Hobbyraum in Scheune

  • Hallo,

    ich habe ein älteres Haus gekauft, zu dem auch eine Scheune gehört.

    In diese Scheune würde ich gerne in einen Bereich einen Hobbyraum einbauen.

    Die Scheune hat stirnseitig 70cm dicke Bruchsteinwände und Fachwerkwände an den Längsseiten.

    Ich stelle mir jetzt die Frage, wie ich hier bezüglich Dämmung und Innenwände an die Außenwände

    ansetzen soll. Porenbeton mauern oder Trockenbau? Gibt es dazu ein paar pauschale Ideen, die mit in die

    ersten Überlegungen einbezogen werden sollten? Ich muss jetzt ersteinmal den Aufwand und die Kosten

    abschätzen.


    Grüße und Danke für die Hilfe im Voraus

    • Offizieller Beitrag

    Zu rechtlichen Dingen etc. werden sich die Kollegen äußern. Als Tipp: Am einfachsten tust Du Dich energetisch, wenn Du den Raum als Kiste mittenrein stellst. Innendämmung ist nicht nämlich nicht einfach und problembehaftet.


    Ich würde das vermutlich als Trockenbaukiste mit Dämmung reinstellen. Dürfte die einfachste und günstigste Lösung sein.

    • Offizieller Beitrag

    Alfons Fischer : Abstand, welchen würdest Du empfehlen? 10cm vielleicht?


    Ricky: Du willst ja nicht, dass sich die Platten verziehen. Gerade bei Modelleisenbahn würde ich wirklich auf die 10cm verzichten und lieber eine geschlossene Kiste bauen, damit es wirklich funktioniert. Auch der Hinweis von R.B. bzgl Klimatisierung ist wichtig. Du als Mensch bringst ja auch eine gewisse Luftfeuchtigkeit mit rein.

    Der Vorteil in der Scheune ist, das Du Dir um manche Sachen nicht so Gedanken machen musst. Vielleicht ist ein Oberlicht eine gute Idee.


    Wie willst Du heizen?

  • Scheune = ohne Grenzabstand? Dann vergiss einen Hobbyraum. Sorry, aber ist so.

    Stimmt - aber wenn in der Scheune die elektrische Eisenbahn fährt, wird sich nach menschlichen Ermessen niemand dafür je interessieren. Ist ja kein Partiekeller. Und wenn er innen ne Trockenbaukiste reinstellt, sieht man außen nichts davon.

    Das soll natürlich kein Rat sein, sich nicht an die Gesetze zu halten. Nur eine Beschreibung der Wirklichkeit

    • Offizieller Beitrag

    Du als Mensch bringst ja auch eine gewisse Luftfeuchtigkeit mit rein.

    Richtig. Wenn eine Modelleisenbahn etwas gar nicht mag, dann stark schwankende Temperaturen und (hohe) Luftfeuchtigkeit. Wenn es dann noch zu Kondensabildung kommt, dann leiden darunter nicht nur Elektronik und Verbinder (der vielen Kabel die man dort verlegt). Auch die Modelle selbst, mit ihrer normalerweise "offenen" Elektronik, haben das gar nicht gerne.


    Unabhängig davon ob diese "Nutzungsänderung" genehmigungsfähig wäre oder nicht, ich würde die Raum-in-Raum Methode in die engere Wahl nehmen, da eine Umrüstung der kompletten Scheune vom Aufwand sicherlich viel höher wird, die Kosten dann sowieso. Neben der Konstruktion an sich geht es auch um so "Kleinigkeiten" wie Stromversorgung (Beleuchtung, Steckdosen), da kann man in einer Scheune nicht einfach mal irgendwo anklemmen (Brandschutz).


    Zum Thema "Genehmigung", dazu bräuchte es noch viel mehr Infos. Zuerst einmal müsste man wissen, ob es sich tatsächlich um eine "Scheune" handelt, wo diese auf dem Grundstück steht, usw. usw. Aus der Nutzung in der Vergangenheit kann man kaum Rückschlüsse ziehen, da "früher" gerade im landwirtschaftlichen Bereich die Gebäude gerne mal zweckentfremdet wurden. Da wurde dann beispielsweise aus einer "Scheune" eine Maschinenhalle, ohne dass sich jemand um die Details gekümmert hat. Hat über Jahrzehnte funktioniert, hätte aber im Schadensfall für eine Menge Ärger sorgen können.

    Am Ende ist das auch eine versicherungstechnische Frage. So eine Umnutzung zieht also einen Rattenschwanz hinter sich her.

  • Eine Modelleisenbahn kann man sicherlich auch einfach dort "lagern". :)



    (Ob die dann auch fährt und so und man immer wieder was neues dazu baut, naja, merkt ja keiner... ähm... hüstel... räusper...)

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Jaja, das kommt davon, wenn man nur spärliche Infos angibt. Sorry!


    - Die Scheune ist quasi die erste Etage über einem ehemaligen Stall; darüber ist noch ein großer Heuboden.

    (insgesamt über 500qm Nebenfläche; die von mir angedachte Fläche ist aber "nur" rund 30qm groß)

    - Der Fußboden der Etage besteht aus Beton; Wände wie schon oben beschrieben; Decke Holz aktuell ohne Dämmung

    - Der Gebäudeteil stößt einseitig nur an unser eigenes Haus an

    - Die Nachbarn sind weit weg :)

    - Rechtlich lasse ich gerade vom Amt klären, welche Nutzungsart für den Gebäudeteil zuletzt angegeben wurde

    - Es ist insgesamt eine Art Resthof, welcher seit über 20 Jahren keine landwirtschaftliche Funktion mehr hat

    - Elektrik wurde komplett ausgebaut und wird vom Fachmann erneuert (ist im Wohnhaus auch schon geschehen)

    - Heizung und Sanitär macht dann der Fachmann und wird vom angrenzenden Wohnhaus aus verlegt


    Den Trockenbau (gleich wie es nun wird) würde ich aber gerne selber machen wollen. Daher die Frage eingangs.


    Grüße

    • Offizieller Beitrag

    - Elektrik wurde komplett ausgebaut und wird vom Fachmann erneuert (ist im Wohnhaus auch schon geschehen)

    - Heizung und Sanitär macht dann der Fachmann und wird vom angrenzenden Wohnhaus aus verlegt

    Dann wird das wohl auf eine Nutzungsänderung hinauslaufen. In diesem Fall könnten dann noch Fragen zu Rettungswegen, Fenstern etc. kommen.

  • Wie soll denn der Raum beheizt werden? welche Temperaturen, wie häufig/wie lange?


    ich bin nicht so ein großer Freund von so kleinen Hohlräumen, die gebaut werden, um eine Belüftung sicherzustellen.

    Weil da belüftet wahrscheinlich gar nix. Zur Belüftung braucht es nämlich eine Durchströmung, und die sehe ich nicht. Schon, weils keinen Antrieb für die Belüftung gibt, also keine erzwungene Luftströmung und auch keinen wirklichen thermischen Auftrieb. Zumal unten ja ohnehin keine Luft rein kann, weil Wände ja üblicherweise auf dem Boden stehen...


    Also bin ich eher für eine Dämmung direkt auf der Wand. Dann habe ich einen feuchtetechnischen Verbund zwischen Wand und Dämmsystem.

    Ich mag für solche Anwendungen ein paar Zentimeter Dämmputz. Da sieht man gleich, wenn was los ist und kann ggf. nacharbeiten. Vorausgesetzt, man legt keine Installationen (Wasser sowieso nicht, aber auch kein Elektro oder sonstiges) in die Dämmebene...


    Natürlich muss man sich darüber im Klaren sein, dass das natürlich nicht gleichwertig ist einer hochwärmegedämmten Außenwand.


    Aber: bevor man innen dämmt, muss man sich die Wand von außen ansehen! (Schlagregenschutz?)

  • Die rechtlichen Frage sind wie gesagt in der Klärung und sollen hier bei den ersten Gedankenspielen keine Rolle spielen.


    Geheizt werden soll über klassische Heizkörper; ca. 22°C sollen erreicht werden bei üblicher Wohnraumfeuchte (eher etwas trockener). Zwei Fenster sind

    dazu auch noch vorhanden. Den Heizungsteil samt Lüftung soll aber unser Heizungsbauer planen und ausführen.


    Mir geht es hier wirklich nur um sinnvolle Lösungen für den reinen "Wandaufbau". Im Wohnhaus haben wir uns für Lehm, Holzfaserdämmung, Lehm- und Kalkputze entschieden. Dazu Wandheizung im Obergeschoss und Fußbodenheizung im Erdgeschoss. Das Klima ist wirklich klasse! Aber das soll hier so nicht umgesetzt werden.


    Persönlich finde ich den Gedanken von Alfons (Dämmung direkt auf der Wand) auch am besten. Aber was muss man da berücksichtigen? Wie sollte

    man vorgehen?


    Grüße

  • Noch jemand einen Vorschlag für die Dämmung "nach Alfons" bzw. worauf man besonders achten sollte? Die Wand zeigt im Übrigen nach Osten.

    Sie ist nach erster Kontrolle von innen und außen trocken und ohne Schäden.

  • Das, was ich sagen konnte (ohne das Objekt zu kennen), habe ich schon geschrieben...


    Alles weitere wäre schon ein tieferer Einstieg in die Planung. Und das können wir hier leider nicht leisten...

    Wir kennen nicht die Wand, deren Material, die Feuchtebelastung, Schlagregen, die Nutzung, Beheizungsintervalle und sonstige Randbedingungen...


    Sorry, ist aber so...