Mauerwerk ermitteln Baujahr 1973

  • Hallo,

    ich überlege die Fassade neu zu machen. Leider weiß ich nicht, welche Mauerart verbaut wurde.


    Im Energieausweis von Anfang 2014 steht:

    Gebäudehülle U-Wert: 0,6

    Das Haus hat ein WDVS aus dem Baujahr von 5cm.


    Kann man daraus etwas ableiten?


    die Außenwände sind 24 und 30cm stark.

    Im Schlafzimmer habe ich etwas fogging, hier scheinen durch die Tapete scheinbar Mauersteine mit einer Höhe von etwa 11/12 cm durch.


    könnt ihr damit etwas anfangen?
    Merci und ein schönes WE!

  • welche Mauerart

    Reinbohren ist zu einfach?

    Mal abgesehen davon, welche Entscheidung für eine neue Fassade hängt vom Mauerwerk ab?

    2014 war die EnEV Mindestanfordung an Außenwände übrigens bei 0,24W/(m²*K). Wenn deine Wand also 0,6 hat, dann war sie da um den Faktor 2,5 zu schlecht und hätte keine Baugenehmigung erhalten dürfen.

    Edit, erst jetzt das Baujahr in der Themenüberschrift gesehen.

    • Offizieller Beitrag

    Das Haus hat ein WDVS aus dem Baujahr von 5cm.

    EPS mit 5cm hat bei WLG045 einen U-Wert von etwa 0,7-0,8W/m²K, ob das Mauwerk nun aus KS, HBL, HLZ oder was auch immer besteht, hat nur einen geringen Einfluss auf die Wärmedämmung der gesamten Wand. In Deinem Energieausweis steht 0,6W/m²K, das ist bei 24cm Mauwerk plus 5cm WDVS plausibel, der Unterschied KS/HBL/HLZ spielt sich dann irgendwo (ganz grob) in der zweiten Nachkommastelle ab.


    Für die Mindestanforderungen gem. GEG mit 0,24W/m²K brauchst Du somit eine zusätzliche Dämmschicht von ca. 10cm in WLG032, oder falls ein Dämmstoff mit schlechterer WLG verwendet werden soll, etwas mehr. Soll das alte WDVS runter, dann wird man mit ca. 12cm in WLG032 wohl die Mindestanforderungen erfüllen können, mit 14cm ist man auf der sicheren Seite.


    Die Frage ist also, was Du erreichen möchtest. Genügt Dir das Ziel "GEG mit 0,24W/m²K" oder darf es etwas mehr sein? Sind Fördermittel eingeplant?

    So eine Fassadensanierung macht man ja nicht jeden Tag, also würde ich gut überlegen, was erreicht werden soll.


    In diesem Zusammenhang sollte man auch schauen, was der Hersteller zum Aufdoppeln sagt. Hier sollte die ausführende Firma weiterhelfen können.

    • Offizieller Beitrag

    Die 11-12cm Höhe geben mir noch etwas zu denken. Wenn das nur ein Ausgleichstein unterhalb der Decke wäre, dann könnte ich mir das irgendwie noch vorstellen, aber anscheinend sieht der TE mehrere Reihen davon.


    Ich würde mal schauen, ob man irgendwo das eigentliche Mauerwerk erkennen kann, evtl. im DG, oder an einem Rolladen, oder Steckdose.....

    Für den U-Wert der gedämmten Wand ist das jetzt aber nicht kriegsentscheidend, ich würde bei einer Fassadensanierung den U-Wert sowieso nicht auf Kante nähen.

  • doch, in der Gegend war das nicht ungewöhnlich...

    noch Mitte der 1990er hat uns ein Prof aus dem Rheinland erläutert, dass er, wenn es für ihn anstünde, sein Haus mit 6 DF bei einer Wandstärke von 36,5cm mauern würde...

  • Die 11-12cm Höhe geben mir noch etwas zu denken. Wenn das nur ein Ausgleichstein unterhalb der Decke wäre, dann könnte ich mir das irgendwie noch vorstellen, aber anscheinend sieht der TE mehrere Reihen davon.


    Ich würde mal schauen, ob man irgendwo das eigentliche Mauerwerk erkennen kann, evtl. im DG, oder an einem Rolladen, oder Steckdose.....

    Für den U-Wert der gedämmten Wand ist das jetzt aber nicht kriegsentscheidend, ich würde bei einer Fassadensanierung den U-Wert sowieso nicht auf Kante nähen.

    Sorry hab mich vertan - der angegeben u-Wert der gebäudehülle beträgt 0,7 und nicht 0,6. spielt das eine Rolle? Wobei da dann wahrscheinlich auch Fenster etc. eine Rolle spielen oder?

  • Hier sieht man wie sich die Mauersteine Abzeichen,

    Sofern ich nicht vollkommen blind bin, ist das was man dort irgendwie erkennen kann mit Sicherheit kein Mauerwerk.


    p.S.: Ist aber vollkommen egal. Lese bitte nochmal die Beiträge von R.B. nach.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Bitte habe Verständnis: leider haben wir keinen Röntgenblick...

    eine Mutmaßung habe ich oben schon geschrieben...


    Sofern ohnehin ein zusätzliches WDVS drauf kommen soll, spielt der Wärmedurchlasswiderstand der Bestandswand nur eine geringfügige Rolle.

    • Offizieller Beitrag

    was sollte das sonst sein?

    Das kann niemand aus der Ferne und anhand weniger Bilder erkennen.



    Sorry hab mich vertan - der angegeben u-Wert der gebäudehülle beträgt 0,7 und nicht 0,6. spielt das eine Rolle?

    Das ist nicht kriegsentscheidend. Der Wärmedurchlasswiderstand von Dämmmaterial ist um ein Vielfaches höher als der von Ziegeln, KS oder Bims. Bereits die 5cm WDVS halbieren den U-Wert der gesamten Wand, obwohl deren Anteil an der Gesamtdicke der Wand vielleicht nur ein Fünftel beträgt.

    Bei einem WDVS bestimmt die Dämmschicht maßgeblich den Wärmedurchgang durch die Wand. Je dicker die Dämmschicht um so geringer ist der Einfluss des eigentlichen Mauerwerks.


    Einfaches Beispiel


    EPS mit einem Lambda von 0,032mK/W und einer Dicke von 10cm hat einen U-Wert von etwa 0,3W/m²K.

    Eine Ziegelwand aus dieser Zeit hatte ein Lambda von vielleicht 0,5mK/W. Sie müsste also ca. 170cm dick sein um eine vergleichbare Wärmedämmung zu erreichen. Tatsächlich ist sie aber nur vielleicht 24cm dick, das entspricht der (Dämm)Wirkung von 1-2cm EPS.


    Du fragst Dich gerade, ob es einen Unterschied macht, ob im Boden eines 10 Liter Eimers ein Loch mit 1mm oder 1,1mm ist. Rechnerisch lässt sich das sicherlich ermitteln, aber praktisch hat das keine Auswirkung.


    Um bei Deinem praktischen Beispiel zu bleiben:


    Nehmen wir an, die bisherige Wand hätte einen U-Wert von 0,7W/m²K, dann würde bei einem zusätzlichen WDVS mit 10cm Dicken und WLG032 der U-Wert auf 0,212W/m²K reduziert. Hätte die Wand hingegen einen U-Wert von 0,6W/m²K, dann wäre das Endergebnis 0,208W/m²K. Wir reden also über einen Unterschied von 4 Hundertstel W/m²K.


    Ich gebe noch zu bedenken, dass man den U-Wert einer Wand nur sehr schwer exakt ermitteln kann. Gerade bei älteren Baustoffen, mit mal mehr oder weniger dicken Mörtelfugen, ist der errechnete U-Wert mit einer hohen Toleranz behaftet.



    Wobei da dann wahrscheinlich auch Fenster etc. eine Rolle spielen oder?

    Fenster sind wieder ein ganz anderes Thema. Sie spielen dann eine Rolle wenn Du den Wärme(energie)verlust durch eine komplette Wand ermitteln möchtest, aber mit dem Mauwerk und dessen Wärmedämmung haben die Fenster nichts zu tun.