Kernsanierung & Ausbau EFH 1965 - eure Meinungen

  • Hallo zusammen,


    folgende Ausgangslage: Wir können ein EFH aus den 60er Jahren günstig erwerben. Grundstück + Haus für den Preis des Bodenrichtwertes. Bausubstanz ist gut!


    Damit wir unsere Wunschvorstellungen erreichen, brauchen wir auf jeden Fall einen Anbau (8x4 Meter, zweistöckig). Den Wunsch dazu habe ich in den Skizzen rot markiert. Dabei müsste in der rechten Außenwand ein Durchbruch zum Anbau gemacht werden. Der grobe Grundriss würde aber nicht großartig verändert werden.


    Natürlich wollen wir das Haus energetisch sanieren, heißt also: neue Heizung, Dämmung, neue Elektrik, neue Rohre, Fußbodenheizung, neue Böden, neue Sanitäranlagen etc. Das Haus ist unterkellert.


    Um im OG Platz zu schaffen, würden wir gerne das Dach abbauen und die die Wände des OG aufstocken. Neues Dach sollte ein Pultdach werden, oder habt ihr bessere Ideen?


    Ich als Laie denke (hoffe), dass die von uns gewünschten Maßnahmen weniger Kosten als ein Abriss und Neubau. Stimmt ihr mir hier grob zu? Welche Infos braucht ihr noch für eine Einschätzung? Noch ist für uns alles möglich, haben keinen Zeitdruck.


    Ich freue mich auf eure Meinungen, Ideen, Tipps und Hilfen! Danke!!!

    • Offizieller Beitrag

    Grundstück + Haus für den Preis des Bodenrichtwertes. Bausubstanz ist gut!

    Wer hat das bewertet?


    Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand ein Haus verschenkt dessen Bausubstanz noch gut ist, und das zu einer Zeit in der für jede Ruine Spitzenpreise erzielen werden, ist doch sehr gering. Wenn die Preisgestaltung nicht plausibel ist, dann liegt liegt die Vermutung nahe, dass es hier einen Haken gibt, den außer dem Verkäufer wohl nur noch niemand gesehen hat. So ein "Haken" kann harmlos sein oder auch richtig viel Geld kosten. Letzteres bedeutet, dass dieses Geld nicht mehr für die eigentliche Modernisierung zur Verfügung steht. Es wäre also wichtig zu prüfen, ob es hier einen Haken gibt und welchen.


    Ob Dein Anbau genehmigungsfähig ist, das lässt sich aus der Ferne nicht einschätzen. Keine Ahnung in wieweit die bebaubare Fläche auf dem Grundstück schon ausgereizt ist und ob der Grenzabstand die 4m noch zulässt.

    Wie teuer das wird, das kann man auch nicht abschätzen. Die Baupreise sind aktuell eher jenseits von Gut und Böse, und gerade bei kleineren Bauvorhaben sollte man mit einem ordentlichen Aufschlag rechnen.


    Natürlich wollen wir das Haus energetisch sanieren, heißt also: neue Heizung, Dämmung, neue Elektrik, neue Rohre, Fußbodenheizung, neue Böden, neue Sanitäranlagen etc.

    Machbar ist fast alles, aber ob das so einfach wird, das zeigt sich erst nach einer Begutachtung. Wenn beispielsweise die Böden neu aufgebaut werden, dann zieht das einen Rattenschwanz hinter sich her. Treppen, Türen, das alles muss angepasst werden.


    Um im OG Platz zu schaffen, würden wir gerne das Dach abbauen und die die Wände des OG aufstocken.

    Auch hier gilt, machbar ist fast alles. Ob das genehmigungsfähig ist? Das wäre zu prüfen.


    Ich würde jetzt erst einmal eine Begutachtung durchführen lassen, mit der konkreten Aufgabenstellung, das Gebäude auf Mängel und Sanierungsaufwand hin zu untersuchen. Weiterhin Prüfung, ob die gewünschte Modernisierung mit Anbau umsetzbar ist, und welcher Aufwand dafür anfällt. Wenn man einfach so in´s Blaue hinein "plant", dann ist das Risiko, dass man auf die Nase fällt, nicht zu unterschätzen.


    Ich als Laie denke (hoffe), dass die von uns gewünschten Maßnahmen weniger Kosten als ein Abriss und Neubau. Stimmt ihr mir hier grob zu?

    Ob eine Sanierung sinnvoll ist, das lässt sich anhand der wenigen Bilder nicht einschätzen. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass hier eine Sanierung einem Abriss und Neubau vorzuziehen ist. Zumindest von außen scheint der Erhaltungszustand ganz ordentlich, aber das sagt nicht viel über den Zustand innerhalb des Gebäudes aus. Zumindest hat man den Eindruck, dass sich der bisherige Eigentümer um das Gebäude gekümmert hat, es sieht nicht verwahrlost aus. Das lässt vermuten, dass er sich auch um das Innere des Gebäudes gekümmert hat.


    Bevor man also an die Details geht, muss man erst ein paar Grundlagen schaffen. Ich würde mal nach einem Architekten schauen der so etwas schon öfter gemacht hat, der idealerweise aus der Region kommt und die Lage vor Ort einschätzen kann.

  • Was soll man da noch mehr sagen , mein Vornamesvetter hat das schon sehr gut auf den Punkt (besser die Punkte) gebracht.


    Nur dem Vorzug Sanierung vor Neubau würde ich so nicht ganz zustimmen. Anbau + Sanierung eines 60er Bau + Ausbau würde ich je nach angestrebtem Standard als kostengleich bis teurer ansehen.

    Man kann ja auf den Bildern schon den mangelhaften Dämmstandard (nach heutiger Sicht) des Dachs erkennen. Der Rest wird nicht besser sein. Verblendung (nach)dämmen geht meist aber nicht. Die muss dann ggf. weg.


    Ich würde mal nach einem Architekten schauen der so etwas schon öfter gemacht hat, der idealerweise aus der Region kommt und die Lage vor Ort einschätzen kann.

    :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

    DAS wäre auch mein Rat

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Hallo zusammen, wir kaufen das Haus innerhalb der Familie ab ;) Daher der gute Preis!


    Bausubstanz hat ein Freund der Familie sich schon angeschaut, ist Gutachter!


    Danke euch schonmal für die ersten Einschätzungen!

  • So aus der Entfernung würde ich sagen:

    - Wenn "nur" saniert wird, also der Rohbau incl. Dach bestehen bleibt, ist Sanierung sicher günstiger als Abriss und Neubau

    - Wenn "nur" angebaut wird, ist Anbau an der Bestand auch sicher günstiger als Abriss und Neubau


    Hier soll aber: Kernsaniert werden, ein 32qm Anbau erstellt werden, aufgestockt werden, d.h. das Dach muss auch komplett neu.

    Was bleibt dann vomn Bestand noch übrig: Ein Rohbau, der auf einer zu kleinen Bodenplatte steht und dessen eine Außenmauer geöffnet und abgestützt werden muss.


    Es würde mich doch sehr wundern, wenn das günstiger wird als einmal weg und neu.

  • Das ist die große Frage. Ich habe aber auch schon von Leute gehört, dass es zu 100% deutlich günstiger wird als Abriss und komplett neu, da wir zu mindestens an dem groben Grundriss nicht viel ändern, sonder "nur" einen Durchbruch machen und an einer Seite anbauen. Bei der Aufstockung etc. müssen wir natürlich abwägen, je nachdem welche Kosten auf uns zukommen!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen, wir kaufen das Haus innerhalb der Familie ab ;) Daher der gute Preis!

    Dann ist der Preis plausibel, eine Sorge weniger.


    Bausubstanz hat ein Freund der Familie sich schon angeschaut, ist Gutachter!

    Wenn die Immobilie bekannt ist (innerhalb der Familie), und begutachtet wurde, dann sollte man Deine Fragen doch beantworten können. Aus der Ferne und anhand weniger Bilder kann man nur spekulieren.


    Deine Änderungswünsche werden auf jeden Fall teuer, das kann man schon einmal sagen. Wenn ich Deine Liste so lese, dann wird das Haus komplett entkernt und neu aufgebaut. Bis auf Bopla, ein paar Wände und Decken bleibt ja nichts bestehen. So ein Anbau wird auch nicht billig, da kann man sich leicht verschätzen. Sind ja "nur" 32m², doch warte mal ab bis die ersten Kalkulationen auf dem Tisch liegen.

    Ich denke dabei immer an ein Haus in der Verwandtschaft, das einige Jahre nach Neubau "nur" um die Hälfte verlängert wurde. Diese Verlängerung wurde teurer als der eigentliche Hausbau ein paar Jahre zuvor.


    Wie gesagt, da braucht es jetzt jemanden der planen kann. Ohne ein dickes Budget und Berücksichtigung eines Risikoaufschlags würde ich die Sache nicht in Angriff nehmen. Parallel dazu würde ich mir schon einmal überlegen, worauf man evtl. verzichten könnte, nur für den (wahrscheinlichen) Fall, dass es teurer wird als gedacht.

  • Ja, also wir werden für das Haus ca. 130.000 € zahlen, ist der genaue Bodenrichtwert.


    Budget ist vorhanden. Für uns ist es wichtig, dass wir ca. 25% -30% unter Neubau bleiben, ansonsten macht es für uns wenig Sinn, obwohl das Haus für uns auch einen emotionalen Wert hat. Daher möchten wir erst abwägen, ob eine Sanierung mit Anbau in Frage kommt.


    Schwierig. Mitte Januar treffen wir uns mit der Architektin, sehr spannend!

    • Offizieller Beitrag

    Zum Anbau stellt sich mir zuerst die Frage, ob der nach BauO erforderliche Mindestabstand zur Grundstücksgrenze eingehalten werden kann. Den Bildern nach könnte das kritisch sein.

    Für uns ist es wichtig, dass wir ca. 25% -30% unter Neubau bleiben, ansonsten macht es für uns wenig Sinn, obwohl das Haus für uns auch einen emotionalen Wert hat. Daher möchten wir erst abwägen, ob eine Sanierung mit Anbau in Frage kommt

    Bei kleineren Häusern mit ziegelsichtigem Mauerwerk wird es mit der energetischen Sanierung der Fassade bei identischer Optik erheblich schwieriger als bei Putzbauten. Allein dies dürfte zusammen mit den zwingend zugehörigen zu vergrößernden Dachüberständen ein erheblicher Kostentreiber sein. Der Anbau wird in jedem Falle deutlich teurer als die selbe Fläche im Neubau, alle Umbauten antragenden Bauteilen auch. Ansonsten soll ja alles bis auf den mineralischen Rohbau erneuert werden. Das geht nach meiner Erfahrung (mein Büro macht seit Jahren ungefähr zur Hälfte genau derartiges) bestenfalls kostenneutral zum Neubau, ist aber eben nie günstiger. Schon allein die Planungskosten für die Sanierung liegen höher als bei gleich hohen Kosten beim reinen Neubau.


    Für eine Sanierung spricht immer die Weiternutzung vorhandener Substanz, dagegen oft, dass weniger Möglichkeiten bestehen als im Neubau. Meine Auftraggeber setzen anfangs meist erheblich zu niedrige Kosten an. Zu Bedenken ist dabei auch der vor den Neueinrichtung erforderliche Rückbau und die Entsorgung. Bei fast allem, was in den vergangenen 70 Jahren gebaut oder modernisiert wurden, finden sich mit heutigem Wissen Schadstoffe wie Asbestfasern, KMB, KMF, Schwermetalle ... und schon kostet allein die Deponierung ganz erheblich.

    • Offizieller Beitrag

    Daher möchten wir erst abwägen, ob eine Sanierung mit Anbau in Frage kommt.

    Dazu muss erst einmal geklärt werden, ob das überhaupt genehmigungsfähig wäre. Schau Dir das 3. Bild an, wie weit ist das Haus von der Grenze entfernt? Das wäre zumindest schon einmal ein Anhaltspunkt. Hast Du bessere Pläne? (Grundrisse etc.)

    Wenn das von einem "Gutachter" begutachtet wurde, dann müsste der doch solche Dinge wissen.


    Für uns ist es wichtig, dass wir ca. 25% -30% unter Neubau bleiben,

    Was nimmst Du als Vergleich für einen "Neubau"?


    An sich geht es doch um 3 große Brocken.


    a.) Anbau 32m² zweistöckig, ohne Keller, also bis unter´s Dach

    b.) Dach-Aufstockung Bestand (vollwertiges Geschoss)

    c.) Komplette Sanierung Bestand, inkl Dämmung der Außenwände


    Wenn Du nun versuchst, diese 3 Blöcke in einzelne Aufgaben zu unterteilen, dann wirst Du schnell feststellen, dass da zu einem Neubau nicht mehr viel fehlt. Man "spart" sich die Baugrube, Hausanschlüsse, Bodenplatte und Kellerwände, Keller- und EG Decke, und ansonsten noch ein paar Zwischenwände und einen Teil der Außenwände (Dämmung ist nicht so teuer wie Mauerwerk + Dämmung).


    Du sparst somit bestenfalls einen (kleinen?) Teil der sonst anfallenden Rohbaukosten (nicht verwechseln mit Baukosten für das gesamte Haus). Je nach Ausstattungsstandard belaufen sich die Rohbaukosten auf ein Drittel bis zur Hälfte der gesamten Baukosten. Davon kannst Du vielleicht die Hälfte einsparen, macht also 15-25% der gesamten Baukosten, wobei ich schätzen würde, dass Du bestenfalls im unteren Bereich dieser Spanne landest, denn man muss auch den Mehraufwand berücksichtigen.


    Was man also nicht unterschätzen darf, dass der Kostenaufwand für ein Gewerk bei einer Sanierung höher liegt als bei einem Neubau. Nehmen wir mal das Dach. Hier kommen ja Mehrkosten auf Dich zu, im Vergleich zu einem "neuen" Dach auf einem Neubau (Abriss, anpassen, neuer Aufbau).

    Oder der Anbau, es ist einfacher und kostengünstiger ein Haus 32m² größer zu planen und zu bauen, als nachträglich einen Anbau in gleicher Größe zu bauen. Diese Mehrkosten musst Du den Einsparungen gegenüberstellen.


    Ich möchte nicht ausschließen, dass am Ende einiges gegen eine Sanierung spricht, aber über den dicken Daumen gepeilt, würde ich noch von einem leichten Kostenvorteil gegenüber einem Neubau ausgehen. Ob das für 25-30% reicht, da habe ich meine Zweifel.


    Ich würde niemals ein Haus kaufen, mit dem ich nicht grundsätzlich zufrieden bin. Es macht (wirtschaftlich) keinen Sinn ein Haus zu kaufen, nur um es komplett auf den Kopf zu stellen- Man sollte sich mit dem Bestand anfreunden und die Modernisierung auf wesentliche Punkte beschränken, nur so bleibt am Ende ein echter Kostenvorteil gegenüber einem Neubau übrig.


    Ach ja, es kann noch einen Grund geben, warum man in den Bestand mehr investiert als in einen Neubau. Das wäre dann der Fall, wenn die Lage das hergibt. Ob das hier der Fall ist, das sagt mir meine Glaskugel nicht.


  • Die 4 Meter passen auf jeden Fall genau. Sind 7 Meter Abstand zur Grenze.


    Ja, die Lage ist wirklich perfekt, werden wir so schnell nicht wieder bekommen. Innenstadt 2km weg (80.000 Einwohner), auf einem Hügel gelegen, mitten im Grünen mit Blick über die ganze Stadt hinweg. Wirklich perfekt.


    Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass unser Vorhaben wirklich einem Neubau gleichkommen könnte.. Aber danke für die ganzen Infos. Vergrößern müssen wir aber auf jeden Fall, das ist klar!

    • Offizieller Beitrag

    Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass unser Vorhaben wirklich einem Neubau gleichkommen könnte..

    Das hast Du ja selbst in der Hand.


    Oben hast Du ja zu Recht geschrieben, dass es viele Beispiele gibt, wo eine Sanierung günstiger war als ein Neubau. Da muss man aber genauer hinschauen, denn in den wenigsten Fällen wurde aus einem VW Käfer ein Porsche gemacht, und das ausschließlich mit Fremdleistungen.


    Wenn eine Handwerkerfamilie ein Haus kauft um es zu sanieren, dann kann sie anders kalkulieren als jemand der von der Planung bis zur letzten Schraube alles fremd vergeben muss. Es macht auch einen Unterschied ob ich ein Gebäude saniere bzw. modernisiere, oder daraus ein komplett anderes Gebäude mache.


    Deswegen hatte ich oben schon empfohlen genau zu überlegen, was gemacht werden muss und was man gerne machen würde.

    Nehmen wir noch einmal das Dach als Beispiel, ohne jetzt detailliert zu rechnen. Dach komplett runter, aufmauern, neues Dach drauf, Innenausbau, dafür gehen sicherlich 50-100T€ über die Ladentheke, wobei ich eher in Richtung Obergrenze tendiere, dafür muss man kein Hellseher sein. Kann man das Dach "nur" modernisieren, dann reicht dafür die Hälfte, vermutlich sogar noch weniger. Man sollte daher Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen, schließlich geht es beim Hausbau immer um relativ viel Geld. Wie lange musst Du sparen bis Du 50T€ beisammen hast, oder Schulden bezahlen um diesen Betrag zu tilgen?

    Und das war ja nur 1 Brocken aus meiner obigen Liste. Da kommt am Ende schon einiges zusammen.


    Was in diesem Zusammenhang auch wichtig ist, wenn Du das Budget finanzieren musst, dann achtet die Bank schon darauf, was ihre "Sicherheit" am Ende wert ist. Nicht jeder Euro den Du investierst zählt auch als Sicherheit für die Bank. Im besten Fall verschlechtern sich nur die Konditionen, im schlimmsten Fall lehnt die Bank eine Finanzierung ab (was momentan eher selten der Fall sein dürfte).


    Damit Du mich nicht falsch verstehst, ich möchte Dir die Sache auf keinen Fall ausreden, sondern nur auf ein paar Fallstricke hinweisen die man oftmals übersieht.

  • Das habe ich auch garnicht so wahrgenommen. Ich freue mich über jede Information, die ich bekommen kann. Nun habe ich noch mehr Dinge auf der Liste, auf die ich achten kann. Danke vielmals!!

  • Hallo zusammen, habe die Grundrisse heute bekommen und war fleißig. Ich würde mit einer Gaube auf der einen Seite auskommen, da die Raumhöhe auf der gegenüberliegenden Seite nicht beinträchtig wird. Somit müsste wir das Dach nicht komplett entfernen und neumachen.


    Der Anbau von 8,36 x 4 Meter über 2 Etagen wäre unser Traum.


    EG:

    Bei unserem Wunschgrundriss müssten 2 Mauern entfernt werden (mit roten Kreuzen markiert). Die weiß markierte Mauer ist bereits weg. 2 Mauer müssten noch gezogen werden. Einmal im neuen Gäste-WC ( das alte ist VIEL zu klein), und einmal im Büro. Die große Frage wird natürlich bei der Statik sein. wobei ich hoffe, dass man hier mit Stahlträger einiges machen kann.


    OG:

    Hier ist es für mich sehr schwer. Den Luftraum finden wir sehr schön, da er über dem Esszimmer ist und dem Raum einen gewissen Flair gibt. Was haltet ihr von unserer ersten Grundrissidee?



    OG alt



    EG mit markierungen Wände



    Querschnitt mit möglicher Gaube

    OG Wunsch



    EG Wunsch


    • Offizieller Beitrag

    Die große Frage wird natürlich bei der Statik sein. wobei ich hoffe, dass man hier mit Stahlträger einiges machen kann.

    Alles eine Frage des Geldes. Mit Stahlstützen und -trägern kann man Wolkenkratzer und riesige Brücken bauen, da ist so ein EFH aus technischer Sicht ein Kinderspiel.


    Den Luftraum finden wir sehr schön, da er über dem Esszimmer ist und dem Raum einen gewissen Flair gibt.

    Für meinen Geschmack ist dieser "Luftraum" zu klein, und durch die Wände im OG sitzt man wohl eher in einem Schornstein als in einem Luftraum. Über den dicken Daumen gepeilt sind das nach Deiner Zeichnung 2m x 4m, also grob 2 Ehebetten nebeneinander.

    Man könnte jetzt dem Effekt etwas entgegenwirken, beispielsweise durch eine große Fläche Dachfenster, und für den Abend viel künstliche Beleuchtung, quasi ein überdimensionierter Lichtkamin. Ansonsten sitzt man am Esstisch und hat ein dunkles Loch über sich, das würde ich jetzt nicht als "gemütlich" bezeichnen.


    Ich würde mit einer Gaube auf der einen Seite auskommen, da die Raumhöhe auf der gegenüberliegenden Seite nicht beinträchtig wird. Somit müsste wir das Dach nicht komplett entfernen und neumachen.

    Das halte ich für sinnvoll, dadurch dürften die Kosten deutlich geringer ausfallen. Eine Gaube ist zwar immer noch nicht günstig, aber deutlich günstiger als Dach runter und alles neu. Ich habe jetzt leider kein aktuelles Angebot vorliegen, das letzte Angebot (ca. 4 Jahre alt) für eine 3,5m Gaube lag um die 10.000,- €, ich müsste jetzt aber suchen und schauen was da alles enthalten war.

    Einfach mal ein paar Betriebe in der Umgebung fragen, die machen das sicherlich öfter und können aus Erfahrung schon grobe Richtpreise nennen. Sobald es dann an die Details geht muss man sowieso ausschreiben und Angebote einholen.


    Noch als Ergänzung: Mit Deinem Badezimmer im OG kann ich mich gar nicht anfreunden. Keine Ahnung wozu der Schlauch mit 8m Länge gut sein soll. Versuche mal Dusche, Wanne etc. einzuzeichnen. Was machst Du mit dem Rest?

  • Ihr habt vollkommen Recht. Luftraum wird nun Wohnraum. Im OG habe ich das Bad etwas vergrößert. Vorher ging es viel zu sehr in die Länge. Das einzige Problem was ich noch sehe ist, dass ich die Ankleide nicht neben das Bad bekomme. Wär schön schöner. Wenn ich die Ankleide mit dem Elternschlafzimmer tausche, dann kann ich nur durch die Ankleide ins Schlafzimmer. Das geht nicht. Flur verlängern geht auch nicht, da dann das rechte Kinderzimmer zu klein wird. Aber dass das Kinderzimmer nun zum Teil genau an das Elternzimmer angrenzt ist auch nicht so schön finde ich. Hat hier jemand eine Idee?

    • Offizieller Beitrag

    Dein Kinderbad funktioniert nicht, da ist doch die Treppe, d.h. von der Tür stürzt man gleich einmal ein paar Stufen abwärts. Oder habe ich einen Knick in der Optik?

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde auch die vorhandenen Fenster einzeichnen, die kann man ja nicht so einfach in der Wand verschieben. Zudem gilt, dass die Fensterfläche zur Grundfläche der Räume passen muss (Mindestfläche etc.).

    Dein Badezimmer wird evtl. durch das Fenster nicht ausreichend beleuchtet, die Ecke zur Rumpelkammer (oder auch Kinderbad genannt) sowieso nicht.


    Überlege mal, ob die vorhandene Fläche (ca. 3,2m x 3,5m) für das Badezimmer nicht ausreicht. Für einen Wellness-Tempel ist das sicherlich zu knapp, aber für ein "normale" Badezimmer....

    Bedenke auch, dass Du für WC etc. Rohre verlegen musst, so ein DN100 lässt sich nicht so einfach verstecken. Ich würde daher zuerst einmal den Raum "einrichten". WC beispielsweise hinten an die Wand zum Kinderbad, das dürfte die Strecke zum vorhanden Fallstrang kurz halten. usw. usw. usw.

  • Bei Sanierungen immer die möglichen Förderungen im Blick haben....


    Hast du hier noch Tipps? Also neue Heizung, Dach dämmen, neue Fenster wollen wir machen. In Förderungen habe ich mich noch nicht eingelesen. Welchen Standard sollten wir mindestens erreichen bei dem Haus und welche Methoden brauche ich dafür? Fassadendämmung bei Klinkern habe ich keine Ahnung ob das funktioniert?! Habe da alles Mögliche gelesen 😂

  • Da wird man ohne Stützen nicht auskommen, wenn man die Mittelwand weg haben will. Diese ist tragend, wie man sehen kann. Einen Abschnitt davon weg machen und durch einen Träger ersetzen ginge sicherlich. Aber gleich fast die ganze Wand beseitigen, das wird eine Herausforderung für den Statiker. Bevor Ihr jetzt anfängt die ganz großen Träume zu träumen, würde ich erst mal das Gespräch mit dem Architekten abwarten. Das könnte sonst teurer werden als ein Neubau.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Thema Förderungen.

    Hol die einen guten und kompetenten Energieberater mit ins Boot....

    Es kann wirklich gute Förderungen geben...bei Heizung ist 50 % möglich....


    Tipp. Lasst Euch einen Sanierungsfahrplan machen ( ISFP ) vom Energieberater......

    Und wichtig....keine Aufträge vergeben bevor der Förderantrag nicht gestellt ist

  • Wir sind nun ein ganzes Stück weiter, da wir mit Bauzeichnerin im Haus waren, und sie den Bebauungsplan mitgebracht hat. Damit hat sich die Dachform erledigt. Darf nicht anders gebaut sein.



    Wir werden wahrscheinlich wie folgt vorgehen:



    1. Dach bleibt wie gehabt, wird gedämmt und neu eingedeckt.

    2. Klinkerfassade wird durch Vorhangfassade "kaschiert" oder verputzt (bitte seid mir nicht soooo böse)

    3. Innen wird kernsaniert, (neue Heizungsanlage inkl. FB-Heizung, neuer Estrich, neue Leitungen etc.)

    4. Neben dem Haus wird ein Anbau von 4x14 Metern in Holzständerbauweise gemacht, in dem ein Elterntrakt entsteht. Heiß also Elternschlafzimmer, Bad und Ankleide alles im EG (ist nötig, da wir nur eingeschossig bauen dürfen).



    Optisch stellen wir uns das Haus ungefähr so vor, also farblich und die Gaube. Auch die dunklen Fensterkästen etc.:



    Dazu dann ein langer, das Holz der Gaube wiederspiegelnder, Anbau, ähnlich wie hier:




    Neuen Plan (Anhang) ist ebenfalls grob skizziert: In grau habe ich die Wände eingetragen, in denen ein Durchbruch gemacht werden müsste. Denkt ihr, dass das statisch machbar ist?


    Badezimmer und Elternschlafzimmer haben quasi einen Ausblick auf den Garten. Wellnessoase oder Stimmungskiller?


    Durchgang ins Elternschlafzimmer über Ankleide ok oder was denkt ihr?


    Seid ruhig ganz offen. Jede Art von Kritik hilft mir !


    Danke euch für das Feedback!

  • Habe einen neuen T eröffnet.


    Wir reißen ab!


  • Mit so einem rigiden B-Plan, bei dem ihr nicht "mit Pauken + Trompeten" eine Ausnahme erreichen werdet und den momentanen Baukosten + Firmenverfügbarkeiten würde ich mir das Abreissen noch einmal gut überlegen.

    Vor allem aber - nehmt Euch einen Planer dazu. Auch wenn der kostet. Wenn ihr da selbst "rumbastelt", lasst ihr viel Potential liegen.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen