Fußboden Sanieren mit Dämmung bei nur 65mm

  • Hallo,

    Ich möchte mein Ferienhaus sanieren.

    Dabei soll zunächst der Boden in Angriff genommen. Aktuell stehe ich hier auf einer dünnen Grundplatte, Bitumbahnen, HWL-Platten (35mm), Zenentestrich 30mm.


    Die Dämmung ist echt mies und daher würde ich gern eine bessere Isolation erwirken.


    Bodenbelag werden Fliesen eingesetzt in Verbindung mit einer elektrischen Fußbodenheizung (System noch offen).


    Erste Idee wäre Estrich und HWL Platten raus und darauf neu aufbauen.


    Eine PIR/PUR Dämmung mit Alu Beschichtung wäre wohl ne feine Sache. Leider bin ich mit beim Estrich unklar.

    Welchen Bodenaufbau würdet ihr vorschlagen wenn man bedenkt, dass leider nur 65mm zur Verfügung stehen? Es gibt auch Heizsysteme mit Entkopplungsmatten, vielleicht ist das eine Idee?


    danke für eure Ideen

    • Offizieller Beitrag

    Die Dämmung ist echt mies und daher würde ich gern eine bessere Isolation erwirken.

    Wenn nur eine begrenzte Aufbauhöhe zur Verfügung steht, dann kann man auch nur eine begrenzte Dämmschicht einbringen. Natürlich spielt die WLG der Dämmung eine Rolle, aber ob nun WLG022 oder 032, das spielt bei der geringen Aufbauhöhe auch keine so große Rolle.


    Bei 65mm gehen schon einmal 15mm für Fliesen, Kleber, E-FBH weg. Es bleiben somit noch 50mm. Davon 20mm für Trockenestrichplatten, bleiben also noch 30mm für Dämmung. Eine Dämmlage von 30mm in WLG032 liefert einen U-wert von 0,9W/m²K, bei WLG022 wären es ca. 0,65W/m²K. Beides an sich zu wenig für einen ordentlichen Bodenaufbau.


    Es gibt auch Heizsysteme mit Entkopplungsmatten, vielleicht ist das eine Idee?

    Du meinst eine wasserführende FBH? Das würde ich einer E-FBH jederzeit vorziehen, aber auch da wird man den Bodenaufbau nicht deutlich verbessern können (Matte, Rohr, Rohrüberdeckung, da ist man schnell in der gleichen Größenordnung wie bei Trockenestrich und E-FBH).


    Die Mindestanforderungen an die Dämmung eines Bodenaufbaus wird man bei 65mm gesamter Aufbauhöhe nicht erreichen, weder nach EN1264-4 noch nach GEG. Ob diese Anforderungen für Dein "Ferien"haus zu erfüllen sind, das wäre noch zu prüfen.


    Nicht vergessen, je exotischer der Bodenaufbau um so teurer wird der Spaß.

  • Hallo,


    danke für die super schnelle Antwort. Den Fliesenaufbau würde ich zusätzlich zum Bodenaufbau sehen. Also stehen 65mm für den Unterbau zur Verfügung.


    Heizung wir elektrisch. Es gibt jedoch Systeme die in einer Entkopplungsmatte verlegt werden.


    schlueter_db_6_4_ditra_heat_de.pdf


    Fläche sind ca. 30qm größter Raum 16qm.


    Vielleicht kennt sich ja jemand mit den Normen für Ferienhäuser aus.


    viele Grüße und nen schönen 2. Weihnachtsfeiertag

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt jedoch Systeme die in einer Entkopplungsmatte verlegt werden.

    Aber auch da gilt:


    Zitat

    Der Untergrund, auf den DITRA-HEAT verlegt wird, muss ebenflächig und tragfähig sein.

    Ich habe jetzt nicht nachgeschaut, ob diese dünne Matte mit etwas Ausgleichsmasse für eine direkte Verlegung auf einer Dämmung geeignet bzw. zugelassen ist.

  • Hallo R.B.,


    wie gesagt bin leider ein bautechnischer Laie. Das Haus ist aus den 70igern mit DDR Materialien gebaut und auch so dokumentiert.


    Die Ebenheit des Raumes würde ich direkt auf der Bodenplatte ausgleichen. Und dann eine Dampfsperre einsetzen plus Dämmungsaufbau etc.


    Die Frage, ob PIR/PUR oder XPS Elemente tragfähig genug sind bzw. hier keine zusätzlichen Unebenheiten erzeugen.


    Nachteil beim Ferienhaus ist halt, dass wir keine Frostsicherung haben und auch die Heizung dafür nicht nutzen wollen. Bedenken habe wegen Feuchtigkeitsaufnahme und Co.! Oder gibt es hier Estrichvarianten die das abkönnen und welche Materialstärken sind hier zu erwarten.


    Tragfähigkeit im Bereich des Kamins kann man eventuell anders sicherstellen. Glaube das Teil erzeugt fast 2t auf dem qm.


    Natürlich sind bei dieser Dämmung keine Wunder zu erwarten.


    Da die Grundfläche recht gering ist, sind die kosten pro qm jetzt nicht 100% ausschlaggebend. Auf Vakuumdämmkram würde ich jedoch verzichten :-).


    Viele Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Für ein im Winter selten genutztes Ferienhaus mit stark eingeschränkter Aufbauhöhe des Fußbodens, würde ich völlig auf die Fußbodenheizung verzichten und stattdessen neben der Holzfeuerstelle ein paar elektrische Heizgeräte zum Schnellaufheizen installieren. Gegen kalte Füße hilft ein altmodischer dicker Teppich. Ein solcher hat mir in langen Keller-Dunkelkammernächten immer die Füße warmgehalten.

    • Offizieller Beitrag

    Nachteil beim Ferienhaus ist halt, dass wir keine Frostsicherung haben und auch die Heizung dafür nicht nutzen wollen.

    Die Dämmung ist aber kein Frostschutz, das sollte Dir klar sein. Je nach Material und "Masse" kann eine Temperaturschwankung im Raum etwas verzögert werden, mehr aber auch nicht. Wenn Du also Sorgen wegen Frost(schäden) hast, dann musst Du Dir etwas einfallen lassen, wie Du aktiv etwas Wärmeenergie in das Haus bringst.


    Ich würde überlegen, ob man anstatt einer E-FBH ein Klimagerät einsetzt. Strom ist teuer, in meinen Augen zu teuer um ihn zu verheizen. Weiterhin würde ich einen Frostschutz vorsehen, der dafür sorgt, dass die Temperatur im Haus beispielsweise nicht unter +5°C fällt. Damit bringst Du relativ schnell warme Luft in das Haus, und das für deutlich weniger als 30Ct./kWh, und der Bodenaufbau ist auch kein Thema mehr.

    Wie das bei den Investitionskosten aussieht, das kann man ja rechnen. Die E-FBH gibt es auch nicht gratis.


    Bevor man aber weiter "plant" sollte man mehr Details haben. Wie groß ist das Ferienhaus? Dämmung? Wie (oft) wird es genutzt, insbesondere während er kalten Tage? Was liefert der Hausanschluss (Strom) an Leistung? usw.

  • Hallo zusammen,


    hier vielleicht noch ein paar Ergänzungen.


    Haus ist Massiv gemauert mit 240mm Wandstärke.


    Es steht im Erzgebirge und wird hauptsächlich im Sommer und Winter genutzt. Wände haben aktuell einen Zementputz.


    Ofen wird auch ein neuer reinkommen, der Warmluftofen wird daher ersetzt durch einen Kaminspeicherofen.


    Teppich will ich nicht der letzte hat sehr schnell muffig gerochen und auch Schimmel angesetzt.


    Das Haus wird zwangsbelüftet über eine Taupunktsteuerung (jedoch ohne Wärmetauscher). Auf die gleiche Art wird auch der Keller trocken gehalten.


    Im Bad (1,2*0,9m) kann nur eine Fußboden/Wandheizung eingesetzt werden, da für alle anderen Methoden die Sicherheitsbereiche nicht hinhauen.


    Fenster sind doppelt verglast, Eingangstür kommt neu.


    Ziel der Zusatzheizung ist gerad im Winter das Aufheizen zu beschleunigen bzw. fernzusteuern.


    Gerad wenn wir im Winter anreisen müssen wir sonst 2 Tage Heizen müssen um uns wohl zu fühlen (da wir eine kleine Tochter haben und 2 Katzen).


    Die Idee der Fußbodenheizung ist gekommen, da wir den Fußboden ehh neu machen wollten und merken, dass selbst bei konstanter Befeuerung des Ofens der Boden immer recht kalt bleibt.


    Alternativ könnte ich mir auch eine IR-Heizung an der Decke vorstellen.


    Einen Estrich aus Gussasphalt wäre auch möglich (da habe ich einen guten Kontakt).


    Rückmeldung der Fa. Schlueter wie folgt: Sofern die Dämmung für Trockenestich und keraminschen Bodenbelag geeignet ist, kann man die Entkoppungsmatten auch ohne Estrich einsetzten.


    Die restlichen Arbeiten am haus werden dann in den folge Jahren erledigt aber irgendwo muss man mal anfangen und kalte Füße sind halt echt uncool.

    • Offizieller Beitrag

    Ziel der Zusatzheizung ist gerad im Winter das Aufheizen zu beschleunigen bzw. fernzusteuern.

    Eine el. Heizung lässt sich zwar einfacher fernsteuern, aber gerade eine FBH mit ihrer Verzögerung und Masse braucht relativ lange bis sie genügend Energie an den Raum abgibt. Man muss also zuerst mal einige kWh in den "Boden" stecken bis die ersten Wh in der Raumluft landen, wo man sie dann spürt.

    Bei einem Haus das ständig genutzt wird heizt man anders als bei sporadischer Nutzung.


    dass selbst bei konstanter Befeuerung des Ofens der Boden immer recht kalt bleibt.

    "recht kalt" ist schwer einzuschätzen. Wer nehmen die gefühlte Kälte/Wärme wahr, die ist im Fall eines Bodens auch vom Oberlag (Temperaturleitfähigkeit) abhängig.