Boden einer Fertiggarage aufstemmen wg. defektem Regenwasserrohr !?

  • Hallo zusammen!


    Kurzfassung:


    Was halten die Bau-Experten hier davon, den Boden einer Fertiggarage teilweise aufzustemmen/aufzuschlitzen, um ein Regenwasserrohr unterhalb der Garage zu erneuern? Kann das bzgl. der Statik bedenklich werden? Ich nehme mal an, dass die Wände der Garage auf einem Streifenfundament stehen.


    Lange Ausführung:


    Ich bin Eigentümer einer Fertiggarage (BJ 1983) auf einem Garagenhof mit 15 Garagen und habe das Problem, dass das Fallrohr durch Wurzeln zugewachsen (und inzwischen defekt) ist und Wasser in meine Garage eindringt. Die Garagen sind alle in einer Reihe aufgestellt. Das Regenwasser der Garagendächer wird unterirdisch in einen Kanal geleitet, der ca. 2m vor der Garagenfront liegt. Das Gefälle der Dächer zeigt zur Garagen-Rückseite. Dort sind Öffnungen im Dach links und rechts vorgesehen, in denen ein Ablauf inkl. Fallrohr DN70 verbaut ist. Damit nicht jede Garage direkt an den Kanal angeschlossen werden musste, wurden die Garagen zu 5er-Gruppen zusammengefasst. Dafür wird das Regenwasser über ein waagerechtes innenliegendes DN70-Rohr zur linken Garage weitergeleitet. Die erste, sechste und elfte Garage haben ein Fallrohr, was dann durch den Garagenboden und unterhalb der Garage zum Kanal führt. Direkt hinter den Garagen angrenzend ist ein Spielplatz der Stadt.


    Leider ist genau mein Fallrohr mit Wurzeln der Bäume vom Spielplatz zugewachsen. Eine Firma hat zwei Mal versucht das Rohr frei zu fräsen. Beim zweiten Mal war das Rohr jedoch so dicht, dass es im unterirdischen Knick aufgebrochen ist. Damit habe ich jetzt leider die Aufgabe das Rohr zu erneuern. Am liebsten wäre mir, wenn eine Firma den Boden der Fertiggarage aufstemmt/aufschlitzt und das Rohr komplett bis zum Kanal erneuert. Natürlich möchte ich aber auch nicht die Statik der Garage gefährden. Deswegen gibt es noch eine zweite (für mich unschönere) Möglichkeit, bei der das Regenrohr innenliegend in Richtung Garagentor, dort durch den Boden (müsste auf jeden Fall aufgestemmt werden) verlegt und dann an den Kanal angeschlossen wird.


    Der Boden der Fertiggarage sieht anders als der restliche Teil aus: Das "umgedrehte U" der Garage besteht aus "makellos" gegossenem Beton. Der Boden hat eine andere Farbe, ist gröber und nicht exakt eben. Trotzdem gibt es am Übergang keine Risse oder ähnliches, es scheint alles fest verbunden zu sein. Meine Vermutung/Hoffnung ist trotzdem, dass der Boden nachträglich gegossen wurde. Ob das damals wirklich so gemacht wurde, kann ich natürlich nicht sagen. Das Fallrohr ist ca. 30cm von der linken Wand entfernt. Diesen Rand könnte man am Boden mit Sicherheit stehen lassen.


    Was meint Ihr? Über ein paar Meinungen würde ich mich sehr freuen! Vielen Dank!

  • Wenn es, wie es sich liest, eine Garage mit vor Ort gegossen Boden ist, dürfte der Garage nichts passieren.

    Wie der Garagen Oden reagiert kann man nur mutmaßen, da kommt es auf dessen Aufbau an....

    Ich könnte mir vorstellen, dass er nach einem massieren Eingriff komplett neu müsste

    die vernunft könnte einem schon leid tun....

    sie verliert eigentlich immer

  • Jede Fertiggarage hat irgendwoe ein Typenschild. Meist auch vom Hersteller und eine Telefonnummer. Dann könntem na rausfinden was da möglich ist.

    ABER:

    Der Kanal müsste/könnte ja Gemeinschafteigentum sein, wenn nur Ihnen die einzelne Garage gehört und nicht alle 5.

    Da es sich wahrscheinlich um 5-6m Brecharbeiten geht.. könnte man sich auch andere Wege überlegen wie man das Wasser andersweitig ableiten kann.(außerhalb der Garagen.

    Fakten zählen, Alles andere sind Vermutungen und führen zu nichts.

    Wir haben Chaos und Bürokratie, Made in made in Germany, Propaganda und Poesie, Made in Germany

    Wir können am Glücksrad die Geschichte drehen, auf Stelzen über Leichen gehen, Bis zum Mittelmeer mit Feuer spucken, die Eins am Schießstand und Autoscooter...Made in Germany

  • Wenn es, wie es sich liest, eine Garage mit vor Ort gegossen Boden ist, dürfte der Garage nichts passieren.

    Wie der Garagen Oden reagiert kann man nur mutmaßen, da kommt es auf dessen Aufbau an....

    Ich könnte mir vorstellen, dass er nach einem massieren Eingriff komplett neu müsste

    Nach genauerem Hinschauen konnte ich kleine Risse zwischen dem Fertigteil und dem Boden entdecken. Darf ich mal fragen, welche Vorteile es hat, wenn man den Boden bei einer Fertiggarage weglässt?


    Die Unversehrtheit des Garagenbodens ist mir nicht so wichtig...so lange der restliche Teil sich nicht verändert und zusammenkracht. Diesen massiven Eingriff würde ich ja gerne durch Schlitzen mit einer großen Diamanttrennscheibe (o.ä.) verringern. Habe keine Ahnung, ob das so klappen kann.

    Jede Fertiggarage hat irgendwoe ein Typenschild. Meist auch vom Hersteller und eine Telefonnummer. Dann könntem na rausfinden was da möglich ist.

    ABER:

    Der Kanal müsste/könnte ja Gemeinschafteigentum sein, wenn nur Ihnen die einzelne Garage gehört und nicht alle 5.

    Da es sich wahrscheinlich um 5-6m Brecharbeiten geht.. könnte man sich auch andere Wege überlegen wie man das Wasser andersweitig ableiten kann.(außerhalb der Garagen.

    Ja, das mit dem Typenschild habe ich auch schon gehört. Gefunden hab ich es noch nicht. Mit etwas Glück übernimmt die Stadt 2/3 der Kosten, da die Wurzeln der anliegenden Bäume der Stadt gehören. Kosten-technisch mache ich mir also keine Sorgen. Ich möchte nur die beste Lösung und so wenig wie möglich Ärger (auch in Zukunft) haben. Man könnte auch das Rohr innerhalb der Garage nach vorne legen und dort durch den Boden. Dann verliere ich aber etwas Platz, das Wasser könnte einfacher gefrieren und wenn etwas undicht ist, ist das Wasser wieder in der Garage. Das Rohr nach außen zu legen geht wenn nur an der Hinterseite, aber dort ist kein Kanal und die Stadt möchte nicht mein Wasser auf dem Grundstück haben.


    Kann man das nicht über Inliner regeln?

    Was ist das?

  • Ja - natürlich geht das nur wenn man da noch durchkommt. Ist halt ein Unterschied ob nun komplett zerstört und immer noch zugewachsen, oder frei aber Schweizer Käse....


    oder nicht?


    Die Frage wäre aber, ob der neue Inliner - wenn es denn Ginge - der Wurzel Stand hält. die ist ja nicht weg, nur "gekürzt" und wächst wieder aufs neue :D

    • Offizieller Beitrag

    Ich schätze mal:


    Eine Firma hat zwei Mal versucht das Rohr frei zu fräsen. Beim zweiten Mal war das Rohr jedoch so dicht, dass es im unterirdischen Knick aufgebrochen ist.

    das ist in meinen Augen das K.O. für das Inliner-Verfahren.


    Zudem muss man erst einmal irgendwo einen Zugang schaffen usw. usw. Selbst wenn es irgendwie machbar wäre, ob das am Ende wirklich billiger wird?


    Die Ursache sollte man natürlich abstellen, sonst hat man in absehbarer Zeit an anderer Stelle das gleiche Problem.

  • Bescherte Konstruktion. :pfusch:


    Hör bitte auf, fast die gesamte Bodenplatte aufreißen zu wollen. Vermutlich ist das eine Flachgründung, so ist es zumindest üblich. Dabei wird mit entsprechenden Unterbau auf Streifenfundamente verzichtet und die Bodenplatte trägt als Ganzes die Lasten ab. Da jetzt einen Schlitz reinzuhämmern ist nicht unbedenklich.


    Einfach die Sammelleitung unter der Decke bis nach vorne führen und dort erst durch die Bodenplatte nach außen gehen sollte doch möglich sein? Wäre übrigens von Anfang an so besser gewesen. Dies kann dann mit einem Diamantbohrgerät sehr schonend gemacht werden. Der Aufwand wäre auch viel geringer so.

    Ob ein Mensch klug ist, erkennt man viel besser an seinen Fragen als an seinen Antworten. 8o

  • Einige Fertiggaragen werden auf zwei Streifenfundamenten jeweils vorn und hinten aufgesetzt. Einzelgaragen haben den Vorteil, dass man seitlich aufgraben kann und dort an das Rohr heran kommt, da die eh in einer Ecke sind. Ich lese aber Reihengarage. Das ist schlecht, vor allem wenn dort ein Streifenfundament ist. Ich würde erst mal den Hersteller kontaktieren und mich bei denen schlau machen, was man darf und tunlichst bleiben lassen sollte.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Vielen Dank für Eure Hinweise!

    Um zu überprüfen, ob der Boden wirklich fest mit der Garage verbunden ist, kam mir irgendwann der Gedanke, dass ich mein Metall-Kabelsuchgerät dafür nutzen könnte, ob der Boden nachträglich gegossen wurde. Ich wäre fest davon ausgegangen, dass man keine großen Menge an Bewehrung in einen nachträglich gegossenen Boden einbringen würde. Nachdem ich das gemacht hatte, das Gerät überall hohe Messwerte lieferte und ich mir ein Video von dem Bau einer Garage angeschaut hatte, wurde mir nun ebenfalls klar, dass es keine gute Idee ist, den Boden aufzuschlitzen.

    Trotzdem hab ich mich nicht davon abbringen lassen, die Stelle, an der das Rohr in den Boden geht, aufzustemmen und hinten ein bisschen freizugraben. Relativ schnell konnte ich feststellen, dass die Fundamente glücklicherweise an beiden Seiten gegossen wurden und nicht vorne und hinten. Dadurch habe ich auch sehr schnell das defekte Rohr sehen können und wollte es zuerst einfach schnell auswechseln. Glücklicherweise habe ich einen Vor-Ort-Termin mit einem Mitarbeiter der Stadt vereinbart, der die Stelle - für eine eventuelle Schadensregulierung - weiter aufgegraben haben wollte. Da selbige nur einen Stundenlohn von 10€*2/3 für diese Arbeit zahlen, hab ich ein Unternehmen dafür beauftragt, die dann - ungeplanter Weise - auch gleich mit einem Bagger anrücken müssten, weil der Boden zu hart ist. Durch die Aufgrabung wurde sichtbar, dass das weiter im Boden liegende 110er KG-Rohr KOMPLETT mit Erde und einer dicken Wurzel gefüllt ist. Die Jungs vom Bau haben versucht die Wurzel mit dem Bagger herauszuziehen, aber leider vergeblich. Auf Nachfrage, ob ich denn da noch selber etwas erreichen könnte, wurde gesagt, dass sie das auch schon alles versucht haben, aber sich die Wurzel nicht herausziehen lässt.

    Weil ich erst aufgebe, wenn es wirklich aussichtslos ist, hab ich mich bei den lokalen Rohrreinigungsfirmen informiert, ob sie denn noch irgendwelche Spezialgeräte für solch einen Fall vorrätig haben. Dort wurde mir mitgeteilt, dass sie auch nur eine Rohrreinigungsmaschine (professionelle Spirale) haben und mittels hohem Wasser-Druck das Rohr freispülen können. Mir war klar, dass man mit der Spirale niemals diesen Druck ausüben kann, um tiefer in das Rohr zu gelangen. Auch von den Firmen wurde mir bestätigt, dass das Rohr bei einer 3cm dicken Wurzel verloren ist.


    Weil ich erst aufgebe, wenn es wirklich aussichtslos ist :D hab ich mir das in 80cm tiefe liegende Rohr und die Wurzel selber nochmal angeschaut. Über den angeschlossenen 90° Winkel des Rohres macht es keinen Sinn, eine Wurzel herauszuziehen. Der muss ab! Leider saß der richtig fest und egal, was ich machte, er wollte nicht vom KG-Rohr herunterrutschen. Glücklicherweise kam aber das 40cm lange Rohr dahinter beim Ziehen des Winkels mit heraus. Nun konnte ich ohne Probleme die Wurzel wieder anfassen (alles andere davor ist immer wieder abgerissen) und "parallel zur Wuchsrichtung" herausziehen. Es kam eine 4m lange, trockene Wurzel inkl. Erde zum Vorschein. Ich konnte die Wurzel sauber herausziehen und sie schien auch nirgendwo anders herausgewachsen zu sein, weil am Ende der Wurzel ein oder zwei 1mm dicke Wurzelfäden einfach endeten.


    Nach weiterer Aufgrabung (um wieder an das vorhandene Rohr heranzukommen) und kompletter Rohr-Erneuerung scheint das Problem nun hoffentlich für die nächsten 20 Jahre behoben zu sein. Das eigentliche Problem, also dort, wo die dicke Wurzel wirklich in das Rohr hineingewachsen ist, war übrigens nicht der zuerst sichtbare defekte 90° DN75-Winkel knapp unterhalb des Garagenbodens, sondern der mit Gips (o.ä.) gemauerte und 10 cm tiefer liegende Übergang zwischen DN75 und DN110 KG-Rohr. Der ist über die Jahre gebrochen und war nur noch zur Hälfte vorhanden, so dass die Wurzel dort ohne Probleme hineinwachsen konnte. Ich hab das KG-Rohr nun bis in die Garage gelegt und zwei Reinigungsschächte vorgesehen.