Neutrale Meinung zu Estrich

  • Hallo Zusammen,


    in unserem Altbau planen wir den Einbau einer Fußbodenheizung.
    Unser Problem dabei - wir haben uns ein paar Meinungen eingeholt von verschiedenen Dienstleistern und ich habe so das Gefühl dass uns die Leute immer zu dem Raten was die gerade selbst gerne anbieten.
    zum Estrich selbst, der ist nach Begutachtung ca 70mm dick, sehr eben und trittfest, also eigentlich super in Schuss. Ich habe eine Stelle abgeklopft, zum Betonboden hin wird er deutlich weicher, fast sandig. Ganz unten finden sich braune fasern, wirkt wie Kokosmatte, kann das sein?


    Firma 1: kein Problem, wir können einfräsen. Ungesehen. (?)

    Firma 2: der Estrich ist eh bestimmt versandet, den würde ich komplett mal raushauen. Dann kann man auch besser die Fußbodenheizung legen! (Auch ungesehen).


    Nachdem im Internet oft zu lesen ist dass man keinen intakten Estrich raushaut und es ohnehin keine schöne Arbeit ist wollte ich gerne mal neutrale Meinungen hier einholen.

    Auf dem Estrich ist übrigens schwarzer Kleber, Teer laut Innenausbauer. Probe ist auch unterwegs zum Labor. Und das Zeug ist definitiv nicht abzukriegen, komplette Katastrophe, hab’s probiert. Da ist es sicherlich wirklich einfacher alles rauszuhauen.


    Meine Fragen:

    - der Innenbauer sagte man könnte die schwarze Fläche versiegeln und zB Vinylböden drauf legen. Auch mit Fußbodenheizung. Seht ihr das auch so?

    - kann man dann ggf. auch doch fräsen wenn der Teer drauf bleibt und dann sowieso ja neues dünnes Heizestrich drauf kommt?

    - wir haben Bereiche die noch intakt sind. Einbauküche und Badewanne etc. wo keine Heizung drunter soll. Laut Installateur reicht die Restfläche der Räume auch zum heizen. Wenn wir nun doch den Estrich rausreißen, kann man den neuen am alten „anschließen“ zB mit Dehnungsfugen? Eine Firma sagte das geht wenn ma das sauber „absägt“.


    Nach allen Beratungen tendiere ich schon eher dazu den alten Estrich zu entfernen. Bei der gelegten Fußbodenheizung gefällt mir dass es Aufbauten mit Wärme und Trittschall gibt.


    Ach so, eine Bonusfrage noch. In einem Badezimmer hängt ein großer Handtuchtrockner. Firma 1 sagte das würde passen, dann könnte man die FB Heizung im Bad weglassen und über den Heizkörper laufen lassen. Nun überlege ich ob wir in einem weiteren Raum der nicht so groß ist auch so etwas wie eine Wandflächenheizung montieren...das lässt sich doch kombinieren oder?


    Grüße und schönes Restwochenende


    Ben

  • Schöön und gut was ihr euch da zusammenreimt.

    Daher mal meine Fragen:

    Warum wollt ihr FBH? was ist bisher drin?

    Wieso glaubt ihr, das FBH überhaupt möglich ist? Die Baustelle hat sich praktischerweise bisher keiner angeschaut.

    Ist euer Budget unbegrenzt?

    Wir haben Chaos und Bürokratie, Made in made in Germany, Propaganda und Poesie, Made in Germany

    Wir können am Glücksrad die Geschichte drehen, auf Stelzen über Leichen gehen, Bis zum Mittelmeer mit Feuer spucken, die Eins am Schießstand und Autoscooter...Made in Germany

  • Das waren zwei Empfehlungen von Gutachtern, 1 mal aufgrund der Bausubstanz und ein Mal Gutachten vor Ort. . Gehe doch bei der Beantwortung der Frage davon aus dass die FB schon passt....

  • Wurde den an mehren Stellen der bisherige Aufbau gemessen? Annahmen sind ja immer so eine Sache. Wenns dann nicht so einfach klappt, muss der Posten entweder gestrichen werden oder das Budget ausgestockt werden.

    Habt ihr denn schon eine Vorstellugn was euch das kosten wird? Estrich fräsen und FBH bzw Estrich ausbauen udn entsorgen , neues System rein und neuen Estrich drauf.?

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  • Ja, haben an einigen Stellen den Estrich entfernt und durchgehend immer ca. 70mm gemessen.
    Statt einer kosten Vorstellung haben wir etwas besseres - konkrete Angebote.
    lediglich für die Vor und Nachbereitung des estriches fehlt uns das noch. Lt. verschiedenen Internet Quellen gehen wir hier von ca. 6000 Euro aus.
    Wir haben aber einen gesunden 5stelligen Betrag in der Kriegskasse, möchten aber dennoch nicht rumexperimentieren.
    Wir haben jetzt auch mal bei Renewa angefragt. Wir sind hier irgendwie verloren, selbst die bisher bezahlten Gutachter waren leider nicht so erfolgreich.

  • Experimentieren ist schlecht,

    Wie groß war das Vorhaben nochmal? in Quadratmetern.

    Vorbeitung von Estrich? also die FBH auslegung? Ich steht etwas aufm Schlauch bei euch. liegt vieleicht an Bundesland ;)


    Also, sobald einer Laborergebniss da ist, stellt sich die Frage was tun.

    Ider der Schwarze Dreck giftig, ist das Thema mit FBH ja schon ersmal zweitrangig.

    Dann heist es entweder versiegeln und FBH vergessen

    oder den giltigen Müll teuer ausbauen und entsorgen (ohne Estrich)

    Dann die frage des System. MIt neuem Estrich oder Ohne.

    Dazu muss man wissen ob der Estrich eine Fräsung verträgt. Zu dümm, schlecht. hart, teurer zu fräsen.

    Dann wäre zu klären, ob mit gefräster FBH die Heizlast überhaupt gedeckt werden kann. denn die ist bei Fräßung nicht sooo riesig.

    Deutlich besser schneidet da neue FBH mit neuem Estrich ab. Flexibler und bessere heizlastdefinierung. Aber auch zu kontrollieren.

    Je nach Bausubstanz, kann die auch nicht ausreichen.

    Jedenfalls wird das preistechnisch nicht gut funktionieren.(aber da fehlt mir jetzt die Größenordnung ,ob das nur 10m² sind oder mehr.

    Estrich raus, FBH rein, FBH Versorgung umbauen andie Heizanlage, Estrich mit Nachbehandlung......

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  • Es geht um 150 m2.
    Heizlast ist laut Gutachter kein Problem, das wird funktionieren. Nur eben mit dem berühmten Nachteil dass das Heizsystem extrem träge ist.

    Probe für den Kleber geht morgen mit der Post raus. Eine frühere Probe nur vom Laminat und der Filzpappe darunter waren unauffällig. Beim Kleber vermuten wir PAK, da es nach Teer riecht und 1959 installiert wurde.
    Ja, worst case ist dann wirklich versiegeln und normale Heizkörper aufstellen, bzw. erst mal schauen was es kosten würde den Boden dann fachmännisch zu entsorgen...

  • Warum wollt ihr FBH? was ist bisher drin?

    Die Frage ist noch unbeantwortet: Warm macht auch jede andere Form von Heizflächen. Also, warum FBH? Was soll am Ende für ein Belag drauf?

    Nach Planung frag ich gar nicht erst,

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Auf dem Estrich ist übrigens schwarzer Kleber, Teer laut Innenausbauer.


    Beim Kleber vermuten wir PAK, da es nach Teer riecht und 1959 installiert wurde.


    zum Betonboden hin wird er deutlich weicher, fast sandig

    Wenn dem so ist, ist die Fräsung außen vor und eine Schadstoffentsorgung angesagt.

    Ergebnis: Estrich raus und neu.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Die Frage ist noch unbeantwortet: Warm macht auch jede andere Form von Heizflächen. Also, warum FBH? Was soll am Ende für ein Belag drauf?

    Nach Planung frag ich gar nicht erst,

    FBH weil es Kostensparender ist wegen geringerer Vorlauftemperatur. Auch weil wir dann auf Heizkörper im Raum verzichten könnten.



    Wenn dem so ist, ist die Fräsung außen vor und eine Schadstoffentsorgung angesagt.

    Ergebnis: Estrich raus und neu.


    Ja, darauf läuft es hinaus. Donnerstag kommt eine Firma zur Begutachtung. Je nach Kosten (bin mal gespannt) informiere ich gerne wie wir weiter vorgehen....also wenn es von Interesse ist.

    • Offizieller Beitrag

    In einem Badezimmer hängt ein großer Handtuchtrockner. Firma 1 sagte das würde passen, dann könnte man die FB Heizung im Bad weglassen und über den Heizkörper laufen lassen.

    Der Heizkörper wird mit FBH geeigneten Heizwassertemperaturen aber keine nennenswerte Wärmeleistung liefern. Heizkörper und FBH gemeinsam an einem Wärmeerzeuger realisiert man sinnvollerweise mit 2 Heizkreisen. Das macht den Effizienzvorteil größtenteils zunichte. Im Fall einer Wärmepumpe als Wärmeerzeuger wäre das auf keinen Fall zu empfehlen, bei anderen Wärmeerzeugern wie Gas, Öl der Pellets hält sich der Nachteil in Grenzen.


    zum Estrich selbst, der ist nach Begutachtung ca 70mm dick, sehr eben und trittfest, also eigentlich super in Schuss. Ich habe eine Stelle abgeklopft, zum Betonboden hin wird er deutlich weicher, fast sandig. Ganz unten finden sich braune fasern, wirkt wie Kokosmatte, kann das sein?

    Ein Estrich auf einer Trennlage, nicht verwechseln mit Dämmlage. Es hat schon seinen Grund, warum eine fachgerechte FBH eine Wärmedämmung erfordert. Es macht keinen Spaß die teuer erzeugte Wärmeenergie in die Betondecke zu schicken, um die Räume eine Etage tiefer zu beheizen, oder im Fall einer Bodenplatte das Erdreich unter´m Haus. Auch wenn das in Bestandsbauten gerne gemacht wird, ich möchte davon abraten. Je nach Bodenaufbau landet sonst ein Drittel der Wärmeenergie (oder gar mehr) dort wo man sie nicht braucht.


    Ich würde zuerst einmal klären, wieviel Aufbauhöhe möglich ist (mit und ohne den vorhandenen Estrich). Dann kann man sich ein Konzept überlegen, vorher ein bisschen (Raum)heizlast rechnen, und dann sieht man weiter.

    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragestellern, die hier kostenlos Hilfe bekommen haben. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung

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  • Ich würde zuerst einmal klären, wieviel Aufbauhöhe möglich ist (mit und ohne den vorhandenen Estrich). Dann kann man sich ein Konzept überlegen,

    aber unter Einbeziehung der

    Auf dem Estrich ist übrigens schwarzer Kleber, Teer laut Innenausbauer. Probe ist auch unterwegs zum Labor.

    Laborergebnisse.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Aber der TE will doch sparen - koste es, was es wolle. Also ratet ihm nicht immer zu Ergebnissen, die das sparen unmöglich machen. Auch wenn sie unterm Strich preiswerter wären.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Aber der TE will doch sparen - koste es, was es wolle. Also ratet ihm nicht immer zu Ergebnissen, die das sparen unmöglich machen. Auch wenn sie unterm Strich preiswerter wären.

    Wollte hier gerne berichten: am Ende haben wir ganz normal eine FB Heizung einfräsen lassen, inkl. Wärmepumpe und das ganze mit Bafa Förderung. Die Beratung war gut und der Heizungsbauer koordinierte auch die ganzen zusätzlichen Arbeiten (Baggern , Fräsen, Vergießen). Die berechnete Jarhesarbeitszahl geht genau auf, komme auf ca. 4.0 bis 4.1. Bis vor kurzem hatten wir noch "Deine Wärmeenergie" und 16 Cent pro kw/h, das ist nun leider vorbei da diese durch E.ON gekauft wurden und direkt den Preis angehoben haben. Das Haus wird im Winter mollig warm und die Kosten überschaubar.


    Der schwarze Belag war laut Labor unbedenklich, habe den aber mit einem Betonschleifer von Carat klein bekommen, auch wenn das viel Handarbeit war bei 154m². Alles andere (Warmes Wasser, chemische Mittel etc.) hatte nicht so gut funktioniert.


    Was nicht so gut funktioniert hat: die Aufbauhöhe war nach dem fräsen nicht neutral sondern etwas höher, also mussten wir noch mal die Türen kürzen und auch die Zargen damit der später zu verlegende Boden drunter passt.


    Ralf Dühlmeyer - ich fomuliere oft missverständlich, ich wollte nicht sparen "koste es was es wolle". Aber ähnlich wie auch in meinen anderen Threads irritiert es mich wenn ich lokale Firmen anfrage und dann so unterschiedliche Erfahrungen mache. Handwerker die sich kaum das Haus angucken und dann Summen aufrufen welche 30% über dem liegen was wir letztlich nun bezahlt haben...das ist kein bedingungsloser Sparwille, sondern gebotene Sorgfalt wenn man größere Ausgaben plant. Ich mache immer wieder die Erfahrung. Es kommen Handwerker die sich Zeit nehmen, gute beraten, auch (wie hier) eine Probebohrung machen...und es gibt auch welche (auch hier bei dem Vorgang) die nach einem Blick auf dem damals noch vorhanden Teppich (!) schon wissen dass der Estrich versandet ist und eh neu rein muss.

    Da ich mich im Bau wenig auskenne, bin ich daher für das Forum hier sehr dankbar, die meisten Einsichten sind wirklich hilfreich und ich habe einige gute Entscheidungen so fällen können.