KVH oder Eigenes Bauholz für Holzrahmenbau

  • Hallo zusammen,


    geplant ist eine Holzgarage, ähnlich dem folgenden Link, jedoch durch Architekt geplant.


    Fachwerk Garage - Dortmund als Bausatz - Carport-Beelitz


    Mit der beauftragten Zimmerei war als Baustoff KVH bzw. BSH vereinbart, welches sich nach den Preiserhöhungen von 500€ pro m³ im letzten Herbst, da wurde der Bau beauftragt, auf jetzt 1000€ /m³ erhöht hat. Es handelt sich um ca. 6m³ Holz was hier einen Mehrpreis von ca. 6000€ ausmacht. Leider wurde kein Vertrag gemacht sondern nur mündlich vereinbart.

    Alternativ wäre möglich den Bau in den nächsten Sommer zu verschieben und über den Winter im eigenen Wald Holz zu schlagen, zu sägen und bis in den Sommer an der Luft zu trocknen.

    Der Zimmerermeister meinte jedoch für diese Konstruktion würde er gerne KVH verwenden da gesägtes Bauholz zu ungenau wäre, außerdem hat er mehr Arbeit und damit mehr Handwerkerkosten.


    Da ich bis nächstes Jahr warten kann wäre diese Variante für mich trotzdem interessant, oder einfach warten bis nächstes Jahr in der Hoffnung das das KVH wieder günstiger wird.


    Hat hier jemand eine Entscheidungshilfe für mich, Glaskugel ist schwierig :) aber vielleicht hat jemand eine Info zu der Aussage bzgl. Verarbeitung von Sägerauen Holz,


    Danke Gruß

  • R.B.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Reicht den ein Winter trocknen aus?

    Ich hab das Holz für den Fußboden in meiner Werkstatt auch selbst geschlagen und schneiden lassen. Da ich aber nicht die vielen Jahre zum trocknen (45mm starke Bohlen) habe, hab ich sie kammertrocknen lassen. Das kostet auch (wenn auch nicht die 6k)

  • Und wie wird aus den Bäumen Bauholz? Wie anno dazumal, mit Böcken und langen Sägen + ein Mann oben und einer unten?

    Beschwer Dich bei Herrn Biden (ersatzweise Herrn Trump) dass die Amis so hohe Steuern auf Holz aus Kanada erheben und daher lieber unser Holz kaufen.


    Ausserdem: 6.000 € mehr sind es nicht, weil das Holz vorher ja auch was gekostet hätte.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Ich würde schon davon ausgehen, dass der Preis zum Jahresende wieder fallen wird.

    Ich würde für nächstes Jahr eher einen Preis zwischen deinen genannten in der Mitte veranschlagen, daher ist die Frage ob sich das dann lohnt zu warten.


    Wenn du selbst Holz hast und das auch sägen lassen kannst, sollte da aber für eine Garage auch nichts dagegen sprechen, das zu verwenden.

    Das muss ja nicht knochentrocken sein beim Einbau.

    Die tausenden Garagen die vor Erfindung der Trockenkammer gebaut wurden, sind auch nicht 5 Jahre abgelagert worden vor dem Verbauen.

    Hängt natürlich immer von der Konstruktion ab , aber generell sollte das bei einer Garage möglich sein.


    Da musst du halt den Kollegen fragen was er an Mehraufwand vergütet haben will.

    (Zumindest den Erlös vom ursprünglich geplanten KVH-Verkauf würde er wohl haben wollen bzw. brauchen, damit die Kalkulation wieder passt)


    Nachtrag:

    Die Herausforderung wird sein einen Säger zu finden, der das aktuell machen will. Auf die Idee sind andere nämlich auch schon gekommen, dass es nicht immer KVH sein muss ;)

  • Das schon, aber das ist momentan bei uns zumindest wieder einigermaßen gut verfügbar.

    Die Preise sind bisher so geblieben dass es eine Frechheit ist, aber zumindest ist KVH und BSH wieder in kommissionierten Listen in 2-3 Wochen zu bekommen, Stangenware z.T. auch schneller.

    • Offizieller Beitrag

    Die tausenden Garagen die vor Erfindung der Trockenkammer gebaut wurden, sind auch nicht 5 Jahre abgelagert worden vor dem Verbauen.

    Hängt natürlich immer von der Konstruktion ab ,

    und von den Ansprüchen die man hat. Wer mit der Mikrometerschraube kontrolliert der wird mit Holz das nachtrocknet nicht wirklich glücklich.

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  • Reicht den ein Winter trocknen aus?

    Ich hab das Holz für den Fußboden in meiner Werkstatt auch selbst geschlagen und schneiden lassen. Da ich aber nicht die vielen Jahre zum trocknen (45mm starke Bohlen) habe, hab ich sie kammertrocknen lassen. Das kostet auch (wenn auch nicht die 6k)

    Ein halbes Jahr Trockenzeit, evtl 1. Jahr keine Tore einbauen,ich habe da eigentlich keine Bedenken

  • Und wie wird aus den Bäumen Bauholz? Wie anno dazumal, mit Böcken und langen Sägen + ein Mann oben und einer unten?

    Beschwer Dich bei Herrn Biden (ersatzweise Herrn Trump) dass die Amis so hohe Steuern auf Holz aus Kanada erheben und daher lieber unser Holz kaufen.


    Ausserdem: 6.000 € mehr sind es nicht, weil das Holz vorher ja auch was gekostet hätte.

    Transportmöglichkeit ist vorhanden, Säge in 4km Entfernung auch.


    6000€ Mehrpeis sind es nicht da hast du recht.


    Problem ist, ich wollte ursprünglich selberschneiden, m3 Säge kostet bei uns ca 65€/m3 bei ca 10m3 inkl Verschnitt, also ca 650€. Dann wurde ich überredet KVH zu nehmen, Preis war da knapp unter 400€.

  • Nur so als Info:

    KVH ist im Prinzip ein Leimholz, das sich nicht ohne weiteres verwindet und nicht verzieht. Damit kann man maßgenau bauen.

    Was hier zugrunde liegt ist, trocknen, zuschneiden, kommissionieren, hobeln, verleimen, hobeln, schleifen.

    Selbst geschlagenes Holz wirft sich, dreht sich, schwindet und reißt, da fehlen dann halt all die Maßnahmen, um formstabiles Holz zu erhalten.

    Ist was völlig anderes.

  • ich kann es durchaus nachvollziehen, wenn man eigenes Holz verwenden will. Aber ich gehe davon aus, dass man sich dabei nicht viel spart oder es gar etwas mehr kostet...

    Es gilt aber, die geeigneten Handwerker zu finden...


    KVH ist Konstruktionsvollholz, es muss nicht zwingend verleimt sein. In der Regel gibt es lediglich Längsstöße. Im Wesentlichen definiert sind Holzfeuchte, Abmessungen und Hobelung mit Fase.


    Eigenes Holz kann die gleiche Qualität haben, aber bei üblichen Längen ist nicht so eine hohe Verdrehsicherheit gewährleistet. Kann also sein, dass vorher das eine oder andere Holz aussortiert werden muss.


    Das 4-seit-Hobeln erfolgt in der Regel erst nach dem Trocknen. Nicht geeignete Hölzer können also vorher aussortiert werden. Von daher hätte ich keine Qualitätsprobleme bei Verwendung eigenen Holzes.

    Ich kann mich erinnern, dass wir vor rund 20 Jahren für einen Förster einen Holzrahmenbau aus eigenem Holz (vollständig aus Douglasie) gebaut haben. Klar, etwas aufwändiger, aber durchaus machbar.