Traurig, verzweifelt, Bewehrung angeschlitzt

  • Hallo liebes Expertenforum-Bau,


    ich habe ein großes Problem! Folgendes ist passiert:


    Die ausgeführten Arbeiten des Elektrikers machen mir große Sorgen:


    Es wurde in sämtliche Decken (Stahlbeton) geschlitzt, , die Bewehrung ist an vielen Stellen getroffen worden, lag also frei. Schlitze sind ca 1,5-1,7 cm tief, Baubeschreibung habe ich angefügt.


    Ein Statiker hat sich das Missgeschick angesehen, war nicht gerade begeistert, meinte jedoch, dass das Haus nicht einstürzen würde. Enttäuschend ist allerdings, dass sich der Statiker trotz mehrfacher Kontaktaufnahme nie wieder gemeldet hat. Im Telefonat erwähnte dieser allerdings, dass er niemanden ruinieren wolle.


    Zu guter letzt habe ich meinen Elektriker gefragt, mit welchem Material die Schlitze verschlossen worden sind: Ardex A 828-> Gips, ganz toll wasserhaltig :/!


    Ich weiß nicht, wie ich weiter vorgehen soll, die Statiker in meiner Stadt sind offensichtlich mehr als überlastet, der ausführende Elektriker hat mir ein Schriftstück angefertigt, bei welchem er mir bestätigt, dass keine tragende Bewehrung beschädigt worden ist, hat um sich abzusichern wohl auch Videos gemacht. Sagte mir, dass es sich nur um die untere Matte handeln würde und ich mir keine Gedanken machen soll. Gedanken machen ich mir mehr als genug.


    Vielleicht kann mir jemand helfen?


    Beste Grüße

    Student 94 :)

  • Ach die Elektriker. Gib ihnen ja keinen dicken Schlaghammer in die Hand... :lach:


    Der soll seine Kabel rein legen und dann überall wo Bewehrung ist mit einem Schnellzement dicht machen und gut ist. Wurde schon seit Jahrzehnten so gemacht und es ist deswegen noch nie ein Haus eingestürzt. Solche Aktionen hat auch selten mal ein Statiker gesehen.


    Jetzt erlebst Du mal hautnah wie wichtig gute Planung ist! ;)

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Bei Kalkmörtelputz ist der Gips schon mal falsch. Den also bitte entfernen lassen.


    Ich würde ja statt Blitzzement zu einem PCC-Mörtel mit Haftbrücke raten, diese Systeme sind für solche Anwendungen gemacht.

    Ob ein Mensch klug ist, erkennt man viel besser an seinen Fragen als an seinen Antworten. 8o

  • Danke für die zügigen Antworten :)!


    Letztlich bedeutet dies dann, dass der Elektriker in der Pflicht ist, die Decken / Schlitze vom Gips zu befreien und diese dann mit dem richtigen Mörtel zu verschließen.


    Wie sieht es mit entsprechenden Wänden aus, diese wurden auch mit Gips verschlossen!?


    Hinzu kommt, dass das Objekt komplett gestrichen worden ist, der Deckenanstrich würde dann auch auf den Elektriker hinzukommen.


    Abschließend frage ich mich, ob ich diesem überhaupt Vertrauen schenken kann, nicht besser ein drittes Unternehmen mit entsprechenden Sanierungsmaßnahmen zu beauftragen-> auf Kosten des Elektrikers.


    Ich werde am Montag ein Telefonat führen müssen, wird sicherlich kein angenehmes werden :/! Richtige Planung hin oder her, ich studiere BWL mit Schwerpunkt Marketing, es kann doch nicht sein, dass ich mich nun mit statischen Gegebenheiten auseinandersetzen muss, das Elektro-Unternehmen ist doch in der Pflicht sich über solche Gegebenheiten zu informieren, werden solche Dinge nicht innerhalb der Elektrik - Ausbildung vermittelt?


    Schönes Wochenende und nochmals vielen Dank !

  • Letztlich bedeutet dies dann, dass der Elektriker in der Pflicht ist, die Decken / Schlitze vom Gips zu befreien und diese dann mit dem richtigen Mörtel zu verschließen.


    Wenn der Elektriker einen Mangel verursacht hat, dann muss dieser ihm angezeigt werden und er muss zur Mangelbeseitigung aufgefordert werden. Dazu sollte man den Mangel aber klar benennen können.


    Wie sieht es mit entsprechenden Wänden aus, diese wurden auch mit Gips verschlossen!?

    Woraus bestehen die Wände, welcher Putz, wurde alles mit Gips verschlossen?

    Abschließend frage ich mich, ob ich diesem überhaupt Vertrauen schenken kann, nicht besser ein drittes Unternehmen mit entsprechenden Sanierungsmaßnahmen zu beauftragen-> auf Kosten des Elektrikers.

    Erstmal hat der Mangelverursacher die Chance zur Bereinigung verdient.

    Richtige Planung hin oder her, ich studiere BWL mit Schwerpunkt Marketing, es kann doch nicht sein, dass ich mich nun mit statischen Gegebenheiten auseinandersetzen muss, das Elektro-Unternehmen ist doch in der Pflicht sich über solche Gegebenheiten zu informieren, werden solche Dinge nicht innerhalb der Elektrik - Ausbildung vermittelt?

    Die Planung der Elektroinstallation ist nur in Teilen Aufgabe des Elektrikers. Woher soll der wissen, ob du Aufputz im Rohr, Kanal oder Unterputz oder im Fussboden verlegt bevorzugst? Oder vielleicht Sichtinstallation im Loft-Character?

    Die Wünsche, bauliche Randbedingungen und den Umfang der Leistungen legt man im Vorfeld im Zuge einer Planung fest.


    Ob du dafür nun das Minimal- oder das Maximalprinzip als Grundlage nimmst, wirst du als BWLer sicher besser wissen...

  • Guten Abend, danke für die Antwort :)!


    Ich habe eine andere Auffassung, sofern ich einen Experten damit beauftrage, die Elektrik zu erneuern, muss dieser mich auch über alle Gegebenheiten informieren, ist allerdings nie passiert.


    Wie gesagt, sofern ich mich nun mit statischen Gegebenheiten beschäftigen muss, um meinen Elektriker zu kontrollieren, bzw. diesen auf Fehler hinzuweisen, finde ich das ziemlich traurig.


    Würde doch im Laufe des Lebens ziemlich lustig werden, sofern ich mich z.B. beim nächsten Autokauf mit dem Motor auseinander setzen müsste, um dem Verkäufer vielleicht bauliche Fehler aufzuzeigen.


    Zudem muss dem Elektriker beim schlitzen der Decken doch auffallen, dass dieser gerade die Bewehrung angreift, spätestens dann würde (zumindest meine Wenigkeit) sofort aufhören und den Kunden informieren.


    Dann auch noch mit Gips die Decke zu verschließen ist der nächste Hammer.


    Final habe ich für die Tätigkeit 10.000€ bezahlt.


    Wie kann ich diesem Unternehmen noch Vertrauen schenken?

  • Dann auch noch mit Gips die Decke zu verschließen ist der nächste Hammer.

    es ist nicht der Hammer, sondern die Realität, wie es täglich wahrscheinlich hundert- oder tausendfach praktiziert wird.

    Dadurch wird es nicht richtig und es ist durchaus ein Grund, verärgert zu sein und einen Mangel anzuzeigen. Alleine schon damit der Betrieb den Fehler nicht nochmal macht.

    Aber es ist sicher kein Grund zur Verzweiflung.

  • sofern ich einen Experten damit beauftrage, die Elektrik zu erneuern, muss dieser mich auch über alle Gegebenheiten informieren

    Stimmt zumindestens grundsätzlich. Nur hast du da die PLANUNG vergessen ;)

    Sollte die mal wieder "gratis" kommen?

    Ein Statiker hat sich das Missgeschick angesehen, war nicht gerade begeistert, meinte jedoch, dass das Haus nicht einstürzen würde.

    Als erstes würde mich da interessieren, WERR den Statiker beauftragt hat.

    Bei 15-17 mm Schlitztiefe würde ich es aber auch so sehen wie der Statiker.

    Der GIPS ist nicht optimal. Es handelt sich aber (vermutlich) um trockene Innenräume, und da ist es dann doch wieder schon (fast) egal.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Ich habe den Statiker beauftragt, damit dieser sich die Sachlage ansieht.-> der Elektriker wird doch nicht von sich aus schlafende Löwen aufwecken.


    Zumindest konnte mich dieses Forum in gewisser Hinsicht beruhigen. Danke 🙏


    Man sollte zwar niemals nie sagen, allerdings würde ich in Zukunft eher ausschließen nochmals solche Projekte anzufangen.


    Mein Studium hat mich unter anderem auf Wertpapiere gebracht / gelehrt, diese erscheinen mir als Geldanlage deutlich entspannter :)

  • Würde doch im Laufe des Lebens ziemlich lustig werden, sofern ich mich z.B. beim nächsten Autokauf mit dem Motor auseinander setzen müsste, um dem Verkäufer vielleicht bauliche Fehler aufzuzeigen.

    Du Planst aber vorab, ob du einen SUV in deine Garage bekommst, oder für das BEV eine Lademöglichkeit existiert? Oder gehst du zum Autohändler und fragst.

    Ich habe den Statiker beauftragt, damit dieser sich die Sachlage ansieht.-> der Elektriker wird doch nicht von sich aus schlafende Löwen aufwecken.

    Dann hast du doch auch gegenüber den Statiker einen Anspruch auf einen Beleg für seine Aussage. Oder lautete def Auftrag...mal vorbeikommen und sich das anschauen?

    Mein Studium hat mich unter anderem auf Wertpapiere gebracht / gelehrt, diese erscheinen mir als Geldanlage deutlich entspannter

    Da ist Planung und eigene Kenntnis überhaupt nicht erforderlich. Einfach dem Bankberater oder den bunten Anleiheprospekt folgen, wird alles gut...

  • Mein Studium hat mich unter anderem auf Wertpapiere gebracht / gelehrt, diese erscheinen mir als Geldanlage deutlich entspannter

    Soll das im Umkehrschluß bedeuten, dass Du bei den monetan irrwitzigen Immobilienpreisen auf eine Wohnung als Kapitalanlage gesetzt hast?

    Was lernt man im BWL Studium eigentlich? Im Augenblick VERkauft man höchstens Immobilien, kaufen nur zum Geldverbrennen!

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Grundsätzlich ist Bauen ein Handwerk und es ist mit Mängeln zu rechnen. Beim Kauf eines Industrieproduktes sieht dies anders aus.


    Der Elektriker schuldet eine mangelfreie Leistung. Allerdings in diesem Fall ist der AG nicht ganz raus. Zumindest moralisch fehlt hier jede Planung. Dem Elektriker steht zumindest ein Ausgleich der so wie so Kosten zu, dass sind diejenigen Kosten, die bei ordentlicher Planung so wie so entstanden wären. Also die Mehrkosten PCC-System gegenüber Gips.

    Warum soll der Elektriker die Decke streichen lassen? Mit der Arbeit ist seine Leistung an sich abgenommen worden. Warum führt der Maler die Arbeiten aus, ohne Bedenken wegen der falschen Materialien an zu melden? Wer macht da die Bauleitung? Erneuter Planungsfehler, jedoch nicht im Gewerk des Elektrikers.


    Grundsätzlich hat der Elektriker nicht nur die Pflicht, sondern auch das Recht seinen Mangel zu beseitigen. Oder du verzichtest darauf und verhandelst über eine Minderung für den Verbleib der mangelhaften Leistung. Allerdings nur in Höhe der Putzarbeiten (ohne Decke streichen) und Abzug der so wie so Kosten für das PCC-Material. Viel wird dabei nicht rum kommen.

    Ob ein Mensch klug ist, erkennt man viel besser an seinen Fragen als an seinen Antworten. 8o

  • Du bist leider zu spät ins Forum gekommen, wenn jetzt alles schon fertig ist. Aber auch da kann man sagen, auch wenn es falsch ist, dass es tausendfach in Deutschland so ausgeführt wird und auch deswegen ist bisher noch kein Haus eingestürzt. Falsch ist es trotzdem. Jetzt musst Du entscheiden wie Du weiter verfahren willst. Ob Du das große Fass aufmachen willst und die Firma dazu verdonnern willst alles runter zu reißen und neu machen und einen langen Rechtsstreit riskieren, oder es einfach darauf beruhen lässt, da eh nix passieren wird.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Gerne gehe ich auf die Kommentare ein:


    1) Ralf Dühlmeyer


    -> Momentan verkauft man Immobilien anstatt diese zu kaufen.


    1) Sie wissen nicht zu welchem Preis , in welcher Lage, in welchem Zustand die Immobilie erworben wurde usw… Finde es erstaunlich, direkt zu urteilen und mein Studium

    zu hinterfragen ohne jegliches Hintergrundwissen.


    Ich kann zusätzlich garantierten, dass ich in meinem bisherigen Studium einiges gelernt habe, unter anderem, Dinge zu hinterfragen und zu reflektieren, nicht nur oberflächlich sondern auch tiefgreifend, aus diesem und auch anderen Gründen habe ich mich in diesem Forum angemeldet.


    Es ist offensichtlich, dass ich ein Laie auf dem „Baugebiet“ bin, jedoch auch daran interessiert mein Wissen zu erweitern. Ich stelle gerne kritische Fragen, möchte für 100% Bezahlung auch 100% Leistung erwarten können, nicht mehr und auch nicht weniger.


    karo1170


    Sicherlich ist die letzte Aussage bezüglich der fehlenden Planung bei Finanzanlagen / Anleihe / Aktienkäufen ironisch gemeint, ansonsten würde ich Ihr Wissen auf diesem Fachgebiet deutlich in Frage stellen wollen.


    Allerdings muss ich Ihnen zustimmen, tagtäglich wird es Menschen geben, die dessen Vermögen in vollkommen überteuerte Investmentfonds mit Ausgabeaufschlägen, hohen Fees / Verwaltungsgebühren bei deren Hausbank abschließen, leider ohne Hintergrundwissen :/ :) !


    Final ist für mich festzuhalten, dass ich nicht auf jedem Gebiet Experte sein kann, tagtäglich Menschen vertrauen muss oder gegensätzlich entsprechende Handlungen kritisch hinterfrage.


    Auch wenn Bauen ein Handwerk ist, erwarte ich als Kunde eine Mangellose Leistung, der entsprechende Handwerker verlangt von mir auch schließlich 100% Bezahlung.

  • Off-Topic:

    Ich glaube ich habe in meinem BWL Studium etwas falsch gemacht. Bis dato habe ich Nichts des Erlernten fuer meinen Job oder mein Leben benoetigt. Seit 23 Jahren...


    Und Mathe war auf dem Gymnasium in 12 & 13 schon anpruchsvoller als im BWL Studium. Allein "Biss", "Struktur" und der Wille den Mist fertig zu studieren (ist eigentlich wieder "Biss") hat mich fuers spaetere Berufsleben gepraegt. Am Ende war die erlernte Struktur einer Eroerterung im Deutsch LK mehr Wert als das BWL Diplom...


    Und die 2 Semester SAP R/3 (freiwillig keine Pflicht) - die haben mich weiter gebracht. Hat aber auch eher was mit Struktur zu tun...


  • Dass in einer Stahlbetondecke immer Bewehrung liegen muss und über Innenräumen typischerweise in der Feldmitte auch immer unten sollte der Elektriker schon im ersten Lehrjahr verstanden haben. Dass es brauchbare Messgeräte zur Bewehrungssuche für unter 100,- € / Stück gibt, auch und dass die in jeden Koffer mit Bohrhammer oder Schlitzfräse gehören sollte zumindest der Chef wissen.


    Die Erklärung, dass Störungen der Bewehrung in der Feldmitte an der Deckenunterseite irgendwie weniger problematisch seien, verblüfft dann auch nicht mehr ... :wall:. Welchen besonderen Beweiswert hier Videos haben sollen, bleibt mir auch rätselhaft.


    Irritierend finde ich fast noch mehr den Statiker, der dass alles irgendwie nicht so schlimm findet und "niemanden ruinieren" will. Entweder ist es nicht kritisch bezüglich der Standsicherheit, dann kann er das auch schreiben und ruiniert damit niemanden - oder eben nicht. Dann hängt das Schicksal des Elektrikers aber wiederum nicht vom Statiker ab, sondern von seinem eigenen vorherigen Tun. Die nicht abgegebene Stellungnahme bringt den Statiker an dieser Stelle sogar in eine besonders schwierige Situation, wenn er den Ist-Zusatnd für kritisch hält und dazu schweigt.


    Den juristischen Wert eines entlastenden Schriftstücks des Elektrikers kann ich nicht einschätzen. Im Zweifel ersetzt es jedenfalls weder die Einschränkung der Deckentragfähigkeit oder ihren reduzierten Brandschutz.


    Ich empfehle die Beauftragung einer gutachterlichen Stellungnahme bei einem Prüfingenieurs für Standsicherheit der Fachrichtung Massivbau. Diese sind:


    a) fachlich besonders qualifiziert

    b) durch ihre öffentliche Bestellung nach meinem Verständnis nicht berechtigt, sich wegzuducken

    c) es gewohnt, die fachlich richtige Ausführung gegenüber Ausführenden durchzusetzen, also i.d.R. nicht konfliktscheu.


    Die Durchsetzung möglicher Ansprüche aus den Aussagen eines Prüfingenieurs gegenüber dem Handwerker muss ggf. von einem Fachanwalt oder einer Fachanwältin für Bau- und Architektenrecht durchgesetzt werden, notfalls vor Gericht.


    Ich bin immer wieder überrascht, dass Elektriker als eigentlich eher pfiffige Baubeteiligte überhaupt kein Gespür für Statik haben und mit tragenden Bausteilen Dinge anstellen, die sie bei Leitungen / Leitungsquerschnitten nie zulassen würden.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.

  • kandetvara


    Hmm, nun sitze ich hier am Sonntag Abend und müsste für die anstehende Excel Klausur lernen.


    Allerdings triggern mich einige Antworten etwas, sodass mir nichts anderes übrig bleibt, als hierzu Stellung zu beziehen.


    In meiner Schulzeit habe ich des Öfteren von Mitschülern zu hören bekommen:“ Wozu brauche ich dieses / jenes für mein späteres Leben.“


    Waren meistens diejenigen, die das Thema sowieso nicht verstanden haben, kein Interesse usw.


    Anscheinend ist der Verfasser dieses Posts ebenfalls jemand, der das erlernte entweder nicht verstanden hat oder es in der Praxis nicht einsetzen kann.


    Zumal ein Studium häufig theoretisches Wissen vermittelt (zumindest vermehrt im

    BWLer Segment).


    Ich kenne die persönlichen Eigenschaften dieser Person nicht, ein Studium kann eine Persönlichkeit nicht von Grund auf ändern. Durchsetzungsfähigkeit, Ehrgeiz, Teamfähigkeit usw sind Eigenschaften die eine Person entweder mitbringt oder eben nicht. Dann kann es auch durchaus sein, dass man nach dem Studium einer einfachen Tätigkeit nachgeht, wofür man nie hätte studieren brauchen.


    Tja, habe diese Posts auch des Öfteren vor meiner Studienauswahl gelesen, trotzdem bereue ich es nicht, BWL zu studieren, ich erfreue mich des erlernten Wissens, ferner freue ich mich auf das spätere(Berufs) Leben, wo ich dem Postersteller zeigen kann, dass es kein Fehler war :)



    Skeptiker


    Danke für Ihre umfassende Antwort, ich werde am Montag ganz diplomatisch ein Gespräch mit dem Elektriker suchen, diesem meine Erkenntnisse schildern. Ich bin auf die Reaktion gespannt, jedenfalls bin ich wirklich dankbar für die zahlreichen Kommentare.


    Beste Grüße 🖖

  • Dass in einer Stahlbetondecke immer Bewehrung liegen muss und über Innenräumen typischerweise in der Feldmitte auch immer unten sollte der Elektriker schon im ersten Lehrjahr verstanden haben.

    Das die Bewherung im allgemeinen im unteren Bereich liegt, ist nicht ein typisches Lernfeld des Elektrikers ;)

    Irritierend finde ich fast noch mehr den Statiker, der dass alles irgendwie nicht so schlimm findet und "niemanden ruinieren" will. Entweder ist es nicht kritisch bezüglich der Standsicherheit, dann kann er das auch schreiben und ruiniert damit niemanden - oder eben nicht.

    Irritiert mich auch. Deshalb hatte ich nachgefragt, von wem der Statiker sein Geld bekommt.


    Letztendlch waren meines Wissens nach weniger als 15 mm Betonüberdeckung seit dem 2. Weltkrieg nicht zulässig. Aktuell ist die erforderliche Betondeckung deutlich höher.

    Ob es ein "Altbau" ist, ist unbekannt. Insofern ist auch eine "Verantwortung" des Elektrkers mehr als fraglich.


    Bei Schlitztiefen von 15-17 mm kann die Bewehrung zudem maximal angeschlitzt worden sein. Da der vom TE beauftragte Statiker es vor Ort bewertet hat, würde ich daran nicht mehR zweifeln wollen.

    Eine Erklärung des Statikers, min. in Textform, ist auf jeden Fall seitens des Statikers geschuldet.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • ...


    Anscheinend ist der Verfasser dieses Posts ebenfalls jemand, der das erlernte entweder nicht verstanden hat oder es in der Praxis nicht einsetzen kann.


    ...

    Donnerluett - meinst Du damit mich? Oder Dich?


    Zitat

    ....

    Ich kenne die persönlichen Eigenschaften dieser Person nicht, .... Dann kann es auch durchaus sein, dass man nach dem Studium einer einfachen Tätigkeit nachgeht, wofür man nie hätte studieren brauchen.

    ....

    Nochmal Donnerluett - bin ich auch wieder damit gemeint? Oder steh ich auf dem Schlauch?


    ...trotzdem bereue ich es nicht, BWL zu studieren, ich erfreue mich des erlernten Wissens, ferner freue ich mich auf das spätere(Berufs) Leben, wo ich dem Postersteller zeigen kann, dass es kein Fehler war...

    Muss auch niemand bereuen - habe ich auch nirgends gesagt. Ich habe mein Studium auch nicht bereut. War ne schoene Zeit - hat aber fuer mein Berufsleben nix gebracht, neben den Erfahrungen die ich geschildert habe. Ich glaube das war's wert.


    Meine "Kritik" bzw. mein Off Topic Kommentar bezog sich auf:


    Zitat

    Sicherlich ist die letzte Aussage bezüglich der fehlenden Planung bei Finanzanlagen / Anleihe / Aktienkäufen ironisch gemeint, ansonsten würde ich Ihr Wissen auf diesem Fachgebiet deutlich in Frage stellen wollen.


    Allerdings muss ich Ihnen zustimmen, tagtäglich wird es Menschen geben, die dessen Vermögen in vollkommen überteuerte Investmentfonds mit Ausgabeaufschlägen, hohen Fees / Verwaltungsgebühren bei deren Hausbank abschließen, leider ohne Hintergrundwissen :/ :) !


    Das klingt ziemlich ueberheblich. Darauf bezog sich mein Kommentar. Wer ausschliesslich Marketing studiert (die anderen Faecher kenne ich nicht) wird im Studium nichts von Finanzanlagen mitbekommen. Und selbst wenn - die Profs, welche an der Uni Finanzanlagen lehren, waeren, wenn sie richtig gut in ihrem Fach sind, nicht mehr an der Uni fuer eine "C" Professur...


    Und wenn ich gar zu doof waere und einer "einfacheren Taetigkeit" nachgehen wuerde, koennte ich mir vielleicht auch die amerikanische Tastatur ersparen - muesste ich weniger tippen. Muss ich meinem Arbeitgeber mal sagen...

  • Guten Abend,


    gerne möchte ich schlussendlich noch eine Rückmeldung geben.


    Der Elektriker wird meine Decken mit PCC Mörtel verschließen :). Ich werde die Decken selbst streichen.


    Danke für die Hilfe :)

  • Der Elektriker wird meine Decken mit PCC Mörtel verschließen.

    Respekt! Die fachgerechte Verarbeitung von PCC-Mörteln zur Instandsetzungen an der Unterseite einer Stahlbetondecke ist nicht ganz so trivial, wie das "Zuschmieren" einiger Dübellöcher in der benachbarten KS-Mauerwerks-Wand. Beispielhaft lässt sich das dieser Anleitung eines bekannten Anbieters solcher Mörtel entnehmen.


    (Um nicht falsch verstanden zu werden: Die beabsichtigte Instandsetzung ist keine Neurochirurgie, aber ganz banal ist es eben auch nicht, wenn sie Sinn haben soll.)

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ob es ein "Altbau" ist, ist unbekannt.

    Der Statik-Auszug in #1 lässt solch eine Vermutung allerdings zu...scheint eher ein Objekt aus dem vorigen Jahrtausend zu sein.


    Bei Schlitztiefen von 15-17 mm kann die Bewehrung zudem maximal angeschlitzt worden sein.

    Ob sich die Angabe Schlitztiefe nun nur auf den Beton oder evtl. noch eine aufgebrachte Putzschicht bezieht, ist mir nicht so ganz klar.

  • Skeptiker


    Danke für die Anleitung, werde mir diese in jedem Fall vor der Bearbeitung ansehen :)


    Ich bin sehr froh, dass sich der Elektriker sofort bereit erklärt hat, den Mangel zu beheben, ohne wenn und aber!


    karo1170


    Das Objekt ist wohl Baujahr 1960, habe die Schlitze zusammen mit dem Statiker vermessen, bezieht sich auf die Putzschicht 1,5cm, +0,2 cm (maximal) Bewehrung, also wurde die Bewehrung wirklich nur „angekratzt“, soweit ich das beurteilen würde. Statiker hat ja nie richtig Stellung bezogen. Statiker sagte nur, dass der Elektriker beim schlitzen eindeutig Widerstand hätte merken müssen.


    Jedenfalls habe ich heute Nachmittag zusätzlich mit den Erkenntnissen des Forums einen zweiten Statiker ans Telefon bekommen, dieser hat ebenfalls empfohlen, die entsprechende Gips-Schicht auf jeden Fall entfernen zu lassen. Dass nun entsprechende Bewehrung angekratzt wurde, hat dieser im Laufe der Karriere des Öfteren vorgefunden und mir ebenfalls empfohlen, beim nächsten Projekt einen Sachverständigen/ Planer einzusetzen.






  • Danke für die Anleitung, werde mir diese in jedem Fall vor der Bearbeitung ansehen :)

    Ich meinte, Dein Elektriker solle vor der Sanierung die Anleitung für den PCC-Mörtel lesen und die Vorbehandlung der Bewehrung mit Korrosionsschutz und den Einsatz der notwendigen Haftvermittler beachten.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Mich hätten mal ein paar Bilder zu dem Schadenfall interessiert. Bilder sagen mehr als tausend Worte!

    Also bitte Student 94 setze doch hier mal ein paar Bilder ein, damit man genau sieht was und wieviel denn

    genau angeschlitzt wurde.


    LG Oliver