Lohnt sich für uns eine teure Sanierung zum Energiesparhaus wirklich?

  • Liebes Experten Forum,


    ich bin neu hier und noch Laie in Sachen Bau und Sanierung.


    Ich benötige dringend Rat, da wir mit der Planung unserer Sanierung nicht weiterkommen.


    Wir haben in Niedersachsen einen Bungalow aus den 70er Jahren gekauft.

    Grundstück und altes Haus waren 300.000 im Anschaffungswert.

    123m2 Wohnfläche im EG + voll unterkellert, 1000 m2 Grundstück.


    Das Haus besteht aus Kalksandstein und bekam nie eine energetische Sanierung. Wurde bis zuletzt mit Öl betrieben.

    Uns war schon beim Kauf klar, dass wir alles erneuern lassen müssen.

    Wir haben ein Budget für das EG (Inklusive Dach) von 300.000 Euro.

    Für Einliegerwohnung im Keller und Grünanlage / Parkfläche könnten wir wahrscheinlich nochmal ca. 100.000 Euro bis 150.000 von der Bank bekommen. Gesamt also ca. 400.000 bis 450.000 Euro.


    NUN hat mein Mann aber Energie- und Sanierungsberater (Renewa) dazugezogen, die uns bei dem Vorhaben begleiten.

    Schnell wurde aus dezenten Dämmmaßnahmen ein Rundumpaket zum Energiesparhaus.


    Von unserem Energieberater (Renewa) bekamen wir Handwerker empfohlen. Die Angebote die wir von diesen erhalten haben sind

    aber so teuer, dass wir uns neben der energetischen Sanierung kaum mehr etwas zur Verschönerung des Hauses gönnen könnten.

    Ich hatte mir einen kleinen Anbau gewünscht da es nur zwei 10 m2 Kinderzimmer gibt. Zudem ist mir ein Zaun und ein halbwegs ordentlicher "sicherer" Garten für die Kinder wichtig.


    Zu Anfang sagten alle (Architekten und Energieberater) dass das Budget reicht um diese Wünsche umzusetzen.

    ABER nun da die Angebote (Energetische Sanierung) da sind sieht die Sache ganz anders aus.


    Geplant ist momentan:

    Außendämmung des Hauses, neuer Putz an Fassade, neues Dach mit Dämmung und Begradigung (Bestand hat leichtes Pultdach) ca. 160.000 Euro, Wärmepumpe (41.000 Euro), PV-Anlage, Fußbodenheizung im EG und teilweise im Keller (kleine Einliegerwohnung für Oma und Opa), 3-fach verglaste Fenster (ca. 40.000 Euro) , Elektro (mind. 30.000 - 50.000 Euro), Boden und Wandbeläge bezahlt werden.

    3 Bäder, 2 Küchen, vergrößerte Terrasse, ein kleiner Anbau im EG (50.000 Euro), Zaun um das ganze Grundstück (1.000 m2 Grundstück), neuer Rasen.


    Wir sind eine 4-köpfige Familie + Oma und OPA (also 6 Leute).


    Allein das neue Dach (mit Dämmung und neuen Holssparren) soll nun ca. 125.000 Euro kosten! Die Begradigung des Daches (Steine drauf zum ausgleichen) + neuer Ringanker kommen noch oben drauf mit ca. 31.000 Euro.

    Also das halbe EG-Budget schon weg für das Dach und den Ringanker.


    Darum meine Frage an Euch:

    Denkt ihr, dass sich in unserem speziellen Fall überhaupt eine so starke energetische Sanierung lohnt? Oder sollten wir lieber gezielte / einzelne Dinge zur Energieeinsparung verfolgen?


    Man sagte uns, dass die KFW Förderung für Sanierungen bald wieder anlaufen soll.


    Mir persönlich ist der Anbau und die Außenanlagen wichtig für die Kinder.

    Nun sieht es aus als würde das nicht mehr gehen (für einen kleinen Anbau 2m x 6m sollen wir ca. 50.000 Euro zahlen (Maurer Arbeit graben bis zum Fundament, Fundament legen und aufmauern bis dann ZImmermann den Rest übernimmt).


    Ich bin gerade super unzufrieden


    Was sagt ihr zum Energiesparhaus allgemein? Wann lohnt es sich und was lohnt sich?

    Gibt es alternativen zur teuren Wärmepumpe? zB. gibt es das Pilotprojekt K76 mit dem Haus das rein auf Infrarotheizung + PV-Anlage setzt.

    Diese Untersuchung ist aber sehr neu. Ich habe hier den Artikel vom 20.12.2021

    Infrarot-Direktheizung als Alternative zur Wärmepumpe - ingenieur.de
    Der Trend „weg von fossilen Brennstoffen hin zur Nutzung von Strom“ erstreckt sich über alle Lebensbereiche – von der Mobilität bis zur häuslichen
    www.ingenieur.de


    Ich wäre für alle Tipps und eure Erfahrung sehr dankbar! :)

  • PS: Ach ja, uns wurde zudem von den Energieberatern empfohlen das Haus komplett außenrum aufgraben zu lassen um auch den Keller zu dämmen und neu abzudichten. Das sind ebenso noch Kosten die dazu kommen.


    Der Keller ist nicht feucht.

  • In der Betrachtung sollte klar getrennt werden in Maßnahmen:

    • der energetischen Sanierung (Wärmedämmung Fassade und Dach, Erneuerung Wärmeerzeuger)
    • die im Zusammenhang der energetischen Sanierung „mit gemacht“ werden sollen (Dach“begradigung“)
    • ohne zwingenden oder möglichen Zusammenhang mit der energetischen Sanierung (Ausbau Einliegerwohnung, Erneuerung elektrische Anlage, Modernisierung / Neueinrichtung Bäder und Küchen, Bodenbeläge)

    Im Augenblick ist mir nicht klar, wie sich die Kosten auf diese drei Bereiche verteilen. Eine Wärmepumpe für 40.000 € kommt mir aber sehr teuer vor, selbst wenn die Sonden da schon mitgerechnet wurden. Das gilt auch für einzelne andere Positionen. Um wieviele m2 Fenster und welche Öffnungsfunktionen geht es bspw.?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Von unserem Energieberater (Renewa) bekamen wir Handwerker empfohlen.

    Das scheint ein Teil des Geschaeftsmodells dieser Fa. zu sein. Muss man moegen, oder auch nicht....

    Denkt ihr, dass sich in unserem speziellen Fall überhaupt eine so starke energetische Sanierung lohnt?

    Ohne den Bestand zu kennen, kann man das schwerlich einschätzen. Für den Energieberater scheint sich das Geschaeft schon zu lohnen.

    Mir persönlich ist der Anbau und die Außenanlagen wichtig für die Kinder.

    Für den Anbau wird doch sicherlich eine Baugenehmigung erforderlich, macht das auch der Energieberater? Oder hat der dazu einen Architekten mit vermittelt?


    Ich halte in dem beschriebenen Fall eine andere Herangehensweise fuer sinnvoll. Erst die baulichen Rahmenbedingungen klaeren (was soll, muss, kann gemacht werden) , dann darauf aufbauend die energetischen Betrachtungen anstellen (Daemmung, PV, Heizsystem...). Das Hinzuziehen der ausfuehrenden erfolgt dann im letzten Schritt, nach vollzogener Planung. Ansonsten ist die Gefahr, das ihr (als unbedarfte Bau-Laien) ins offene Messer lauft, nicht ganz von der Hand zu weisen.

  • Eben. Und dazu geht man zu einem Architekten oder einer Architektin. Selbst wenn ihr renoviert braucht ihr keine Angst zu haben, dass der Architekt zu viel kostet. Das was der Architekt kostet spart ihr euch bei einem Abenteuer ohne diesen ein. Diese/r hat den Überblick und kann euch Alternativen aufzeigen. Diese/r ist unabhängig von Produkten und Firmen.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Inzwischen habe ich mir den hier genannten

    ... Energie- und Sanierungsberater (Renewa) ...

    angeschaut: Die Firma präsentiert sich den Endkundinnen und -kunden als unabhängiger Berater, lebt aber anscheinend auch von der für Handwerker kostenpflichtigen Vermittlung von Handwerksleistungen über eine spezielle App. Interessant, dass die Renewa GmbH laut einer Pressemitteilung von 2020 über einen ihrer Anteilseigner eine "Partnerschaft" mit dem Heizungsanbieter Buderus hat, welcher wiederum Tochter von Bosch-Haustechnik ist.


    :wall:


    Neutrale oder unabhängige Beratung stelle ich mir anders vor. Ein Schelm, wer ...

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Hallo,


    vielen Dank für eure Antworten und Hinweise!


    Auch interessant was "Skeptiker" über den Energieberater sagt.

    Die Kosten versuche ich dann die kommenden Tage mal zu bündeln.


    Unser Architekt ist uns auch von den Energieberatern empfohlen worden.

    Und so haben wir auch schon einen Vertrag mit ihm unterschrieben.


    Ich frage mich ob es möglich wäre nur eine Infrarotheizung mit PV-Anlage als Alleinheizung zu installieren.

    Wärmepumpsysteme sind teuer und komplex.

    PV-Anlage wollte mein Mann ohnehin.


    Das Projekt (hier als youtube Link) mit dem Mehrfamilienhaus in Darmstadt (Haus K76) funktioniert nur mit IR-System und PV.

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    Hat jemand schon Erfahrung mit Infrarot als Alleinheizung?

  • Also mir kommen die genannten Preise schon sehr ambitioniert vor, allerdings fehlen einfach zu viele Details, um das seriös und belastbar zu bewerten.

    Durch die direkte "Handwerkerempfehlung" entfällt natürlich auch jede Vergleichbarkeit... ein Schelm, wer Böses dabei denkt.


    Übliche Vorgehensweise wäre: Architekt plant, stellt Leistungsverzeichnisse auf und holt vergleichbare Angebote ein. Er ist ausschließlich Euren Interessen verpflichtet.


    Mir wäre die ganze Konstellation unheimlich. Der Architektenvertrag ist ein ganz "gewöhnlicher" mit Vergütung nach HOAI?


    Bevor Du Dich mit vermeintlich günstigeren Alternativen zum Thema Heizung beschäftigst, sollte ermittelt werden, was überhaupt benötigt wird.

  • Ich frage mich ob es möglich wäre nur eine Infrarotheizung mit PV-Anlage als Alleinheizung zu installieren.

    Wärmepumpsysteme sind teuer und komplex.

    PV-Anlage wollte mein Mann ohnehin.

    Infrarotheizungen haben hier keinen guten Leumund.

    Ausserdem, was ist im November, der meist wenig sonnig und eher trübe und grau ist? Nicht Heizen? Teuer eingekauften Strom verheizen?


    Ich fürchte, Ihr habt Euch da massiv etwas nur für den Verkäufer sinnvolles aufschwatzen lassen.


    Aus dem Architektenvertrag kommt Ihr wohl schon nicht mehr raus. (Die Architektenkammer Niedersachsen in Hannover hat eine kompetente Beratung - Rechtsberatung gibts nur allgemein, aber das reicht oft schon) Gibts auch mit dem Energieberater einen Vertrag?

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Das Projekt (hier als youtube Link) mit dem Mehrfamilienhaus in Darmstadt (Haus K76) funktioniert nur mit IR-System und PV.

    Die Frage ist nicht, ob man mit IR ein Haus beheizen kann, sondern wie effizient das ist und welche Kosten dafür anfallen. Wieviel Heizenergie benötigt wird, das bestimmt erst einmal das Haus (Bauweise) und in zweiter Linie dann die Nutzung (Nutzerverhalten). Diese thermische Energie muss man erzeugen, egal wie.


    Nun wird gerne schöngerechnet, beispielsweise indem man die Erträge einer PV gegenrechnet. Ich könnte auch sagen, eine Holzheizung ist billiger, denn ich habe gar keine Heizkosten, weil das Holz aus meinem eigenen Wald kommt. Also eine Holzheizung einbauen und einen Wald dazu kaufen.


    ABER nun da die Angebote (Energetische Sanierung) da sind sieht die Sache ganz anders aus.

    Die von Dir genannten Preise erscheinen mir auf den ersten Blick etwas teuer, aber ohne genau zu wissen welcher Leistungsumfang enthalten ist, kann man das kaum beurteilen.


    Ein Energieberater der gleich noch die Firmen vermittelt halte ich für keine gute Konstellation. Das könnte man mit einem Versicherungsmakler vergleichen der nur 2 Anbieter im Programm hat. Wirklich unabhängige Beratung sieht anders aus.


    Was Dir fehlt, das ist jemand der wirklich unabhängig nur für Dich plant. Vorher sollte aber geklärt werden, was Du eigentlich möchtest. Ein Haus zum Wohnen? Ein Haus mit möglichst hohem Wärmedämmstandard? Fördermittel? usw.

    Wenn man ein Haus im Bestand kauft, dann ist klar, dass man dieses Haus seinen Wünschen entsprechend anpassen möchte, und jeder weiß, das kostet Geld. Man sollte sich aber nicht zu etwas treiben lassen, das man an sich gar nicht wollte. Das bedeutet, man muss Kompromisse eingehen. Ansonsten ist es besser man baut ein neues Haus, das wird unter´m Strich günstiger.


    Und nicht vergessen, Verkäufer leben vom Verkauf.


    Nebenbei bemerkt, ich würde mal schauen, was Ihr schon an Verträgen unterschrieben habt. Evtl. stellen sich viele Fragen nicht mehr, weil Ihr ohne einen erheblichen finanziellen Schaden nicht mehr aus der Nummer raus kommt.

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  • Also ein Energieberater sollte immer unabhängig sein und arbeiten....

    Ein guter Energieberater vermittelt auch keine Firmen oder Handwerker ... sondern gibt höchstens Hilfe das zu auf Nachfrage vom Bauherr

    den Begriff 'Energiesparhaus' gibts es auch nicht wirklich

    Ein Haus kann keine Energie sparen sondern im besten Falle effizient einsetzen...

    Angesichts der guten Förderungen (sind momentan noch gesperrt) kann eine Sanierung schon interessant sein....hängt aber wie immer von vielen Faktoren ab


    Tipp...holt euch ne Meinung von einem zweiten unabhängigen Energieberater

    Suche zb hier

    Energieberatersuche - GIH Bundesverband

  • Tipp...holt euch ne Meinung von einem zweiten unabhängigen Energieberater

    Suche zb hier

    https://www.gih.de/energieberatung/energieberatersuche/

    Mitarbeitende der hier hinzugezogene Beraterfirma werden mir über diese Suche vorgeschlagen - an erster Stelle der Liste. Ich persönlich habe keinen Zweifel an deren fachlicher Qualifikation und Akkreditierung / Zertifizierung. "Ungewöhnlich" ist lediglich der bei diesen möglicherweise bestehende Interessenkonflikt bei der Vermittlung von Handwerkerleistungen.

    Ist "Energieberater" ein geschützer Begriff?

    Wie ThomasMD bereits schrieb: Nein. Für die KfW benötigt es eine Akkreditierung und die ist hier offensichtlich (s.o.) gegeben.


    Ich möchte für die bessere Einschätzung der Ursprungsfragen noch einmal auf meine Bitte nach Aufschlüsselung der Kosten zurück kommen:

    In der Betrachtung sollte klar getrennt werden in Maßnahmen:

    • der energetischen Sanierung (Wärmedämmung Fassade und Dach, Erneuerung Wärmeerzeuger)
    • die im Zusammenhang der energetischen Sanierung „mit gemacht“ werden sollen (Dach“begradigung“)
    • ohne zwingenden oder möglichen Zusammenhang mit der energetischen Sanierung (Ausbau Einliegerwohnung, Erneuerung elektrische Anlage, Modernisierung / Neueinrichtung Bäder und Küchen, Bodenbeläge)

    Nach Vorliegen der Aufgliederung kann man dann genauer anschauen, woran das ganze hier krankt, denn irgendwas passt da ganz gewaltig nicht.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Das Ganze ist für mich insgesamt etwas "wirr". Wir kennen zu wenig von dem Gebäude um die Zahlen hinterfragen zu können.


    Aber unabhängig davon sind einige Zahlen tatsächlich sehr .... sagen wir... ungewöhnlich:


    123m2 Wohnfläche im EG + voll unterkellert,

    Das ist jetzt von der Größe nichts Besonderes. Normal. Durchschnitt.


    Von diesem Bungalow soll nun auch das komplette Dach ersetzt werden? Das wundert und macht mE nur dann Sinn, wenn das Dach eine neue Nutzung erhielte.

    Warum sollte man Unsummen in ein nicht genutztes Dach stecken wollen? Oder soll das Obergeschoß der Wohnnutzung hinzugefügt werden?


    Wäre dies der Fall, so wäre natürlich eine Sanierung (nach nunmehr ca. 50 Jahren) angebracht. Aber ein komplett neuer Dachstuhl? Und der soll dann kosten:

    Allein das neue Dach (mit Dämmung und neuen Holssparren) soll nun ca. 125.000 Euro kosten!

    Das sind dann aber schon echte Mondpreise.


    Auch bei der Elektrik kann man mehr oder weniger machen. Ihr habt Euch wohl für "viel Mehr" entschieden:

    Elektro (mind. 30.000 - 50.000 Euro)

    Bei Einfamilien-/ Zweifamilienhäusern kostet das bei uns regelmäßig (je nach Ausstattung natürlich) 15 - 20k.

    Wann lohnt es sich und was lohnt sich?

    Bei einer energetischen Sanierung wird es sich, Stand heute, nie lohnen! Lohnen im Sinne von, dass man etwas investiert und sich diese Investition irgendwann in Form eingesparter Energie-/ Betriebskosten rechnet.


    Ich schätze mal, dass die Heizkosten für so eine schlecht gedämmte Hütte mit Öl betrieben irgendwo bei 2. - 3.000 Euro liegen dürften. Super gedämmt und neues Heizsystem wird diese Kosten natürlich signifikant reduzieren. Aber selbst wenn man der Einfachheit halber einfach mal 0,00 Euro Betriebskosten ansetzen würde, so wäre die Einsparung immernoch nur max. 3.000 p.a.; Bei einer Investition von 300.000 Euro kannst Dir selber recht einfach ausrechnen, ab wann es sich rechnet.


    OK, das ist jetzt sehr vereinfacht...ich geb's zu.


    Also einen Schritt zurück.


    Bei 123 m² Wohnfläche und einer Investition für die Sanierung von ....

    Gesamt also ca. 400.000 bis 450.000 Euro.

    ...kommen wir auf einen m²-Preis von i.M. 3.455 Euro. Das ist deutlich teurer als neu zu bauen.


    Entweder stimmt am Gesamtkonzept etwas so gar nicht oder der Energieberater berät nicht gut. Schon mal über einen Neubau nachgedacht?

  • Zustimmung zu dem vorher geschriebenen.


    Die Dachwünsche würde ich auch mal infrage stellen.

    Zusätzlich sehe ich noch das Problem des Anbaus. je nach Grundriss reichen 10qm Kinderzimmer durchaus aus.


    Ich habe den Eindruck, irgendwie passt die immobilie vorne und hinten nicht wirklich zu Euch.Dass der Wohnungsmarkt derzeit massiv angespannt ist, ist mir durchaus bewusst. Aber man muss dann auch überlegen, wo die Prioritäten (und das Ende des Gedbeutels) sind.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Ich habe den Eindruck, irgendwie passt die immobilie vorne und hinten nicht

    Sehe ich auch so.


    Frage 1: Soll das Obergeschoß (Dach) zu Wohnzwecken ausgebaut werden? Wenn Ja, dann könnte man sich den Anbau evtl. sparen, da ja zusätzlicher Raum im DG entstünde. Wenn nein, warum dann so viel Geld in eine nicht ausgebautes Dach stecken?


    Frage 2: Gibt es eine detaillierte Kostenschätzung? Also nicht nur für die energetischen Maßnahmen, sondern auch für die anderen baulichen Maßnahmen?

  • Es wirkt alles unsortiert. Bevor man jetzt auf irgendeine Heizungsart losgeht ( Infrarot z.Bsp) sollte man Struktur in das Ganze bringen. Skeptiker hat ja was vorgeschlagen.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Die Preise die hier genannt werden hauen einem echt den Vogel raus...

    Selbst in der aktuellen Situation, da kann etwas nicht stimmen.


    Ich würde echt mal alles auf den Tisch legen - vom komplett-Abriss bis zum Teilabriss (Keller stehen lassen).


    Zeig doch mal ein paar Fotos oder Pläne vom Objekt, cih bin mir sicher da kommen gute Ideen.

    Bebauungsplan?


    Und dann meinetwegen auch ein Haus vom "Fertighausanbieter" drauf - hier hat man den Vorteil dass man sich nicht in Gefahr begiebt dass man keine Handwerker bekommt. Ein Preis, ein Termin und fertig. (wenn man es richtig macht).


    Und bitte Vergiss den Schwachsinn mit der Infrarotheizung. Welche Art WP (Luft, wasser...) ist den in den 40k drin und mit FBH oder Heizkörper?

  • Frage 1: Soll das Obergeschoß (Dach) zu Wohnzwecken ausgebaut werden?

    Anscheinend nicht, es war ja die Rede von:

    Die Begradigung des Daches (Steine drauf zum ausgleichen) + neuer Ringanker kommen noch oben drauf mit ca. 31.000 Euro.

    neues Dach mit Dämmung und Begradigung (Bestand hat leichtes Pultdach)

    Aus einem Pultdach soll anscheinend ein Flachdach werden, warum auch immer.

  • Wir haben ein Budget für das EG (Inklusive Dach) von 300.000 Euro.


    Gesamt also ca. 400.000 bis 450.000 Euro.

    Hamburg ist jetzt sicherlich keine preisgünstige Region wenn es um Bauen und Wohnen geht, aber für die hier aufgerufenen Preise für Umbau und Modernisierung kann man woanders einen Neubau hinstellen. Wenn ich dann noch lese:


    1.000 m2 Grundstück,


    Dann dürfte das Vorhaben eher etwas weiter von Hamburg entfernt sein, oder aber die TE verfügt über ein enormes Budget. Solche Grundstücke in angesagter Lage in Hamburg sind für Normalsterbliche unbezahlbar. Für den kleinen Rest dürften 450.000,- € Budget für einen Umbau kein größeres Problem darstellen.


    Vielleicht denkt der "planende" Berater ja in völlig falschen Dimensionen. Als Kunde (Laie) steht man schnell auf verlorenem Posten, man kann die aufgerufenen Preise einfach nicht einordnen. Gut, dass hier schon einmal die Warnlampe blinkt. Jetzt ist nur die Frage, wie soll es weitergehen.


    Es wäre gut wenn man jemanden an der Hand hätte, der im besten Fall vor Ort ist und die Gegebenheiten kennt. Ärgerlich wird es wenn man sich bereits verpflichtet hat, dann müsste sich der neue Berater über Einsparungen finanzieren. Egal wie, man sollte das nicht so weiterlaufen lassen, denn erfahrungsgemäß wird es am Ende meist teurer als ursprünglich geschätzt. Wenn jetzt schon die Finanzierungsmöglichkeiten bis zum Anschlag ausgereizt werden müssen, dann steht man später vor einem echten Problem.

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  • Herzlichen Dank schon mal für eure Antworten!


    Ja, wir haben auch mit dem Energieberater einen Vertrag. Natürlich können wir da auch raus, wären dann so 20.000 die wir dennoch bezahlt haben (die übernehmen damit auch die ganze Überwachung beim Bau)...

    Die werden auch teilweise von der KFW gefördert.

    Ich muss sagen, dass wir die bisher gut fanden und sie in den google Bewertungen auch nur super abschneiden.


    ABER das Problem das jetzt aufkommt sind die hohen Angebote.


    Ich muss aber auch dazu sagen, dass wir NICHT VERPFLICHTET sind die Handwerker der Renewa zu nehmen. Wir können selbst Handwerker suchen.

    Hier kommt wieder das Problem, dass viele Handwerker ausgebucht sind und der Energieberater sagt, dass sie diese Handwerker gut kennen und wissen dass sie zuverlässig sind.


    Die Immobilie gefällt uns echt gut vom Stil. Leider hat der zu Anfang fehlende Architekt dazu geführt, dass wir mit den Wünschen übers Ziel hinaus sind.


    Das Dach soll (bisher geplant) ganz abgetragen werden. Von leichtem Pultdach zu Flachdach (gedämmt).

    Wenn die Kosten aber dadurch so hoch werden bleibe ich auch gern beim Pultdach. Mein Mann wollte ein Flachdach, weil er sich wegen der PV-Anlage

    Sorgen macht. Diese wäre mit dem Pultdach leicht nach Norden geneigt. Da habe ich aber mittlerweile auch einen Artikel gelesen der besagt, dass eine leichte Nordneigung gar nicht so viel Einbußen ausmacht aufs Jahr gesehen.


    Aber vielleicht lohnt sich die PV-Anlage ja doch nicht wie ich oben gelesen habe?


    Mein Mann meint mit den hohen Energiepreisen von ca. 3000 Euro im Jahr und einer Wärmepumpe die er machen will wäre das doch ne gute Sache?!


    Habe darum nach Alternativen zur Wärmepumpe gesucht. Aber wenn Infrarot keine echte Option darstellt weiß ich auch nicht was man machen kann?


    Würdet ihr auch alle bei einem sanierten Altbau eine Wärmepumpe einsetzen?

    Fußbodenheizung im ganzen Haus ist geplant. Es ist schon komplett entkernt und der Estrich ist entfernt (Im EG und Keller).

  • Würdet ihr auch alle bei einem sanierten Altbau eine Wärmepumpe einsetzen?

    Kommt drauf an - nicht zwingend. Vor allem - Wärmepumpe ist nicht gleich Wärmepumpe.

    Es gibt Luft(Wasser) Wärmepumpen, es gibt Sohle Wärmepumpen und es gibt Direktverdampfer.

    Welche WP ist bei Euch bisher geplant?

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Frage 1: Soll das Obergeschoß (Dach) zu Wohnzwecken ausgebaut werden.

    Nein. Zuerst wollte mein Mann das, aber jetzt sind wir wegen der Kosten davon abgekommen.

    Er sagte aber wohl zum Handwerker, dass er ein Dach haben will dass eine spätere Aufstockung möglich machen würde.

    Vielleicht liegt auch hier der Hund begraben und ich muss ihm das austreiben. Ich kann sehr gut mit einem Pultdach leben.


    Kostenaufstellung:

    Ja, mein Mann hat eine komplette Kostenaufstellung zu Anfang gemacht (von ihm geschätzte Kosten übers Internet recherchiert.

    Das hat aber nicht viel mit den Preise der jetzigen Angebote zu tun wie wir feststellen mussten.

    Er hatte zB.: fürs Dach 60.000 gerechnet.

    Die 4 Architekten die wir zumindest Anfangs nach Ihrer Einschätzung fragten meinten alle, dass unsere Planung für das Budget machbar ist.

    Aber ohne Aufstockung eben!

    Nutzt aber nix, wenn die Handwerker da was anderes im Kopf haben.


    Oder denkt ihr das hat was mit den steigenden Materialpreisen zu tun?

  • Mein Mann wollte ein Flachdach, weil er sich wegen der PV-Anlage

    Sorgen macht. Diese wäre mit dem Pultdach leicht nach Norden geneigt.

    Bei den angesagten Kosten für die Änderung der Dachneigung, könntet Ihr Strom für die nächsten Jahrzehnte kaufen. Wenn die PV Anlage der einzige Grund ist, dann würde ich mir das sehr gut überlegen. Für eine PV Anlage finden sich evtl. Alternativen, oder man kann diese aufständern und halt ein paar m² Dachfläche weniger belegen.


    Natürlich sollte man das Dach auf seinen Zustand hin untersuchen, evtl. vorhandene Mängel oder Schäden beseitigen, vielleicht auch die Wärmedämmung verbessern, aber das Dach komplett auf den Kopf stellen? Das würde ich mir sehr gut überlegen.

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  • Ja, mein Mann hat eine komplette Kostenaufstellung zu Anfang gemacht (von ihm geschätzte Kosten übers Internet recherchiert.

    Das war ein Fehler, denn so eine Liste taugt nicht als Vergleich. Ich bezweifle, dass er wirklich alle Kostenfaktoren mit einkalkulieren konnte.



    Oder denkt ihr das hat was mit den steigenden Materialpreisen zu tun?

    Die Preise liegen in meinen Augen so weit daneben, dass die gestiegenen Materialpreise dafür nicht verantwortlich sein können. Wir reden hier ja nicht über 5 oder 10%

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