Enthärten und entsalzen per Bypass

  • Guten Tag.


    Ich habe eine 99 kw Anlage die 3 Gebäude versorgt.

    Entsprechend sind viele Zuleitungen und der komplette heizungsraum aus Prestabo verbaut


    Leider wurde beim Anschluss neuer heizkreise mit normalen frischwasser gespült so das etwas unbehandeltes Frischwasser in das ca 2,5 Kubikmeter umfassende Gesamtsystem eingetragen


    Ursprünglich wurde auch nur das wasser enthärtet


    Nun habe ich mir folgende Konstruktion gebaut


    Eine freie pumpengruppe spült das Wasser durch einen Bypass in dem eine enthärtungs Kartusche angeschlossen ist


    Soll ich nach dem nachträglichen enthärten auch nochmal entsalzen oder geht enthärten und entsalzen nicht ?

    • Offizieller Beitrag

    was verstehst du unter enthärten und entsalzen?


    schwachsaurer kationentauscher (enthärten)

    und stark saurer kationentauscher + stark basischer anionentauscher (entsalzen)


    ???


    klingt sehr interessant. Bei mir wurde auch beim aufbereiten geschlampt. und ich hätte sogar eine vollentsalzersäule.. Irgendein Feinfilter davor wäre wahrscheinlich noch sinnig.

  • Ja nun ich hatte jetzt enthärter Kartuschen beim befüllen und jetzt eine im Bypass zum nacharbeiten


    Ich könnte einfach diese austauschen und danach nochmal das Wasser entsalzen wenn Sinn macht

    • Offizieller Beitrag

    Hast Du eine Möglichkeit die Wasser"qualität" zu messen?


    Nach meiner unmaßgeblichen Erfahrung ist diese zwar wichtig, aber da kommt es nicht auf Zehntel an. Es gibt auch Unmengen Anlagen die noch nie aufbereitetes Heizwasser gesehen haben, und auch schon seit Jahrzehnten funktionieren.


    Wenn in eine Anlage mit 2,5m³ Wasserinhalt ein paar Liter unbehandeltes Wasser eingetragen werden, dann fällt es mir schwer, daraus ein Risiko für die Anlage abzuleiten.

  • Beitrag von ThomasMD ()

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    • Offizieller Beitrag

    Ja nun ich hatte jetzt enthärter Kartuschen beim befüllen und jetzt eine im Bypass zum nacharbeiten


    Ich könnte einfach diese austauschen und danach nochmal das Wasser entsalzen wenn Sinn macht

    Also ich würde davon insgesamt die Finger lassen, wenn ich nichts davon verstehe. Ohne die Wasserqualität zu kennen, kann man da katastrophale Fehler machen. Es gibt Firmen, die das Heizungswasser analysieren und dann die passende Empfehlung geben. Das würde ich an Deiner Stelle tun, bevor die Heizung Schaden nimmt.

  • Ok danke für die Antworten

    Derzeit hat das abgezapfte Wasser einen gelblichen Ton



    Also das c Stahl Rohr ist nicht der Schwachpunkt im System ? Das ist an einigen Stellen hinter vorwandinstallationen und es wäre nicht schön wenn es dort wegrostet



    Wasser messen geht nur mit externen Labor ? Oder wie soll man das machen ?

    • Offizieller Beitrag

    Das wäre nirgends schön, wenn es wegrostet.

    Ja, das Wasser wirst Du kaum selbst analysieren können. Ein Labor oder auch ein guter Heizungsbauer sollte bestimmen können, ob das Wasser den Anforderungen entspricht. Du hast die Frage nach Letzteren übrigens noch nicht beantwortet.

  • Wie gut kennst du deine Anlage?

    Es gibt viele Faktoren die ein Rohr wegrosten lassen, innere und äußere.

    Um das sinnig zu beurteilen muss man aber schon ein verständiss für den Gesamtaufbau dabeihaben.


    UNd es gibt nur eine möglichkeit, entweder enthärten oder entsalzen.

    Außerdem sind dann diverse problematiken zu beachten, je nach Variante.


    Was bringt ihm eine Wasseranalyse?

    Ich könnt ihm genauso eine Motorölanlayse geben, bringt aber nichts, wenn man die Werte und Grenzen nicht versteht.

    Wir haben Chaos und Bürokratie, Made in made in Germany, Propaganda und Poesie, Made in Germany

    Wir können am Glücksrad die Geschichte drehen, auf Stelzen über Leichen gehen, Bis zum Mittelmeer mit Feuer spucken, die Eins am Schießstand und Autoscooter...Made in Germany

    • Offizieller Beitrag

    Was bringt ihm eine Wasseranalyse?

    Ich könnt ihm genauso eine Motorölanlayse geben, bringt aber nichts, wenn man die Werte und Grenzen nicht versteht.

    Weil er dann die Werte hier einstellen könnte, was eine Beurteilung deutlich vereinfachen würde, vor allen Dingen dann, wenn auch mehr Details zur Anlage selbst bekannt sind (Materialien, Materialmix).


    Bisher wissen wir nur, dass er 2,5m³ Heizwasser im System hat, das irgendwie behandelt wurde, und dass beim Spülen anscheinend ein paar Liter Trinkwasser zusätzlich in´s System kamen. Daraus lässt sich nichts ableiten, man kann bestenfalls vermuten, dass kein Handlungsbedarf besteht.

  • Guten Tag ,


    so ich habe mich etwas mehr mit dem Thema beschäftigt und im megazoo ein pH testgerät und ein Leitwert testgerät erworben


    ph wert : 6,7

    Leitwerk: 560 mikroS


    allerdings bei 45 grad Wassertemperatur. gemessen


    Die Werte sind ja wohl verbesserungsbedürftig . Bleibt nur zu hoffen das kaum o2 im Wasser ist

    Aber wie soll man das messen?

    Der Druck ist zumindest sehr stabil bei 1,9 bar

    Zudem sind entschlämmer und mikroblasenabscheider im Vorlauf und Rücklauf


    Anlage


    Öl Heizung

    2 Pufferspeicher immer so auf 60 grad +\-


    Frischwasserststation


    Verteilerbalken


    Kreisläufe mit Fbh und pexrohr

    Aufbau: prestabo, Edelstahlverteiler, pex

    Kreisläufe mit Kupfer und Heizkörper

    Aufbau: prestabo, kupfer, Heizkörper

  • Update bei 20 grad


    6,9 pH

    800 mikroS

    Wasserfarbe weitestgehend klar

    Wasser vom Rücklauf des verteilerbalkens


    Das gelbliche Wasser kam vor allem aus dem zapfpunkt am Fuße der Pufferspeicher

    Die haben wohl ein bisschen korridiert


    füllwasser aus Leitung: 7,5 pH , 450 mikroS


    Warum sind die mikroS in meinem System im Vergleich zum Leitungswasser gestiegen ?

  • Ah ok
    Dann bringt also entsalzen eh nichts weil es dann wieder salziger wird mit der Zeit?


    Ich müsste dann ... so wie ich das sehe... den Sauerstoff minimal halten und den pH Wert besser auf 8 erhöhen ? Aber wie

    • Offizieller Beitrag

    ...anderes Wasser verwenden...

    Bei uns wurde nach dem Spülen und Tausch von Speicher und WP vollentsalztes Wasser verwendet, aus der Umkehrosmose. Seitdem ist der Leitwert bei ca. 100 µS geblieben. Je nach Materialmix kann der erhöhte Leitwert in der Anlage zu Korrosionsschäden führen. Der pH-Wert ist auch nicht optimal. M.E. besteht hier Handlungsbedarf und Du musst Dir überlegen, welches Wassermanagement Du fahren willst. Suche Dir einen Heizungsbauer, der von dem Thema Ahnung hat!


    Noch ein aktueller Link: VDI 2035

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann mich jetzt nicht in Roses Horrorszenarium einlesen und alle Rand- und Rahmenbedingungen bewerten. Dazu fehlt mit auch die Expertise.

    Mein fachlicher Schwerpunkt liegt seit einigen Jahren bei der Trinkwasserhygiene. Soviel vorweg.

    Ich weiß aber aus jahrzehntelanger Erfahrung, dass Warmwasserheizungsanlagen mit einem Materialmix von Guss, Stahl, Rotguss, Kupfer, Kunststoff und, das ist das Wichtigste, großem Wasserinhalt, sehr gutmütig reagieren und mit den meisten Trinkwässern problemlos ohne Aufbereitung betrieben werden können.

    Insofern sehe ich Deine Anlage mit den genannten Parametern tatsächlich unkritisch.

    • Offizieller Beitrag

    Das will ich ja nicht, aber ist es denn unkritisch ?

    Schauen wir mal genauer hin.

    Rohrleitungen aus Edelstahl.

    Der pH Wert ist etwas niedrig, die el. Leitfähigkeit ist etwas hoch.


    In der VDI2035 gibt es Grenzwerte, und das ist auch richtig so. Man darf sich aber die Frage stellen, was passiert, wenn diese Grenzwerte nicht exakt eingehalten werden.

    Es ist unstrittig, dass ungeeignetes Heizungswasser eine Anlage dauerhaft schädigen kann, aber genügt dafür bereits eine geringe Abweichung vom pH Wert (oder Leitwert?).


    Es ist noch gar nicht so lange her, da hat man einen el. Leitwert von 1000µS/cm als Schallmauer betrachtet. Warum man nun ab 100µS/cm den Weltuntergang befürchten sollte, das ist mir schleierhaft.


    Ich würde, wenn überhaupt, dann den pH Wert etwas korrigieren (NaOH zum Beispiel), vorausgesetzt die gemessenen 6,9 sind korrekt. Unterstellt man die üblichen Ungenauigkeiten bei solchen Messungen, dann würde ich vermutlich nicht einmal das machen.


    Sollte es um Gewährleistung o.ä. gehen, dann eine Firma beauftragen, und das alles im Anlagenbuch protokollieren lassen. Hintergrund, wenn es wirklich zu einem Streitfall kommen sollte, dann hast Du ein schwaches Argument, wenn Du sagst, dass Du die Parameter selbst "eingestellt" hast.

    • Offizieller Beitrag

    O.k. - wenn ihr Entwarnung geben könnt...

    Wir wurden auch - sogar noch nach Eintritt des Schadens - von einem Heizungsbauer und einem gerichtlichen bestellten SV beruhigt. Es bräuchte nur einen Magnetit-Filter und alles werde gut. Leider wurde aber gar nichts gut.

    Ein Jahr nach Inbetriebnahme haben wir massive Korrosion in den Leitungen zwischen WP und Speicher festgestellt, nach fünf Jahren war der Kombispeicher durch. Aber vielleicht liegt der Fall hier ja wirklich anders - das Wasservolumen bei Rabotti dürfte zumindest größer sein als das bei uns. Und die Wärmetauscher fallen ja hier schonmal weg - die waren bei uns fast dicht von Rost und Magnetit.


    Übrigens: das vom SV aus der Heizung abgelassene Wasser war erstaunlich klar - der schwarze Dreck hatte sich unten im Speicher und in den Wärmetauschern festgesetzt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß die Werte von Deinem Heizungswasser nicht mehr auswendig, aber vielleicht ist darin das Problem zu finden.

    Materialien spielen auch eine Rolle.


    Was auch gerne unterschätzt wird, die Ausführung von Rohrverbindungen und Teile wie automatische Entlüfter.


    Ich würde den pH Wert und Sauerstoffgehalt höher gewichten als Leitfähigkeit und Härte, wenn es darum geht, die Gefahr für eine Anlage einzuschätzen.

    • Offizieller Beitrag

    ...nur ist der Sauerstoffgehalt nur mit unverhältnismäßigem Aufwand zu messen.


    Bei uns war:


    pH 7,14

    Leitwert 561 µS

    Gesamthärte 12,8 °dH


    Eisen und Zink lagen unter dem kritischen Wert von 0,3 mg/l


    Ablagerungen waren aus Rost, Magnetit sowie Kalk (das Labor ging deshalb davon aus, dass zur Befüllung Rohwasser mit einer Härte von 17 - 20 °dH verwendet wurde).


    Uns wurde (als die Heizung ungefähr 1 1/2 Jahre in Betrieb war) empfohlen, das System spülen und mit einem geeigneten Füllwasser neu befüllen zu lassen. Wegen dem Rechtsstreit konnten wir das jedoch erst tun, nachdem der Kombispeicher durchgerostet war. Zu dem Zeitpunkt waren dann auch die Wärmetauscher irreparabel dicht und die WP damit Totalschaden.

    • Offizieller Beitrag

    ...nur ist der Sauerstoffgehalt nur mit unverhältnismäßigem Aufwand zu messen.

    Das stimmt leider. Die Grenzwerte sind so niedrig, dass man selbst mit etwas höherwertigen Messgeräten nicht messen kann. Die üblichen Messgeräten zeigen da nur noch Hausnummern an. Man kann damit nur einen übermäßig hohen O2 Gehalt verifizieren.


    das Labor ging deshalb davon aus, dass zur Befüllung Rohwasser mit einer Härte von 17 - 20 °dH verwendet wurde).

    Das ist durchaus plausibel

  • Schauen wir mal genauer hin.

    Rohrleitungen aus Edelstahl.

    nur die hkv sind aus Edelstahl. Der Rest prestabo oder Kupfer


    danke für eure Beiträge

    wasserhärte des füllwassers ist hier 7 dH


    Angenommen ich würde den pH Wert erhöhen wollen ... wie könnte man das machen.
    im Moment hängt in meinen Bypass eine Judo soft

    Das Wasser was daraus kommt weicht beim pH Wert nur leicht ab. Ein bisschen höherer pH Wert . 7,3

    • Offizieller Beitrag

    Angenommen ich würde den pH Wert erhöhen wollen ... wie könnte man das machen.

    Hatte ich oben geschrieben, beispielsweise NaOH zusetzen.



    wasserhärte des füllwassers ist hier 7 dH

    Das ist OK. Ca. 25Liter/kW


    Für Kupfer und das Prestabo liegt der pH Wert gerade noch so im zulässigen Bereich Wenn ich mich richtig erinnere, dann ist die Vorgabe pH Wert >7,0