Zusätzlicher Badlüfter zum Dachfenster

  • Moin,


    hab in meiner Dachgeschoss Mietwohnung das Badezimmer renoviert. Praktisch vom Rohbau an.

    Bin soweit auch sehr zufrieden. Nur ein Plan funktioniert nicht ganz so wie er sollte.


    Und zwar steht die Dusche (Eckbadewanne) direkt unter der Dachschräge. Man duscht praktisch in der Fensterlaibung. So ist ausreichend Platz zum stehen und das schmale Bad (1,50) sehr gut ausgenutzt mit der Badewanne (1,45)

    So nun war der Plan beim Duschen direkt das kleine Dachfenster auf zu haben und den Dunst nach draußen abziehen zu lassen. Wie ich ehrlich gesagt schon befürchtet habe drückt aber eher die kalte Luft ins Bad rein. Der Nebel zieht jetzt nicht in die Bude (Türen sind neu) aber eben auch nicht raus.

    Lass ich die Türe auf ziehts in aller Regel in die falsche Richtung. Da ich den Kriechboden rausgerissen und alles offen gestaltet habe wird die warme nasse Luft wohl auch gern nach oben abhauen wo ich sie nicht so einfach wieder los werde.


    Die Idee wäre jetzt ein 100er (?) Loch in die gegenüberliegende Wand vom Fenster zu schneiden und einen Badlüfter praktisch verkehrt herum Luft aus der Wohnung ins Bad zu pusten zu lassen. Feuchtesensor gesteuert wäre meine jetzige Wahl. Undichtigkeiten bezüglich Unterdruck gibts bestimmt noch genug dafür und wenn nicht hat mindestens eines der Dachfenster eine Dauerlüftung.


    Sollte das wohl klappen? Wenn ja, bräuchte ich eher einen Lüfter der mit hohen Gegendrücken klar kommt? Bin mir bezüglich der Dimensionierung halt völlig unklar da ich damit keinerlei Erfahrung habe.

    Das Bad hat etwa 12m³.

  • Mietwohnung

    Bist Du Mieter und hast die Zustimmung zu solchen Experimenten vom Vermieter oder bist Du Vermieter, der solche Experimente auf dem Mieterrücken austragen will?

    Warum wird keine dezentrale kontrollierte Lüftung (mit Wärmerückgewinnung) geplant?

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Die Idee wäre jetzt ein 100er (?) Loch in die gegenüberliegende Wand vom Fenster zu schneiden und einen Badlüfter praktisch verkehrt herum Luft aus der Wohnung ins Bad zu pusten zu lassen. Feuchtesensor gesteuert wäre meine jetzige Wahl. Undichtigkeiten bezüglich Unterdruck gibts bestimmt noch genug dafür und wenn nicht hat mindestens eines der Dachfenster eine Dauerlüftung.

    Also, auf so eine (idiotische) Idee muss man erstmal kommen...

    Warum nicht einen feuchtegesteuerten Ablüfter in die Aussenwand / Dachdurchführung?

    • Offizieller Beitrag

    Sollte das wohl klappen?

    Warum so umständlich? Eine Fensterlüftung lässt sich nicht kontrollieren, was heute funktioniert funktioniert morgen bei Wind aus Richtung xyz und Windgeschwindigkeit abc plötzlich nicht mehr. Wie willst Du da einen Lüfter dimensionieren?


    Ich würde auf eine kontrollierte (Ent)lüftung setzen, und zwar indem ich den Luftstrom nach draußen kontrolliere. Im Idealfall ergänzt man das durch eine WRG. Wie man das im Detail ausführt, darüber kann man nachdenken.


    Deine Variante mit dem Lüfter der Luft aus dem Wohnraum in´s Bad pustet ist unkalkulierbar.

    • Offizieller Beitrag

    So nun war der Plan beim Duschen direkt das kleine Dachfenster auf zu haben und den Dunst nach draußen abziehen zu lassen. Wie ich ehrlich gesagt schon befürchtet habe drückt aber eher die kalte Luft ins Bad rein. Der Nebel zieht jetzt nicht in die Bude (Türen sind neu) aber eben auch nicht raus.

    Beobachte bitte genauer und miss vor allem, was genau passiert.


    Weshalb? Weil Deine (ziemlich sicher nur vermeintliche) Beobachtung der Physik widerspricht:


    In Dein Bad kann ohne einen Ventilator nicht mehr Kaltluft hineinkommen, als gleichzeitig hinausgeht. Das heißt, es findet sehr wohl ein Luftaustausch durch das Fenster statt und dabei verlässt auch eine Menge warmer feuchter Luft das Bad. Diese wird dann durch kalte trockene Luft von außen ersetzt, welche sich sehr schnell erwärmt und dabei mit Oberflächenfeuchtigkeit anreichert. Dabei wird die Kaltluft zur Warmluft, steigt im Raum auf und verlässt diesen wieder durch das Fenster.


    Messtechnisch lässt sich dies durch Kontrolle der Luft- und Oberflächentemperatur und der (rel.) Luftfeuchte bewerkstelligen.

    Lass ich die Türe auf ziehts in aller Regel in die falsche Richtung.

    Das hat aber nichts mit der Fensterlüftung zu tun, sondern mit unabänderlicher Physik und sollte bei baulich richtiger Ausführung des Dachgeschossausbaus mit Dampfsperre / Dampfbremse und fachgerechtem Einbau der Dachflächenfenster nicht zu Problemen führen.


    Deine Überlegungen gehen also bereits von grundlegend falschen Annahmen aus. Das soll nicht heißen, dass Du kein Feuchteproblem hast oder haben kannst, aber gibt es Hinweiszeichen dafür, dass Du wirklich eines hast (sichtbares Schimmelpilzwachstum z.B.) oder sorgst Du Dich bisher lediglich aufgrund eines diffusen Gefühls?

  • Bist Du Mieter und hast die Zustimmung zu solchen Experimenten vom Vermieter oder bist Du Vermieter, der solche Experimente auf dem Mieterrücken austragen will?

    Warum wird keine dezentrale kontrollierte Lüftung (mit Wärmerückgewinnung) geplant?

    Hab ich. Er freut sich über eine Kernsanierte Wohnung und ich über eine relativ günstige Miete. Ich renoviere allerdings nur meine Wohnung nicht das ganze Haus. Es ist ein Altbau aus den 70ern, im Grunde sozial Wohnungen. Dementsprechend ist der aktuelle technische Stand hier.

    Also, auf so eine (idiotische) Idee muss man erstmal kommen...

    Warum nicht einen feuchtegesteuerten Ablüfter in die Aussenwand / Dachdurchführung?

    Das Bad ist fertig. Da wird nix mehr aufgerissen und durchgeführt. Eine Außenwand (wo sowas noch relativ einfach zu bewerkstelligen wäre) gibt es keine. Alles innenliegende Wände.

    Ich würde auf eine kontrollierte (Ent)lüftung setzen, und zwar indem ich den Luftstrom nach draußen kontrolliere. Im Idealfall ergänzt man das durch eine WRG. Wie man das im Detail ausführt, darüber kann man nachdenken.

    WRG klingt teuer, und wie gesagt es ist ein Altbau. Bevor ich hier einzogen bin lagen im Kriechboden zum Teil alte Jeans als Dämmung.
    Hier wird nirgends Wärme Rückgewonnen sondern die Heizkörper stehen noch in Nischen unter den Fenstern usw usw.
    Es muss also eine bezahlbare, praktikable (ich reiße nichts mehr nach außen hin auf) Lösung her...

    • Offizieller Beitrag

    Es muss also eine bezahlbare, praktikable (ich reiße nichts mehr nach außen hin auf) Lösung her...

    Es wurde also erst gebaut und jetzt soll nachträglich geplant werden, weil die bauliche Umsetzung vielleicht nicht ganz funktioniert (hat). Und dafür werden kategorisch alle naheliegenden und bewährten Lösungsansätze ausgeschlossen.


    Sorry, aber das ist schon einigermaßen :wall:!

    • Offizieller Beitrag

    Es muss also eine bezahlbare, praktikable (ich reiße nichts mehr nach außen hin auf) Lösung her...

    Die Lösung sollte in erster Linie mal funktionieren, meine Meinung, denn sonst sind selbst 10,- € schon zu teuer.


    Luft aus der Wohnung in das Badezimmer zu blasen, in der Hoffnung, dass diese irgendwie durch das offene Fenster nach draußen geht, wird nicht zuverlässig funktionieren, dazu wäre ein enormer Überdruck nötig um alle Eventualitäten abzudecken. Bevor ich das mache suche ich einen Weg nach draußen, evtl. über die Decke und über Dach, oder die Dachschräge, oder Kniestock, oder.... Man muss ja nicht gleich mit dem großen Vorschlaghammer an´s Werk gehen, ein 100er Loch kann man auch bohren ohne das ganze Badezimmer zu zerlegen.

  • Hey, danke für die Antwort.
    Ja ist eine variable Dampfbremse verbaut und ich habe auch kein Problem mit Schimmel in der Wohnung (wohne nun seit einem Jahr hier) Aber ich will halt dass es auch so bleibt.
    Ich war jetzt erst ein paar mal Duschen, das Bad ist wirklich frisch renoviert.

    Werde es mal genauer beobachten, aber diffuses Gefühl trifft es schon.

    Das Bad ist mit Latexfarbe von Caparol gestrichen, also Kondensat verschwindet nicht direkt in der Wand. Vielleicht liegen meine Bedenken daran... Bisher trocknet alles eigentlich ganz gut ab.

    Die Idee war halt nur möglichst wenig Kondenswasser zu generieren. Wahrscheinlich mach ich nur die Pferde scheu...

  • Es wurde also erst gebaut und jetzt soll nachträglich geplant werden, weil die bauliche Umsetzung vielleicht nicht ganz funktioniert (hat). Und dafür werden kategorisch alle naheliegenden und bewährten Lösungsansätze ausgeschlossen.


    Sorry, aber das ist schon einigermaßen :wall:!

    Ja so in der Art. Es gab eine Deadline in der ich einziehen musste. Dafür habe ich meinen Jahresurlaub verbraten und praktisch 3 Monate jeden Tag hier oben hantiert. Bis dahin musste einfach alles zu sein. In einer Bude wo man von innen die Dachpfannen begutachten kann hält man es in den Wintermonaten nicht lange aus.

    • Offizieller Beitrag

    Ja ist eine variable Dampfbremse verbaut und ich habe auch kein Problem mit Schimmel in der Wohnung (wohne nun seit einem Jahr hier) Aber ich will halt dass es auch so bleibt.

    Wenn die Dampfbremse passend zum gesamten Dachaufbau berechnet und dimensioniert und fachgerecht eingebaut wurde solltest Du kein Problem haben.

    Werde es mal genauer beobachten, aber diffuses Gefühl trifft es schon.

    Nein, Luftfeuchte lässt sich nur in den Extremwerten vom Menschen wahrnehmen. Deshalb solltest Du entweder durch Messung "beobachten" oder Dich mit anderen Dingen beschäftigen.

    Das Bad ist mit Latexfarbe von Caparol gestrichen, also Kondensat verschwindet nicht direkt in der Wand.

    Ja, und? Farbe ist keine Wasserdampfsperre und auch keine Abdichtung!

    Vielleicht liegen meine Bedenken daran... Bisher trocknet alles eigentlich ganz gut ab. Die Idee war halt nur möglichst wenig Kondenswasser zu generieren. Wahrscheinlich mach ich nur die Pferde scheu...

    Du hast also (bisher) kein erkennbares Problem. Dann ist doch alles in Ordnung - wsofern Du nicht durch Messungen erkennen solltest, dass es doch deutlich messbare Anzeichen eines Problems gibt.

    Es gab eine Deadline in der ich einziehen musste. Dafür habe ich meinen Jahresurlaub verbraten und praktisch 3 Monate jeden Tag hier oben hantiert. Bis dahin musste einfach alles zu sein. In einer Bude wo man von innen die Dachpfannen begutachten kann hält man es in den Wintermonaten nicht lange aus.

    Genau so - erst bauen, dann nachdenken - sollte man es nicht machen!


    Wenn es jetzt tatsächlich ein Feuchteproblem gibt, ist dies die direkte Folge mangelnder Planung und solle ohne Deine DIY-mäßgen Basteleien gelöst werden.

  • Die Lösung sollte in erster Linie mal funktionieren, meine Meinung, denn sonst sind selbst 10,- € schon zu teuer.


    Luft aus der Wohnung in das Badezimmer zu blasen, in der Hoffnung, dass diese irgendwie durch das offene Fenster nach draußen geht, wird nicht zuverlässig funktionieren, dazu wäre ein enormer Überdruck nötig um alle Eventualitäten abzudecken. Bevor ich das mache suche ich einen Weg nach draußen, evtl. über die Decke und über Dach, oder die Dachschräge, oder Kniestock, oder.... Man muss ja nicht gleich mit dem großen Vorschlaghammer an´s Werk gehen, ein 100er Loch kann man auch bohren ohne das ganze Badezimmer zu zerlegen.

    Kniestock ginge nicht da steht ja in voller Breite die Wanne/Dusche. Dahinter ist auch keine Außenwand sondern es wurde relativ hoch abgemauert. Man kommt dann in eine Art Kabuff der vom Balkon aus zugänglich ist. Bin mir nicht sicher inwieweit das gut oder schlecht wäre da feuchte Abluft reinzublasen. Müsste man dann wahrscheinlich weiter führen durch die Dachpfannen.


    Die Decke ist keine Option da sie in den ehemaligen Kriechboden führt der jetzt aber ausgebaut ist. Also die Wohnung ist praktisch komplett offen strukturiert. Nur das Bad und eine Abstellkammer haben Türen.
    Das einzige wäre tatsächlich die Dachschräge welche aber komplett im Duschbereich liegt. In einer gewissen Höhe wahrscheinlich irrelevant, aber wie gesagt bin sau froh das alles zu ist mit der Dämmung und Dampfbremse usw.

    Da wäre ich fast geneigt erstmal zu schauen obs tatsächlich schimmelt und erst dann zu handeln. Bis jetzt ist alles hier ja bloß eine Idee die ich gerne diskutiert hätte.

    Das ich evtl großen Überdruck oder große Luftmengen bräuchte ist mir nämlich auch schon in den Sinn gekommen...

    • Offizieller Beitrag

    Bin mir nicht sicher inwieweit das gut oder schlecht wäre da feuchte Abluft reinzublasen. Müsste man dann wahrscheinlich weiter führen durch die Dachpfannen.

    Richtig, aber ein paar Meter "Rohr" sollten jetzt nicht das Problem sein.

  • Nein, Luftfeuchte lässt sich nur in den Extremwerten vom Menschen wahrnehmen. Deshalb solltest Du entweder durch Messung "beobachten" oder Dich mit anderen Dingen beschäftigen.

    Welche Werte sollte man haben? Mein Gerät zeigt hier in der Wohnung jetzt 61% bei 17 Grad. Ich heize wenig. Im bad allerdings schon.

    Die Latexfarbe habe ich erwähnt weil Kondensat dort sofort sichtbar wird. In meinem alten Bad war stink normale Wandfarbe dort ist das in die Wand gezogen.


    Genau bisher kein erkennbares Problem. Möchte aber eben auch keines bekommen ;)


    Es ist vielleicht nicht alles optimal gelaufen aber es war keinerlei Zeit für großes Planen. Ich habe ja ein Fenster im Bad, daher habe ich mich mit der Thematik auch nicht intensiver beschäftigt. Sonst hätte ich vielleicht was eingeplant gehabt.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist vielleicht nicht alles optimal gelaufen aber es war keinerlei Zeit für großes Planen. Ich habe ja ein Fenster im Bad, daher habe ich mich mit der Thematik auch nicht intensiver beschäftigt. Sonst hätte ich vielleicht was eingeplant gehabt.

    Genau das meine ich: "Planung" wird gemeinhin überschätzt, geht auch ohne, gibt 'doch alles im Baumarkt.

    Welche Werte sollte man haben?

    Das hatte ich oben bereits mehrfach geschrieben:

    Messtechnisch lässt sich dies durch Kontrolle der Luft- und Oberflächentemperatur und der (rel.) Luftfeuchte

    bewerkstelligen.

  • daher habe ich mich mit der Thematik auch nicht intensiver beschäftigt. Sonst hätte ich vielleicht was eingeplant gehabt.

    OK, das Kind liegt jetzt ein Meter unterhalb des Wasserspiegels im Brunnen. Aber dann sollte man jetzt nicht gut gemeinte Tipps wieLüftungsanlage mit WRG nicht stumpf abtuen als Ich reiß doch jetzt nicht alles wieder um

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Gut Gut. Also die Lösung ist der Königsweg mit Entlüftung übers Dach. Das wusste ich nun aber schon... Das schlag ich nicht komplett aus wäre aber erst mein Weg wenn ich hier tatsächlich Probleme bekommen würde.

    Hatte gehofft hier hat jemand schon Erfahrungen gesammelt, aber schätze da hätte ich ins "Heimwerker" forum gemusst :D


    Werde mir mal ne Staubschutztür besorgen, da ein Gebläse einsetzen und einfach mal praktische Erfahrungen sammeln. Sollte das nicht funktionieren bzw braucht man eine Turbine, wäre es nicht praktikabel und ich werd nicht drum herum kommen die Schräge nochmal zu öffnen sollten sich Probleme zeigen.
    Hatte ja recht intensiv gegoogelt und das einzige Thema was in etwa dahin ginge war halt jemand der hier in diesem Forum gefragt hatte. Allerdings andersrum. Er wollte die Nasse Luft in die Wohnung pusten.

    Danke für die vielen Antworten :)

  • Wie gesagt es gibt keine echte Außenwand, nur die Schräge würde direkt nach draußen führen. Und auch die Decke führt durch die Kehlbalken in den, wenn auch ungenutzten, Wohnraum. Die Schräge hat eine extra bedruckte Vinylplane, noch ein Grund warum ich da nicht gern dran rummachen würde.

    Was für ein Dachfenster?

    Kleines relativ neues Velux 70x30 etwa GGU C04.