Immobilienpreise - Noch realistisch?

  • Servus allerseits,


    aktuell ist der Immobilienmarkt ja komplett leergefegt und für die verbleibenden Immobilien werden auch hier im Norden mittlerweile Mondpreise verlangt,

    ein 80er Jahre Einfamilienhaus was 2010 vllt. 200k Euro gekostet hat, wird mittlerweile für über 550k Euro gehandelt.

    Ein einfaches 110m² Haus BJ2004 im Neubaugebiet kostet im Randgebiet Hamburgs mittlerweile über 700k Euro.

    Völlig von der Angemessenheit des Preises, frage ich mich ehrlich gesagt, wer kann sich denn für 700k Euro ein Haus in Deutschland leisten?

    (wir reden ja nicht von einer Villa, sondern von irgendwelchen Billigbauten für 200K Euro Anfang der 2000er)


    Ein gut verdienendes Ehepaar mit vielleicht 6000 Euro Nettoeinkommen wird das Haus nicht abzahlen können, bzw. wie soll jemand ohne EK so ein Haus überhaupt finanzieren können?


    Würdet ihr bei der aktuellen Marktlage ein nicht benötigtes Einfamilienhaus "teuer" abstoßen um andere Immobilien-Projekte zu finanzieren oder würdet ihr so ein Objekt versuchen zu vermieten und auf weitere Preissteigerungen spekulieren?

    • Offizieller Beitrag

    Pauschal beantworten kann man das nicht, denn das hängt auch stark mit der persönlichen Lebensplanung zusammen.


    Die Umstände sprechen eher gegen einen Verkauf, aber jeder der investiert weiß auch, dass man ab und zu auch mal Kasse machen muss. Die Renditen bei Vermietung sind auch nicht mehr so berauschend, je nach Lage kann es sogar sein, dass man unter´m Strich mit einer roten Null da steht. Warum nicht Gewinne realisieren anstatt das Kapital in einer Immobilie zu bunkern?

    Wenn weitere Projekte in der Planung sind, dann kann ein finanzielles Polster auch ganz hilfreich sein, trotz niedriger Kreditzinsen.


    Es gibt also eine Menge Punkte zu beachten, mehr als die o.g. 3 Beispiele, und die sind von Fall zu Fall verschieden. Sicher ist, die Zeiten sind für einen Verkauf sehr günstig, man bekommt so ziemlich alles weg, und das zu Traumpreisen. Ob das ewig so weitergeht, das hängt auch von der Lage ab. In manchen Regionen wäre auch eine Korrektur der Preise denkbar, aber auch so eine Korrektur ist nicht von Dauer, das muss man dann aussitzen (s.o. "Lebensplanung", im Alter von 30 Jahren plant man anders als mit 70 oder 80 Jahren).

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns werden derzeit sogar noch höhere Preise für Wohnungen aufgerufen (also kein eigenes Grundstück). WEG! Bei einigen dieser Projekte sind die m²-Preise mittlerweile bei über 7.000 Euro. Irre!

    in B 10.000 bis 15.000 €

  • Wir haben ein Grundstück am Ar*** der Welt, was wir vor dem Boom für 12,65€ / qm angeboten hatten. Keine Nachfrage - ist auch wenig attraktiv aber immerhin in einer Stadt. Kürzlich hatten wir 35 gefordert und hatten rege Nachfrage. Allerdings kein Verkauf wegen zu vieler Altlasten und zu groß. Jetzt sind wir bei 49 Euro inkl. Beräumung, haben aber jetzt den Verkauf abgebrochen.

    Wir wollten das Geld für die Sanierung eines anderen Objektes nutzen. Das fällt aufgrund Corona, Preisentwicklung und fehlender Bearbeitung der Baugenehmigung flach. Das Geld würde nur rumliegen und wegen Inflation verrotten. Das GS behält seinen Wert. Also haben wir vorerst alles abgebrochen.

    • Offizieller Beitrag

    dass nachdem die Blase mal geplatzt ist, die Nachfrage nach C-Lage stark zusammenbricht..

    Wenn ich mir die Preise hier in der Region so anschaue, dann kann ich mich nicht daran erinnern, dass es in den letzten 40 Jahren jemals rückwärts ging. Die Preisentwicklung ist eher geprägt durch einen langsamen und annähernd stetigen Anstieg. Manchmal stehen die Preise für 3-4 Jahre, dann gibt es mal einen größeren Sprung nach oben, das war aber in den letzten Jahrzehnten eher selten. Die letzten Jahre waren so eine Ausnahme, zuvor war einige Jahre Ruhe, und dann ging es mal wieder deutlich nach oben.


    Einen Rückgang würde ich eher in Regionen sehen die extrem gestiegen sind (Korrektur), oder halt Regionen in denen es schon lange langsam aber sicher bergab geht. Wer auf hohe Steigerungen setzt muss auch mal mit einer Korrektur rechnen, das muss man aussitzen. Wer in schlechte Lagen investiert der pokert mit hohem Einsatz.

  • Aktueller Fall aus dem persönlichen Umfeld. Ältere Dame muss ins Pflegeheim (keine Angehörigen mehr), Haus soll verkauft werden. Sachwert Grundstück + Haus rd. 200K€ bis 250k€. Verkauft ca. 4 Wochen nach der grundsätzlichen Entscheidung zum Verkauf über MundzuMund Propaganda für 350k€ (incl. Notartermin)

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen