Hallo!
Im Zuge einer energetischen Dachsanierung unseres Hauses vor 10 Jahren wurde unser Schlafzimmer begradigt, also eine Gaube eingebaut. Das Grundhaus ist von 1964 und wurde 1972 sowie 1986 erweitert und verbessert. Die Wände sind mit Perlite gefüllt. 2011 wurde das gesamte Dach energetisch saniert durch Aufsparrendämmung.
Im Schlafzimmer hat die Gaube eine Wandstärke von rund 20 cm und ist aus Holz. Sie ist innen mit Glaswolle isoliert und auf beiden Seiten mit Rauspund verkleidet. Innen ist noch eine Rigipsplatte vor, außen hängen Schieferplatten. Die Fenster kamen 2011 neu, sind zwei normale 3-fach-verglaste von Weru mit 70er Rahmenprofil ca. je 1,25 m2 Glasfläche. Jalousien sind noch davor.
Nun haben wir gerade bei Hochdruckwetterlagen immer mehr ein Geräuschproblem: die Güterzüge der rund 2-3 km entfernten Strecke rauschen selbst bei geschlossenen Fenstern durchs Schlafzimmer. Außerdem hat durch eine Verkehrszeichenänderung der Verkehr in unserer 30er Zone um über 280% zugenommen und die Verdichtung in der Innenstadt mit lauten Nachbarn hat sein übriges getan, rund ums Grundstück sind es 13 Haushalte, die angrenzen, fast unglaublich. Das Grundstück hat 950 m2... Kurzum: mit offenen Fenster können wir überhaupt nicht mehr schlafen und selbst bei geschlossenen Fenstern nervt der Lärm, nachts lüften ist ein Unding geworden und im Winter heizt hier jeder seinen Kamin mit undefinierbaren Dingen, die Kopfschmerzen bereiten.
Wir sind kurz davor unser Wohnglück woanders zu suchen, aber von heute auf morgen ausziehen geht nicht. Es ist mein geerbtes (Eltern-) Haus mit zwei Wohneinheiten und ich werde die obere Wohneinheit später vermieten, unten wohnt noch Familie.
Nun kommen wir mal zum Schallschutz.
Ich möchte Schallschutzfenster einbauen. Mir ist klar, dass das Gesamtkonzept und auch der Einbau stimmen muss. Dafür habe ich schon eine Firma an der Hand, die nach RAL einbaut und zuverlässig ist. Dennoch lassen sie mir freie Hand bei der Wahl der Schallschutzklassen.
Die Fenster kann ich jetzt als absoluten Schwachpunkt identifizieren, aber ich muss mit den Fenstern ja nicht übertreiben, wenn die doch recht dünne Gaubenaußenwand gar nicht so viel Schall abhält - dann wäre das ja Quatsch viel Geld für Fenster auszugeben, die besser dämmen als die 70% Fläche um die Fenster herum.
Im Angebot habe ich einen Tausch der Fensterscheiben gegen 41 dB Schallschutzscheiben (mehr gehen in die alten Werus nicht rein) für rund 600 Euro (1,25 m2 Glasfläche auf 2 identischen Fenstern) sowie der komplette Austausch gegen 45 dB Schallschutzfenster mit dickerem Rahmen mit vielen Hohlkammern, 3 Dichtungen und halt der sehr dicken 45 dB Scheibe, rund 2000 Euro.
Zu viel Geld möchten wir aufgrund der Situation, dass wir das in 1-3 Jahren vermieten werden, eben auch nicht in die Hand nehmen.
Die Fenster gehen für mich in Ordnung. Nur lohnt es sich jetzt 2.000 Euro in die Hand zu nehmen und auf 45 dB zu gehen oder reicht es die Scheiben zu tauschen - und sich später evtl. zu ärgern, weil der Rahmen nicht so gut ist?
Weitere Überlegungen waren noch die Gaube aufzudämmen, also die Wand dicker zu machen. Der Zimmermann war vor 4 Wochen hier, die sind komplett ausgebucht, ein Angebot habe ich bis heute nicht. Er meinte, man könne die Wand mit Holzdämmplatten aufdämmen und dann wieder verschiefern. Die Kosten werden immens sein. Berechnen (die Schalldämmung) tut mir das natürlich niemand verbindlich.
Dann steht noch eine Klimaanlage an: für die heißen 4-5 Wochen im Jahr, aber die wollen über 3.000 Euro für ein simples Splitgerät haben. Lüften reicht eigentlich, denn auch im Hochsommer fallen hier bei Hamburg die Temperaturen meist auf unter 20 Grad in der Nacht - wenn man das Fenster aufmachen kann.
Daher überlege ich einen Schallschutzlüfter zu installieren, der einfach etwas Frischluft ins Schlafzimmer pustet, vielleicht auch gut, falls wir vermieten und Lüft-Muffel einziehen.
Wie dem auch sei, wäre super Meinungen dazu zu hören.
Nebenbei such ich mir mal ein neues Grundstück oder eine Immobilie...