Elektro-Fußbodenheizung kostenmäßig rentabel und gesundheitsschädlich oder nicht

  • Ist eine Elektro-Fußbodenheizung gesundheitsschädlich bzgl. der Strahlen oder Elektrosmog?

    Welche Vor- und Nachteile hat so eine Heizung generell? Heizkostenfrage, zu teuer oder nicht?

    Es wird eine PV-Anlage eingesetzt.


    Es handelt sich um eine 44m2 kleine Wohnung, wobei der größte Raum (Wohnküche) 23 m2 groß ist.

    • Offizieller Beitrag

    Ist eine Elektro-Fußbodenheizung gesundheitsschädlich bzgl. der Strahlen oder Elektrosmog?

    Wenn man daran glaubt, dann ja. Wissenschaftliche nachweise gibt es dafür nicht.



    Welche Vor- und Nachteile hat so eine Heizung generell? Heizkostenfrage, zu teuer oder nicht?

    Als Hauptheizung? Oder als Ergänzung zu einer vorhandenen Heizung?


    Vorteil:

    - Günstige Investition, relativ schnell regelbar, da üblicherweise direkt im Kleberbett der Fliesen verlegt.


    Nachteil:

    - Grundsätzlich ist eine FBH nur zu empfehlen wenn der "Boden" wärmegedämmt ist, also der Estrich auf einer Dämmlage liegt. Ansonsten heizt man viel Energie dort hin wo man sie nicht möchte. Ein weiterer Nachteil ist der hohe Strompreis. Die Räume benötigen eine bestimmte Wärmemenge um die Solltemperatur zu erreichen bzw. zu halten. Wird diese direkt elektrisch erzeugt, dann kostet die kWh halt bis zu 30Ct.. Im Vergleich dazu kosten Öl oder Gas nur um die 7Ct. (mit Schwankungen).


    Nun kommt bei Dir die PV hinzu, wobei sich die Frage stellt, was diese wann an Energie zur Verfügung stellen kann. In den Wintermonaten sind die PV Erträge eher geringer, die "Tage" kürzer mit weniger Sonnenschein.


    Wenn es darum geht eine kleine Wohnung mit el. Strom zu beheizen, dann würde ich überlegen, ob man hierfür nicht das Wärmepumpenprinzip nutzt. Im einfachsten Fall könnte das ein Klimagerät sein das über sein(e) Innenteil(e) Warmluft zur Verfügung stellt. Hier wäre noch die Geräuschentwicklung zu betrachten.


    Eine el. Direktheizung könnte noch vorteilhaft sein, wenn man die Räume nur sporadisch im Jahr nutzt (Ferienwohnung). Gerade bei kleineren Objekten mit geringem Wärmebedarf machen sich bei den o.g. Varianten (Öl, Gas etc.) die notwendigen oder zumindest sinnvollen Wartungskosten bemerkbar. Denkbar wäre auch noch der Einsatz als temperierte Bodenfläche, also als Ergänzung zu einer vorhandenen Heizung. Da geht es mehr um den Wohlfühlfaktor, beispielsweise während der Übergangszeit so lange die Hauptheizung aus bleibt.

    • Offizieller Beitrag

    Ist eine Elektro-Fußbodenheizung gesundheitsschädlich bzgl. der Strahlen oder Elektrosmog?

    Alle elektrischen Leitungen senden elektromagnetische Wellen aus, wenn Strom durch sie fließt, auch jede Lichtleitung. Elektroheizleitungen sind auch nur elektrische Leitungen, welche sich beim Stromdurchfluss allerdings erwärmen.

    Welche Vor- und Nachteile hat so eine Heizung generell? Heizkostenfrage, zu teuer oder nicht?

    Mit elektrischem Strom direkt zu heizen ist immer die teuerste Art zu heizen, egal ob "infrarot" drinsteht, oder nicht.


    Zur zusätzlichen Bodenerwärmung für 15 min täglich am Morgen o.ä. ist das Konzept wegen der geringen Baukosten erwägenswert, als ernsthafte Vollheizung an 150 Heiztagen im Jahr absurd teuer.

  • Erstmal DANKE für die ausführlichen Antworten.


    Es soll eine Hauptheizung sein. Ebenfalls wird eine Lüftungsanlage eingebaut.

    Alles zusammen soll ein Effizienzhaus 40plus werden.


    Möglich wären auch elektr. Heizkörper an den Wänden. Aber die werden, wenn, genauso gesundheitsschädlich sein.


    Welche Heizung gäbe es als Alternative, ohne Wasserführung?

    • Offizieller Beitrag

    Es soll eine Hauptheizung sein. Ebenfalls wird eine Lüftungsanlage eingebaut. Alles zusammen soll ein Effizienzhaus 40plus werden.

    Mit einer Elektro-Direkt-Heizung? Das kann ich mir schwerlich vorstellen!


    Für eine durchgängige Ganzjahresheizung in langfristiger Nutzung würde ich eine bei den Betriebskosten sparsamere Wärmequelle suchen.

    Möglich wären auch elektr. Heizkörper an den Wänden. Aber die werden, wenn, genauso gesundheitsschädlich sein.

    Welche Gesundheitsgefahren gehen von Isoliert verlegten elektrischen Leitungen aus? Und wie wird dann Licht bereitgestellt und wie werden digitale Medien genutzt? Von denen müssten dann ja mindestens die selben Gefahren ausgehen?

    Welche Heizung gäbe es als Alternative, ohne Wasserführung?

    Feststofföfen.


    Was spricht gegen eine konventionelle wassergeführte Heizung?

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht geht da auch was über die Lüftungsanlage?


    Das Konzept wurde hier schon mehrmals diskutiert, es überzeugte uns hier nicht. Ein Bekannter von mir hat das nun so umgesetzt: Kleines Haus, 1 Bewohner, Beheizung über Lüftungsanlage, WW über DLE ( glaube ich) und das Dach voll PV.


    Wie ist das bei Dir? Bist Du im Verbund mit mehreren Wohnungen ( weil oben Wohnung steht, nicht Haus) Dann hat da der Energieberater auch mitzureden, denn 40plus heißt ja nicht nur „toll gedämmt“, sondern stellt auch Ansprüche an die ganze Anlagentechnik. Einfach ausgedrückt. Es kann also sein, dass mit Deinen Wünschen gar kein 40plus zu realisieren ist, aber in der Richtung habe ich zu wenig Erfahrung.


    Wenn man Elektrosmog fürchtet, dann sollte man komplett von Strom als Heizmaterial wegkommen. Ich bin da aber bei R.B. und sehe da keine Probleme.

    • Offizieller Beitrag

    Es soll eine Hauptheizung sein.

    Dann spricht das eher gegen eine el. Direktheizung


    Ebenfalls wird eine Lüftungsanlage eingebaut.

    Hier könnte man evtl. ansetzen. Lüftungsanlage ergänzen um eine WP, also so eine Art Kombigerät. Ein einfaches el. Heizregister würde ich nicht verbauen.


    Alles zusammen soll ein Effizienzhaus 40plus werden.

    Bin gespannt ob sich das mit einer el. Direktheizung überhaupt rechnerisch darstellen lässt. Ich habe da so meine Zweifel.


    Möglich wären auch elektr. Heizkörper an den Wänden.

    Das macht keinen Unterschied,.


    Welche Heizung gäbe es als Alternative, ohne Wasserführung?

    Warum soll auf eine wasserführende Heizung verzichtet werden? Geht es um die Kosten? Da sollte man Konzepte vergleichen und nicht nur Teile davon. Neben der Beheizung braucht man ja auch noch Warmwasser, je nach Anzahl der Personen kommt da einiges zusammen. Bei einem hoch wärmegedämmten Haus kann der Energiebedarf bei einer Familie schnell in der gleichen Größenordnung liegen wie der Wärmebedarf zum Beheizen der Räume. Bei 44m² Wohnfläche gehe ich aber eher von einem Single-Haushalt oder 2 Personen aus.


    Bevor man weiter plant und vergleicht sollte man zuerst einmal die Heizlast berechnen, oder zumindest "gut" abschätzen.


    Du schreibst von gesamt 44m², davon entfallen 23m² auf einen großen Raum, also "Wohnküche", die restlichen 21m² verteilen sich dann wohl auf ein Schlafzimmer, ein Badezimmer, und evtl. noch einen untergeordneten Raum (nennen wir es mal Technikraum oder wie auch immer).

    Packen wir das alles in einen quadratischen Grundriss, dann kommen wir auf ein Quadrat mit ca. 6,5m x 6,5m. Wir haben also insgesamt 26m an Außenwänden, bei einer Höhe von 3m wären das dann 78m². Wir könnten auch mit 7m x 7m rechnen, dann wären das halt die Außenabmessungen. Unter´m Strich ist das für die Abschätzung jetzt nicht kriegsentscheidend.

    Weiterhin hat es in den Außenwänden sicherlich Türen und Fensterflächen. Dafür setzen wir einfach mal 20m² insgesamt an.

    Das Dach nehmen wir als Flachdach an, also 44m² Dachfläche, und der Boden hätte die gleiche Fläche.


    Jetzt nehmen wir mal noch ein paar U-Werte an, ob diese bereits für KfW40 ausreichen das muss man noch rechnen. Es geht hier ja erst einmal um eine Abschätzung. Als Temperaturdifferenz rechnen wir mit -14°C und 21°C Raumtemperatur, für die Bodenplatte mit frostfreiem Erdreich unterhalb der Platte. Man könnte das noch genauer rechnen, mit Randzonen und allem drum und dran, aber bei der kleinen Platte und für eine Abschätzung ist das nicht notwendig.


    Somit haben wir folgende Flächen mir ihrem jeweiligen Wärmestrom:


    Dachfläche = 44m² * 0,2W/m²K * 35K = 308W

    Außenwand = 58m² * 0,2W/m²K * 35K = 406W

    Fenster = 16m² * 0,8W/m²K * 35K = 448W

    Haustür = 4m² * 1,5W/m²K * 35K = 210W

    Bodenplatte = 44m² * 0,2W/m²K * 21K = 185W


    Macht zusammen Transmissionsverluste von 1.557W


    Für die Lüftung nehmen einfach mal das Volumen unseres Quaders, ohne Rücksichtnahme auf erhöhten Lüftungsbedarf beim Kochen, oder im Badezimmer. Den Luftwechsel setzen wir relativ niedrig an, sagen wir mal 0,25/h.


    127m³ * 0,36Wh/m³K * 0,25/h* 35K = 400W


    Macht Lüftungsverluste von 400W


    Heizlast abgeschätzt gesamt = 1.557W + 400W = 1.957W


    Die geschätzte Heizlast liegt also irgendwo um die 2kW


    Ohne den Wohnort bzw. die Region genauer zu kennen, rechnen wir mal mit 2.300 Volllaststunden pro Jahr


    Geschätzter Energiebedarf pro Jahr = 1.957W * 2.300h = 4.501.100Wh = 4.501kWh


    Auch wenn die obigen Zahlen für ein KfW40 Haus noch nicht ausreichen dürften, so kann man schon einmal feststellen, dass die jährlichen Heizkosten bei einem Jahresbedarf von 4.500kWh und einer el. Direktheizung bei einem Tarif von sagen wir mal 28Ct./kWh ca. 1.260,- € pro Jahr betragen dürften. Würde man mit einer Gastherme arbeiten, mit 90% (Anlagen)Wirkungsgrad und ca. 7Ct./kWh, dann wären es "nur" 346,- € pro jahr. Das hängt halt stark vom Tarif ab. Selbst eine LWP mit einer JAZ von nur 3,0 würde bei 28Ct./kWh Stromtarif gerade mal Jahreskosten von 420,- € verursachen.


    Hinzu kommt die WW Erzeugung. Selbst wenn man dafür nur mal 15m³ pro Person ansetzt dann sind das etwa 450kWh pro Jahr, oder 126,- € mit einer el. Direktheizung ("Boiler").


    Ein Single-Haushalt müsste als mit grob 1.400,- € pro Jahr für Heizung und Warmwasser rechnen wenn alles direkt elektrisch erzeugt würde. Einsparpotenzial durch alternative Wärmeerzeuger ca. 800,- bis 900,- € pro Jahr. Man kann sich leicht vorstellen wie das bei einem größeren Gebäude und einer typischen Familie (4 Personen) aussieht.


    Jetzt stellt sich natürlich die Frage, zu welchem Tarif kann man die Energie einkaufen. Oben habe ich ja einfach mal pauschal mit 28Ct./kWh bzw. 7Ct./kWh gerechnet. Das kann sich natürlich auch anders darstellen, insbesondere wenn man Energie selbst erzeugt (Stichwort PV). In diesem Fall muss man aber immer auch die zusätzlichen Investitions- und Betriebskosten betrachten. Bei Solarenergie stellt sich immer die Frage, wann steht welche Leistung und welche Energiemenge über welchen Zeitraum zur Verfügung. Auf dem o.g. Dach kann nur eine kleinere Anlage untergebracht werden, das kann sogar sinnvoll sein, weil man die gelieferte Energie auch zum größten Teil zeitnah nutzen kann. Neben der Heizung kommt dann auch der Bedarf für den "Haushaltsstrom" hinzu den man betrachten sollte. Es wird dann schwierig wenn man zwischen Heizung, WW und "Haushalt" aufteilen soll. Um hier eine brauchbare Abschätzung zu liefern braucht es aber noch viel mehr Daten.


    Was man schon sagen kann, Solarthermie dürfte im obigen Fall kaum sinnvoll umsetzbar sein, bei einer PV Anlage könnte sich das besser darstellen.

  • Skeptiker:


    Danke für die zweite Rückmeldung.

    Laut Architekt und Installateur, welcher die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung liefert und einbaut, ist eine wassergeführte Heizung, sprich auch Fußboden, in der Anlage für so eine kleine Wohnung zu kostspielig. Zumal eben eine Lüftungsanlage eingebaut wird.


    Anda:


    Auch Dir danke für die Rückmeldung.

    Es entsteht nur eine kleine Wohnung mit 44m2 WF im Erdgeschoß einer sonst landwirtschaftlich genutzten Scheune.

    Und das alles in EEB 40plus. Die Berechnung für das kleine "Haus im Haus" hat eine Energieberaterin in Zusammenarbeit mit dem Architekt gemacht. Die KfW hat den Zuschuß dafür bereits bewilligt. Voraussetzung ist eben auch der Einbau einer Lüftungsanlage mit WRG.


    Im Bad kommt auf alle Fälle eine kleine FBH. Für alle anderen Räume soll eben zusätzlich diese EFBH installiert werden. Denn die VP-Anlage wird im Winter zu wenig Strom liefern, um damit vollständig zu heizen.

    So habe ich es verstanden.

    Also kleine Wohnung 44 m2 für eine Person mit Lüftungsanlage mit WRG. WW könnte über DLE erfolgen. PV kommt aufs Dach. Wie bei Deinem Bekannten.


    Bzgl. Elektrosmog bin ich nicht ganz so bange und würde es mit EFBH machen, wenn die Betriebskosten (Stromverbrauch) nicht zu viel werden.


    Hast Du eine andere Idee bzgl. zusätzlicher Heizung zur Lüftungsanlage. Kann ich mal mit dem Bekannten telefonieren?

  • . Die Berechnung für das kleine "Haus im Haus" hat eine Energieberaterin in Zusammenarbeit mit dem Architekt gemacht.

    Und das Ergebnis dieser Berechnung liegt dir nicht vor oder hast Du es nicht verstanden? Dann müsste man nicht so rumraten.