Dachfenster Montage schlampig oder ich zu pingelig?




  • Hallo ins Forum, ich habe kürzlich neue Dachfenster bekommen und nachdem ich durch verschiedene Kleinigkeiten stutzi g wurde habe ich jetzt eine ganze Latte an Fragen.


    Zum Dachgeschoss:
    Es geht um mein Haus BJ 91 mit 28% Dachneigung, Satteldach, eingedeckt mit Betonsteinen Taunuspfanne, darunter Gittergewebeplane (nicht bröselig).

    Die 20cm-Sparren waren mit Glaswolle WLG 40 gedämmt, wurde jetzt durch geplante Wohnnutzung des DG durch 18cm WLG 32 ersetzt. Darauf Variable Dampfsperre, getackert und verklebt. Die Fenster sind noch nicht angeschlossen weil ich es nicht wieder abreißen möchte wenn die nochmal raus müssen sollten.


    Fenster: 4x Roto R8 114/160 mit 3-Fachverglasung und Dämmblock integriert. Davon 2x Austausch und 2x Neueinbau.


    Nun zur Problematik!


    - Zuerst fiel mir auf dass die Fenster schief eingebaut sind=>Unterkante Rahmen nicht waagerecht, beim schlimmsten sind es 1,5cm Unterschied.

    - als nächstes bemerkte ich Schwitzwasser in den Fensterecken=>Ja, es ist kalt, oben ist noch nicht bewohnt und die Dampfbremse ist nicht fest. ABER: Die alten Braas-2-Fach-Fenster haben nicht geschwitzt…

    Also etwas genauer schauen gegangen und habe mit der Einbauanleitung von Roto verglichen:

    • Abstand Eideckrahmen-Ziegel ungleichmäßig und zu groß. Mal press an der stehfalz, mal Hand breit Platz.
    • Ziegel teilweise nicht fest aufliegend
    • Eindeckrahmenteile liegen nicht Plan aufeinander
    • Wasserableitrinne fehlt.
    • Unterspannbahn nicht an Fenster angeklebt
    • Unterspannbahn hängt über den Fenstern durch und hat Löcher von Schrauben
    • alte wasserrinne über Fenster entfernt und Schlitz offen gelassen.
    • Unterspannbahn an Lattung einfach abgeschnitten, nicht umgeschlagen. Ich kann also von innen Ziegel bzw Eindeckrahmen sehen…
    • Unterer Wechsel zu hoch eingesetzt, daher keine senkrechte Verkleidung möglich, Dämmung auch nicht.
    • Fenster schief eingebaut (an falscher Seite unterfüttert)
    • Fenster zu eng zwischen Sparren gebaut, Dämmteile des Fensters können nicht eingebaut werden->Kältebrücke?

    Jetzt zur Fragestellung: was davon ist ein relevanter Mangel und was wäre kreativer Spielraum des Handwerkers?


    Bei der Montage hat er mir nur gesagt, dass die Sparrenabstände wider Erwarten doch reichen und er doch nur den mittleren rausnehmen muss. Eigentlich wollte er einen seitlichen um eine Sparrenstärke versetzen. Ansonsten soll ich die Schaumstoffblöcke der Dämmung selbst reinfummeln (was stand heute nicht geht weil Sparren im Weg).


    Dummerweise habe ich alles mündlich abgesprochen und der Auftrag selbst ist kurz und nichtssagend. (Ausbau,Entsorgung,Einbau Roto R8 XYZ für soundsoviele €)


    Fotos liefere ich bei Bedarf gern nach, war gerade zu dunkel…DANKE für eure Hilfe im voraus!

  • Guten Morgen und Danke für die schnelle Antwort.

    Hier Bilder zu den jeweiligen Punkten.

    Außerdem war der Dachdeckermeister heute früh da und hat sich dazu geäußert. (unterm jeweiligen Punkt)

    • Abstand Eideckrahmen-Ziegel ungleichmäßig und zu groß. Mal press an der stehfalz, mal Hand breit Platz.
      • Der Abstand von 1cm laut Anleitung würde zu feuchteproblemen am Fenster führen, daher größerer Abstand.
      • Warum ungleichmäßig konnte er mir nicht beantworten. Wird korrigiert!


    • Ziegel teilweise nicht fest aufliegend
      • Wird korrigiert


    • Eindeckrahmenteile liegen nicht Plan aufeinander
      • Ist halt so weil altes Dach


    • Wasserableitrinne fehlt
      • Wird bei Sanierung nicht gemacht. Nur bei Neubau sinnvoll wenn Dach noch nicht mit Ziegeln gedeckt.


    • Unterspannbahn nicht an Fenster angeklebt
      • Wird bei Sanierung nicht gemacht weil es auf den alten Folien sowieso nicht hält


    • Unterspannbahn hängt über den Fenstern durch und hat Löcher von Schrauben
      • Wird neu gemacht. Aber die schwarze Bahn wäre Nageldicht und daher kein Problem.


    • alte wasserrinne über Fenster entfernt und Schlitz offen gelassen.
      • Schlitz wird geschlossen. Rinne sieht oben.


    • Unterspannbahn an Lattung einfach abgeschnitten, nicht umgeschlagen. Ich kann also von innen Ziegel bzw Eindeckrahmen sehen
      • Das ist kein Problem, macht man so weil man die alte Folie nicht kleben kann.


    • Unterer Wechsel zu hoch eingesetzt, daher keine senkrechte Verkleidung möglich, Dämmung auch nicht.
      • Muss so gemacht werden weil das Gewicht des Fensters drauf liegt. Für 3-5cm Dämmung parallel zum Wechsel würde es ja reichen.


    • Fenster schief eingebaut (an falscher Seite unterfüttert)
      • kurze Diskussion, wird korrigiert.


    • Fenster zu eng zwischen Sparren gebaut, Dämmteile des Fensters können nicht eingebaut werden->Kältebrücke?
      • Muss so gemacht werden weil das Fenster sonst nicht richtig gut aufliegt. Die fehlende Dämmung (mitgeliefert) wäre kein Problem. Manche Fenster wären da gar nicht gedämmt.
    • Offizieller Beitrag
    Off-Topic:

    kann leider die Bilder nicht mehr den Punkten zuordnen. Sorry

    Doch, kann man schon und zwar durch "Vorschau einfügen" an beliebter Stelle. Was soll wo hin?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Off-Topic:
    Off-Topic:

    Doch, kann man schon und zwar durch "Vorschau einfügen" an beliebter Stelle. Was soll wo hin?

    stimmt. Scheinbar hab ich zu oft editiert und darf meinen eigenen Beitrag nicht mehr bearbeiten.


    Bild 1 gehört zu „Unterspannbahn an Lattung einfach abgeschnitten, nicht umgeschlagen. Ich kann also von innen Ziegel bzw Eindeckrahmen sehen


    Bild 2 -

    alte wasserrinne über Fenster entfernt und Schlitz offen gelassen.


    Bild 3 -

    Unterspannbahn hängt über den Fenstern durch und hat Löcher von Schrauben

    Bild 4/5-

    Fenster schief eingebaut (an falscher Seite unterfüttert)

    Und Unterspannbahn nicht angeschlossen


    Bild 6/7-

    Fenster zu eng zwischen Sparren gebaut, Dämmung


    Bild 8-

    Unterer wechsel zu hoch eingebaut


    Bild 9/10-

    Abstand Eideckrahmen-Ziegel ungleichmäßig

    Und endeckrahmen nicht Plan




    • Offizieller Beitrag
    Off-Topic:

    stimmt. Scheinbar hab ich zu oft editiert und darf meinen eigenen Beitrag nicht mehr bearbeiten.

    Ja, scheinbar, denn tatsächlich hat dies nichts mit der Anzahl der Korrekturen zu tun, sondern nur mit Zeitablauf: Nach 5 oder 10 Minuten ist Schluß. Ja, das soll so sein!


    Wenn bis dahin es noch keiner der anderen Mond getan hat, werde ich mich am Abend darum kümmern - wenn ich es nicht vergesse!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Hallo,

    Warum ungleichmäßig konnte er mir nicht beantworten. Wird korrigiert!

    Weil auf dem 9. Bild der Betondachstein fertig war, hier hätte ein halber Betondachstein zusätzlich eingedeckt werden müssen, dann kann man auch den ganzen Stein so schneiden, das er bis zum Stehfalz reicht, aber wenn es korrigiert wird, ist alles gut.

    Wasserableitrinne fehlt

    Diese sollte dennoch angebracht werden, Hintergrund hierfür: sollte oberhalb des Dachfensters mal eine Pfanne defekt sein, oder durch Schlagregen oder Pulverschnee Feuchtigkeit auf die Unterspannbahn gelangen, wird sie durch die Wasserableitrinne am Dachfenster vorbei geleitet.

    Unterer Wechsel zu hoch eingesetzt, daher keine senkrechte Verkleidung möglich, Dämmung auch nicht.

    Was war denn vereinbart? Wenn eine Auswechslung für ein Dachfenster neu gesetzt wird, sollte man den Wechsel, wenn möglich, auch so setzen, das die Innenverkleidung unten senkrecht und oben waagrecht ausgebildet werden kann. Die Ausrede mit dem Gewicht kann ich nicht nachvollziehen, auf dem 3. Bild sieht man den oberen Wechsel gar nicht, hier gilt das mit dem Gewicht nicht???und funktioniert?

    Fenster schief eingebaut (an falscher Seite unterfüttert)

    Das sieht man leider auf den Bilder nicht, hierzu müsste man den Fensterflügel ein kleines Stück öffnen, damit man zwischen dem Fensterrahmen und Flügel das Spaltmaß kontrollieren kann.

  • Hi Elopant,

    Zitat von Elopant

    Weil auf dem 9. Bild der Betondachstein fertig war, hier hätte ein halber Betondachstein zusätzlich eingedeckt werden müssen, dann kann man auch den ganzen Stein so schneiden, das er bis zum Stehfalz reicht, aber wenn es korrigiert wird, ist alles gut.

    1 Problem weniger. Wäre der Große Abstand ein Problem? Könnte mir vorstellen, dass das ein Schwachpunkt für schlagregen/Pulverschnee gewesen wäre.

    Zitat von Elopant

    Zitat von Timoz Wasserableitrinne fehlt

    Diese sollte dennoch angebracht werden, Hintergrund hierfür: sollte oberhalb des Dachfensters mal eine Pfanne defekt sein, oder durch Schlagregen oder Pulverschnee Feuchtigkeit auf die Unterspannbahn gelangen, wird sie durch die Wasserableitrinne am Dachfenster vorbei geleitet.

    Das hatte ich vermutet, also definitiv drauf bestehen.


    Zitat von Elopant
    Zitat von Timoz Unterer Wechsel zu hoch eingesetzt, daher keine senkrechte Verkleidung möglich, Dämmung auch nicht.


    Was war denn vereinbart? Wenn eine Auswechslung für ein Dachfenster neu gesetzt wird, sollte man den Wechsel, wenn möglich, auch so setzen, das die Innenverkleidung unten senkrecht und oben waagrecht ausgebildet werden kann. Die Ausrede mit dem Gewicht kann ich nicht nachvollziehen, auf dem 3. Bild sieht man den oberen Wechsel gar nicht, hier gilt das mit dem Gewicht nicht???und funktioniert?

    Besprochen war Waagerecht oben und senkrecht unten.

    2 Fenster kamen ganz neu, also auch neue Wechsel. Bei den Austauschfenstern hat er die Wechsel so gelassen (um Zeit zu sparen?)

    Oben reicht es für eine waagerechte Verkleidung, nur unten nicht. Das Gewicht sollten die zwei Sparren links und rechts locker aushalten, also klar funktioniert ;)

    Gibt es außer der Optik einen wichtigen Grund auf die Tieferlegung des unteren Wechsels zu bestehen? Dann müsste er doch das Ganze Fenster nochmal ausbauen, oder?


    Zitat von Elopant

    Zitat von Timoz Fenster schief eingebaut (an falscher Seite unterfüttert)

    Das sieht man leider auf den Bilder nicht, hierzu müsste man den Fensterflügel ein kleines Stück öffnen, damit man zwischen dem Fensterrahmen und Flügel das Spaltmaß kontrollieren kann.

    Ich meine nicht den Flügel sondern den Rahmen. Das Fenster sitzt links 1,5 cm höher als rechts und das Spaltmass ist auch nur ungefähr gleichmäßig. (Foto siehe Anhang, ich darf keine img-Codes verwenden…?)


    Noch ein paar Kleinigkeiten:

    - Welches Dämmmaterial kann ich statt der mitgelieferten Dämmblockverlängerung (zu eng dafür) für die linke/rechte Seite der Fenster verwenden um möglichst keine Kältebrücke zu bekommen? Ich hätte spontan an ein Q-Board statt Gipskarton gedacht wegen der zusätzlichen Dämmwirkung bei gleicher Stärke…darunter eben Mineralwollplatten so viel wie passt.
    Es wäre wohl kaum im Verhältnis das Fenster deswegen komplett ausbauen zu lassen und einen seitlichen Sparren um ein paar cm zu versetzen?


    Die für mich gefühlt wichtigste Frage: das Fenster hat unter dem Eindeckrahmen keinerlei Folien angeschlossen. Weder die vorhandene Gitterbahn noch irgendwas anderes ist mit dem Fenster verklebt. Kann es da nicht von jeder Seite Wasser/Wind/Pulverschnee reindrücken und das läuft dann alles schön in die Dämmung? Ja ist belüftet, aber wenn garnicht erst was reinläuft wärs doch besser?

  • Hallo,

    Wäre der Große Abstand ein Problem? Könnte mir vorstellen, dass das ein Schwachpunkt für schlagregen/Pulverschnee gewesen wäre.

    Ja, die Überdeckung der Betondachsteine auf den Eindeckrahmen ist auf der einen Seite zu wenig, deßhalb muß bis an den Stehfalz gedeckt werden.

    Bei den Austauschfenstern hat er die Wechsel so gelassen

    War denn das versetzen der Auswechslung bei den Bestandsfenster beauftragt? Man kann den unteren Wechsel aber auch noch tiefer setzen, ohne das Dachfenster wieder auszubauen, wenn man weiß , was man macht.

    Das Fenster sitzt links 1,5 cm höher als rechts und das Spaltmass ist auch nur ungefähr gleichmäßig

    Das Spaltmaß zwischen Fensterflügel und Rahmen muß gleichmäßig sein, je nach Ebenheit oder Durchbiegung des vorhandenen Dachstuhles kann es bei Sanierungen vorkommen, dass der Fensterrahmen nicht ganz waagrecht ist, aber die Spaltmaße passen. Das wird normalerweise über das Innenfutter/Innenverkleidung angepasst.

    Die für mich gefühlt wichtigste Frage: das Fenster hat unter dem Eindeckrahmen keinerlei Folien angeschlossen. Weder die vorhandene Gitterbahn noch irgendwas anderes ist mit dem Fenster verklebt.

    Die vorhandene Unterspannbahn gilt auch nicht wirklich als Winddicht, da diese nur lose überlappt ist. Es gibt vom Dachfensterhersteller eine Aussenanschlussschürze ASA, diese hätte man verwenden können, müsste aber auch besprochen bzw. beauftragt werden.

    Die seitlichen Laibungen kann man auch mit EPS Laibungsplatten oder PUR Platten in der notwendigen/möglichen Stärke dämmen.

  • Danke für die ausführliche Erklärung,


    -Dachsteine werden korrigiert. Passt!


    -Es war für alle Fenster besprochen, dass er die Wechsel neu setzt und zusätzlich aufgrund des Sparrenabstands von ca 55 (Fenster 114 + Dämmblock) einen seitlichen Sparren rausnimmt und direkt daneben wieder einsetzt um die fehlenden 6cm zu gewinnen.

    Beim Einbau stellte er dann nur fest „Wir müssen die seitlichen Sparren nicht rausnehmen, das passt!“ zu den Wechseln sagte er nichts.


    -Schiefes Fenster geklärt. Danke


    -Anschlussschürze okay, da die Ziegel sowieso nochmal runterkommen: macht so eine Schürze Sinn oder ist das erfahrungsgemäß nicht so wichtig? Ich möchte eben in 10 Jahren nicht nochmal ran müssen…


    -Laibungsdämmung ist klar. Danke


    ich glaube beim nächsten Dachthema weiß ich wen ich anschreibe Gießen ist nicht weit 😉