Wasser im Fußbodenaufbau / Rohdecke

  • Hallo zusammen,


    Ich habe folgendes Problem.

    Wir haben unser EFH fast fertiggestellt und nach der Endmontage des Badezimmers festgestellt, dass Wasser ein Stockwerk tiefer aus der Rohdecke läuft.

    Die Undichtigkeit konnte noch nicht lokalisiert werden. Das Wasser ist nach meiner Vermutung auf der Rohdecke zum tiefsten Punkt gelaufen. Da es Spannbetondeckenelemente sind, biegen die sich ja auch verhältnismäßig leicht durch. Und genau in der Mitte des Raum darunter lief das Wasser auf die Abhangdecke.

    Das Bad darüber ist bis 1,20 m verfliegt. Von daher nix zu sehen. Lediglich im Sockelbereich des angrenzenden Zimmers sowie im Türbereich sind die Rigipswände im unteren Bereich feucht.


    Der Fußbodenaufbau wie folgt.

    1. 20 cm Betondecke

    2. 7 cm Thermozellestrich auf Zementbasis (hierin laufen auch die Zuleitungen Wasser und Abwasser)

    3. 3 cm EPS Noppenplatte mit Fußbodenheizung

    4. 4-5 cm Zementestrich überdeckt

    5. Fliese


    Das wir vorher schon Wasserdruck auf den Baustutzen hatten, gehe ich eher von einer Leckage am Abwasser aus, weiß es aber auch nicht.

    Auf der Decke im EG stand ca. 5 Liter Wasser.

    Abwasser war nicht fäkalienbelastet.

    Es wurde von der Sanitärfirma lediglich mal die Armatur gespült und die Wassermenge am Klo eingestellt.

    Badewanne wurde volllaufen und wieder abgelassen. Da steht aber kein Wasser drunter, hab schon Fliese weggeklopft.


    Gibt es eine Möglichkeit, das Wasser zu entfernen, ohne alles wieder zu öffnen?

    Wie beurteilt ihr den Schaden?

    Was kann man machen?


    Ich habe vom EG aus einen Heizlüfter gegen die Betondecke von unten blauen lassen, in der Hoffnung, dass es nach oben rausdiffundiert.

    Der Schaden ist jetzt 5 Tage alt.

    Morgen kommt die Sanitärfirma zu Leckageortung mit einem Gasschnüffler.

    Ich melde es morgen auch meiner Wohngebäudeversicherung.

    Danke für eure Hilfe!

    Gruß Alex

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe vom EG aus einen Heizlüfter gegen die Betondecke von unten blauen lassen, in der Hoffnung, dass es nach oben rausdiffundiert.

    Warum sollte es nach "oben" diffundieren? Wenn Du unten durch den Heizlüfter trocknest, dann zieht die Feuchtigkeit natürlich nach unten. Vereinfacht gesagt, die Feuchtigkeit geht dort hin wo es trocken ist.

    Um die komplette Decke durchzutrocknen wird die Energiemenge des Heizlüfters aber nicht ausreichen, das würde Monate dauern.


    Der Firma solltest Du sagen, dass Du an dieser Stelle schon 5 Tage "getrocknet" hast, damit die das bei ihrer Suche berücksichtigen.



    Gibt es eine Möglichkeit, das Wasser zu entfernen, ohne alles wieder zu öffnen?

    Zuerst die Ursache ermitteln. Vielleicht wird dadurch schon eine Öffnung erforderlich. Wurde der Druck der FBH kontrolliert? Wurden die FBH Kreise am Stück verlegt? Oder irgendwo etwas "angestückelt"?

  • ich weiß von einem "Vollmontagedecken"-Anbieter mit dem Produkt xxxxx-plan, wo es vor vielen Jahren mal den Spruch gab

    "hast Du eine xxxx-plan, brauchst Du keinen Wasserhahn..."


    in die Röhren scheint Wasser reingelaufen zu sein. Möglicherweise während der Rohbauzeit.

  • Zitat

    Zuerst die Ursache ermitteln. Vielleicht wird dadurch schon eine Öffnung erforderlich. Wurde der Druck der FBH kontrolliert? Wurden die FBH Kreise am Stück verlegt? Oder irgendwo etwas "angestückelt"?

    Danke für deine Antwort R.B.

    Heute wurde die Leckstelle ermittelt.

    100er KG Abwasserroher, Dichtung in der Muffe verrutscht.

    Ja, der Heizlüfter sollte auch zusätzlich die Abhangdecke abtrocknen. Dank imprignierter Platteten sieht man der auch nix an.


    Die Schadstelle ist geöffnet, bisschen Fliese rausgekloppt.

    Aber wie bekommt man das Wasser vom Rohboden weg.

    Keine Ahnung, wieviel da steht. Aber ein paar Liter könnten es sein.

    Gruß Alex

    • Offizieller Beitrag

    Aber wie bekommt man das Wasser vom Rohboden weg.

    Da bin ich jetzt nicht der Experte. Es gibt Firmen die trocknen solche Sachen professionell, da wird dann Warmluft in den Aufbau geblasen usw.

    • Offizieller Beitrag

    Aber wie bekommt man das Wasser vom Rohboden weg.

    Das steht typischerweise flüssig in der Deckenmitte wenn einigermaßen ordentlich gearbeitet wurde und läuft gerne entlang dort durch die Decke gebohrter Kabel auch gerne gleich wieder nach unten heraus. Dabei sollte man nicht unterschützen, wieviel Wasser sich in der Trittschall- oder Wärmedämmung bzw. bei Dir in der gebundenen Schüttung sammeln kann. Der Hersteller der Schüttung schreibt dazu:

    Kann Thermozell nach einem Wasserschaden im Bauteil verbleiben?


    Nach einem Wasserschaden mit Frischwasser kann die Thermozell Ausgleichsschüttung mit Lüftungstrocknern getrocknet werden. Sollte jedoch Abwasser in die Ausgleichsschicht gelangt sein, so ist man mit einer Verkeimung konfrontiert und müsste aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen die Ausgleichsschicht in einem großzügigen Radius, im betroffenen Bereich, zurückbauen.

    Das heißt, es ist in jedem Fall eine professionelle Bauteiltrocknung erforderlich: Warmluftzufuhr in die gebundene Schüttung durch Schläuche, Austritt durch Austrittsbohrungen, Kondensationstrocknung der Raumluft. Wöchentliche Begleitmessungen bis zur vollständigen Trocknung sind empfehlenswert und sollten mitgebracht werden. Trocknungsdauer typischerweise 2 - 3 Wochen.

  • Spannbetondeckenelemente

    Da war meine erste Idee auch

    in die Röhren scheint Wasser reingelaufen zu sein.

    Da ja jetzt die "Ursache"

    100er KG Abwasserroher, Dichtung in der Muffe verrutscht.

    gefunden wurde ... Aber, wurde die tatsächlich gefunden?

    Es sieht nach einem Rohbau aus. Kann infolge der Undichtigkeit tatsächlich das Schadensbild erklärt werden?


    Haben die Spannbetondeckenelemente Hohlräume und läuft das Wasser tatsächlich bei einem Kabelauslass raus?

    Falls zweimal mit ja zu beantworten, würde ich in den "Nachbarröhren" mal eine Probebohrung machen (lassen).

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Zitat

    Das heißt, es ist in jedem Fall eine professionelle Bauteiltrocknung erforderlich: Warmluftzufuhr in die gebundene Schüttung durch Schläuche, Austritt durch Austrittsbohrungen, Kondensationstrocknung der Raumluft. Wöchentliche Begleitmessungen bis zur vollständigen Trocknung sind empfehlenswert und sollten mitgebracht werden. Trocknungsdauer typischerweise 2 - 3 Wochen.


    Danke für die Antworten.

    Das Problem ist derzeit, dass durch das Hochwasser Kondenstrockner nicht zu bekommen sind.


    Wie genau kann ich mir die Austrittsbohrungen vorstellen? Von oben Fliese und Estrich öffnen?

    Dass ich dabei nicht die Fußbodenheizung erwische, wäre ein riesen Glück.

    Meine Idee war, dass ich die Rigipswände vom Fußboden bis zur Rohdecke öffne und darüber irgendwie versuche, die Feuchtigkeit herauszubekommen..

    Es handelt sich immerhin zum Glück nur um fäkalienfreies Wasser, was durch die Abwasserleitung kam..

  • Wie genau kann ich mir die Austrittsbohrungen vorstellen? Von oben Fliese und Estrich öffnen?

    Kann ich davon ausgehen, dass die fragen beide mit Ja beantwortet werden?

    Haben die Spannbetondeckenelemente Hohlräume und läuft das Wasser tatsächlich bei einem Kabelauslass raus?

    In dem Fall von unten. Kleiner Schaden, der leicht auszubessern ist ;)

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

    • Offizieller Beitrag

    Wie genau kann ich mir die Austrittsbohrungen vorstellen? Von oben Fliese und Estrich öffnen?

    ja

    Dass ich dabei nicht die Fußbodenheizung erwische, wäre ein riesen Glück.

    ja, aber dem Glück kann man helfen, bspw. durch vorsichtiges manuelles Arbeiten,

    Meine Idee war, dass ich die Rigipswände vom Fußboden bis zur Rohdecke öffne und darüber irgendwie versuche, die Feuchtigkeit herauszubekommen.

    Wie gut, dass Du Dich von dieser Idee bereits wieder verabschiedet hast, denn sie wird nicht funktionieren, weil die gebundene Schüttung und die Trittschalldämmung- und Wärmedämmung von Luft durchströmt werden muss. Die Luftzuführung geschieht dabei sinnvollerweise durch Bohrungen in der Feldmitte, die Abströmung durch die umlaufenden Randdämmstreifen. Das sieht dann so aus:



    Meine Beschreibung war insofern fehlerhaft. Ich war unaufmerksam, sorry!


    Wenn Trockenbauwände trocken geblieben sind, gibt es keinen Grund, sie anzufassen. Wenn sie aber durchfeuchtet sind, werden die feuchten GK-Teile entfernt werden müssen, weil so gut wie sicher schon längst begonnen haben, zu schimmeln - und sei es innenseitig. Die Schimmelpilze werden nach dem Trocken weiter vorhanden sein und bei erneutem Feuchtigkeitszutritt wie zu wachsen beginnen - und zwar unabhängig vom Fäkalgehalt des Wassers.

  • Dass ich dabei nicht die Fußbodenheizung erwische, wäre ein riesen Glück.

    Man kann die auch via Thermographie oder thermoreaktiver Folien recht präzise orten. Jedenfalls präzise genug für eine 50er Kernboherung

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen