Innenwanddämmung mit Mineraldämmplatten

  • Hallo Zusammen,


    ich habe ein Wohnhaus aus dem Jahr 1890. Hier möchte ich im Obergeschoss eine Innenwanddämmung anbringen (Außenwanddämmung wäre zu umfangreich und derzeit nicht realisierbar).


    Nach diversen Recherchen ist die Wahl nun auf Mineraldämmplatten gefallen. Jedoch finde ich keinen Anhaltspunkt, welche Dicke der Platten erforderlich ist. Der U- Wert ist ab einer Dicke von 60mm gleichleibend. Gibt es hier Vorgaben? Eventuell ist dies abhängig vom Mauerwerk?


    Die Räume sind teilweise mit Dachschrägen gestaltet.

    Gibt es vielleicht Experten hier welche mir da einen Richtwert nennen können? Man will ja nicht unnötig Material aufbringen.


    Es werden noch neue Fenster mit einer Zweifachverglasung eingebracht (U- Wert 1,1), falls dies noch von Interesse ist.


    Danke im Voraus für die Rückmeldungen.


    LG


    Enrico :D

  • Eine Innenwanddämmung ist eine bauphysikalisch komplexe Aufgabe. Bei Verwendung von kappilaraktiven Dämstoffen sind weitere Besonderheiten zu beachten. Insbesondere Fensteranschlüsse, Durchdringungen oder Übergänge zu den nicht zusätzlich gedämmten Bereichen sind eine Herausforderung.

    Der U- Wert ist ab einer Dicke von 60mm gleichleibend.

    Keine Ahnung, was Du damit sagen willst. Mir sagt es aber, dass Du da einen erfahrenden Planer einschalten solltest.

    Derartige Leistungen sind nichts für DIY.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Wie ist der Wandaufbau. Mit den Mineraldämmplatten ist sehr viel zu beachten und gerade bei sehr altem (und extrem schlecht gedämmten Wänden) sind Bauschäden vorprogrammiert.


    Gruß

    • Offizieller Beitrag

    Der U- Wert ist ab einer Dicke von 60mm gleichleibend.

    Das ist nicht möglich, vermutlich meinst Du die Wärmeleitfähigkeit (Einordnung zur Wärmeleitgruppe).


    Bei Innendämmung muss man vorsichtig sein, und je besser der Wärmedämmwert (bzw. Wärmedurchgangskoeffizient) der Wand werden soll, um so schwieriger wird es. Wenn es Dir um Komfort geht dann würde ich überlegen, ob man nicht erst einmal eine Innendämmung macht, aber nur wenige Zentimeter, und dann in absehbarer Zeit außen auf die Wand ein WDVS. Du musst die Wand ja nicht gleich im ersten Schritt auf einen U-Wert von 0,2W/m²K oder weniger drücken, selbst eine dünne Dämmung ist besser als der jetzige Zustand.


    Bevor man beginnt sollte man zuerst einmal den Wandaufbau analysieren, dann kann man rechnen. Dann hilft auch ein realistischer Blick auf die Zahlen, denn nicht alles was man theoretisch rechnet, ist praktisch auch sinnvoll.


    Es werden noch neue Fenster mit einer Zweifachverglasung eingebracht (U- Wert 1,1), falls dies noch von Interesse ist.

    Uw also irgendwo um die 1,3W/m²K, die Profile selbst vermutlich etwas schlechter. Im Zusammenhang mit den Wänden würde ich mir auch ein paar Gedanken zum Thema "Lüften" machen, denn die neuen Fenster sind (hoffentlich) "dicht" also verändern sich nicht nur die U-Werte, und somit Oberflächentemperaturen, sondern beim Bewohnen auch die Luftfeuchtigkeit. Was früher durch Leckagen an Luft bewegt und ausgetauscht wurde, entfällt in Zukunft. Das führt dazu, dass sich mehr Feuchtigkeit in der Luft anreichern kann im Vergleich zu früher, und hohe Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit niedrigen Oberflächentemperaturen (Stichwort "Wärmebrücken") sorgt für Ärger.


    Ich würde nicht alles auf die Karte "Innendämmung" setzen, denn das macht die Sache unnötig kompliziert, sondern mittelfristig eine Dämmung von außen in´s Auge fassen. Damit lassen sich auch hohe Dämmwerte relativ einfach und sicher umsetzen (fachgerechte Ausführung vorausgesetzt).

  • Die Räume, welche gedämmt werden sollen, befinden sich im Obergeschoss. Die zu dämmen den Wände bestehen zum einen Teil aus 10 cm Ziegelmauer und zum überwiegenden Teil aus der Dachschräge. Eine Dämmung ist bei beiden Typen nicht vorhanden. Die Räume werden nicht dauerhaft bewohnt und die Dämmung soll der Isolierung dienen um den Wärmeverlust zu minimieren. Aufgrund der schlechten Dämmung wurden auch nur die zweifach verglasten Fenster empfohlen um den Unterschied zwischen Wand und Fenster nicht zu gravierend zu gestalten.


    Perspektivisch soll die komplette Fassade gedämmt werden, aber ich möchte eben kurzfristig den Wärmeverlust minimieren mit dieser Variante.

    • Offizieller Beitrag

    Meinen Vorschreibern ist nicht viel hinzuzufügen.


    Wenn ein Großteil der Wände also aus Dachkonstruktion besteht, die anscheinend auch noch nicht gedämmt ist, dann ist es besser, dort anzufangen. Die Innenwände zu dämmen, ist eine sehr heikle Angelegenheit.


    Was ich so Deinem Schreiben entnehme, dass Du mit Dämmung etc. ein Laie bist. Nimm Dir da wirklich einen Profi. Vielleicht gibt es auch finanzielle Unterstützung.