Wir planen (neben dem ebenfalls in Planung befindlichen EFH) ein eigenständiges Schwimmbad (Außenmaße L16m x B5.5m x H 4m) , das bis auf eine Lichtkuppel/-band im Wesentlichen im Erdreich liegt (WeißeWanne/WU). Das entwerfende und baubetreuende Architekturbüro hat keine Erfahrung mit Schwimmbädern. Ein Schwimmbadbauer ist beauftragt und stellt einen Architekten zur Planung von Becken und Technik. Neben der Wasseraufbereitung wird natürlich auch eine angemessene Klimaanlage geplant.
Die Schwimmbadbauer "empfehlen dringend" den Einbau einer innenliegenden abgedichteten und alukaschierten Wärmedämmung. In der Tat ist sehr viel, was man zu dem Thema im Internet finden kann, von einem Hersteller solcher Abdichtungen beeinflusst. (Link) (Bitte entfernen, wenn kritisch.) Gründe: angenehme Oberflächentemperatur, Schutz der Wandkonstruktion durch Wasserdampf, geringerer Energieverbrauch. Dichtung und Dämmung sind bauseitig zu erbringen (nicht von den Schwimmbadbauern).
Die bauplanenden Architekten sind unsicher, Gründe: Taupunktverschiebung, erschwerte End-Austrocknung des WU-Betons bei beidseitiger Abdichtung, Funktion der WU-Selbstheilung bei Mikrorissen gehemmt, Kosten/Nutzen.
Wir (2x Physiker) versuchen zu verstehen, ob es sich bei der Innendämmung um eine bauphysikalisch notwendige Ausstattung handelt, oder eher ein Fall von "machen wir immer so, schützt uns vor Gewährleistungsfällen, ...) oder gar, "ist bauphysikalisch bedenklich, besser nicht" handelt.
Zum Glück gibt es Ubakus, und man kann die Varianten durchspielen:
Annahmen: Innentemperatur 30°C, 60% rel. Luftfeuchtigkeit, Außen, Erdreich: 5°C, 100% LF. Wanddicken und Stärke der Außenisolierung nach Bauplanung, Wahl und Details der Außenisolierung (zu Simulationszwecken) hoffentlich angemessen. Innenisolierung nach Beschreibung des Anbieters.
Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsverlauf mit Innendämmung
Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsverlauf ohne Innendämmung
Zu erkennen ist die Taupunktsverschiebung in die äußere Dämmungsebene. Die Oberflächentemperatur liegt mit Isolierung um 0.2K höher aber mit 29.4°C weit vom Taupunkt von 22°C entfernt.
Die Kerntemperatur der Betonwand liegt mit Isolierung bei 23°C, ohne bei 28°C. Ich denke, man kann annehmen, dass die "angenehmere Oberflächentemperatur" durch die "elastischere" Temperatur-Reaktion der Oberfläche erzeugt wird.
Wir würden uns auch unabhängigen Sachverstand zur Klärung der Frage einkaufen, aber vielleicht gibt es hier schonmal ein paar Meinungen.