Raumklima & Bauphysik-Fragen

  • Ich habe ein kleines Büro gekauft, habe da aber ein paar Dinge die mir aufgefallen sind und eventuell habt Ihr einen Tip für mich in welche Richtung man da etwas machen kann.


    Das Büro ist ein Ytong-Bau der nachträglich als "Lückenfüller" zu einem Wohnblock angebaut wurde.


    Ich habe hier allerdings ein paar kleine Probleme:


    1) Im Besprechungs- und Aufenthaltsraum ist eine 180cm Kochnische eingebaut aber der vorgesehene Anschluss für den Dunstabzug ist absoluter Murks... Das Ding ist quasi nur ein Loch durch die Wand mit einem Regenschutzgitter an der Außenseite und dazu noch ganz genau in die Ecke gesetzt so das es keinen einzigen Dunstabzug gibt den man daran sinnvoll anschließen könnte.


    Wir betreiben den Dunstabzug jetzt mit einem Filter, es wird ohnehin nichts gekocht sondern maximal ab und an etwas warm gemacht aber das Loch ist ja nun völlig ungenutzt und teilweise von einem Hängeschrank verdeckt. Es gibt also ein völlig unnötiges faustgroßes Loch in der Wand durch das warme Luft entweicht. Ich denke darum kühlt diese Ecke stark ab, teilweise ist es sehr kalt in dem Hängeschrank.


    Wie kann man so etwas sinnvoll verschließen ohne an der Fassade etwas machen zu müssen?


    2) Im Grunde wären mir die Heizkosten noch relativ egal, da wir ohnehin wenig heizen müssen, da die Computer viel Abwärme produzieren aber ich denke das Loch verursacht die Probleme mit dem Raumklima...


    Als ich bemerkt habe, dass alle Fenster schwitzen wenn es kalt ist, habe ich ein Hygrometer gekauft und meist ist das Raumklima bei 50-65%. Das Thema "richtig lüften & heizen" ist mir bewusst nur kann ich nicht der Sklave des Hygrometers sein und 3x oder 4x täglich lüften.


    Kann sich das bessern wenn das Abluft-Loch zugemacht wird oder sollte ich über eine Raumlüftung nachdenken? Oder beides? Fenster mit Spaltlüftung sind keine Option wegen der Versicherung.


    3) Die Fenster kühlen rundherum recht stark ab und schwitzen an der Unterkante der Scheiben.


    Ich habe seit einige Zeit eine günstige Wärmebildkamera für die Diagnose von Elektronik-Komponenten und konnte jetzt mit dieser ein paar Wärmebilder machen. Ich bin allerdings kein ausgebildeter Thermograf und hoffentlich habe ich es halbwegs richtig gemacht...


    Den Emissionsgrad habe ich auf 0.95 gestellt, die reflekt. Temperatur passend für Innen und Außen vor den Aufnahmen eingestellt. Die Bilder habe ich spät Nachts gemacht um den besten Kontrast zu haben, da die dunkelbraune Fassade sonst eventuell von der Sonne zu stark erwärmt wäre. (Die mitgelieferte Software aktualisiert leider die Zeitstempel bei der Bearbeitung der Wärmebilder - darum stimmen diese teilweise nicht.)


    Ich hoffe das ist soweit halbwegs OK und Sie können etwas erkennen. Ich habe leider gar keine Ahnung von Bauphysik und kann leider nicht wirklich beurteilen wie sich diese Dinge auswirken.


    Die warme Linie die das Außenbild zeigt kommt vermutlich daher, dass das zuvor ein frei stehender Überhang mit Säulen war und nachträglich der Ytong-Bau da hineingebaut wurde. Leider habe ich weder Baupläne noch Energieausweise oder ähnliches. Außer einem 2-seitigen Kaufvertrag gab es nicht viel Dokumentation und das mit dem nachträglichen Anbau habe ich auch erst von Wohnungseigentümern in dem Wohnblock erfahren.


    Der Sockel unten ist ebenfalls nicht ideal gedämmt - es gibt keinen Keller unter dem Zubau so weit ich weiß. Also müsste das auch vom Büro ausgehen.


    Eventuell fällt euch spontan etwas ein was man machen könnte um diese Dinge in den Griff zu bekommen bevor es zu größeren Problemen kommt. Bei dem wärmeführenden Spalt (Nennt man das Wärmebrücken?) kann man da eventuell etwas von innen etwas injizieren oder von innen dämmen oder verlagert man so das Problem nur und ist dieser überhaupt ein Problem für die Bausubstanz oder nicht? Was ist mit dem Sockel-Bereich?


    Es ist mir bewusst, dass man kaum verbindliche und Aussagen auf Basis der Daten treffen kann aber ich wäre für jeden unverbindlichen Tip was man tun oder versuchen könnte sehr dankbar


    Hängeshrank offen - Außentemp. ca. -5°C


    Hängeshrank geschlossen - Außentemp. ca. -5°C

    knapp 15°C sollte je nach Luchtfeuchtigkeit schon kritisch mit dem Taupunkt werden...


    Potentielle Wärmebrücke und den Auslass des Dunstabzuges habe ich mit Pfeilen markiert...


    In dem Raum sind 6 Rechner - darum ist es immer gut warm (ca. 25 - 26°C) aber trotzdem bekommt man die Fenster und die Raumecke der Außenmauer nicht auf Temperatur...

  • Das Ding ist quasi nur ein Loch durch die Wand mit einem Regenschutzgitter an der Außenseite

    Steckt in dem "Loch" ein Rohr? rund oder rechteckig?


    Mein erster Gedanke wäre einen (mehrere) Zylinder aus MiWo ausschneiden, etwas größer als der Rohrdurchmesser, und das Stück in das Rohr schieben. Dann einen Blinddeckel mit Dichtung drauf (gibt es für so ziemlich alle denkbaren Durchmesser, beispielsweise als Enddeckel für Wickelfalzrohre usw.).

    Vorteil: Du kannst das jederzeit wieder rückbauen wenn Du dort ausziehen solltest. Der Blinddeckel mit Dichtung sollte verhindern, dass feucht-warme Raumluft durch das Rohr nach draußen geleitet wird, und mit der MiWo erreichst Du problemlos einen mit dem PB vergleichbaren Wärmedämmwert, selbst wenn das Rohr nicht komplett gefüllt wird.


    Schutz vor Regen sollte durch die äußere Abdeckung gegeben sein, da ist ein einfaches "Gitter" natürlich nicht optimal. Veränderungen an der Fassade sind aber wohl tabu, also bleibt hier ein geringes Restrisiko. Je nach Position und Ausrichtung der Öffnung ist das Risiko aber überschaubar.


    Das wäre wohl die einfachste Lösung. Man könnte natürlich noch mehr Aufwand investieren, aber ob sich das lohnt?

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    .

  • Zitat

    Steckt in dem "Loch" ein Rohr? rund oder rechteckig?

    Ja ein rundes Rohr - Durchmesser müsste ich schauen...


    Zitat

    Mein erster Gedanke wäre einen (mehrere) Zylinder aus MiWo ausschneiden


    Meinst du Mineralfaser Wolle? Denke mal ja, das würde Sinn ergeben. Nur was ist mit der feuchtwarmen Luft die an das ende vom Rohr gelangt, am Deckel kondensiert und dann die Wolle durchfeuchtet...


    Ich denke da müsste ich vor der Wolle noch eine Dichtung oder sowas haben damit keine feuchtwarme Luft an die Wolle kommt. Müsste mal schauen ob ich innen auch einen Deckel mit Dichtung nehmen könnte.


    Was ist mit den anderen Wärmebrücken? Ich hab mal ein günstiges BaseTech Feuchtemessgerät bestellt um zu prüfen ob es schon zu Kondensation kommt durch die Abkühlung... Blöderweise ist es gerade wieder warm aber die nächste Kaltfront kommt sicher noch...


    Dann kann ich das im Sommer angehen.


    Wenn ich das von innen lösen kann wäre es ideal - einerseits wegen der geringeren Kosten und andererseits kann ich innen viel machen ohne jemanden zu fragen aber wenn ich an der Fassade rumbasteln lasse, muss die Eigentümergemeinschaft zustimmen.

  • Wenn ich richtig verstehe wie so eine Fassade konzipiert ist, dann gibt es ja den Innenbereich mit "Schutzschicht" (Putz, Dampfsperre, ...) und den Außenbereich mit Schutzschicht (Fassadenputz, ...) und die Dämmung dazwischen um eine Wärmeübertragung möglichst stark zu behindern.


    Damit darf diese ja nicht durch Feuchtigkeit oder Zugluft abkühlen da sonst das ganze System nicht mehr funktioniert.


    Dan würde der innere Decke die Dampfsperre bilden und der äußere Deckel den Fassadenputz und dazwischen ist die Mineralwolle, die schön trocken und windgeschützt arbeiten kann.

  • 2 Menschen - 1 Gedanke.


    Wenn schon eh das Loch da ist…

    Ich weiß bloß nicht, in welchen Größen es diese dezentralen Lüftungen gibt.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • 2 Menschen - 1 Gedanke.


    Wenn schon eh das Loch da ist…

    Ich weiß bloß nicht, in welchen Größen es diese dezentralen Lüftungen gibt.

    Mir sind sie schon mit einem Durchmesser von ca. 25 cm in einer oder 20 cm bei zwei Öffnungen begegnet, was aber nicht repräsentativ sein muss.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Nur was ist mit der feuchtwarmen Luft die an das ende vom Rohr gelangt, am Deckel kondensiert und dann die Wolle durchfeuchtet...

    Was soll damit sein?

    Innen hast Du Raumtemperatur, und nach Deiner Aussage auch eine relativ hohe Raumtemperatur. Wie hoch ist da die Wahrscheinlichkeit, dass Außenluft kondensiert?

    Wandaufbau, innen diffusionsdicht, außen diffusionsoffen, und viel offener als Dein Aufbau geht wohl kaum. Innen wird durch den Blinddeckel mit Dichtung verhindert, dass Raumluft in das Rohr gelangt, und außen brauchst Du an sich nur einenSchutz gegen Regen.

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  • Zitat

    Warum nicht ne schöne dezentrale Lüftungsanlage....

    Weil der Lüfter dann zu 70% von einem Hängeschrank verdeckt ist.


    Zitat

    Wandaufbau, innen diffusionsdicht, außen diffusionsoffen, und viel offener als Dein Aufbau geht wohl kaum. Innen wird durch den Blinddeckel mit Dichtung verhindert, dass Raumluft in das Rohr gelangt, und außen brauchst Du an sich nur einen Schutz gegen Regen.

    OK. Hätte mir sorgen gemacht, dass im Winter kalte Luft die Mineralwolle unterkühlt und dann die Raumluft am Decke hinter dem Hängeschrank kondensiert und es dann da zu schimmeln beginnt.


    Daher hätte ich gedacht das Ding außen und innen komplett dicht zu machen. Dann kann der innere Decke nicht abkühlen. Oder ist das nicht gut und ich sollte draußen lieber das Regenschutzgitter drauflassen denn die Mineralwolle wird keinen Wind und keine Kälte bis zum inneren Deckel durchlassen?


    Was kann ich dann gegen die anderen Wärmebrücken tun ohne die Fassade aufzumachen?

  • Weil der Lüfter dann zu 70% von einem Hängeschrank verdeckt ist.

    Nun es wird doch irgendwo einen freien Platz geben etwa so gross wie ein DIN A4 Blatt

    Diese Teile werden wie ein Rohr in die Wand geschoben ... da ist dann alles mit drin

    Gibt zig verschiedene Varianten in allen Formen und Grössen ...auch welche mit Feuchtigkeitssensoren

    ( nutzt man gerne in dichten Spitzböden nach einer Dachsanierung )


    Was kann ich dann gegen die anderen Wärmebrücken tun ohne die Fassade aufzumachen?

    Nun Wärmebrücken kann man eigentlich nur irgendwie mit Dämmung oder konstruktiven Veränderungen verbessern....

  • OK also Abluft für den Dunstabzug mache ich quasi zu und wo Platz ist setze ich eine Wohnraumlüftung...


    Das Feuchtemessgerät ist ja und ich merke leicht erhöhte Feuchtigkeit (14-15% an trockenen Stellen und 19% in der Ecke). Es kondensiert also definitiv an den unterkühlten Stellen. Da wir aktuell +9°C draußen haben, ist dies jetzt sicher nicht so schlimm aber wenn es kalt ist, wird es sicher viel problematischer.


    Beim messen habe ich kleine Schimmelflecken entdeckt (vorerst nur 4-5mm Durchmesser). Kann man von innen irgendwie nachträglich dämmen und macht das Sinn? Wenn es irgendwie geht will ich die Fassade nicht aufschneiden um einen 10cm Streifen nachträglich zu dämmen. Vor allem ist die Fassade ziemlich neu.


    Falls man die Fassade öffnen muss wie gut kann man das nur partiell machen?

  • taugt dein Feuchemessgeräat was um die Wand damit zu messen ??

    Also Innendämmung gibt es schon...allerdings muss das gut geplant um umgesetzt werden sonst sind die Schäden vorprogrammiert

    z.b. Calciumsilikat Platten ...

  • Naja ist eher eines für den Heimgebrauch und kein Profi-Gerät... Es ist ein Extech MO57.

    Die drei Schimmelflecken mit ein paar mm Durchmesser haben mir aber auch bestätigt, dass es da kondensiert. Es muss also was gemacht werden!


    Wie ginge man zB mit den Calciumsilikat Platten vor?


    Ich bin quasi immer um den Taupunkt unterwegs. Wenn ich die Temperatur in der Ecke zumindest von 11 - 13°C auf 16-17°C hochbekommen könnte, wäre das schon OK für mich.


    Was wären die möglichen Optionen die man hätte?

  • Kein Aktionismus.


    Du brauchst an bestimmten Stellen mehr Wärme oder weniger Feucht. Bevor Du mit Innendämmung anfängst, was ziemlich in die Hose gehen kann, würde ich erst mal einen Schritt nach dem anderen machen.


    1. Schritt: Loch zu (wie R.B. beschrieben hat),

    2. Schritt: Schauen ob sich was verändert.

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  • Ich habe ein kleines Büro gekauft,

    Das Büro ist ein Ytong-Bau der nachträglich als "Lückenfüller" zu einem Wohnblock angebaut wurde.

    Wie "Groß" ist das kleine Büro?

    Was für 5 Rechner(Server?) sind da auf Dauerbetrieb(?)... da gibt es gewaltige unterschiede...

    Wieviel Personen arbeiten da?

    Neubau? oder wie Alt ist der Anbau ....

    Wann sind Sie eingezogen?


    50% Luftfeuchte bei 20°C = 9,3°C Taupunkttemperatur (Normwert) = kein Schimmelrisiko....außer bei Altbauten (Wärmebrücken)

    65% Luftfeuchte bei 20°C = 13,2°C Taupunkttemperatur = erhöhtes Schimmelrisiko.... bei jedem Gewöhnlichen Büro/Wohnhaus....

    90% Luftfeuchte bei 20°C = 18,3°C Taupunkttemperatur = Sehr hohes Schimmelrisiko... bei jedem Gewöhnlichen Büro/Wohnhaus....


    Ist wert: 50% Luftfeuchte bei 25°C = 13,9°C Taupunkttemperatur = erhöhtes Schimmelrisiko.....

    Ist wert: 65% Luftfeuchte bei 26°C = 18,9°C Taupunkttemperatur = Sehr hohes Schimmelrisiko.....


    Glaskugel sagt:

    Könnte "Nur" ein Nutzungsbedingtes Problem sein.

    Sollte sich ein Fachmann mal vor Ort ansehen.....es ist nicht sicher ob "Eine" für Gewöhnliche Nutzungsbedingungen ausreichende Lüftungsanlage ausreicht um vorhandenes Raumtemperatur-/Luftfeuchtigkeitsproblem zu lösen...

  • Zitat

    2. Schritt: Schauen ob sich was verändert.

    Anda

    OK, werde ich mal so machen aber kann das Schließen des Loches schon für eine geringere Luftfeuchtigkeit sorgen?


    Zitat

    Wie "Groß" ist das kleine Büro?

    Was für 5 Rechner(Server?) sind da auf Dauerbetrieb(?)... da gibt es gewaltige unterschiede...

    Wieviel Personen arbeiten da?

    Neubau? oder wie Alt ist der Anbau ....

    Wann sind Sie eingezogen?


    Es gibt 2 Büros in dem Gebäude - das eine hat 15m2 und a gibt es 6 Rechner mit 9 CPUs und 6 Grafikkarten auf Dauerbetrieb mit guter Auslastung.

    Ich arbeite allein, meine Freundin macht halbtags das Büro - oftmals sind Freelancer tageweise zur Unterstützung da. Rechnet mit 1,5 - 2 Personen


    Ist ein ca. 25 alter Anbei aber frisch renoviert mit frisch renovierter Fassade am ganzen Gebäude (wurde vor 3 oder 4 Jahren gemacht).


    Ich bin seit 07/2021 drin.


    Besprechungs- und Aufenthaltsraum hat ca. 28m2 und nochmal 2 Rechner + Kochnische.


    Büro 2 hat 12m2 und wieder 4 Rechner (7 CPUs) auf 24/7 Betrieb (3 Server + Büro-PC).


    Dann wär da noch das WC mit 1,5 - 2m2.


    Zitat

    50% Luftfeuchte bei 20°C = 9,3°C Taupunkttemperatur (Normwert) = kein Schimmelrisiko....außer bei Altbauten (Wärmebrücken)

    65% Luftfeuchte bei 20°C = 13,2°C Taupunkttemperatur = erhöhtes Schimmelrisiko.... bei jedem Gewöhnlichen Büro/Wohnhaus....


    Ist mir bewusst. Laut Hygrometer haben wir zwischen 45 - 70% bei 22°C Raumtemperatur. Also liegt der Taupunkt laut https://www.corak.ch/service/taupunkt-rechner.html bei 11 - 16°C


    Die Ecke kühlt bei entsprechenden Außentemperaturen aber schnell auf 11-13°C ab. Es kommt also immer wieder zumindest kurzfristig zu Taupunktunterschreitung.


    Also müssen entweder die Ecken auf 16-18°C hoch oder die Raumluft muss Konstant unter 50% RLF gebracht werden...

  • aber kann das Schließen des Loches schon für eine geringere Luftfeuchtigkeit sorgen?

    Nein, aber für das Gegenteil.

    Also müssen entweder die Ecken auf 16-18°C hoch oder die Raumluft muss Konstant unter 50% RLF gebracht werden

    Letzteres wirst Du in den Schimmelecken nicht schaffen und weil die bereits durchfeuchtet sind,

    müssen die aktiv trockengeheizt werden. Hinter dem Schrank, der vor dem Loch hängt, wirds in Bälde sehr bunt (oder auch nur schwarz) aussehen.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Anda

    OK, werde ich mal so machen aber kann das Schließen des Loches schon für eine geringere Luftfeuchtigkeit sorgen?

    Auf keinen fall, "Schließen des Loches" erhöht die Luftfeuchte weiter...



    2 Büros das eine hat 15m2 und a gibt es 6 Rechner mit 9 CPUs und 6 Grafikkarten auf Dauerbetrieb mit guter Auslastung.

    Ich arbeite allein, meine Freundin macht halbtags das Büro - oftmals sind Freelancer tageweise zur Unterstützung da. Rechnet mit 1,5 - 2 Personen

    Besprechungs- und Aufenthaltsraum hat ca. 28m2 und nochmal 2 Rechner + Kochnische.

    Büro 2 hat 12m2 und wieder 4 Rechner (7 CPUs) auf 24/7 Betrieb (3 Server + Büro-PC).

    5 Rechner sind aber viele :D


    Sofort Maßnahme CO2 +Temperatur + Luftfeuchte überwachen + "Lüftungsbeauftragten" der die Fenster öffnet...


    Glaskugel sagt:

    -Es gibt kleine Büros die sind im Winter sehr, sehr warm, die Zimmertüren sind offen und die Heizung ist aus.

    -Temperatur Verteilung im Gebäude ist sehr ungleichmäßig/ungünstig.

    -Gebäude hat "Normale" Wärmebrücken für das Baujahr.

    -Es wird falsch, viel zu selten, zu wenig gelüftet.

    -Nächsten Sommer wird´s warm, besonders in den Büros...

  • Ja ich arbeite im Bereich Datenrettung / IT-Forensik. Da sind permanent Rechner am arbeiten die Passwörter knacken, Daten kopieren oder versuchen diese zu Rekonstruieren. Ersteres und letzteres sorgen dazu für eine gute Auslastung der Grafikkarte und/oder CPU.


    Darum habe ich in meinem Büro mit den 6 Rechnern auch mal schnell 25°C bei abgeschalteter Heizung und offener Zimmertüre im Winter. Darum kommt da auch eine Klimaanlage rein (im Frühling). Im Aufenthaltsraum mit Küche läuft die Heizung auf mittlerer Stufe und im 2. Büro läuft die auf kleinster Stufe.


    Sprich die Büros heizen die Rechner quasi allein.


    Temperaturverteilung ist ungünstig und das Aquarium trägt sicher auch noch zu dem Problem bei.


    Also wird das sinnvollste sein, dass man das unnötige Loch zu macht und dann in Büro 2 und dem Aufenthaltsraum entsprechend Wohnraumlüfter setzt. Damit haben wir das Raumklima dann im Griff.


    Nur wird das auch nicht so geil wenn ich dann versuchen muss die RLF auf 35-40% zu drücken damit die Ecke mit 11°C nicht schwitzt. Also müsste man da zumindest etwas machen und das ein wenig zu verbessern.

  • Darum kommt da auch eine Klimaanlage rein (im Frühling). I

    Temperaturverteilung ist ungünstig und das Aquarium trägt sicher auch noch zu dem Problem bei.

    Also wird das sinnvollste sein, dass man das unnötige Loch zu macht und dann in Büro 2 und dem Aufenthaltsraum entsprechend Wohnraumlüfter setzt. Damit haben wir das Raumklima dann im Griff.


    Nur wird das auch nicht so geil wenn ich dann versuchen muss die RLF auf 35-40% zu drücken damit die Ecke mit 11°C nicht schwitzt. Also müsste man da zumindest etwas machen und das ein wenig zu verbessern.

    Wenn dann nur noch diese eine Ecke als Problematische Wärmebrücke bleibt, ist die Automatische Elektrische Bauteiltemperierung auch eine der möglichen Lösungen die Funktionieren.

  • Zitat

    Wenn dann nur noch diese eine Ecke als Problematische Wärmebrücke bleibt, ist die Automatische Elektrische Bauteiltemperierung auch eine der möglichen Lösungen die Funktionieren.

    Naja diese "eine Ecke" geht komplett rund herum um das ganze zugebaute Gebäude. Sprich da wo wie YTONG-Wand an den Plattenbau anschließt wurde etwas nicht optimal gelöst...

  • Naja diese "eine Ecke" geht komplett rund herum um das ganze zugebaute Gebäude. Sprich da wo wie YTONG-Wand an den Plattenbau anschließt wurde etwas nicht optimal gelöst...

    Alte Außenwand des Plattenbaus ist seit ca. 25 Jahren "Innenwand/Zwischenwand" = "diese eine Ecke" ?

    Wenn ja dann ist das nicht meine Baustelle.

  • Zitat

    Alte Außenwand des Plattenbaus ist seit ca. 25 Jahren "Innenwand/Zwischenwand" = "diese eine Ecke" ?

    Ganz genau das! Und da wo die zusammenkommen gibt es eine ca. 10cm hohe Wärmebrücke bzw. einen wärmeren Streifen im Bild der sich genau da durch zieht.



    Außenansicht

    Innenansicht (Teil rechts vom "Loch", unter der Farbskala)
  • Der wärmere Streifen (außen) ist mMn genau deshalb wärmer, weil dessen Oberfläche nach unten zeigt und deshalb

    a) keine Wärmestrahlung in Richtung Himmel abgibt und

    b) sich aufsteigende (Rest)Wärme an der Außenwand dort sammelt.


    Mit den Verhältnissen Innen hat das doch alles nix zu tun.

  • Zitat

    Der wärmere Streifen (außen) ist mMn genau deshalb wärmer, weil dessen Oberfläche nach unten zeigt und deshalb

    a) keine Wärmestrahlung in Richtung Himmel abgibt und

    b) sich aufsteigende (Rest)Wärme an der Außenwand dort sammelt.

    Ok ich habe es mir gerade nochmal angesehen und du wirst recht haben. Nur warum habe ich dann genau auf der Kante zur Decke 10°C weniger Temperatur als auf der Fläche der Wand oder der Decke selber?


    Aktuell haben wir draußen +9°C und auf den Wänden und der Decke habe ich 22-23°C gemessen, die problematischen Kanten haben 17 - 18°C. Nur wenn ich draußen -5°C oder -10°C habe dann kühlen die wie gezeigt auf 11-13°C ab.


    Ich will ja nur ein paar Grad von Taupunkt weg. Was könnte man also machen um diese Ecken etwas aufzuwärmen oder zusätzlich zu dämmen?


    Oder kann ich einfach eine Calciumsilikat-Leiste anbringen, die einfach die Feuchtigkeit aufnimmt und dann an wärmeren Tagen wieder abgibt damit es die Raumlüftung hinaus leitet? So quasi wie ein Buffer?

  • Der wärmere Streifen (außen) ist mMn genau deshalb wärmer, weil dessen Oberfläche nach unten zeigt und deshalb

    a) keine Wärmestrahlung in Richtung Himmel abgibt und

    b) sich aufsteigende (Rest)Wärme an der Außenwand dort sammelt.

    Diese Faktoren spielen vermutlich auch eine Rolle, wesentlich dürfte hier aber die Materialität der Kantenausbilding des hier sichtbaren leichten Versatzes des vermutlichen WDVS sein. Ich sehe dort vor meinem inneren Auge im Detailschnitt ein Sockelprofil aus Aluminium und das wäre ist mit λ-Wert von 115 W/mK eine hervorragende Wärmebrücke.


    Ob diese kleine Wärmebrücke allerdings zu einer derartig flächigen Abkühlung der Deckenunterseite führen kann, liegt außerhalb meines Erfahrungsschatzes. Qualitativ halte ich es für denkbar.


    Die Geschichte ...

    ... ist ein Ytong-Bau der nachträglich als "Lückenfüller" zu einem Wohnblock angebaut wurde.

    erscheint mir nicht ganz plausibel. Gibt es Detailschnitte oder eine vollständige Außenansicht zum Haus? (Gerne auch als Link zu Google-Maps o.ä. nur an mich per Konversation, wenn das Objekt unerkannt bleiben soll!) Ist die "Decke" das (Flach-)Dach des Hauses?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.

  • Zitat

    Gibt es Detailschnitte oder eine vollständige Außenansicht zum Haus?

    Nein! Keinen Plan, keine Bauunterlagen, nichts. Das Ding ist vor 25 Jahren im ehem. Ostblock gebastelt worden. Laut Aussage mehrerer Nachbarn hat das ganze Ding keinen Architekten oder Plan gesehen. Du vergisst, dass das Teil nicht in DE steht sondern in Tschechien.


    Zuerst war es eine Wohnung die dann von ca. 8 Jahren zu einem Sonnenstudio wurde und jetzt ist es ein Datenrettungslabor seit ein paar Monaten.


    Ich hatte auch schon alle Nachbarn gefragt es gibt nicht mal von denen irgendwelche Fotos von damals.