Schallschutz Altbau Balkontür

  • Hallo ihr,

    ich bin gerade vom Hinterhaus ins Vorderhaus gezogen und dachte, die Situation wäre hier schallmäßig ähnlich wie hinten, aber dem ist leider absolut nicht so.
    Das Vorderhaus ist ein denkmalgeschützter Altbau mit super alten Fenstern und die Wohnung liegt höher. In wirklich jedem Zimmer höre ich die Autos der umliegenden Straßen. Das macht mich echt fertig. Im Zimmer meines Sohnes ist es am schlimmsten. Dort gibt es einen Balkon. Die Balkontür hat die für einen Altbau typischen Doppelfenster, ich weiß leider nicht, wie genau man das nennt. Man muss also quasi immer 2 Türen aufmachen…und über den Türen gibt es noch 2 Fenster. Ich habe schon einen super teuren Schallschutzvorhang gekauft, aber es ist trotzdem immer noch ziemlich laut (laut Lärm-App nachts zwischen 50 und 60 DB). Habt ihr eine Idee, was ich noch machen könnte? Ich hatte überlegt, nachts eine Schaumstoffplatte zwischen die beiden Türen und die beiden Fenster zu stellen. Was haltet ihr davon? Habt ihr noch andere Ideen? Es ist wirklich schrecklich hellhörig hier und ich werde in meinem Zimmer immer von der älteren Dame über mir geweckt, die um 5:30 Uhr aufsteht und aufs Klo geht (ich höre ihre Schritte und die Dielen knarzen). Ich hätte einfach nicht umziehen sollen, aber diese Gedanken helfen ja jetzt auch nicht weiter.

    Ich würde mich wirklich sehr über Anregungen und Vorschläge freuen.


    liebe Grüße

    Laermi

    • Offizieller Beitrag

    Die Schaumstoffplatte ist nutzlos. Ansonsten vermischen sich bei Dir unterschiedliche Probleme, in jedem Fall Schallschutz gegen außen und Schallschutz gegen oben. Beide haben nichts miteinander zu tun und verlangen andere Maßnahmen. Bist Du Mieterin oder Eigentümerin?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Hallo Laermi,

    .. Habt ihr eine Idee, was ich noch machen könnte? Ich hatte überlegt, nachts eine Schaumstoffplatte zwischen die beiden Türen und die beiden Fenster zu stellen. Was haltet ihr davon? ..

    davon halte ich nichts. Die Schaumstoffplatten alleine bewirken kaum Unterschied.

    Entweder Ohrstopfen / Dämmpfropfen in die Lauscher, InEar- oder OverEar-Kopfhörer (bestenfalls kabellos) nutzen und Musik hören..


    .. oder umziehen.


    So, wie Du das Bauwerk schilderst, bekommst Du es nicht sinnvoll gedämmt.

    Falls Umzug keine Möglichkeit, dafür ausreichend finanzielle Unabhängigkeit und freier Raum vorhanden: Studiobox oder -raum einrichten, alle Seiten dämmen.. Bett hineinstellen.

    Freundliche Grüße,

    der nordische Fuchs

  • Die Schaumstoffplatte ist nutzlos. Ansonsten vermischen sich bei Dir unterschiedliche Probleme, in jedem Fall Schallschutz gegen außen und Schallschutz gegen oben. Beide haben nichts miteinander zu tun und verlangen andere Maßnahmen. Bist Du Mieterin oder Eigentümerin?

    ich bin Mieterin - und gerade ziemlich schlaflos ☹️

  • Entweder Ohrstopfen / Dämmpfropfen in die Lauscher, InEar- oder OverEar-Kopfhörer (bestenfalls kabellos) nutzen und Musik hören..


    .. oder umziehen.

    ich bin doch gerade erst umgezogen 😭 Und in Berlin ist die Wohnungssuche leider nicht so einfach…


    ohropax und die Schallschutzkopfhörer meines Sohnes habe ich schon ausprobiert…da kriege ich Beklemmungen und ich höre den Wecker und die Rufe meines Sohnes nicht. Aber ich habe am Dienstag einen Termin bei Kind -Hörgeräte…die bieten auch Gehörschutz an…vielleicht können die zaubern…


    aber für meinen kleinen Sohn ist das nix, der reißt sich alles aus dem Ohr.


    Hat nicht vielleicht irgendjemand noch eine Idee wie icj die Dezibel noch ein bisschen runterkriege?

  • Sofern es sich um MIschfrequenzen handelt, welche partiell Mauerwerk (Boden / Wände) tieffrequent schwinged durchwandern und zeitgleich Verglasung / dünne Türe im hochfrequenteren Anteil durchdringen, wird weder reiner Schaumstoff / Akustikdämmung noch reine Schwingungsdämpfung umfassende Besserung bringen. Zumal es sehr schwer ist, bei hellhörigen Gebäuden die Decke zum Nachbarn über einem ohne grundsätzliche Umbauten "ruhig" zu bekommen.


    Dämmen kannst Du Flächen mit Alubutyl, ungiftig. Höhere Wandstärke der Alufolie dabei ausgewählt, dämmt dies auch Türen. Für Glastüren ist es nichts. Sofern Du nur etwas "davorstellst" oder klebst, wandern tiefe Frequenzen - wozu auch das Stampfen über Dir gehört - weiterhin durch Mauerwerk und Decke / Boden.


    Da Euch Beiden diese Art von Geräuschen offenbar stark zusetzt, kann ich nur empfehlen, bei nächstem Umzug (irgendwann in Zukunft) die Wohnung vorher zu Hauptverkehr-/Morgenszeit zu besichtigen, evtl. auch zu zwei Zeiten des Tages, um einen besseren Überblick über Gebäudedämmungswirkung und Verhalten der Nachbarn zu erhalten.


    Nun gute Nacht.. den Rest der Diskussion überlasse ich den Bauprofis, für mich ist so etwas nur Hobby.

    Freundliche Grüße,

    der nordische Fuchs

  • Was haltet ihr davon?



    2. Lücken zwischen der Wand und dem Fenster füllen

    In den meisten älteren Gebäuden bilden sich kleine Luftlöcher zwischen dem Fenster und der Wand, wodurch Geräusche von außen nach innen dringen können. Das ist nicht nur aus akustischen Gründen suboptimal, sondern auch im Hinblick auf den Energieverbrauch. Denn im Winter kommt hier die kalte Luft leicht durch und treibt die Heizkosten in die Höhe. Es lohnt sich also allemal, diese Lücken zu schließen! Am besten nutzt man dafür ein akustisches Dichtmittel.


    3. Fenstertüren zusätzlich abdichten

    Die Gummidichtungen von Fenstertüren können mit der Zeit platt und steif werden, wodurch die Fenster dann nicht mehr richtig schließen und Lärm durchlassen. Das lässt sich leicht mit einem Blatt Papier überprüfen. Dazu klemmt man dieses zwischen der Fenstertür und dem Rahmen ein und versucht dann das Blatt bei geschlossenem Fenster herauszuziehen. Wenn sich das Blatt leicht herausziehen lässt, funktionieren die Dichtungen in der Regel nicht mehr richtig.

    Das lässt sich mit Dichtungsbändern * aber ganz leicht beheben. Die Schalldämmung wird dadurch deutlich verbessert! In diesem Video siehst du, wie einfach das geht:

  • und davon:

    7. Eine zusätzliche Schicht Plexiglas anbringen

    Wenn du nicht bereit bist, das Fenster komplett auszutauschen und eine möglichst kostengünstige Variante suchst, um die Schalldämmung der Scheiben trotzdem zu verbessern, könnte diese Option die Richtige sein. Die Idee ist es, durch eine zusätzliche Scheibe einen weiteren Hohlraum zwischen den Fensterscheiben zu schaffen. Dadurch entsteht eine effektive Schalldämmung.

    Wichtig ist es bei dieser Variante auf die Qualität der Plexiglasscheibe zu achten. Zum einen sollte sie unbedingt Fensterqualität besitzen. Das verhindert, dass sie sich mit der Zeit durch die Sonneneinstrahlung verfärbt. Die Scheibe sollte außerdem etwa so dick sein wie eine (einzelne) Fensterscheibe (in der Regel 4-8 mm). Der Abstand zwischen Fensterscheibe und Plexiglasscheibe sollte mindestens 10 mm betragen.

    Diese Methode ist oftmals effektiver als Vorhänge und Jalousien und bietet zusätzlich den Vorteil, dass das Fenster frei bleibt und Licht in den Raum kommt.

  • und davon:

    7. Eine zusätzliche Schicht Plexiglas anbringen
    ..

    Das ändert in keinem Fall etwas an Deiner Nachbarschafts-Lärmproblematik und auch Verkehrslärm wird nur moderat in einem hellhörigen Haus durch Dämmung der höherfrequenten Anteile reduziert.

    Soweit meine Laienmeinung, dämme keine Häuser, sondern andere große und kleine Kästen mit langen, geraden 2D Seitenwänden.


    Röhm Plexiglas oder Makrolon in 4-8 mm Stärke ist bei Fenstergröße allerdings auch sehr schnell im dreistelligen Bereich. Pro Fenster. Einfassung kommt noch hinzu.

    Freundliche Grüße,

    der nordische Fuchs

  • Hmm…ich hatte überlegt auf eine Einfassung zu verzichten und stattdessen Schaumstoff an die Ränder. Dann wäre das ganze auch ein bisschen leichter, da ich es dann morgens ja immer rausnehmen würde…mmmh

  • Wie hast Du geplant, es zu montieren?

    Selbstklebendes Klett-/Pilzband und unten auf dem Boden aufgestellt belassen, damit es sich nicht durch sein Eigengewicht abschält?

    Freundliche Grüße,

    der nordische Fuchs

  • Was könnte sich durch das Eigengewicht abschälen?
    zur Montage: ich dachte, ich könnte den Schaumstoff an die Platte kleben und der Schaumstoff ist dann so dick, Wasser genau zwischen die beiden Fenster passt…

  • Was könnte sich durch das Eigengewicht abschälen?

    Die Konstruktion des Aufsatzes. Für Klettbänder ist bekannt, sich unter Dauerlast bei senkrechter Montage gerne abzuschälen, bei Pilzbändern weniger, aber dennoch riskant ohne Bodenkontakt der doch recht schweren 4-8 mm Kunststoffscheibe.


    Ad Klemmung: Bin gespannt.. kann mir nicht vorstellen, wie Deine Türe aussieht, damit das hält. Ich drücke die Daumen. Nimm einen dauerelastischen Schaumstoff mit Rückstellkraft - also kein Styropor, Styrodur o.Ä. - wenn Du durch leichte Kompression einen ausreichenden Gegendruck wünschst, auch nach der 3. Neumontage noch.

    Freundliche Grüße,

    der nordische Fuchs

    • Offizieller Beitrag

    Ohne das Doppelfenster selbst aus der Nähe gesehen zu haben, mag ich keine Vorschläge machen.


    Gegen Straßengeräusche müssten alle Fenster gleichermaßen gesichert werden. Für Mietende ist dies ohne zustimmungsbedürftige Veränderungen an der Mietsache kaum möglich.


    Die typischen bauzeitlichen Doppelfenster der Berliner Gründerzeithäuser sind - in gutem Unterhaltungszustand - akustisch und thermisch relativ gut. Sollten allerdings die Spaltmaße der Fenster durch Verzug größer sein als ca. 1 mm, oder - wie meistens - keine elastischen Fugendichtungen vorhanden sein, so sollte zuerst dieses Problem beseitigt werden. Das wäre vermutlich eine Sache des Vermieters.


    Das Problem mit der Dame oben bleibt von allen Maßnahmen an den Fenstern unbeeinflusst und wäre nach einer erfolgreichen Verbesserung der Fenster sogar noch stärker wahrnehmbar.


    An welcher Kreuzung liegt denn das Haus? Interessant wäre mit diesem Wissen ein Blick in das Berliner Lärmkataster, denn gegen obejektiv messbaren starken (Straßen-) Lärm helfen solche Bastellösungen wie hier propagiert meist nur wenig. Die Bauakustikerin meines Vertrauens lacht über Schallmessungen mit Smartphon-Apps immer schallend. Sie meint, man könne sich dann auch gleich mit der Kamera des Smartphons ein Röntgenbild anzeigen lassen …

  • Hallo Skeptiker,

    danke für deine Antwort. Ich mache morgen mal ein Foto der Balkontür und poste es. Wir wohnen in Tempelhof in der Nähe der Autobahn, aber unser Teil der Straße zählt laut Mietspiegel nicht zum lärmbelasteten Teil.
    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Wir wohnen in Tempelhof in der Nähe der Autobahn, aber unser Teil der Straße zählt laut Mietspiegel nicht zum lärmbelasteten Teil.

    Vergiss den Mietspiegel! Schreib einfach um die Kreuzung welcher Straßen es geht, dann schaue ich in das

    Berliner Lärmkataster

    und kann vielleicht noch etwas zu den konkreten Werten dort schreiben.

    • Offizieller Beitrag

    Danke, ist angekommen!


    Nach der strategischen Lärmkarte von Berlin und weiteren öffentlich zugänglichen Daten ist an der Straßenfassade des hier betrachteten Hauses an einer Nebenstraße nahe einer stark befahrenen Hauptverkehrsstraße ein über den Tag „gemittelter Lärmpegel“ von 55 - 60 dB festzustellen. Rein rechnerisch sollte hier demnach maximal ein Schallschutzfenster der Schallschutzklasse I erforderlich sein, um die zulässigen Werte von 25 / 35 dB bei geschlossenem Fenster einzuhalten. An der Anzeigegenauigkeit der App habe ich weiter ernsthafte Zweifel.


    Es gibt aber keinen Anspruch auf Geräuschlosigkeit bei geschlossenem Fenster. Die vorherige Wohnlage im umschlossenen Hinterhof (so hatte ich es verstanden) war mit Sicherheit erheblich leiser.


    Die beschriebenen Bastelarbeiten dürften nicht viel bewirken. Zuerst würde ich eine Instandsetzung der Fenster (Fugendichtigkeit) anstreben.


    Es bleibt Dir, eine Beratung durch ein qualifiziertes Planungsbüro für Bauphysik mit Schwerpunkt Bauakustik einzuholen. Eine Erstberatung dürfte ohne Messungen vermutlich einige hundert € kosten. Für Mieter lohnt sich das aber kaum.


    Ich kann da nur wenig Hoffnung machen. Wesentliche Merkmale der Wohnung sind nun einmal ihre Lage und ihr bauliche Beschaffenheit. Beides war zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses vorhanden und offen erkennbar. Anhand der öffentlich verfügbaren groben Daten ist keine dauerhafte oder gravierende Überschreitung der zulässigen Grenzwerte zu vermuten. Sicherheit bringt aber nur eine teure Messung (nicht unter 1.000 €). Bei Bedarf kann ich hier eine gute Messstelle empfehlen.

  • Danke dir!

    Die gemessenen 55-60 dB gelten für tagsüber draußen, richtig? Das kann doch nicht sein, dass ich dann nachts drin, selbst wenn gerade kein Auto fährt, als Mindestwert nur 1x 47 hatte…da fange ich auch an an der App zu zweifeln…


    Die Dame über mir hat sich bei einem Bekanntem informiert und möchte nun Talkum-Pulver in die Dielenritzen streuen…mal schauen.

    Mein nächstes Projekt wäre dann die Fugendichtigkeit. Kann ich das selbst machen? Meine Vermieterin ist sehr unzuverlässig und geldgeil….ich weiß nicht, ob sie das dann als Modernisierungsmaßnahme auf die Miete aufschlagen könnte….


    liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Talkum-Pulver in die Dielenritzen streuen

    Da bin ich ja mal gespannt. Ich denke, ein Teppich wäre besser. Aber finde ich schon sehr nett von der Dame, dass sie da entgegenkommt.


    Bzgl Fenster:

    Ich finde die Tips von Skeptiker bzgl der Fugen erst mal eine wirklich gute Lösung, kurzfristig. Wenns Probleme mit der Vermieterin gibt, dann das am besten reversibel machen und auf lange Sicht wird wohl nur eine neue Bleibe die Lösung sein.

    • Offizieller Beitrag

    Mindestwert nur 1x 47 hatte…da fange ich auch an an der App zu zweifeln…

    Diese Anzeige kann viele Gründe haben. Meist liegt es daran, dass die im Handy verbauten Mikrofone schon eine Art "Grundrauschen" verursachen, niedrige Schallpegel lassen sich damit nicht zuverlässig messen. Um ein bestimtes Signal (Geräusch) korrekt zu messen, muss dieses deutlich über den Umgebungsgeräuschen und Grundrauschen der Messgeräte liegen. Möchte man nur allgemein den Schallpegel messen, dann muss dieser trotzdem über dem Eigenrauschen der Messtechnik liegen (im Idealfall min. 6dB, je nach Messtoleranz die man zu erfüllen hat auch mehr).


    Wenn Dich primär der Straßenverkehr stört, dann kann man sich auf dessen typischen Frequenzbereich konzentrieren, also ca. 500Hz-1kHz. Das ist deswegen wichtig, weil es keine schalldämmende Maßnahmen gibt die über den kompletten Frequenzbereich (Hörbereich) gleichermaßen gut funktionieren. Gegen höhere Frequenzen kann man meist einfacher dämmen.


    Die von Dir oben genannten Punkte 2,3,7 sind zwar grundsätzlich nicht falsch, aber der Teufel steckt im Detail.

    So würde man beispielsweise für eine "Schallschutzverglasung" zwar eine zusätzliche Scheibe anbringen, dieser aber dicker ausführen als die beiden (oder 3) anderen Scheiben. Der Hintergrund dabei ist, dass man durch das andere Material sowie Materialstärke mehere Scheiben mit unterschiedlichem Schallverhalten hat. Ich weiß nicht, ob es jetzt sinnvoll ist an dieser Stelle mit Fachbegriffen wie Resonanz, Koinzidenfrequenz etc. um sich zu werfen.


    Was auch immer wieder vergessen wird, dass die Schalldämmung von xxdB nicht konstant über den kompletten Frequenzbereich erreicht wird. Hat mein Fenster ein Schalldämm-Ma0 von sagen wir mal 30dB, dann kann es sein, dass es bei 100Hz nur 20dB sind, bei 3kHz hingegen 40dB. (Zahlen jetzt willkürlich gewählt). Bei Straßenlärm interessiert Dich aber primär der Bereich 500Hz-1kHz.


    Das zu wissen ist wichtig, wenn man überlegt schalldämmende Maßnahen durchzuführen. Schaust Du Dir mit diesem Wissen die Schalldämmung von Schaumstoff etwas genauer an, dann siehst Du, warum das so einfach nicht funktionieren wird.


    Ich würde im Vorfeld auf jeden Fall die von Skeptiker angesprochenen "Dichtungen" genauer anschauen. Das ist gerade bei älteren Fenstern eine bekannte Schwachstelle. Ist diese Schwachstelle beseitigt, dann kann man sich um die nächsten kümmern.


    Das ist wie mit einem Fass in das man von oben nach unten mehrere Löcher bohrt. Leert man Wasser rein, dann läuft es aus dem untersten Loch wieder raus. Stopft man dieses Loch, dann steigt der Wasserpegel bis zum nächsten Loch und läuft dort raus. Stopft man auch dieses Loch, dann steigt der Pegel weiter bis zum nächsten Loch usw. usw.


    In einer Wohnung/Haus hat man viele Schwachstellen, die man Stück für Stück stopfen muss.


    Zu der Sache mit der Decke/Trittschall von "oben", das ist wieder etwas ganz anderes. Schön, dass sich die Nachbarin bemüht, aber wenn schon die DIelen "knarzen", dann wird ein bisschen Puder nicht helfen. Ein anderer Bodenbelag könnte vielleicht etwas helfen, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit müssten die Dielen selbst "saniert" werden. Es handelt sich ja weniger um typischen Trittschall der durch das Auftreten auf den Boden entsteht, sondern mehr um eine Bewegung der Dielen durch das Auftreten. Selbst bei einem weichen Bodenbelag und vorsichtigem Auftreten, werden ja durch das Gewicht die Dielen bewegt (verformt). Ich glaube nicht, dass hier die Vermieterin mitspielt, denn das bedeutet etwas mehr Aufwand (und Kosten).