Vorübergehender Schutz Verbundestrich

  • Moin,


    nachdem jetzt in unserem letzten Kellerraum die Kanalrohre getauscht werden, soll ein Verbundestrich eingebracht werden.

    Im nächsten Bauabschnitt (wenn die Kinder mal diese Räume beziehen), sollen die Türen in den Kellerflur und die Außentür

    durch Fenster ersetzt und ein Durchbruch in den angrenzenden Raum erstellt werden. In diesem Raum wird dann das Fenster

    durch eine Haustür ersetzt.

    Dazu muss jedoch das Bodenniveau an die vorhandenen Räume angepasst werden.


    Jetzt zur Frage:

    Wie schützt (beschichtet) man den jetzt eingebrachten Verbundestrich, um ihn in ca. 5-7 Jahren (evtl. mit Trockenestrich) auf die

    erforderliche Fußbodenhöhe zu bekommen. Der Estrichleger meinte, einfach mit der Kellerfarbe anstreichen und später überbauen.

    Ein befreundeter Architekt meinte, dass auf den Verbundestrich sowieso ein Feuchteschutz aufgebracht werden müsse (Bitumen), während der

    Estrichleger eine Folie unter den Estrich legen will.


    Danke für eure Meinungen.


    Gruß

    Mark

  • Ich verstehe die Hälfte nicht.


    Wie ist der momentane Aufbau der Bodenplatte im Keller? Ist der Untergrund feuchtebelastet oder trocken?


    Wie hoch soll jetzt Aufgebaut werden? Und wie viel soll da später drauf? Und warum nicht gleich? Wie wird geheizt? FBH ist nicht vorgesehen?


    Eine Folie unter Verbundestrich geht mal nicht, dann ist es keine Verbund mehr. Eine Abdichtung auf dem Verbundestrich ist denkbar, aber eher unüblich. Bitumenabdichtung, die mit Trockenestrich überbaut werden soll, wäre ein no-go für mich.


    Eine Dämmung scheint nicht vorgesehen? Ich halte das Vorhaben für nicht durchdacht.

    Ob ein Mensch klug ist, erkennt man viel besser an seinen Fragen als an seinen Antworten. 8o

  • Du hast recht, es ist wirklich nicht zu verstehen.

    Ich hole mal ein bisschen aus:

    Wohnhaus am Hang mit Einliegerwohnung im Keller. Vorne ist die Haustür ebenerdig, hinten der Kellereingang.

    Haus ist BJ 1967. Raumhöhe Keller 2,48m.

    Wir haben 2012 gekauft. 2010 war wohl der Kanal zu, ein "Notdienst" hat mit schwerem Gerät dafür gesorgt, dass die vorhandenen Tonrohre endgültig aufgegeben haben (viele Muffen gebrochen).

    Wir haben damals die eine Seite (Bäder und Waschmaschine im Keller) saniert.

    Da wir aber das Gäste WC und Küche nur "klein"benutzen können soll jetzt der Rest drankommen.


    Im besagten Raum ist der Aufbau:

    Erde, Schotter 15cm, "Bodenplatte" zwischen 2 und 8 cm, fallend nach Aussen, urdprünglich Asphaltestrich auf Sand. Komplett trocken. (Wurde umfangreich beprobt auf Asbest und PAK).

    Im anderen Teil wurde auf Anraten des Architekten eine Bitumenschweißbahn auf die Bodenplatte aufgebracht und der Fussboden um 10 cm gehoben, heisst gebundene Schüttung, Dämmung und Trockenestrich. Diese Sonderlösung haben wir mal bei einer Flasche Bier erarbeitet. Die Grenzwerte ( ENEV und Feuchte) wurden berechnet und eingehalten.

    Zum Höhenausgleich wurde eineTreppenstufe verkleinert.


    Der jetzt zu sanierende Raum hat jedoch eine direkte Tür zum Keller. Man muss also immer durch den gesamten Keller, um in die Einliegerwohnung zu kommen. Später wird diese Tür verschlossen und eine Tür in die Innenwand zum bereits sanierten Teil gebrochen, die Tür nach Aussen wird auch in diesen Teil verlegt.

    Dann muss aber der Fußboden in der Höhe angeglichen werden.

    Ich möchte in der momentanen Situation diese Maßnahme verschieben, da man eben nicht weiß, wie es weiter geht, auch wenn ich das Geld jetzt übrig habe.

    Der Estrichleger würde eine Folie aufbringen und den Estrich mit Matten versehen. Die Aufbauhöhe zur Tür sind 3cm, nach Aussen 8,5cm.


  • Ich fasse mal zusammen, was ich jetzt Verstanden habe:


    Keine Bodenplatte vorhanden, sondern eine Art Sauberkeitsschicht von 20-80 mm, offensichtlich im Gefälle auf 15 cm Schotter


    Keine Abdichtung vorhanden, bisher Trocken.


    Keine Dämmung vorgesehen.


    Geplant: schwimmender Estrich in 30 - 85 mm mit Hasengitter als unfunktionale Angstbewehrung.


    Geplante Heizung: Unklar


    Später noch Trockenestrich drauf: Grund unklar.




    Ich werfe mal in den Raum, was ich mir bei der Situation überlegen würde;


    Beton (Sauberkeitsschicht) raus

    Schotter nacharbeiten / verdichten / einebnen / Absanden

    XPS Dämmung auf Sandbett verlegen

    Abdichtung auf Dämmung Katja Sprint o.ä.

    FBH verlegen

    Betonestrich gerieben und feingeflügelt auf Fertighöhe (-Belag) in gleichmäßiger Stärke


    Bei der jetzigen Planung fehlt, bzw. ist mangelhaft (sehr riskant):

    Abdichtung fehlt

    Dämmung fehlt

    Schwimmende Estriche müssen gleichmäßig dick sein

    Stärke normaler Zementestriche auf Trennlage: 35-50 mm auf Trennlage bei tragendem Untergrund- Der ist nicht vorhanden.


    Mögliche Alternative:

    Gussaphalt

    Der könnte Dämmfunktionen übernehmen und dichtet auch ab. Ist aber nicht mein Gebiet, gibt auch wenig gute Firmen in dem Bereich.

    Ob ein Mensch klug ist, erkennt man viel besser an seinen Fragen als an seinen Antworten. 8o

    • Offizieller Beitrag

    MiLeb kann ich zum Zementestrich nichts hinzufügen

    Mögliche Alternative: Gussaphalt

    Der könnte Dämmfunktionen übernehmen und dichtet auch ab. Ist aber nicht mein Gebiet, gibt auch wenig gute Firmen in dem Bereich.

    Im konkreten Fall sehe ich hier wenige Vorteile. Thermisch dämmend ist er nicht, abdichtend im Sinne der DIN 18531 ff auch nicht und er ist teurer. Ein Vorteil liegt in der kurzen Abkühlzeit. Gegen den Einsatz hier spricht die geringe Menge und der geringe Punkttragfähigkeit.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Danke für die ehrliche Meinung.

    Wie heizen komplett mit Heizkörpern. Auch im EG.

    Du würdest demnach gleich auf die Endhöhe aufbauen und dann erstmal eine Stufe in die Tür?

    Wie gesagt, den großen Umbau mit Fenstern, Türen, Maurer usw. möchte ich schieben. Zumindest solange, bis der Corona Wahnsinn ausgestsanden ist.


    Ich habe es so verstanden, dass der Beton in jedem Fall raus muss.

    Also ist wohl vorerst das einfachste, den Boden einigermaßen glatt zu ziehen, dann kann ich den Raum erstmal wieder als Abstellraum nutzen?

    Kann das der Grund sein, weshalb der Architekt (ist leider im Ruhestand und hat Bauchspeicheldrüsenkrebs) damals Trochenestrich vorgeschlagen hat?

  • Skeptiker Gussasphalt war drin, in nicht gleichmäßiger Stärke auf Sand.

    Mein Problem ist, für 18m'2 überhaupt eine Firma zu finden. Der Estrichleger kommt aus reiner Gefälligkeit, weil ich ihm mal Sonntags einen Kurzschluß beseitigt habe. Andere haben mich am Telefon ausgelacht. Daher musste ich die Abbrucharbeiten schon selbst erledigen, weil es keiner machen will.

    Kann ich auch verstehen, ich habe selbst 3 Jahre im Voraus Aufträge.

    • Offizieller Beitrag

    Mein Problem ist, für 18m'2 überhaupt eine Firma zu finden. Der Estrichleger kommt aus reiner Gefälligkeit, weil ich ihm mal Sonntags einen Kurzschluß beseitigt habe.

    Alltagsproblem bei eher kleinen Aufträgen

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • MiLeb Nur mal, weil ich neugierig bin:

    Auf fast allen Baustellen hier wird XPS auf Sand gelegt, dann kommt die Bodenplatte und obendrauf Bitumenbahn, Dämmung und Estrich. Das ist dann falsch?

  • Danke, habs dann auch kapiert. 😁

    Ich brauche eine Bodenplatte, auf die ich aufbauen kann.

    Frage mich gerade, warum das vorher niemand mal erwähnt hat.


    Danke für die Antworten, ich bin ein ganzes Stück weiter.

  • MiLeb Nur mal, weil ich neugierig bin:

    Auf fast allen Baustellen hier wird XPS auf Sand gelegt, dann kommt die Bodenplatte und obendrauf Bitumenbahn, Dämmung und Estrich. Das ist dann falsch?

    Ne, das ist schon richtig.

    Aber wie willst du das umsetzen in deinem Keller? Das ist ja ein Aufbau von 50 cm.


    In einem Kellerraum geht das durchaus so, wie oben vorgeschlagen. Ich würde, gerade wegen geringer Dämmwirkung zum Untergrund, eine FBH vorsehen. Zumindest wenn ich das als Wohnraum nutzen wollte. Kann man ja auch erst später in Betrieb nehmen.

    Ob ein Mensch klug ist, erkennt man viel besser an seinen Fragen als an seinen Antworten. 8o

  • Ne, das ist schon richtig.

    Aber wie willst du das umsetzen in deinem Keller? Das ist ja ein Aufbau von 50 cm.

    War jetzt nicht auf meinen Keller bezogen, sondern nur, weil es mich mal interressiert hat. Ich finde deinen Vorschlag sehr gut und danke dir dafür.

    Leider heisst das für mich wieder einige Samstage Knochenarbeit.


    Da frag ich mich, wen Du gefragt hast?

    Das frage ich mich auch.

  • Leider heisst das für mich wieder einige Samstage Knochenarbeit.

    Die Du aber hoffentlich nicht mit der Tieferlegung Deines Kellerfußbodenuntergrunds verbringen willst. Das wäre nämlich der gefährlicher :pfusch:

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Na ja, zumindest für das Herausstemmen und Abtransportieren des Betons werde ich kaum jemanden finden. Der Tiefbauer, der die Abflussrohre neu legt kommt auch nur, wenn alles freigelegt ist.

    Und ich möchte ja nicht tiefer, sondern, falls ich MiLeb nicht ganz und gar falsch verstanden habe, baut das Ganze ja auf dem vorhandenen Schotter auf. Ich möchte ja nach oben.

    Für das fachgerechte Einbringen und Verdichten des Schotters und Sandaufbaus brauche ich jemanden. Habe den Tiefbauer noch nicht erreicht, hoffe jedoch, dass der das mitmacht.


    Oder bist du der Meinung, dass die, wie MiLeb es nannte, Sauberkeitsschicht eine statische Funktion hat? Dann sollte ich wohl die Finger davon lassen.


    Mir wäre es am liebsten, ich würde einen Fachplaner finden, der das Ganze richtig durchplant und koordiniert. Kannste vergessen.

    Ich habe div. Architekten gefragt, Antwort war teilweise, zwischen den Zeilen, dass sowas weit unter der Würde dieser Berufsgruppe liegt und sowas doch jeder einigermaßen gute Handwerker hinbekommen sollte. "Sie arbeiten doch selbst auf dem Bau und sollten wissen, dass man sowas nicht zu planen braucht. Handwerker halten sich eh nicht an die Planung und machen es so, wie sie wollen".

    Ich habe geantwortet:" Ja, Sie haben recht, die meisten Architekten und Bauleiter sieht man Wochenlang nicht auf der Baustelle. Da muss man auch schonmal improvisieren". Er hat dann aufgelegt.

    (Es ging damals um dem Keller und Fenstertausch im EG).


    Leider ist es im wirklichen Leben nicht so, wie hier im Forum. Man merkt, dass hier die Leute das gerne machen. Ich lese ja auch schon ewig mit, schon im grünen Forum, einfach, weil ich gerne was dazu lerne.

    Bei vielen Handwerkern, Architekten und sonstigen, am Bau beschäftigten habe ich das Gefühl, dass Neues zu lernen und Interesse zeigen, Ideen zu haben und über den Tellerrand zu schauen, sehr lästig ist und vom Hauptziel, dem Geldverdienen, ablenkt.


    Sorry fürs OT. Es musste aus mir raus. 😁

  • Sie arbeiten doch selbst auf dem Bau und sollten wissen, dass man sowas nicht zu planen braucht. Handwerker halten sich eh nicht an die Planung und machen es so, wie sie wollen

    :wall::wall::rb::rb::thumpsdown:


    Würde ich meine Meinung über solche "Kollegen" verbal ausdrücken, wäre die justiziabel


    Bei vielen Handwerkern, Architekten und sonstigen, am Bau beschäftigten habe ich das Gefühl, dass Neues zu lernen und Interesse zeigen, Ideen zu haben und über den Tellerrand zu schauen, sehr lästig ist und vom Hauptziel, dem Geldverdienen, ablenkt.

    Nein - es würde zum Verlassen der Komfortzone zwingen

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Du sprichst mir aus der Seele.

    Die allgemeine Lustlosigkeit nevt mich.

    Mit minimalem Aufwand das maximale Ergebnis.

    Arbeiten wie vor 40 Jahren, nix dazulernen und schnell fertig werden.

    Die, die noch anders arbeiten werden leider immer weniger. Mal eben anrufen, komm doch mal auf die Baustelle, lass uns das besprechen? Ist doch lästig.

    Liegt aber auch daran, dass aufgrund von Handwerkermangel, die Firmen immer weiter weg sind und längere Anfahrten haben.

  • Liegt aber auch daran, dass aufgrund von Handwerkermangel, die Firmen immer weiter weg sind und längere Anfahrten haben.

    Aber auch an der "DeineTube" Denke. Mal schnell jemand vor Ort holen, der das kann und mir eine Planung für lau erstellt (wie ein Tutoral), die man selbst viel günstiger umsetzen kann. (Unterstelle ich Dir NICHT)

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Nein, der ist wie es aussieht an die Streifenfundamente anbetoniert. Die Unterkante Aussenwand scheint aussen tiefer zu sein als dieser Beton. Ich müsste aber mal ein kleines Stück Putz entfernen, um das richtig zu sehen.