Ist es erlaubt in der Hausinstallation Aluleitungen zu verlegen z.B. so ab 6mm² aufwärts?

  • Aus Kostengründen von Kupfer auf Aluleitung umsteigen.

    Wenn die entsprechenden Verlegebedingungen eingehalten werden, die Querschnitte entsprechend grösser gewaählt werden und das ganze Zubehörmaterial (Klemmen, Verbinder, Werkzeuge..) dafür genutzt wird und man sich über die korrekte Verarbeitung sicher ist (inkl. nachziehen der Verbindungen) dann kann man auch Alu einsetzen. Der Einspareffekt ist aber bei Inhaus-Installation nur noch theoretischer Natur...

  • Danke Karo1170 sehr informativ!


    Habe nun gelesen auch der Übergang Alu zu CU und andersrum macht aufgrund unterschiedlicher Spannungsreihe der Metalle zueinander Probleme.


    Gibt es jemanden hier im Forum der schon Erfahrungen dazu gesammelt hat in der Praxis?

    • Offizieller Beitrag

    Gibt es jemanden hier im Forum der schon Erfahrungen dazu gesammelt hat in der Praxis?

    Da bin ich mal gespannt.

    Ich kenne niemanden der heutzutage bei einer Wohngbäudeinstallation noch Aluleitungen einsetzt, das macht einfach keinen Sinn. Vielleicht kommt man damit in sehr selten Fällen in Berührung, wenn eine Altanlage erweitert werden soll, aber selbst dafür ist die Chance gering. Diese Altanlagen sind wohl zwischenzeitlich größtenteils saniert.

    • Offizieller Beitrag

    Erfahrung besteht aber bei gelernten DDR-Elektrikern schon.

    Wir hatten bis auf wenige Ausnahmen nur Alu-Kabel und -Leitungen und hier auch Mischinstallationen in Altanlagen.

    Eine Zeitlang war ich auch Betriebelektriker in der Spirituosenfabrik und hatte für den Weinkeller, wegen der aggressiven Atmosphäre eine Sondererlaubnis zum Bezug von Kupferleitungen.

    Da gab es klare Materialtrennungen in den Verteilungen im EG. Keine Berührung der Metalle - keine Probleme.

    Später dann als Netzmonteur wurden in der Freileitung alte Hausabspannungen aus Kupfer auf das neue Leiterseil aus Alu geklemmt. Die Freileitungsklemmen sorgten dafür, dass sich die beiden Leiter nicht berührten. Keine Probleme, nie.

    Mehr Mischmasch gabs bei Oma ihrem klein Häuschen. Da hat man dann auch versucht, nicht alt und neu wild durcheinander zu klemmen, aber auch in solchen Anlagen sind mir keine Korrosionsprobleme bekannt.

    Das Hauptproblem hatte der Leiterwerkstoff Aluminium ganz ohne Fremdeinwirkung: Alu fließt unter Druck, wie Knetmasse. Eine festangezogene Klemmenschraube wird nach ein paar Monaten locker und der Übergangswiderstand erhöht sich und mit ihm die Temperatur bei entsprechendem Stromfluß. So brannten unzählige Abzweigdosen unbemerkt aus und fielen erst später durch einen braunen Fleck in der Tapete auf.

  • Das Hauptproblem hatte der Leiterwerkstoff Aluminium ganz ohne Fremdeinwirkung: Alu fließt unter Druck, wie Knetmasse. Eine festangezogene Klemmenschraube wird nach ein paar Monaten locker und der Übergangswiderstand erhöht sich und mit ihm die Temperatur bei entsprechendem Stromfluß.

    Deswegen wurde Alu-Adern in Presshülsen (Alu inkl.Fett) verpresst und mit einer Plasteschutzkappe versehen in den Dosen abgelegt.

  • Wie sieht denn sowas aus , bzw ist denn so eine Übergangsklemme von Alu/Kupfer oder umgekehrt aufgebaut.

    Wie würde ich zum Bsp in nem Zschrank die Aluleitung auf die Cu-Sammelschiene auflegen können , rgendwie muss ich ja ne leitende Verbindung herstellen..

    kann da ThomasMD nicht folgen---

    • Offizieller Beitrag

    Wie sieht denn sowas aus ,

    Google Al/CU Verbinder



    bzw ist denn so eine Übergangsklemme von Alu/Kupfer oder umgekehrt aufgebaut.

    Die Verbinder sind so aufgebaut, dass der Alu-Leiter quasi "dicht" verpresst wird, so dass dort keine Feuchtigkeit eindringen und eine Kontaktkorrosion in Gang setzen kann. Zugelassen sind die Verbinder für den Einsatz in "trockenen" Räumen. Ohne Feuchtigkeit/Wasser gibt es auch keine Kontaktkorrosion. Deswegen ist es wichtig, dass die eigentliche Kontaktstelle vor solchen Einflüssen geschützt wird.


    Es gibt auch eine spezielle Kontakpaste die bei Alu die obere Oxidschicht anlösen und dann "dicht" versiegeln soll.