Haus aus Lego (oder wie man Neudeutsch sagt Klemmbausteine)

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    Klemmbausteine ist nicht Neudeutsch, sondern der korrekte Gattungsbegriff, darauf legt die Rechtsabteilung der LEGO Holding, Referat Markenschutz, großen Wert =o.

    Der gesunde Verstand ist die bestverteilte Sache der Welt, denn jedermann meint, damit so gut versehen zu sein, dass selbst diejenigen, die in allen übrigen Dingen sehr schwer zu befriedigen sind, doch gewöhnlich nicht mehr Verstand haben wollen, als sie wirklich haben. ~ René Descartes

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    Klemmbausteine ist nicht Neudeutsch, sondern der korrekte Gattungsbegriff,

    das ist zumindest die Rechtsauffassung der LEGO Holding.

    Ich halte LEGO für einen Gattungsbegriff ähnlich wie "Tempo", "Styropor" oder "Filigrandecke".

    Mehr dazu kann man sich im YT Channel von C.Solmecke reinziehen.


    Aber ich wollte eigentlich über das System diskutieren ;)

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    Das System ist durchaus interessant, aber erfahrungsgemäß fällt es vielen Menschen schwer mal abseits der ausgetretenen Pfade zu denken.

    Bausatzhäuser sind ja keine Neuheit, das gab und gibt es schon lange. Ich erinnere mal an die ersten Bausatzhäuser in Holzrahmenbau, oder auch mit Porenbeton, oder die Styropor-Steine die dann ausgegossen werden usw. Der erste Reflex war, "das taugt nicht".


    Wir denken halt noch sehr in "massiv", das muss schwer sein, im Schweiße Deines Angesichts erbaut, nur dann kann es auch gut sein. Ach ja, und es muss die Jahrhunderte überdauern......oder vielleicht doch nicht?


    In den letzten Jahrzehnten hat sich beim Hausbau so viel verändert, dass die Sanierung älterer Bestandsgebäude teurer wird als ein Abriss und Neubau. Wozu sollte man dann Häuser bauen die Jahrhunderte in der Landschaft stehen? So mancher "Massivbau" musste auch schon nach wenigen Jahrzehnten entsorgt werden, wo ist nun der Vorteil?


    Überlegen wir mal. Die meisten Bauherren sind in der Altersklasse um die 30 jahre. Sie nutzen das Haus vielleicht etwa 50 Jahre, und nachdem das Konzept Großfamilie und Mehrgenerationenhaus immer mehr an Bedeutung verloren hat, hat der ursprüngliche Bauherr keinen Nutzen davon, wenn sein Haus auch noch in 100 Jahren genutzt werden könnte. Klar, man kann das Haus verkaufen, aber meist stellt dann doch das Grundstück den eigentlichen Wert dar.


    Ein alternatives Konzept muss auch preislich interessant sein, Selbstbau ist hier eine Möglichkeit, und dann hat der Bauherr auch einen finanziellen Vorteil, schließlich muss er weniger finanzieren und somit die nächsten Jahrzehnte auch weniger an Raten bzw. Zinsen bezahlen. Das spürt er sofort, und nicht erst in 50 Jahren bei einem eventuellen Verkauf.


    Die eigentliche Frage ist also, "welche Ansprüche hat der Bauherr?" Diese Ansprüche sind ja oft durch Erfahrungen geprägt und nicht immer rational erklärbar. Da schwingt immer viel Bauchgefühl mit, nach dem Motto, "was früher gut war kann heute ja nicht schlecht sein". Fakt ist aber, dass sich die Zeiten gewaltig geändert haben.


    Ich bin mir sicher, dass sich Menschen finden die sich mit dem Konzept der Legohäuser anfreunden können, vor allen Dingen wenn auch der Preis attraktiv ist. Dieses System steht halt in Konkurrenz mit anderen Bausatzhäusern, und ob es sich da durchsetzen kann, das wird man sehen. Genau genommen kann man ja auch PB Steine stapeln, oder Ziegel, die sind halt etwas schwerer und der Aufwand ist etwas höher (sägen etc.).

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    Übrigens, beim Selbstbau sollte man immer daran denken, dass man genügend "Frei"zeit mitbringt. Man glaubt nicht wieviele Arbeitsstunden in einem Hausbau stecken. Ein paar Freunde als Helfer, idealerweise mit Erfahrung beim Hausbau, sollte man auch haben, denn alleine kann man nicht alles machen. Dabei wäre zu berücksichtigen, dass die Freunde auch noch ein Leben abseits der eigenen Baustelle haben. Die wenigsten stehen längerfristig und zuverlässig zur Verfügung. Dann kann sich so ein Hausbau schon ziemlich in die Länge ziehen, vorausgesetzt man bringt selbst genügend Kondition mit und schafft es sich immer wieder zu motivieren, ansonsten bleibt eine halbfertige Ruine und worst case der finanzielle Ruin.

  • Immerhin kann man die Bude schon mal mit Legobausteinen bauen und gucken ob alles passt. Also Analog-Planung in 3D. :D

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Orrr, wieder so ein System.

    Ich hab das schon mal in einer Reportage gesehen...


    Man denkt ja eigentlich, die Menschehit würde was dazulernen, aber das scheint Wunschdenken zu sein.

    Ja ich weis, nicht gerade freundlich und aussagekräftig, aber wartet halt ab.


    Wollen wir mal etwas Geschichtsunterricht betreiben?


    Was waren die ersten bekannten Unterkünfte/Gebäude?

    Was folge drauf?

    Was dannach ?

    und was ist davon übrig geblieben?


    Ersten bekannten Unterkünfte/Gebäude! : Höhlen, Strohhütten,

    Dann Holzhütten, Pyramiden, Steinbauten.

    Fachwerkhäuser, (Porotonbauten),

    Was davon übrig blieb?

    Also Höhlen gibts noch, und sind idr unverwüstlich

    Strohhütten, kann man noch bauen, aber das Material ist halt begrenzt nutzbar.

    Holzhütten, gibt es auch noch, aber nicht mehr so arg, (Blockbohlen-,Pfahlbauten ect).

    Pyramiden sind da, und nicht verlorengegangen.

    Steinbauten wie Häuser an Wehranlagen und so, stehen noch, auch wenn mal abgebrannt im Krieg und Gefecht. Aber wiederherstellbar.

    Fachwerkhäuser gibts auch noch, aber die Zahl schwindet, wenn sie nicht schon unter Denkmalschutz stehen....

    (Porotonbauten) sind noch sehr viele da.


    Was haben denn die Bauten so an sich.

    Höhlen und Pyramiden sind komplett aus einem Material.

    Strohhütten und Holzhütten ebenfalls, nur das hier der Stoff Holz oder Stroh ist.

    Steinbauten, sind grossteils aus Steinen

    und Fachwerkhäuser eine Kombination aus Holz und Stein.

    Porotonbauten im Grunde aus Tonsteinen oder Beton oder Gasbeton.


    Was bleibt?

    Was jeder Pysiker und Chemiker sagt: Ein Stoff harmoniert am besten mit sich selber.

    Je mehr verschiedene Stoffe beigemengt werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit das irgendwas passiert was nicht gewollt ist. Ergo, muss man das dann akzeptieren oder man muss mit einem weiteren Stoff das Problem überdecken oder verhindern.


    Wie einfacher ein Aufbau ist, desto leichter ist er zu Händeln und so "stabiler" ist die Lebensdauer.


    Bei einer Steinmauer an einer bsp: Burgwand geht nichts kaputt. Sofern der Stein mit der Witterung kein Problem hat.

    Der Steintyp in Kairo ist gut für die Witterung und passt somit zu dem Pyramiden, aber hier in Europa wohl eher der falsche, ich weis es nicht.


    EIne Blockbohlenhütte besteht aus Holz, ein Stoff, und evt ein paar Nägel, ob als Holz oder Stahl, is ein anderes Thema.


    Wenn ich aber so ein System sehe wie oben, so sind da auf 1m² Wand mehr Systemrelevante Bauteile drin als in einem Stockwerk eines neuen Massivbaus.

    UNd wollen wir mal an die Grundpremisse denken welche ein Haus bringen soll. Der Schutz vor Witterung für mindestens eine Generation.

    Wenn ich aber das System so baue, das bei einem Minimalversagen der Dichtigkeit das Ganze System beginnt zu kollabieren, dann ist das nicht Wertig und nichts wert.

    Bei einem Holzständerbauwerk entscheidet bei einer Ausenwand von vielleicht 300mm Stärke die 2-5mm von Dampfsperre und Putzschicht darüber ob das Werk die Lebenszeit übersteht oder ob nach 5 Jahren saniert werden muss.

    Bei dem oberen System vom TE, seh ich nciht mal die Chance das Ding trocken zu bekommen, wenn es mal nass geworde ist, geschweige den Schimmel raus bekomme der sich durch OSB frisst.

    (Kleine Aufgabe nebenbei), aus wieviel Stoffen besteht eine OSB Platte?

    Wir haben Chaos und Bürokratie, Made in made in Germany, Propaganda und Poesie, Made in Germany

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    • Offizieller Beitrag

    Ich muss sagen, ich verstehe den "Hype" dieser speziellen Bauweisen als Wandbildner nicht.


    Erstmal in den reinen Maurerarbeiten steckt nur ein vergleichsweise kleiner Teil des Gesamtaufwandes für ein Haus.

    Man könnte also machen lassen und sich auf den Rest konzentrieren.

    Aber auch das ist eigentlich nicht nötig.


    Halbwegs handwerklich begabte Laien bekommen es auch hin mit etwas Einarbeitung ein Haus aus Porenbeton zu kleben oder auch Plansteine zB Poroton zu verarbeiten.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich aber das System so baue, das bei einem Minimalversagen der Dichtigkeit das Ganze System beginnt zu kollabieren, dann ist das nicht Wertig und nichts wert.

    Was passiert wenn bei einem Haus aus PB oder Ziegel der (Außen)Putz versagt? Wasser dringt ein und nach dem ersten Frost wird es schwer mit einer Reparatur. So unverwüstlich ist ein "Massivbau" also auch wieder nicht.


    Halbwegs handwerklich begabte Laien bekommen es auch hin mit etwas Einarbeitung ein Haus aus Porenbeton zu kleben oder auch Plansteine zB Poroton zu verarbeiten.

    Genau so ist es. Bleibt halt, wie oben geschrieben, ein kleiner Gewichtsvorteil bei der Verarbeitung und man muss weniger sägen und anpassen.

    Man könnte auch problemlos ein Regal vom großen schwedischen Möbelhaus nachbauen, aber mit Bausatz wird es halt ein wenig einfacher.

    • Offizieller Beitrag

    Man braucht aber wesentlich länger als die geübten Handwerker bei oben genannten Mauerwerk. Ich hatte ja bei unserer Baustelle mitgeholfen und nach anfänglichen Steine setzen, habe ich Mörtel gemischt und Steine geschnitten. Das war für alle die schnellste Art der Zusammenarbeit.


    Diese ganzen Setzbausteinsysteme haben oft den Charme, dass es für den Laien zunächst recht schnell geht.


    Über den Rest - keine Ahnung. Habe mich nie intensiv damit auseinander gesetzt

  • Was passiert wenn bei einem Haus aus PB oder Ziegel der (Außen)Putz versagt? Wasser dringt ein und nach dem ersten Frost wird es schwer mit einer Reparatur. So unverwüstlich ist ein "Massivbau" also auch wieder nicht.

    Naja, klar die Ausenputz kann versagen und die Stein durchnässen. Aber das wars dann auch erstmal.

    Nach Jahren könnte der Stein dann mal zerbröseln. aber beim holzbauwerken mit OSb und so, da kannst du nach 6 Monaten wahrscheinlich 20m² Tragwerk rausnehmen. NIcht Heilbar.

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