauelemente übertragen (u.a. Garage), dennoch hat auch der Nutzwert ein gewichtiges Mitspracherecht.


    Anda

    Danke für das Feedback! Zugegebenermaßen ist das Bauhandwerk für mich kein gewohntes Umfeld. Im Maschinenbau ist der Erfahrungsschatz schon relativ breit, aber ein Haus aus dem vollen zu fräsen und alle Montageflächen zu verflanschen ist tatsächlich keine Option :D

  • Wir wollen den Stil des Daches durchaus auf andere Bauelemente übertragen (u.a. Garage), dennoch hat auch der Nutzwert ein gewichtiges Mitspracherecht.

    :thumbsup::thumbsup::thumbsup:


    Danke für das Feedback! Zugegebenermaßen ist das Bauhandwerk für mich kein gewohntes Umfeld. Im Maschinenbau ist der Erfahrungsschatz schon relativ breit, aber ein Haus aus dem vollen zu fräsen und alle Montageflächen zu verflanschen ist tatsächlich keine Option :D

    :lach: thanks mmd


    Halt uns bitte auf dem Laufenden. Ich lese sehr interessiert mit.

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  • Kurzes Update:

    Dass das ganze anspruchsvoller und teuer wird war zu erwarten... Derzeit eskalieren aber Statiker / Rohbauer / Zimmerer bei den Angeboten total. Gegenüber der schon höheren Kalkulation des Architekten werden derzeit Mehrkosten von >175 TEUR aufgerufen (neben den eh schon immensen Preissteigerungen des Rohmaterials).


    Da allein schon der Statiker einen Preisaufschlag von fast 100% veranschlagt, habe ich eher den Verdacht, das hier ein gefundenes Fressen gesehen wird, um den Bauherren extra Geld aus der Tasche zu ziehen.


    Ich bin jetzt mal so "arrogant" und behaupte, dass ich als Maschinenbau-Ing. durchaus auf einem anderen technischen Niveau diskutieren kann. Auf Nachfrage der Angebote konnte mir keiner der drei Gewerke die exakten Punkte des Schmerzes wirklich benennen.
    - Der Statiker war sogar so platt und sagte einfach "joa, alles wird halt gerade teurer" --> hier läuft die Angebotsfindung weiter

    - Der Rohbauer sieht "Schwierigkeiten" beim Giebel / Traufe, "das sieht schon anspruchsvoller aus" --> Wieso genau? Keine Antwort

    - Der Zimmerer "extremen" Mehraufwand beim Vorbereiten der Pfetten/Sparren --> das war noch das technisch fundierteste Gespräch


    Beim Zimmerer verstehe ich die Punkte noch am ehesten, wobei er selbst sagt, dass er die Balken sowieso auf der Maschine fräst und er generell bei der Dachform keine großen Problempunkte sieht.


    Mich nervt das gerade dezent, da für mich die Grundlage der Kostenfindung nicht schlüssig ist. Aber ja, der Markt lässt es zu, dass man als Bauherr hier (derzeit) der Depp ist...

  • Ich bin jetzt mal so "arrogant" und behaupte, dass ich als Maschinenbau-Ing. durchaus auf einem anderen technischen Niveau diskutieren kann. Auf Nachfrage der Angebote konnte mir keiner der drei Gewerke die exakten Punkte des Schmerzes wirklich benennen.

    Glaubst Du wirklich, dass die mit einem Masch.BauIng. der mit 1/100tel arbeitet, debattieren? Die sind doch nicht wahnsinnig.

    Gerade Deinen mit "" relativierter Begriff der Arroganz haben die schon (zwischen den Zeilen) gespürt und dicht gemacht.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Mich nervt das gerade dezent, da für mich die Grundlage der Kostenfindung nicht schlüssig ist. Aber ja, der Markt lässt es zu, dass man als Bauherr hier (derzeit) der Depp ist...

    Glaubst du, da besteht ein Interesse daran auf technischem Niveau zu diskutieren? Iih pfui bäh, ein Kunde mit Sachverstand, sowas können wir nicht gebrauchen.

    Der stellt am Ende kritische Fragen oder findet gar Fehler! Nee...


    Merkste doch schon hier

    Glaubst Du wirklich, dass die mit einem Masch.BauIng. der mit 1/100tel arbeitet, debattieren?

    dass alle fachfremden herabgewürdigt werden.

    Solange, wie es dann um IT-Themen geht, da sind sie dann auf alle einmal Vollprofis.