Liebe Bauexperten, mich treibt eine Frage um: Besteht Schimmelgefahr bei Wänden, die mit absperrendem Schellack Isoliergrund bestrichen sind und dann innen mit Fermacell-Platten verkleidet? Es handelt sich um ein Gartenhaus in Holzständerbauweise.
Hintergrund: Wir haben einen Kleingarten mit altem DDR-Bungalow von 1983 übernommen. Schnell haben wir gemerkt, dass die alten Spanplatten, aus denen die Fertigteile des Bungalows bestehen, einen seltsam chemischen Geruch von sich geben, der in der Kleidung und selbst auf Glas noch lange hängen bleibt. Wir sind irgendwann darauf gekommen, dass es sich um Chloranisole oder Chlornaphtaline handeln muss, die sich gebildet hatten, weil die Vorgänger den Innenraum blöderweise mit einem Gasheizer geheizt hatten, was für viel Feuchtigkeit gesorgt hat. Das begünstigt die Bildung dieser Gerüche. Sie sind wahrscheinlich nicht schädlich, aber höchst unangenehm und entstehen anscheinend durch von der Feuchtigkeit geförderte bakterielle Prozesse mit dem Zeug, das damals in der DDR in die Spanplatten gemischt wurde - einmal angefangen, lässt sich dieser Abbauprozess nicht mehr aufhalten. Einzige permanente Lösung wäre Ausbau aller Spanplatten, was effektiv Komplettabriss bedeuten würde. Der Bungalow ist ansonsten noch einwandfrei und wir hatten dieses Jahr ein Kind bekommen, also hatte und habe ich keine Zeit, eine komplett neue Gartenlaube aufzubauen, noch dazu hat diese mit ihren 30 qm Bestandsschutz (normalerweise erlaubt: 24 qm), was wir bei einem Neubau nicht mehr hätten. Ich bin auch handwerklicher Laie, also wären wohl hohe Kosten auf uns zu gekommen, die wir uns für ein Gartenhaus nicht leisten wollten.
Ich habe deshalb alle Wände mit Schellack Isoliergrund (von Kreidezeit) mehrmals angestrichen. In einschlägigen Foren wird dies als wirksames Mittel gegen solche Ausdünstungen genannt. Und die Gerüche sind tatsächlich weg! Weil die Wände aber auch teilweise sehr abgegriffen aussahen, habe ich noch Fermacell Greenline-Platten über die mit Schellack bestrichenen Wände geschraubt und verspachtelt. Die Decke ist mit abgehängten Holzpaneelen verkleidet, an den Rändern habe ich Öffnungen mit Acryl gefüllt, so dass der Innenraum nun zwar natürlich nicht hermetisch abgeriegelt ist, aber dichter als vorher.
Erst danach hatte ich davon gelesen, dass Dampfsperren in der Wand extrem gefährlich sein können und bin jetzt ein wenig in Sorge. Ich bin ein kompletter Laie, aber jetzt habe ich Angst, dass durch den Schellack, der die Spanplatten komplett abdichtet, sich irgendwo Schimmel bilden könnte? Der Schellack ist durch die Schrauben, mit denen die Fermacell-Platten befestigt sind, vielfach durchbohrt, falls das wichtig ist. Die Bauweise des Bungalows: Innen zuerst die Fermacell-Platte, dann die (an der Innenseite mit Schellack bestrichene) Platte, dann ein Hohlraum, in dem bei Innenwänden Luft ist und bei Außenwänden Dämmmaterial, daraufhin wieder eine Platte (außen evtl. Eternit, bei einer kompletten Innenwand habe ich auch die andere Seite bestrichen). Außen hat irgendjemand mal das Haus noch mit Styropor verkleidet und dann verputzt, die Styropor-Dämmung wurde allerdings mit dutzenden Schrauben angebracht, die offensichtliche Kältebrücken sind. Es wurden außer dem Schellack weder Dampfbremsen- noch -sperren verbaut. Die Laube ist von allen Seiten trocken, auch Anzeichen eines früheren Wasserschadens ist nirgends zu sehen.
Zur Nutzung: Wir wollen nur im Sommer an den Wochenenden in der Laube wohnen, eventuell auch schon im Frühjahr und dann morgens und abends ein wenig heizen. Im Winter gar nicht, und auch unter der Woche normalerweise nicht. Heizen würden wir dann mit einem Petroleumofen.
Muss ich mir Sorgen machen? Und was könnten wir tun, um die Gefahren zu mildern? Nicht heizen? Viel lüften? Oder passt alles so? Es ist halt nur eine Laube und kein Eigenheim, ich kann - gerade nicht mit Baby - meine ganze freie Zeit in die Sanierung stecken, aber wir würden natürlich in den nächsten Jahren gerne da drin hin und wieder mit dem Kleinen übernachten.
Wäre sehr dankbar für Einschätzungen!