Guten Abend und allen einen schönen 4ten Advent.
Meine Freundin und ich haben einen ca. 100-120 Jahre alten Fachwerk-Hof auf dem Land gekauft und können jetzt endlich mit der Sanierung loslegen. Bisher mussten/wollten wir auf den Sanierungsfahrplan und die Ideen der Energieberaterin warten. Wir werden mit einen Mix aus Eigenleistung und Fachfirmen sanieren und haben uns heute sehr über dieses Forum gefreut. Gerne würden wir Bauherren die bereits weiter sind als wir um Ihre Erfahrungen bei der Innendämmung im Fachwerk bitten.
Der geplante und vorgeschlagene Wandaufbau.
1. Ziegelmauer/Fachwerk (ca. 25cm)
2. Lehmkleber/Mörtel (ca. 0,3 mm ?)
3. Holzfaserdämmplatte 80mm
4. Wandheizung +
5. Unterputz Lehm (20 mm)
6. Oberputz Lehm + Gewebe (10 mm)
Unsere Frage: Welche Holzfaserdämmplatten sind die Richtigen / die Besten?
Bisher haben wir nur die Steico internal 80 als "gute" Wahl und die PAVADENTRO-LIGHT 80 identifizieren können. Aber geht z. B. die Steico universal auch? Gibt es hier einen Tipp im Bereich Preis/Leistung? Auf was sollte man achten?
Lieben Dank für eure Hilfe.
Richard und Laura
Welche Holzfaserdämmplatte für die Innendämmung - Alternative zu Steico internal?
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Auf was sollte man achten?
Auf eine gute Fachplanung.
Innendämmungen haben per se schon diverse Knackpunkte. In Verbindung mit Fachwerk kommt der Problemkreis Schlagregendichtigkeit erschwerend hinzu.
Dazu noch eine Wandheizung, die nicht gerade alltäglich ist.
P.S.: Produktempfehlungen wird es hier nicht geben (sh. Nutzungsbedingungen)
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Zu ergänzen ist, dass es nur wenige Hersteller von Holzfaserdämmplatten gibt und diese ähnliche Sortimente haben. Dann kommt es auf den tatsächlich erzielbaren Preis frei Haustür an. Ein Material, dass lokal nicht oder nur teurer als andere verfügbar ist, hilft nicht weiter.
Ist die vorliegende Produktvorwahl die Umsetzung einer Fachplanung? Woher stammt diese? Hintergrund ist der nach meirer Erfahrung ungewöhnliche Einsatz von Holzfaserdämmstoff auf der warmen Seite einer Innendämmung und ohne Dampfsperre /-bremse.
(Nein, ich habe keine grundsätzliche Abneigung gegen Naturfaserdämmstoffe!)
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Hintergrund ist der nach meirer Erfahrung ungewöhnliche Einsatz von Holzfaserdämmstoff auf der warmen Seite einer Innendämmung und ohne Dampfsperre /-bremse.
Haben wir gerade (ohne Wandheizung) realisiert.
Die Bauphysik war eine Herausforderung. Holzfaser und Lehm sind aber eine mögliche Lösung (kapilaraktive Dämmung und Feuchtespeichervermögen des Lehmputzes), die auch ohne Dampfsperre funktionieren kann.
Kritisch sind vor allem die Fugen zwischen Fachwerk und Ausmauerung. Die sind halt nicht dauerhaft Schlagregendicht.
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Ist die vorliegende Produktvorwahl die Umsetzung einer Fachplanung? Woher stammt diese? Hintergrund ist der nach meirer Erfahrung ungewöhnliche Einsatz von Holzfaserdämmstoff auf der warmen Seite einer Innendämmung und ohne Dampfsperre /-bremse.
Haben wir gerade (ohne Wandheizung) realisiert.
Die Bauphysik war eine Herausforderung. Holzfaser und Lehm sind aber eine mögliche Lösung (kapilaraktive Dämmung und Feuchtespeichervermögen des Lehmputzes), die auch ohne Dampfsperre funktionieren kann.
Das hatte ich wegen der relativen Dichtigkeit von Lehm vermutet und habe deshalb nachgefragt. Interessant!
Kritisch sind vor allem die Fugen zwischen Fachwerk und Ausmauerung. Die sind halt nicht dauerhaft Schlagregendicht.
Aber dafür gibt es doch inzwischen diverse Lösungen zwischen denkmalgerecht puristisch und maktueller Bautechnik.
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Aber dafür gibt es doch inzwischen diverse Lösungen
Wir haben es gelöst. (hoffe ich)
Falls nicht, wird der Schaden schätzungsweise in 10-15 Jahren zum Vorschein kommen
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Wir haben es gelöst. (hoffe ich) Falls nicht, wird der Schaden schätzungsweise in 10-15 Jahren zum Vorschein kommen
Und, für welche Lösung habt Ihr Euch entschieden und was war Deine Rolle dabei?
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mal so zwischendurch, 80mm Holzfaserplatte, das erscheint mir auf den ersten Blick etwas wenig, selbst wenn man nur die Anforderungen nach GEG erfüllen möchte.
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wenn man innen dämmen möchte, muss man sich zu allererst die Wand von außen anschauen!
Es kommt nämlich auf die Schlagregenbeanspruchung der betroffenen Wand an.
Ich habe schon Innendämmungen rückbauen lassen.Was interessieren z.B. 200/500/1000g/m² Tauwasserbildung von innen, wenn von außen 150 Liter pro Jahr auf die Wand einwirken?
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und das erst recht bei fachwerk - so es sichtbar ist.
fugentrockenlegung durch thermischen antrieb von innen entfällt - auch wenn "nur" mit 80mm hwf gedämmt wird.
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Und, für welche Lösung habt Ihr Euch entschieden und was war Deine Rolle dabei?
Die klassische mit Dreikantleiste und Ausmauerung. Hier griff allerdings der Gundsatz des Denkmalschutzes (Schutz vrom Denken).
Es mussten nicht alle Gefache getauscht/erneuert werden.
Meine Rolle war zweigeteilt:
In der Planungsphase war ich noch als "Bauleiter" in einem Planungsbüro angestellt, welches mit dem Objekt nichts zu tun hatte.
In der Umsetzungsphase habe ich zum Bauherren (Amtsverwaltung) gewechselt und durfte die Fehler in der Planung beseitigen.
(Der beauftragte Bauphysiker hatte eine Glaser-Berechnung manipuliert und "schön" gerechnet.)
Momentan scheint es seit rund einem Jahr zu funktionieren.