alte (Stein-) Treppe um 10cm erhöhen

  • Hallo,


    Wir haben ein älteres 2-Familienhaus erworben und bezogen.

    Wohnung 1 (EG) und Wohnung 2 (OG) sind über ein Treppenhaus verbunden. Die Treppe ist , wie bei alten Häuser üblich aus Stein und mit (denke) Ölfarbe überstrichen.


    zum Problem:

    Nach Erwerb haben wir in beiden Wohnungen Estrich einziehen lassen und die sonstigen Gewerke durchziehen lassen. Das Treppenhaus haben wir nicht mit in Auftrag gegeben (war aus heutiger Sicht ein Fehler), da wir noch das Dachgeschoss ausbauen wollten.

    Nun stehen wir vor dem Problem, dass an den beiden Wohnungseingangstüren ein Absatz von 10cm Richtung Treppenhaus ist - unschön. Das Podest (Fläche vor der Wohnungstür) könnte man zwar ebenfalls mit Estrich (analog der Wohnungen) anheben, hätte aber dann im EG eine zu niedrige und im OG eine zu hohe Stufe im Übergang zum Podest. Dürfte zum einen nicht statthaft sein, könnte zu Stürzen führen und sieht definitiv nicht gut aus.


    Gedankenansätze, welche ich bereits verworfen habe:

    1. im örtlichen Betonwerk Stufen gem. Aufmaß gießen lassen und dann verkleben

    2. Stufen verschalen und mit Spezialbeton (SAKRET Grobmörtel PCC2) erhöhen


    Beide Varianten erscheinen mir unverhältnismäßig teuer sowie bei Variante 2 käme noch die lange Trocknungszeit hinzu.


    aktuelle Überlegung:

    da die Treppe mit Holz / Laminat belegt werden soll, könnte man eventuell auch die Erhöhung mit Holz durchführen. Weiß nur nicht, ob dies eine gängige Art wäre.


    Nun möchte ich mal die Fachleute befragen, was eine gängige Methode wäre, was man in Eigenleistung durchführen kann bzw. ob meine Überlegung mit Holz machbar ist.



    Bin für jeden konstruktiven Rat dankbar.


    Lutz

  • Weiß nur nicht, ob dies eine gängige Art wäre.

    unpraktisch alle male , viel günstiger als 1. und 2. mit sicherheit auch nicht , wenn es nicht knarren und dauerhaft halten soll....


    ich würde in richtung stell/legestufen denken ...........

    die vernunft könnte einem schon leid tun....

    sie verliert eigentlich immer

    • Offizieller Beitrag

    In der Tat muss eine Treppe ein gleichmäßiges Steigungsmaß haben. Die ventilierten Optionen sind alle mehr oder weniger untauglich.


    Bei vorangehender Planung hätte man auf die Idee kommen können, den Bodenaufbau beider Geschosse auf exakt eine Steigung zu erhöhen, also auf ca. 17 cm - 18 cm und so ein Problem geschmeidig hätte umgehen können.

  • Bei vorangehender Planung hätte man auf die Idee kommen können, den Bodenaufbau beider Geschosse auf exakt eine Steigung zu erhöhen, also auf ca. 17 cm - 18 cm und so ein Problem geschmeidig hätte umgehen können.

    Sofern die Deckrn diese nicht unerhebliche Zusatzlast vertragen. Selbst 10 cm mehr Fußbodenaufbau können durchaus aus statischer Sicht kritisch werden. Nur mal so als Gedanke. Der Ausgangspost hört sich für mich nämlich nicht unbedingt danach an, dass geprüft wurde, ob die Zusatzlast zulässig ist.

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)

  • Bei vorangehender Planung hätte man auf die Idee kommen können, den Bodenaufbau beider Geschosse auf exakt eine Steigung zu erhöhen, also auf ca. 17 cm - 18 cm und so ein Problem geschmeidig hätte umgehen können.

    Damit handelt man sich u.U. noch ganz andere Probleme Probleme ein...neben der schon erwaehnten Statik koennte von Raumhoehe, Bruestungshoehen von Fenstern, bis hin zur GK des Bauwerks fast alles mit betroffen sein.


    Die Loesung mit der Treppe aufstocken sehe ich auch mit grossen Zweifeln...10cm hoehere Stufen bedeuten im Umkehrschluss auch 10cm weniger Kopffreiheit, 10cm zu tiefe Gelaender, 10cm zu tiefe Leuchten, Schalter....

    • Offizieller Beitrag

    Sofern die Deckrn diese nicht unerhebliche Zusatzlast vertragen. Selbst 10 cm mehr Fußbodenaufbau können durchaus aus statischer Sicht kritisch werden.

    Der typischerweise verbaute Zementestrich wäre durch einen neuen ähnlicher Stärke zu ersetzen. Dazu kommt eine neue gebundene Schüttung und eine Trittschalldämmung. Das macht dann zwischen 0,015 und 0,04 kN / cm Schichtstärke und m2. Wenn wir 10 cm Schichtstärke annehmen, kommen wir auf 0,15 und 0,4 kN/m2. Das entspricht dann im besten Fall einer Mehrlast von 15 bis 40 kg/m2 und ist im günstigeren Fall bei meinen Fällen bisher immer nachweisbar gewesen - im Zweifel mit dünnerem Trockenestrich.


    (Ja, wir haben das schon einmal in einem Gebäude mit 50.000 m2 BGF so umgesetzt. Die Idee dafür hatte - ein Kollege. Es hat funktioniert, auch der statische Nachweis.)

  • Bei vorangehender Planung hätte man auf die Idee kommen können,

    ... das man da vorher eine Lösung finden solte.

    Ohne Kenntnis der Randbedingungen wie Steigungsverhältnis oder Höhe und Befestigung des Geländers ist guter Rat teuer. Und das jetzt im wahrsten Sinne des Wortes.

    Ich kann mir einen Ausgleich der Steigungshöhe durchaus vorstellen. Die Treppe wird dann unbequemer zu begehen sein. Auch die Sicherheit der Begehung wird neagiv beeinflusst. Und das Geländer mus vermutlich auch erneuert werden. Ob das Ergebnis noch hinnehmbar ist, kann man nur Anhand der baulichen Gegebenheiten beurteilen.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Danke für die rege Beteiligung und den Hinweisen.

    Es handelt sich um eine ehemalige Gaststätte mit Saal im OG. Bei Erwerb der Immobilie befand sich auf dem Dielenboden Teppich bzw. Linoleum. Mangels eigener Fachkenntnisse hatten wir einen Baubetreuer, auf welchen ich aus heutiger Sicht hätte verzichten können. Dieser hatte die Baufirmen beauftragt.


    Zum aufgebrachten Estrich. Ohne jetzt gemessen zu haben ist die Erhöhung aus ca. 50% Trittschall (Styropor) und 50% Estrich hervorgegangen. Die Decken sind in allen Räumen um ca. 50cm abgehangen und die Raumhöhe liegt jetzt bei ca. 2,30m.

    Im Treppenhaus ist ebenfalls noch ausreichend Luft nach oben und das Geländer würde erneuert werden.


    wasweissich

    Wie gesagt ich bin kein Fachmann ;) Kannst du mir deinen Tip mit „stell/legestufen„ näher erläutern.


    Danke

  • wasweissich

    Wie gesagt ich bin kein Fachmann ;) Kannst du mir deinen Tip mit „stell/legestufen„ näher erläutern.


    Danke

    wasweissich

    habe zwischenzeitlich das Internet befragt und weiß jetzt was du meinst. Stell- und Tritt-(lege-)stufe ist mir doch ein Begriff und wir hatten uns bereits ein Angebot für die Treppe zwischen OG und Dachgeschoss (Holztreppe) machen lassen. Nur war die Materialstärke da nicht ganz so stark.

    Du meinst sicherlich beim Tischler des Vertrauens die Stufen in 30-40mm Stärke machen zu lassen. Wie könnte dann der Unterbau aussehen?

    • Offizieller Beitrag

    Zur Begrifflichkeit: Allgemein und auch in der Normung werden in D die jeweiligen Teile der Stufen als "Trittstufen" und als "Setzstufen" bezeichnet.


    Die Ausführung in Holz auf Holz-UK wäre in Sachsen nur in Gebäuden der GK 1 und 2 zulässig. Handelt es sich um die GK 1 oder 2?

  • Wir haben ein älteres 2-Familienhaus erworben und bezogen.

    Es handelt sich um eine ehemalige Gaststätte mit Saal im OG.


    Ehmm, ja, klar...


    Mangels eigener Fachkenntnisse hatten wir einen Baubetreuer, auf welchen ich aus heutiger Sicht hätte verzichten können. Dieser hatte die Baufirmen beauftragt.

    Und wer hat Umbau, Umnutzung usw. geplant und beantragt?

  • Und wer hat Umbau, Umnutzung usw. geplant und beantragt?

    Keiner. Warum auch?


    Wie blauäugig manche eine Investition fürs Leben angehen, ist mit rätselhaft.

    Ich bin raus hier.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • da war wohl der wunsch der vater des gedanken , damit aus :

    unpraktisch alle male , viel günstiger als 1. und 2. mit sicherheit auch nicht , wenn es nicht knarren und dauerhaft halten soll....


    ich würde in richtung stell/legestufen denken ...........

    das werden konnte .

    Du meinst sicherlich beim Tischler des Vertrauens die Stufen in 30-40mm Stärke machen zu lassen. Wie könnte dann der Unterbau aussehen?

    nein , ich habe mit sicherheit nicht an einen tischler gedacht , wenn ich stell/legestufen auf eine stein/betontreppe denke , weil

    unpraktisch alle male ,


    viel günstiger als 1. und 2. mit sicherheit auch nicht ,

    gescheiter naturstein , passend zugeschnitten .....


    statisch scheint das gebäude ja einiges vertragen zu können

    die vernunft könnte einem schon leid tun....

    sie verliert eigentlich immer

  • Sorry an alle die sich hier um mein Problem bemühten, aber ich war beruflich ein paar Tage offline.


    Keiner. Warum auch?


    Wie blauäugig manche eine Investition fürs Leben angehen, ist mit rätselhaft.

    Ich bin raus hier.

    Nochmals zum Gebäude - es ist ein Bestandsbau, ehemals (früher) Gaststätte mit Saal und bereits zu DDR-Zeiten als Zwei-Familienhaus umgebaut (Erd- und Obergeschoss eigenständige Wohnungen) und wir haben das Gebäude vor 5 Jahren gekauft. Blauäugig würde ich jetzt nicht gleich sagen aber im Nachgang doch etwas schlauer.


    Da würde ich dann zuerst nach der Tragfähigkeitsreserve des Bestandes fragen.

    Werde mir einen Statiker suchen und dem Vorschlag von wasweissich folgen.


    Danke an Alle