Asbest im Putz? Beprobung nach 2 Jahren sinnvoll?

  • Hallo,

    ich habe vor ca. 2 Jahren für eine Stromkabelverlängerung einen Schlitz durch einen Bekannten in die Wand stemmen lassen.
    Der Schlitz war/ist ca. 1,5m lang, wobei dieser zur Hälfte in Putz, zur anderen Hälfte in Dickbettmörtel (danach kam noch eine Putzschicht) gestemmt wurde.
    Die Arbeiten haben im geschlossenen Raum stattgefunden (wahrscheinlich mit offenen Fenstern).

    Nun wurde ich durch einen Dachdecker, welcher die Asbestplatten auf dem Dach austauschen sollte, auf das Thema Asbest aufmerksam.


    Die Wohnung selber wurde 1960 errichtet.
    Da sich Asbest wohl auch im Innenputz befunden hat frage ich mich nun, wie ich mit der Situation umgehen soll.


    Zuerst ist natürlich festzuhalten, dass ich an den Arbeiten vor 2 Jahren sowieso nichts ändern kann.
    Trotzdem mache ich mir nun Gedanken, dass sich der mögliche Asbeststaub durch die Arbeiten damals im Haus verteilt hat und heute noch überall rumschwirrt.

    Über den Dickbettmörtel mache ich mir keinen Kopf, dieser soll wohl als asbestunverdächtig einzustufen sein.


    Macht eine Beprobung jetzt noch Sinn, um eine mögliche Asbestbelastung des Putzes festzustellen?


    Dafür spricht natürlich, dass ich dann Sicherheit habe und über dieses Thema nicht mehr nachdenken muss. Die Probe kostet letztlich ja auch "nur" 65€ bei einigen Anbietern.

    Dagegen würde für mich sprechen, dass es erstmal keine weiteren Anhaltspunkte für eine Asbestbelastung gibt, außer das Asbest auf dem Dach. Man sollte ja nicht in jeder Ecke Asbest vermuten.
    Darüber hinaus meinte der Vermieter, dass er bzgl. weiterem Asbest (außer auf dem Dach) keine Kenntnis hat. Da besteht jedoch auch die Möglichkeit seiner Unkenntnis.
    Auch ist eine direkte Entnahme des Putzes neben dem Schlitz nicht mehr möglich, da die Stelle verspachtelt und Überfliest/mit Rigips überdeckt wurde. Demnach könnte ich nur Putz an einer Stelle unter den Fliesen für die Probe entnehmen. An den Putz unter dem Dickbettmörtel komme ich natürlich gar nicht mehr.

    Ich würde mich freuen, wenn mir Experten zu dem Thema weiterhelfen würden und eine Einschätzung zur Sinnhaftigkeit einer Beprobung geben könnten.
    Vielen Dank!

  • Ich halte die Gefahr, dass du bei der Probeentnahne ausrutscht, unglücklich auf die Werkzeugkiste mit einem Teppichmesser fällst und dir eine lebensgefährliche Nierenverletzung holst für deutlich größer als die Sinnhaftigkeit einer Probeentnahme.

  • Du vertritts also eher die Meinung "einmal Asbest = keinmal Asbest" und sieht da keine nachträgliche Gefahr.

  • Das ergibt Sinn, danke! Betrachte das eher aus der Richtung, dass ja noch Staub zwischen der Wand und dem schlecht verlegten Laminat liegen könnte und bei Bewegung ggf. noch Fasern freisetzen würde.
    Die Konzentration an Fasern die durch das Aufwirbeln der Staubrückstände entstehen würde wäre dann aber wahrscheinlich aber im "Normalbereich", die große Expansion tritt sicherlich beim direkten Bearbeiten auf, richtig?


    Vielen Dank für deine Hilfe!