EFH BJ 1957: Sanierung- hybride Energieversorgung?

  • Hallo Zusammen,


    wir haben vor zwei Jahren ein EFH BJ 1957 gekauft.

    Nach und nach haben wie unser Dach saniert (unter und zwischenssparrendämmung) einige Fenster erneuert und einen Kaminofen (wegen Gemütlichkeit) angeschafft.


    Bereits letztes Jahr hatten wir die Idee einer hybriden Energieversorgung.

    Seit einigen Tagen sind die Gaspreise um 100% gestiegen und der Ukraine-Krieg treibt alles voran.


    Mein Vater hatte neulich erwähnt, dass es eine Möglichkeit einer hybriden Energie- und Heizversorgung gibt, eine Art Mini-BHKWs bei denen man Strom, Gas und PV hin und her schalten kann und auf günstigere Energie-Alternative so einlassen kann.


    Hab ich das so richtig verstanden?


    Welche Energie bzw. Heizversorgung lohnen sich derzeit für EFH unseres BJs? welche Möglichkeiten gibt es diese miteinander zu kombinieren?

    Lohnt sich die Investition in eine Solaranlage oder in eine PV-Anlage?

    Was wird der derzeit von KfW gefördert?

    Bei einer PV-Anlage ist ja zum heutigen Zeitpunkt die Möglichkeit gegeben für e-Autos eine Ladestation anzuschaffen und diese an der Hauswand bspw anzubringen.

    Was ist den im unseren Fall empfehlenswert um Heizkosten und Energiekosten effektiv einzusparen?


    Über eure Meinung und Ideen würde ich mich sehr freuen.


    Vielen Dank im Voraus.

  • Was ist den im unseren Fall empfehlenswert um Heizkosten und Energiekosten effektiv einzusparen?

    Haus dämmen, weniger heizen, ...


    Ein Mini-BHKW lohnt sich nie, ich kenne jedenfalls keine Beispiele, in denen sich das je gerechnet hätte.

    PV lohnt sich fast immer zumindest in dem Sinne, dass die Investitionskosten in <20 Jahren wieder reinkommen. Der postiven Beitrag zur Energiewende ganz außen vor gelassen.

    Mit einer Wallbox zum Autoladen hat das wenig zu tun, bis auf die Möglichkeit, tagsüber mit selbst produziertem Strom günstig zu laden.

  • Danke für eure Antworten.


    Ich denke bei den Heizkosten und Stromkosten an zb hybride Lösung wie vom Anbieter Solvis: SolvisBen und SolvisMax


    Was haltet ihr davon?

  • Ein Mini-BHKW lohnt sich nie, ich kenne jedenfalls keine Beispiele, in denen sich das je gerechnet hätte.

    In mehreren Objekten, die von Energiebedarf etwa 5 - 10 EFH entsprachen, habe ich in den letzten 10 Jahren BHKWs eingebaut bekommen oder bekomme sie jetzt. In zwei Fällen war / ist anders als damit im konkreten Fall die ENEV / das GEG nicht erfüllbar. Aber:

    ... Mini-BHKWs bei denen man Strom, Gas und PV hin und her schalten kann und auf günstigere Energie-Alternative so einlassen kann.

    sind das nicht. Ein BHKW verbrennt immer Gas und erzeugt damit immer dann, wenn es läuft elektrischen Strom und (Ab-) Wärme als nutzbares Abfallprodukt. Damit wird dann die Warmwasserversorgung und ein kleiner Teil der Heizwärmeversorgung abgedeckt. Zusätzlich wird aber die eigentliche winterliche Heizung von einem Spitzenlastkessel, also einem herkömmlichen Gas-Brennwert-Brenner erledigt.


    Brennstoff ist also Erdgas und Strom wird nahezu immer erzeugt. Eine Koppelung mit PV würde im Sommer vor allem dann hohe Erträge liefern, wenn im Durchschnittshaushalt keine Abnahme vorhanden ist. Für die Eigenversorgung bringt das also nicht viel - wie übrigens auch das BHKW, welches typischerweise mehr Strom erzeugt, als im Haus gleichzeitig verbraucht wird.


    Dein Ansatz ist schon allein deswegen nicht wirtschaftlich, weil für mehrere Anlagen hohe Investitionskosten auflaufen, aber alle Anlagen jeweils nur zu einem Bruchteil zur Eigenversorgung genutzt werden, also nur geringe Amortisationsbeiträge liefern können. Das ist die falsche Kombination!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ich denke bei den Heizkosten und Stromkosten an zb hybride Lösung wie vom Anbieter

    Das ist doch nichts anderes als ein Speicher den man um verschiedene Wärmeerzeuger ergänzt. Was ist daran "hybrid" oder innovativ? Klar, man versucht das alles kompakt zu verstauen, aber eine Gastherme mit Speicher und Solarkollektor, das lässt sich auch konventionell aufbauen, unter Umständen auch noch günstiger. In Verbindung mit einer WP sind Speicherkonzepte eher von Nachteil.

    Der einzige Vorteil den ich sehe ist, wenn die Elektronik (Regelung) alles kompakt in einer Einheit verheiratet. Das vereinfacht die Kombination der verschiedenen Baugruppen.

    Baut man aber beispielsweise eine Gaseinheit an den Speicher, dann verbrennt die Erdgas genau so wie jede andere Gastherme auch, Effizienzvorteile bestenfalls irgendwo im Nachkommabereich, wenn überhaupt.


    Es stellt sich also die Frage, wo liegen die Vorteile, und zu welchen Kosten muss man sich diese erkaufen.

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  • Danke für die bisherigen Antworten.


    Ich sehe das so: Wenn man sich einen einen "hybriden" -Speicher (wie von mir oben erwähnt) anschafft, dazu dann eine Solaranlage/PV-Anlage auf dem Dach und eine Ladestation an der Hausfassade für e-Autos ist man recht gut aufgestellt. Dann kann man zwischen eigenproduzierten Strom zur Wärmeerzeugung oder Ladestation eines e-Autos, Oder zb Gas-Nutzung (falls Gas wieder jemeils) zum Heizen nutzen.

    Wie ich ich das rechechiert habe, können bis zu drei verschiedene Quellen für Heizung und Strom für diesen Speiccher angezapft und zwischengeschaltet werden.


    Dementsprechend sehe ich das Ganze schon als "Hybridlösung" in einem einzigen Paket. Früher gabs so eine"innovative Lösung" nicht.


    Oder was meint ihr dazu?

  • Was hat eine PV Anlage und ein Elektroauto damit zu tun?


    Du kannst eine PV Anlage nutzen und damit einen Teil Deines Jahresbedarfs für eine WP produzieren, aber dann brauchst Du doch keine Gastherme mehr. Man baut sich auch nicht einen Ölkessel und eine Gastherme ein, oder eine Gastherme und einen Pelletkessel.


    Überlege mal. Ein typisches EFH kannst Du, abhängig vom Dämmstandard, mit ca. 10.000kWh - 15.000kWh pro Jahr heizen, und WW fällt dabei auch noch ab. Die aktuellen Energiepreise entstammen einer Ausnahmesituation, und da heißt es erst einmal, "kühlen Kopf bewahren". Nehmen wir mal 7Ct./kWh, dann kannst Du so ein Haus für 700,- € bis 1.000,- € pro Jahr heizen. Langfristig werden die Kosten steigen, das ist klar, aber ein bisschen Inflation hat noch nie geschadet. Wenn Du nun einen zusätzlichen Wärmeerzeuger hast, dann kannst Du die kWh vielleicht etwas günstiger erzeugen, aber dafür musst Du auch investieren. Sagen wir mal, Du würdest 2Ct./kWh (das wären immerhin 30%) einsparen, dann ergibt das 200,- € bis 300,- € PRO JAHR die Du einsparen kannst. Eine Mehrinvestion von 3.000,- € benötigt somit schon einmal 10-14 Jahre bis sie sich amortisiert, und was bekommst Du für diese Investition? Ein zusätzlicher Wärmeerzeuger mit allem drum und dran wird deutlich teurer. Da reden wir schnell über Beträge von 10.000,- € und mehr.


    Das ist also genau so schlau wie eine Gastherme als Backup für eine WP. Unter´m Strich wird es billiger die WP mit schlechter Arbeitszahl an ein paar Tagen im Jahr zu betreiben, als dafür zusätzlich eine Gastherme vorzuhalten. Funktioniert das Haus nicht mit einer WP, dann entweder das Haus optimieren, oder gleich auf einen anderen Wärmeerzeuger setzen.


    Speicher mit mehreren Wärmetauschern gibt es schon ewig, und eine Ergänzung mit einer Frischwasserstation auch. Es war also noch nie ein Problem, mehrere Wärmeerzeuger miteinander zu verheiraten, aber die meisten Kombination ergeben schlichtweg keinen Sinn.


    Du möchtest unbedingt eine PV Anlage? Dann optimiere alles so, dass Du diese effizient nutzen kannst. Wallbox für ein E-Fahrzeug, WP als Wärmeerzeuger, Heizflächen WP tauglich, Lüftung, Haushalt usw. usw. Dann brauchst Du weder Solarthermie noch Öl, Gas, Pellets oder Holz. Genau genommen brauchst Du nicht einmal einen Pufferspeicher, für WW genügt ein kleiner WW-Speicher mit 300 Liter für einen typischen Haushalt völlig. Ein großer Speicher in der Hoffnung, dass man die Energie über Tage oder Wochen retten kann, oder gar über einen Winter, das verursacht nur Investitionskosten. Wenn die PV nichts liefert, dann wird halt der Strom aus der Steckdose verheizt. Es gibt nun einmal keine Systeme die nur Vorteile habe.


    Ich habe mal vor vielen Jahren Saisonspeicher gerechnet, man glaubt gar nicht was da alles (technisch) möglich ist, aber eine wirklich wirtschaftlich sinnvolle Lösung habe ich nie gefunden. Man kann das als Hobby betreiben, da spielt Geld keine so große Rolle, aber ansonsten hat sich "keep it simple" bewährt. Deswegen meine Empfehlung, nicht zu sehr verzetteln, sondern auf eine Lösung konzentrieren, und die dann "richtig" machen.


    Hast Du überhaupt schon Angebote zu solchen Lösungen? Oder spielt Geld gar keine Rolle?

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  • Vielleicht noch zum Thema E-Fahrzeug, wieviele Kilometer fährst Du eigentlich pro Tag.

    Man könnte ja auf die Idee kommen und eine große PV Anlage planen, aber der Akku eines Fahrzeugs ist auch irgendwann voll, und wenn das Teil dann tagelang in der Garage steht, produziert die PV Anlage gerade im Sommer eine Menge Energie die man nicht nutzen kann. Dann gibt´s die 6Ct./kWh für die Einspeisung, mehr nicht.

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