Wenn ein Nachbar unsachgemäß mit Asbest hantiert. Ab wieviel Metern Entfernung kann von so einer Verdünnung der Faserkonzentration ausgegangen werden, dass die Gesundheitsgefährdung nicht höher als sowieso (da immer Fasern in der Luft umherschwirren) ist?
Nachbar und Asbest
- Blume65
- Erledigt
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ab 2 kilometer. Darunter wirds kritisch. Bei weniger als 100m wirst du sterben, noch vor deinem Nachbarn. Nicht an Asbestose, sondern an den Folgen einer pychischen Erkrankung. Ist so.
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ab 2 kilometer.
Bei Westwind und nach Sonnenuntergang sind es aber min. 3,48km, außer bei Vollmond, da sind es 3,65km.
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Blume65 , Du ehrst uns zwar mit Deinen Fragen, die viel wissenschaftliche Forschung zur Beantwortung voraussetzen, und damit, uns dieses zuzutrauen. aber solche Fragen sind sinnlos. Sinnlos, da die genauen Umstände nicht bekannt sind.
@ alle anderen: Blume versteht Euren
wohl nicht, Ihr befeuert damit aber solche Fragen. Einfach austrocknen lassen.
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@ alle anderen: Blume versteht Euren
wohl nicht
Doch, ich kann ihn aber ignorieren in der Hoffnung, es kommen noch ernst gemeinte Antworten.
Und ja,ich hatte euch zugetraut, auch sowas zu wissen. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dazu mal eine Studie gelesen zu haben. Ich weiß aber nicht mehr genau, nach wieviel Metern die Faserkonzentration wieder im Bereich der natürlichen Hintergrundbelastung liegt. Es könnte ja sein, hier erinnert sich jemand oder weiß das.
Hintergrund ist unsachgemäßes Abbauen/Zersägen von Asbestzement.
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es kommen noch ernst gemeinte Antworten.
Die kam von mir, aber die magst Du ja nicht hören - ein Teil deines Problems.
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Das ist nett von dir und ich habe es auch wahrgenommen. Ich bin hier allerdings nicht auf der Suche nach Therapeuten. Hier steht auch nicht, dass ich Angst habe. Ich möchte mir Wissen/Erfahrungen aneignen und dachte, dass dazu ein Forum auch da sein kann.
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Ich möchte mir Wissen/Erfahrungen aneignen
Nein, Du möchtest nur deine Ängste bekämpfen. Wenn Du nämlich rational über deine Frage nachdenken würdest, dann kämst Du ganz schnell auf den Trichter, dass die Belastung ganz stark von der Windrichtung abhängt.
Hier im Süden Deutschlands kommen auch regelmäßig riesige Wolken mit Sahara-Sand an, und die sind etwas mehr als 2km weit weg...
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Die kritische Dauer der Belastung mit Asbestfasern wird in Kalenderjahren werktäglicher Exposition bemessen. Und davon können dann 10, 15, 20 oder mehr eine kritische Größenordnung sein.
Wieviele Jahre bist Du bisher an 5 Tagen pro Woche den Fasern Deines Nachbarn ausgesetzt gewesen? -
Also, da treten kurzzeitig Konzentrationen von ein paar mal 105 bis 106 Fasern/m3 auf. Hintergrundkonzentration sind etwa 100 F/m3
Der Rest ist einfache Meteorologie und Strömungsdynamik.
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Also, da treten kurzzeitig Konzentrationen von ein paar mal 105 bis 106 Fasern/m3 auf. Hintergrundkonzentration sind etwa 100 F/m3
Der Rest ist einfache Meteorologie und Strömungsdynamik.
Danke.
Aber die Faserkonzentration verdünnt sich ja (zumindest laut dieser Studie) wohl recht schnell an der Außenluft. Meine Frage ist daher, in welcher Entfernung etwa ist wieder mit der natürlichen Hintergrundkonzentration zu rechnen. Klar ist das abhängig von der genauen Konzentration und den Wetterverhältnissen, aber ich meine, da gab es ungefähre Meterangaben.
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Wenn es in dieser Studie Meterangaben gab, dann gab es auch garantiert feste Bedingungen.
Somit gibt es schlicht keine Aussage „ ab so und soviel Metern ist es wie natürliche Hintergrundkonzentration“, sondern maximal
„ab so und so viel Metern, bei diesen Parametern XY und Z ist es wie die natürliche Hintergrundkonzentration am Ort ABC“
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(zumindest laut dieser Studie)
Laut welcher Studie? Habe ich hier einen link übersehen?
Ich hatte mal in einem der anderen Asbest threads ein Dokument bzw. Namen (Dr. A. Berg, Hamburg) verlinkt, dort waren Größenordnungen der Faserkonzentration bei verschiedenen Arbeiten angegeben. Das sagt aber noch nichts darüber aus, ob und wie weit sich dieser Staub ausbreiten kann.
In dem genannten Dokument hat man beispielsweise ein Messergebnis veröffentlicht, beim Schleifen von asbesthaltiger Spachtelmasse lag die Faserkonzentration bei 1,56*106 Fasern/m³ während man bei anderen Arbeiten (inkl. Fräsen) nur Konzentrationen von einigen Tausend Fasern/m³ festgestellt hat, bis max. 47.900 Fasern/m³ (Fräsen von Putz). Gemessen wurde direkt an der Absaugung der Maschine, so dass die tatsächliche Konzentation noch etwas höher liegen könnte, weil die Absaugung nicht 100% des Staubs aufnimmt. Auf die Versuchs- und Messtoleranzen wurde in dem Dokument nicht eingegangen, es werden aber ein paar Normen genannt. Weiterhin wurden die Materialien "trocken" bearbeitet (mit Ausnahme der Tapeten die genässt wurden um sie entfernen zu können).
Bei solchen Versuchen muss man immer mit erheblichen Toleranzen rechnen. Das zeigen auch Versuchreihen, die dann Ergebnisse zwischen "unter der Nachweisgrenze" bis x.xxx Fasern/m³ lieferten.
d.h. Man kann bereits bei der Entstehung des Staubs nicht genau sagen, wieviel Fasern(stückchen) freigesetzt werden, sondern bestenfalls eine Größenordnung angeben.
Geht es nun um die Frage, ob und wie sich dieser Staub ausbreitet, dann braucht man schon eine sehr gute Glaskugel. Zuerst einmal ist festzustellen, dass Staub nicht gleich Staub ist. Bei der mechanischen Bearbeitung von asbesthaltigen Materialien entsteht Staub, und darin befinden sich auch Faserstückchen. Lassern wir mal den Zustand des Materials (trocken oder feucht oder gar nass) mal beiseite, dann befinden sich in diesem Staub Partikel mit unterschiedlicher Größe und Gewicht. Die schweren Partikel fallen sofort zu Boden. Das kennt jeder der schon einmal mit einer Kreissäge Holz gesägt hat (auch da entsteht eine Menge "ungesunder" Staub, aber das nur so nebenbei). Die kleineren Partikel können dann durch die Luft getragen werden, je nach Energieeinsatz (Windgeschwindigkeit) und Partikelgewicht über unterschiedliche Distanzen. Das können wenige Meter sein, oder sogar mehrere tausend Kilometer. Es besteht also zumindest die theoretische Möglichkeit, dass in einer Asbestfabrik in Indien ein Staubpartikel bis in die oberen Luftschichten gelangt, von dort nach Deutschland transportiert wird, und dann bei Dir auf dem Frühstückstisch landet. Möglich ist fast alles, es gewinnt auch (fast) jede Woche jemand den Jackpot im Lotto.
Dummerweise gibt es hier keinen "genormten" Staub, und schon gar keine genormten Windverhältnisse. Kein Mensch kann daher vorhersagen, wie sich dieser Staub in der Praxis zusammensetzt und ausbreiten wird. Es lässt sich auch nicht feststellen, wie der Staub "verdünnt" wird. Man könnte bestenfalls theoretische Simulationen durchführen, deren Wert für die Praxis aber nahe Null wäre. So hat man beispielsweise zwar festgestellt, dass in der Umgebung einer Fabrik die meisten Faserstückchen eine Länge zwischen 5µm und 10µm, bei einem Durchmesser von 0,1µm-0,5µm hatten, und diese bei einer Windgeschwindigkeit von 5m/s entsprechend verbreitet werden, aber solche Messergebnisse lassen sich nicht verallgemeinern.
Dieses Thema hat man doch in den 80er und 90er Jahren mehr als ausführlich untersucht, und es gibt auch einige Veröffentlichungen dazu.
Bsp.: aus den Jahren 1984 bzw. 1987
"ASBESTOS FIBER MEASUREMENTS IN THE VICINITY OF EMITTENTS, H. Marfels, K.R. Spurny, F. Jaekel, Ch. Boose, W. Althaus, H. Opiela, J. SchSrmann, G. Weiss and F.J. Wulbeck "
Es gibt auch unzählige Veröffentlichungen zur Faserfreisetzung durch natürliche Verwitterung von asbesthaltigen Dachplatten. Die habe ich in den vielen threads zu diesem Thema sicherlich auch schon einmal zitiert.
Wenn DU also meinst, dass es neue Ergebnisse bräuchte, dann starte eine Studie. Die Technik ist vorhanden, die Theorien dazu sind bekannt, also los geht´s.