Haus ohne Keller in Hanglage möglich, Bebauungplan sieht Keller vor

  • Hallo,

    wir suchen ein Grundstück für ein 1-geschossiges Haus ohne Keller (Bungalow). Vom EG aus soll der Garten ebenerdig erreichbar sein.


    Jetzt habe ich ein Angebot zu einem Hanggrundstück vorliegen, weiß als Baulaie aber nicht, ob hier mein gewünschtes Haus gebaut werden kann (siehe Anhang).


    Meine Bedenken:

    • Hangseitig verschwindet das Haus in einer Abgrabung wenn ich ebenerdig vom EG in den Garten gelangen will und
    • von der Garage aus muss ich steil bergauf/bergab um zum Hauseingang (Längsseite) zu gelangen.

    An die Bauprofis: Gibt es eine Möglichkeit, in solch einer Hanglage ein 1-geschossiges Haus ohne Keller mit ebenerdigen Zugang zum Garten zu errichten?


    Vielen Dank für Eure Einschätzung!


    Gruß

    Werner

  • An die Bauprofis: Gibt es eine Möglichkeit, in solch einer Hanglage ein 1-geschossiges Haus ohne Keller mit ebenerdigen Zugang zum Garten zu errichten?

    Bautechnisch möglich ist es sicherlich.

    Vielleicht ist es auch erlaubt.

    Sinnvoll ist es nicht.


    Genauso könnte man fragen, ob es eine Möglichkeit gibt, mit einem 7,5-Tonner LKW zu zweit zu einem Hotel-Urlaub zu fahren. Nur dass ich in dem Fall im nächsten Jahr dazugelernt habe und es anders mache. Im Falle des unpassenden Hauses geht eine Korrektur nicht mehr, außer durch Abriss/Neubau.


    Sinnvoll ist es dagegen, ERST ein Grundstück zu suchen und DANN das PASSENDE Haus darauf planen zu lassen.

    • Offizieller Beitrag

    Gibt es eine Möglichkeit, in solch einer Hanglage ein 1-geschossiges Haus ohne Keller mit ebenerdigen Zugang zum Garten zu errichten?

    Unterstellen wir einmal, dass so etwas genehmigungsfähig wäre. Wie kompliziert (teuer) darf es werden?


    Nur mal als Beispiel. Aufenthaltsräume benötigen "natürliches Licht", sprich große Fenster. Dafür bräuchte man auf der dem Garten abgewandten Seite große Lichtschächte, oder man könnte evtl. das Gelände neu modellieren. Das wiederum wirft die Frage auf, wie kommt man auf´s Grundstück, wohin mit der Garage? Vielleicht das DG als Garage missbrauchen? Das macht die Sache auch nicht einfacher, kostet Platz und Geld. Garage auf Stelzen? wird auch nicht billig.


    Was ist mit Abwasser? Das Grundstück wird vermutlich über die Straße erschlossen. Wenn die Wohnräume quasi im Erdreich stecken, dann muss man das Abwasser "nach oben" pumpen. Machbar ist das, aber sinnvoll?


    So reiht sich dann ein Problem an das andere, das ist alles lösbar, aber der Geldbeutel sollte mitspielen. Vor etwa 14 Tagen war ich zu einem Termin, da hatten Straße und Gehweg talwärts eine große Stützmauer, am Gehweg ein Geländer, und etwa 3-4m tiefer standen die Häuser. Gebaut vor geschätzt 40 oder 50 Jahren. Das zu errichten war damals sicherlich nicht ganz billig, und würde heute noch einmal deutlich teurer. Erschlossen wurden die Grundstücke aber anscheinend über eine weitere Straße talwärts.


    Fazit: Machbar ist fast alles, aber bauen auf einem Hanggrundstück wird üblicherweise teurer als auf einer flachen Wiese. Bei einem Hanggrundstück hat sich die Variante mit Keller, und evtl. Aufenthaltsräumen zum Garten, wohl bewährt, zumindest wird das oft gemacht.


    Übrigens, man könnte auch darüber nachdenken, den kompletten Garten "höher" zu legen, unten am Grundstück dann eine Mauer o.ä. und nur einen Teil des Grundstücks steil abfallen lassen. Ich würde dabei auch an die Pflege des Grundstücks denken, einen steilen Hang sauber zu halten kostet halt mehr Aufwand als ein einfacher Garten oder Rasen der eben um´s Haus verläuft.


    Falls das Grundstück noch nicht gekauft ist, würde ich mir sehr gut überlegen, was dort möglich ist, und ob das auch zu meinen zukünftigen Vorstellungen passt. Immer daran denken, niemand wird jünger, und so ein Grundstück kann im Alter auch zu einer Last werden.

  • Vielen Dank an alle für Eure Antworten!


    Ich hatte als Laie keine Lösung für diese,Situation gefunden . Was nicht heißt, dass der Fachmann keine kennt. Deswegen mein Post.


    Den Garten bis zum EG aufzuschütten ist auch nicht erlaubt, maximal 80 cm Abgrabungen/Aufschüttungen


    Es macht also keinen Sinn, bei meinen geplanten Haustyp auf ein Hanggrundstück zu setzen.


    Also werde ich das Grundstück nicht kaufen.


    Vielen Dank für Eure Ideen!


    Gruß


    Werner

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    wir suchen ein Grundstück für ein 1-geschossiges Haus ohne Keller (Bungalow). Vom EG aus soll der Garten ebenerdig erreichbar sein.


    Jetzt habe ich ein Angebot zu einem Hanggrundstück vorliegen, weiß als Baulaie aber nicht, ob hier mein gewünschtes Haus gebaut werden kann (siehe Anhang)

    Es macht also keinen Sinn, bei meinen geplanten Haustyp auf ein Hanggrundstück zu setzen.


    Also werde ich das Grundstück nicht kaufen.

    Das halte ich für einen grundsätzlich falschen Ansatz. Die verfügbare Anzahl der möglichen Grundstücke in der gewünschten Lage ist begrenzt, sehr begrenzt, deshalb die hohen Preise. Die Anzahl der verfügbaren Hausformen / Häuser geht gegen unendlich.


    Zuerst sollte deshalb das zu Euch passende Grundstück gefunden werden, dann das zum Grundstück passende Haus. Anders herum vorzugehen macht die Sache unnötig schwierig.


    … wie feelfree bereits schrieb …

    • Offizieller Beitrag

    bei meinen geplanten Haustyp

    Warum ist dieser Haustyp bereits "fix"? Hast Du Dir schon mal über andere Optionen Gedanken gemacht? In manchen Regionen ist es sehr schwierig Grundstücke zu bekommen, da muss man auch mit Kompromissen leben, oder evtl. noch Jahre oder Jahrzehnte warten.


    Aus eigener Erfahrung, manchmal muss man sich erst mit den speziellen Gegebenheiten anfreunden, da ist der erste Blick nicht immer der beste. Das dauert seine Zeit.

  • Die geplante Bauweise wird wird durch verschiedene Einflüsse bestimmt (Rollstuhl, altersgerecht, und einiges mehr).

    Deswegen bleibt mir bei der Priorität keine Wahl.

    Es macht keinen Sinn, ein Haus zu bauen, das für uns nicht bewohnbar ist.


    Ein solches Haus haben wir schon und wissen deswegen, dass es nicht praktikabel für uns ist.


    Deswegen, erst das Haus und dann das Grundstück dazu.

    • Offizieller Beitrag

    Deswegen bleibt mir bei der Priorität keine Wahl.

    Es macht keinen Sinn, ein Haus zu bauen, das für uns nicht bewohnbar ist.

    Grundsätzlich die richtige Herangehensweise, dann kommt dieses Grundstück für Euch eher nicht in Frage. Ich würde nach einem eher ebenen Grundstück Ausschau halten und dort dann mal passend etwas planen lassen. Ein leichtes Gefälle wäre sicherlich auch noch vertretbar, aber ein stiles Hanggrundstück erfordert wohl zu viele Kompromisse, auch wenn man selbst solche Grundstücke mit einem "passenden" Haus (barrierefrei etc.) bebauen könnte.

  • Grundsätzlich die richtige Herangehensweise, dann kommt dieses Grundstück für Euch eher nicht in Frage. Ich würde nach einem eher ebenen Grundstück Ausschau halten und dort dann mal passend etwas planen lassen. Ein leichtes Gefälle wäre sicherlich auch noch vertretbar, aber ein stiles Hanggrundstück erfordert wohl zu viele Kompromisse, auch wenn man selbst solche Grundstücke mit einem "passenden" Haus (barrierefrei etc.) bebauen könnte.

    Darauf wird es wohl hinauslaufen, dass wir ein weitestgehend ebenes Grundstück finden müssen.

    Ich hatte einfach auf eine Lösung gehofft, die ich noch nicht kannte und trotzdem bezahlbar ist.

    Der Standort des Grundstücks würde uns allen gefallen , das alleine reicht aber bei uns leider nicht.


    Also suchen wir weiter.


    Danke!


    Gruß Werner

  • nein, erst ein Grundstück, das für ein eingeschossiges Haus geeignet ist, und DANN das PASSENDE Haus dazu.

    Gemeint ist der Haustyp. 1-geschossig mit ebenem Zugang zum Garten.


    Das hat Vorrang. Ob Pult- oder Walmdach ist nebensächlich.

    • Offizieller Beitrag

    Der sichere Aufzug wurde bereits erfunden und er kostet möglicherweise bei zwei Haltestellen weniger als den Aufpreis vom geneigten auf ein ebenes Grundstück. (Zum Vergleich: Ein Aufzug mit einer Förderhöhe von 21 m und 8 Haltestellen kostet ca. 50.000 €, einer mit 6 m Förderhöhe und 3 Haltestellen vermutlich gute 20.000 €.)

  • Ihr könnt aber auch ein Stock als Einliegerwohnung machen. Dann habt ihr ein Stockwerk für euch und ein anderes vermietet ihr. Zugang zum Garten kann auch im oberen Stock durch Rampen hergestellt werden, oder eben durch Aufzug. Wobei ein Garten im Hang für einen Rollifahrer auch nicht gerade optimal ist. Aber zumindest eine Terrasse lässt sich sicherlich auffüllen. Nachteil: Ihr wohnt dann nicht völlig allein.


    Ebene bebaubare Grundstücke sind nicht mehr so einfach zu bekommen. Man muss überhaupt froh sein irgend ein Grundstück zu bekommen, je nachdem wo man lebt. Von daher lieber einen Kompromiss eingehen, als ewig auf das passende Grundstück zu warten.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Ihr könnt aber auch ein Stock als Einliegerwohnung machen. Dann habt ihr ein Stockwerk für euch und ein anderes vermietet ihr. Zugang zum Garten kann auch im oberen Stock durch Rampen hergestellt werden, oder eben durch Aufzug. Wobei ein Garten im Hang für einen Rollifahrer auch nicht gerade optimal ist. Aber zumindest eine Terrasse lässt sich sicherlich auffüllen. Nachteil: Ihr wohnt dann nicht völlig allein.


    Ebene bebaubare Grundstücke sind nicht mehr so einfach zu bekommen. Man muss überhaupt froh sein irgend ein Grundstück zu bekommen, je nachdem wo man lebt. Von daher lieber einen Kompromiss eingehen, als ewig auf das passende Grundstück zu warten.

    Das wäre natürlich eine Lösung. Aber eher ein Kompromiss als eine Verbesserung zu jetzt.

    Danke, für die Idee!

  • ok, passt. Es klang für mich eher so dass ihr euch auf irgendeinen Musterhaus Grundriss bereits festgelegt hattet und ihr nun ein passendes Grundstück dazu sucht.

    Die Illusion, ein bezahlbares Traumgrundstück zu finden, hab ich längst begraben. Obwohl ich schon eher finanzkräftig bin, erstaunen mich die derzeit bezahlten qm-Preise immer noch.

  • Der sichere Aufzug wurde bereits erfunden und er kostet möglicherweise bei zwei Haltestellen weniger als den Aufpreis vom geneigten auf ein ebenes Grundstück. (Zum Vergleich: Ein Aufzug mit einer Förderhöhe von 21 m und 8 Haltestellen kostet ca. 50.000 €, einer mit 6 m Förderhöhe und 3 Haltestellen vermutlich gute 20.000 €.)

    Klar, das hatten wir schon mit einbezogen. Vielleicht ergibt sich aber noch eine Gelegenheit mit einem Grundstück, die einen insgesamten Mehrwert für uns alle bedeuten würde.

    • Offizieller Beitrag

    Der sichere Aufzug wurde bereits erfunden und er kostet möglicherweise bei zwei Haltestellen weniger als den Aufpreis vom geneigten auf ein ebenes Grundstück.

    Technik bedeutet immer auch regelmäßige Folgekosten, also Wartungskosten, Reparaturen, usw. Ich kann nur empfehlen, sich nicht nur über die Anschaffungskosten zu informieren, sondern auch über die Folgekosten. Selbst bei nur 2 oder 3 Haltestellen kommen da einige Euro pro Jahr zusammen.

    Für den Kauf und Einbau gibt es noch Fördermöglichkeiten, auch darüber sollte man sich informieren.